Entwicklung eines F3F-Profils

Tern

User
Eins ist mir bei dem von Dir eingestellten Film noch aufgefallen:
Du hast zusätzlich näher zur Fläche hin drei Fäden angebracht. Die flattern zwar und lassen sich mangels Skala nicht so schön auswerten. Insgesamt aber stimmen sie mit der Richtung der Windfahne nicht gut überein, sondern weisen eher auf niedrigere Anströmwinkel hin.
Hast Du dafür eine Erklärung?

Ich denke, die Fäden sind nicht optimal leicht. Wollfäden wären da sicher besser.
Ein anderer Punkt ist, das die Fäden im Windschatten des Trägers sind und dadurch nicht die umgebende Strömung abbilden können.

Hier noch was zum Aufbau der Messvorrichtung.
Die Teile und die Skala sind gefräst und dadurch sehr genau.
Die Lagerung des Anzeigers ist durch Kugellager realisiert.
Die Nulllinie ist die Profilsehne (Verbindung Nasenmittelpunkt nach Endleistenmitte)
Die Winkel habe ich im montierten zustand überprüft.
EWD vom Flügel zum Leitwerk ist 0°.
Der Anzeiger ist ein Stück vom V-Leitwerk.

Gruss
Markus

Anstellwinkel.JPG
 

dp-air

User
Anstellwinkel

Anstellwinkel

Dieses Phänomen tritt nicht nur im Hangaufwind zutage.

Wer hat noch nicht festgestellt, dass ein Flugzeug in Thermik (auch aufsteigende Luft) gänzlich anders fliegt, als in neutraler Luft, oder im Abwind.

Vor vielen Jahren (golden 80th) stellten wir dieses Verhalten schon bei Nurflügeln fest (besonders bei Brettnurflügeln mit kleinen Stabilitätsmaßen und kurzen Hebelamen).
z. B. Modelle, die vorher sehr wenig "Auftriebsreserven" hatten, waren auf einmal "lammfromm" und hatten deutlich reduzierte "Abrisstendenzen". Schon damals kamen wir auf die Lösung, dass die Luft im Aufwind nicht von vorne kommt, sondern vektoriell betrachtet von schräg unten. Das verändert natürlich komplett die Aerodynamik. Warum dann trotz tatsächlich erhöhtem Anstellwinkel (gegenüber der anströmenden Luft) die Abrißtendenzen sinken habe ich noch nicht durchschaut. Benni, hast Du eine Idee?

Sehr schön Markus, dass Du unsere Erfahrungen meßtechnisch belegt hast. Danke dafür, und auch an der Teilhabe.

Dieter
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Warum dann trotz tatsächlich erhöhtem Anstellwinkel (gegenüber der anströmenden Luft) die Abrißtendenzen sinken habe ich noch nicht durchschaut. Benni, hast Du eine Idee?

Sehr schön Markus, dass Du unsere Erfahrungen meßtechnisch belegt hast. Danke dafür, und auch an der Teilhabe.

Dieter

Hallo,

ich haben meine ähnlichen Beobachtungen auf meine verschobene Wahrnehmung zurückgeführt. Wir beobachten ja die Bewegungen relativ zum Boden, das Modell ageirt aber relativ zur Luftströmung. Das Modell scheint langsam zu fliegen, wiel es sich raltiv zum Boden langsam bewegt, zur Luft ist es aber snoch recht flott unterwegs und bei höheren Rezahlen, können unsere Profile auch noch höhere Auftriebsbeiwerte liefern.

Der Artikel von Mathhieu ist super, danke für den Link und auch mein Dank Markus für die Messungen. Alles fügt sich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen, dass für Freizeitpiloten am Hang ein Profil, das im Bereich des Ca von 0,15 bis 0,6 geringen Widerstand hat besser angepasst ist, als Profile von Wettbewerbsmodellen, die prozentual viel öfters extrem bewegt werden und daher der Bereiche um Ca= 0,0 eine größere Rolle spielt. Bei neueren Konstruktonen ista da dadrcuh abegemidlet, dass die Auslegungen sehr breitbandig funktionieren und gutes Handling aufweisen, eine "alte" z.B. Estrella aber ist für Freizeitpiloten nicht unbedingt die schlechtere Wahl.

Hans
 

Koziol

User
Ein Aufwind, egal ob am Hang oder in der Ebene, erzeugt nur so lange eine Anströmkomponente von unten, solange sich das Modell auf Grund seiner trägen Masse nicht nach oben bewegt (also nur kurz), oder aber die Höhe gehalten wird, indem man die Nase nach unten steuert und Fahrt aufnimmt!
Zur Veranschaulichung stellen wir uns ein langsam fliegendes Modell vor, das an der Hangkante in der Luft steht: Der Wind von vorne ist so schnell wie die Fahrt des Modells, das Eigensinken wird durch die Windkomponente von unten ausgeglichen. Beide Windkomponenten erzeugen eine eine Resultierende, deren Richtung zur Profilsehne den Anstellwinkel ergibt.
Dieser ist bei der jeweiligen Fahrt (Geschwindigkeit des Modells gegenüber der Luft) immer gleich, solange keine Beschleunigung stattfindet! Auch wenn das Flugzeug in toter Luft nach unten segelt.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Du meinst also, sobald der Flieger in der Luft zu steigen anfängt, ist die Aufwärtskomponente der Anströmung reduziert bzw. 0
Ergibt durchaus Sinn! Damit wird dann wiederum nur die Anströmung von vorne relevant...

Was aber auch interessant wäre, ist, ob der downwash am Profilende reduziert ist?
Das wäre ja zum Teil gegen die Aufwärtsströmung der Luft gerichtet... oder trifft da auch obiges zu!? :confused:
 

Jojo26

User
Entwicklung eines F3F-Profils - evo

Entwicklung eines F3F-Profils - evo

… inzwischen sind die neuen Flächen mit „JX-FXrcn“ in die Erprobungsphase. Zu den Flugeigenschaften kann ich noch nicht viel sagen. Erster Eindruck: Keine Überraschungen (schon mal gut!), die Flächen fühlen sich „fluffy“ an, reagieren gut auf Aufwinde, wie zu erwarten braucht es bei leichten bis mittleren Bedingungen ca. 2 Grad Klappen.

JX-FXrcn small.jpg


Parallel dazu wurde Xoptfoil-JX noch ein wenig weiterentwickelt um vor allem die geometrische Qualität der erzeugten Profile weiter zu verbessern. Dabei entstanden ist der neue Strak „JX FXevo“, der sich in den aerodynamischen Eigenschaften nur minimal von „JX FXrcn“ unterscheidet – auf Mikro-Ebene aber noch ein bisschen smoother ist. Die 3 Profile sind angehängt. Über den Einsatz der Profile sind hier Hinweise zu finden: http://rc-network.de/forum/showthread.php/769110-Entwicklung-eines-F3F-Profils?p=4949849&viewfull=1#post4949849

Von Xoptfoil-JX gibt es nun – allerdings nur für Windows – eine ready-to-run Version: https://github.com/jxjo/Xoptfoil/releases Wer sich beispielsweise anschauen möchte, wie das „JX FX“ aus einem Ausgangsprofil entsteht, findet im Unterverzeichnis „examples“ alle notwendigen Eingabedateien für sein eigenes Profil-Zeitlupen-Kino.

Viele Grüße

Jochen

(Markus, coole Sache! Gibt es denn schon neue Erkenntnisse zu den Messungen?)


 

Anhänge

  • JX FXevo 15.dat
    5,1 KB · Aufrufe: 263
  • JX FXevo 10.dat
    5,1 KB · Aufrufe: 215
  • JX FXevo 06.dat
    5,1 KB · Aufrufe: 214

Tern

User
...
Markus, coole Sache! Gibt es denn schon neue Erkenntnisse zu den Messungen?

Habe aufgrund der Messungen einige Einstellungen am snapflap und meinen Steuergewohnheiten geändert.
Teste das gerade.
Soweit schaut das ganz ok aus.
Revolutionär ist das aber nicht.
Letztendlich entscheidet die Uhr und die Konkurrenz, ob es was taugt.


Gruss
Markus
 

Jojo26

User
Bestimmung des ca-Wertes während des Flugs

Hallo,

... ich möchte ähnliche Messreihen, wie sie Matthieu zur Bestimmung des ca-Wertes während des Fluges gemacht hat, durchführen. Angedacht ist
  • ein Prandtl Rohr zur Bestimmung der "True Air Speed" (von SM-Modellbau oder Multiplex) - montiert als "Lanze" direkt aus der Rumpfspitze heraus, dabei zumindest in X-Richtung elastisch gelagert
  • ein Beschleunigungssensor (von SM-Modellbau oder Multiplex)
  • die parallele Aufzeichnung der Ausschläge von Höhenruder und Wölbklappe. Dafür habe ich allerdings noch keine Lösung gefunden ...Gibt es irgendwie die Möglichkeit, Servoimpulse als Sensordaten "einzuschleifen"?
Hat schon jemand solche Messungen durchgeführt und kann noch praktische Tipps geben? (bis hin zu "Lass es lieber bleiben!";)).

Danke schon mal für eine Unterstützung!

Jochen
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hallo Jochen,

es gibt telemetrieservos von ditex und bald FrSky. Vielleicht ist das eine Option. Oder du nimmst einen altis logger, der zeichnet das pwm signal auf. Allerdings nur für einen Kanal eben...
 

UweH

User
Bestimmung des ca-Wertes während des Flugs

Hallo Jochen,

schau mal hier rein: https://www.rc-network.de/forum/mode...87#post2703387

Auf meinem Computer werden seit dem Foren-Update die Bilder = Datenlogs nicht mehr angezeigt, ich hoffe das ist kein generelles Problem denn sonst sind viele nur bei RC-Network veröffentlichte Ergebnisse von Experimenten verloren 😕
Bei den Nurflügeln gab es auch Ergebnisse der Neutralpunktbestimmung für die personentragende AK-X, da fallen die geflogenen CA-Werte auch als Meßergebnis mit ab, ich schau noch mal dass ich das finde.

Gruß,

Uwe.

P.S.: ich glaube nicht dass Du mit der Aufzeichnung von während des Flugs veränderlichen Wölbklappen- und Höhenruderausschlägen zuverlässig brauchbare Ergebnisse für den geflogenen CA-Wert bekommst. Wenn Du genaue Werte haben willst fürchte ich dass Du nicht darum rum kommst die Klappen am Boden mit genauem Meßwerkzeug voreinzustellen und für jeden Trimmzustand eigene Meßflüge durchzuführen.

P.P.S., hab den AK-X-Thread gefunden, da sind die Daten noch da: https://www.rc-network.de/forum/mod...-der-akaflieg-karlsruhe?p=6054638#post6054638
 

husi

User
Hallo Jochen,
Hat schon jemand solche Messungen durchgeführt und kann noch praktische Tipps geben?
diesmal kann ich dir helfen.
Ja einen Tipp kann ich dir geben: Lass die Finger davon, es macht "süchtig" und entwickelt sich zu einen weiteren Hobby. 😀
Ich hänge hier mal zwei PDF Dateien rein, bin jetzt aber erst einmal im Urlaub...

Der SM GPS-Logger bzw. der SM Unilog loggt auch einen Kanal mit. Ich habe mir extra einen 7 Kanal PWM Logger bauen lassen. Einen PWM Kanal benutze ich immer dazu, die verschiedenen Log-Daten der versch. SD-Karten zeitlich zu synchronisieren.


Viele Grüße
Mirko
 

Anhänge

  • Log_Flug_04.pdf
    236 KB · Aufrufe: 227
  • 2017-08-27 SM GPS 2 Logdatei 0023.pdf
    528,4 KB · Aufrufe: 209
es macht "süchtig" und entwickelt sich zu einen weiteren Hobby. 😀
Viele Grüße
Mirko

Hallo Mirko,
das kann ich nur bestätigen, aber wer tagsüber Fliegen geht kann ja immer "NACHTS" auswerten ;-)
Gruß Martin

ps: eigentlich bedarf es ja nur das Servosignal als Spannungswert an den Akku 6S (Einzelzellenüberwachung) des Uni Log mitzulesen, dann wäre ja alles in einem File auf SD gespeichert. Somir wäre das ja auch ohne Senderasuwertung beliebig nutzbar.
 

Jojo26

User
Bestimmung des ca-Wertes während des Flugs - geplantes Equipment

Vielen Dank für Eure Rückkopplungen!

Nach Rücksprache mit SM-Modellbau sollten mit der Kombination UniLog, GPS-Logger, Speed-Sensor alle notwendigen Informationen auf der SD-Karte des GPS-Loggers aufgezeichnet werden. Ich bin gespannt.

... eine Aufzeichnung der Telemetrie-Daten im Sender kommt wegen der geringen Datenrate (bei Multiplex) leider nicht in Frage.
... UweH bei der Aufzeichnung der Höhenruder- und Wölbklappen-Ausschläge geht es mir nur um den dynamische Zusammenhang von Ausschlag und Beschleunigung (in den Kurven)

Ich melde mich dann wieder mit hoffentlich ersten Ergebnissen... ;)

Jochen
 

Jojo26

User
FX weiterentwickelt: JX-GX - Teil 1

Die diesjährigen Flugtage rund um Hanstholm, bei denen vor allem Messflüge und die dazugehörigen Auswertungen im Mittelpunkt standen – siehe Beitrag - hatten mich am Ende zunehmend nachdenklich gemacht. Waren die für die Entwicklung des Profils JX-FX zu Grunde gelegten Annahmen richtig? Müssen nicht noch stärker die speziellen Bedingungen „am Hang“ berücksichtigt werden?

Aspekte, die mir dabei durch den Kopf gingen (und gehen):
  • Selbst im relativ gleichmäßigen Küstenwind gleicht der Flug an der Hangkante eher der Fahrt über Kopfsteinpflaster als der Fahrt auf einer Rennstrecke (um bei dem Vergleich zu bleiben). Gingen die Annahmen bei der Profilberechnung von zu ruhiger Luft aus? Was passiert, wenn bei den Profilberechnungen mehr „Turbulenz“ angenommen wird?

  • Auch bei zunehmenden Windstärken bewegen sich die Auftriebsbeiwerte auf Grund der gleichzeitig stärkeren Ballastierung des Modells eher meist in einem Bereich zwischen 0,1 – 0,3 und nur selten darunter. Sollte das Profil nicht noch stärker auf diesen Bereich ausgelegt werden?

  • Die Dynamik in den Wenden ist der Schlüssel für einen schnellen F3F-Flug. Kann hier das (Grund)Profil noch besser unterstützen? Klar, der Einsatz von Klappen ist essentiell - aber in der Praxis auch diffizil bezüglich der richtigen, phasengenauen Einstellung. Wurde bei der Entwicklung von JX-FX zu viel Verantwortung den Klappen zugeschoben?
Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen entstand parallel ein neuer Profilentwurf JX-GX, bei dem iterativ die neuen Erkenntnisse und Einsichten umgesetzt wurden.

Profil JX-GX.png

Das neue Profil JX GX 15 mit 7,6% Dicke und ca. 1,60% Wölbung

In diesem kleinen Bericht über die Auslegung von JX-GX möchte auf den bisherigen Überlegungen zu JX-FX aufbauen und mich nun vor allem auf die neuen Fragestellungen konzentrieren ( dem interessierten Neueinsteiger empfehle ich, die ersten Beiträge dieses Themas zu lesen)


Das aerodynamische „Kopfsteinpflaster“ und die Wellen

Eine maßgebliche Vorgabe bei aerodynamischen Berechnungen mit Xfoil (Xlfr5, Profili, Xoptfoil) ist die Festlegungen des „Turbulenzgrades“ der angeströmten Luft. Während sich in ruhiger Luft eine möglichst lange laminare Grenzschicht im besten Wortsinn ungestört entwickeln kann, hat es die Grenzschicht bei zunehmender Turbulenz der angeströmten Luft schwer widerstandsoptimiert laminar zu bleiben.

Die Festlegung des „Turbulenzgrades“ erfolgt in Xfoil durch den „ominösen“ Parameter ncrit für den typischerweise ein Wert von 9 bei den Berechnungen vorgegeben wird.

Ein kleiner ncrit-Einschub: Lange Zeit hatte ich immer wieder Schwierigkeiten mir zu merken, ob ein höherer ncrit-Wert nun für turbulentere Luft steht – oder umgekehrt? Wie bei vielen Dingen, bei denen man die eigentliche Bedeutung nicht kennt, fällt es schwer sich zugehörige Werte zu merken. Im dem Fall gibt’s nur eins: Eintauchen. Um dann festzustellen: Eigentlich ist es ganz einfach mit ncrit (oder ganz schön anspruchsvoll, wenn man auf den Grund gehen möchte…). Ich will versuchen, eine ncrit-Super-Kurzfassung zu machen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen in Zukunft, ganz intuitiv mit ncrit umzugehen.
Störungen der laminaren Grenzschicht, die irgendwann so groß werden, dass die Grenzschicht turbulent umschlägt, können mit einem mathematischen Modell den „Tollmien-Schlichting-Wellen“ beschrieben werden. Diese Störungswellen schaukeln sich entlang der Wegstrecke über das Profil immer weiter auf. Die Aufschaukelei der Tollmien-Schlichting-Wellen beginnt ab dem Profilpunkt, an dem die Strömung nach der Beschleunigung an der Profilnase wieder langsam abgebremst wieder.
Überschreitet nun die Amplitude der Wellen einen kritischen Wert, dann macht es einen sprichwörtlichen Knall und die schöne laminare Grenzschicht ist fortan turbulent. Kritischer Wert? ncrit? Ja – genau: ncrit ist nichts anders als der (normierte) kritische Schwellwert der Tollmien-Schlichting-Wellen bei dem die laminare Grenzschicht genug hat von den diesen Störwellen und fortan turbulent ist. Den Zusammenhang kann man sich in xflr5 auch sehr schön grafisch anschauen:
Tollmien-Schlichtung-ncrit.png
Man trifft nun folgende Annahme: Bei ruhiger angeströmter Luft kann die Grenzschicht länger mit den stärker werdenden Tollmien-Schlichting-Wellen zurechtkommen - der kritische Wert des Umschlagens liegt daher hoch. Bei tubulenter, verwirbelter Anströmung, wo sowieso alles schon „wackelig“ ist, kann die Grenzschicht nur noch wenig Tollmien-Schlichting-Wellen vertragen - der kritische Wert liegt tiefer.
Mit diesem Verständnis lässt sich bereits in der Abbildung (in erster Näherung) gut erkennen, was mit unserem Umschlagpunkt passiert, wenn ncrit abgesenkt wird. Wir ahnen nichts Gutes …
Das war’s auch schon – der kleine Ausflug zu den Tollmien-Schlichting-Wellen und ihrem schändlichen Tun in unserer schönen laminaren Grenzschicht bei ncrit …

Wie verändern sich nun die Profileigenschaften, wenn wir eine stärker turbulente Anströmung (via ncrit=7) als bisher (ncrit=9) zu Grunde legen?

Dazu lassen wir unser Profil JX-FX virtuell im Turbulator auf Rügen fliegen („real“ hat es leider dieses Jahr nicht geklappt… ) – zum Vergleich kommt noch das M1779B als eher klassisch ausgelegtes Profil dazu:

Vergleich ncrit7-ncit9.png

Vergleich zweier unterschiedlich ausgelegter Profile bei ncit=9 und ncrit=7

Drei Effekte werden deutlich:
  • Haupteffekt: Praktisch die gesamte T1-Polare für Re=600.000 verschiebt sich nach rechts – der Widerstand nimmt über einen weiten Bereich deutlich zu. Stichwort „Tollmien-Schlichting“- siehe oben - 😉

  • Nebeneffekt: Auf der T2-Polare verringert (!) sich der Widerstand im Bereich cl=01-03 bei eher klassischer Profilauslegung (Profil M1779B). Der Grund hierfür ist, dass die „Turbulenz“ zunächst eher stabilisiert und dadurch schädliche Ablöseblasen auf der Profiloberseite verkleinert. Im Prinzip ist es die gleiche Wirkung wie die Anbringung eines Turbulators … Hervorragende Vertiefungen zu diesen Effekten gibt es (wie immer) auf http://www.aerodesign.de/.
    Bei dem Profil JX-FX, das bereits auf Blasenminimierung in diesem mittleren Bereich ausgelegt wurde, macht sich dieser Effekt nicht bemerkbar …

  • Untergeordneter Effekt: (im Schaubild nicht dargestellt) Im höheren Auftriebsbereich cl > 0,8 verringert sich der Widerstand, cl-max wird erhöht. Grund: Die turbulente Anströmung verzögert die Ablösung der Strömung
Die Widerstandserhöhung im tiefen cl-Bereich liegt teilweise über 10%. Wo man vorher bei der Profilauslegung mit ncrit=9 um jeden halben Prozentpunkt „gekämpft“ hat, pulverisiert nun ein bisschen mehr Turbulenz unsere schöne laminare Optimierung …

Das sitzt. Mmh.

Die spannende Frage ist nun: Kann der „Optimierer“ der Physik – oder zumindest xfoil – ein Schnäppchen schlagen und auch bei turbulenterer Anströmung zumindest wieder ein wenig Boden gut machen?


Korrektur des cl - Auslegungsbereichs

Für die Auslegung des Profils JX-FX wurde seinerzeit folgende Festlegung getroffen

ca = 0,05 – 0,40: Der zentrale Bereich in dem weitgehendst ohne Einsatz der Klappen geflogen werden kann. Optimierung in diesem Bereich auf ausgewogen geringen Widerstand mit besten Werten zwischen 0,05 und 0,3

Die Auswertung der bisherigen Messergebnisse zeigt aber, dass der der Auslegungsbereich mindestens um cl = 0.05 „nach oben“ verschoben werden sollte, um die typischen realen Bedingungen besser abzudecken - siehe hierzu Bericht. Aus diesem Blickwinkel ist das Profil JX-FX eher für ein Typhoon-Race ausgelegt als für einen Wettbewerb rund um Hanstholm.

In dem Zusammenhang möchte ich gerne auf die tollen Auswertungen von Max Steidle hinweisen, die die Basis für die Auslegung des „Mamba“ waren. Max macht eine Abschätzung des optimalen cl-Auslegungsbereichs auf Basis der mittleren Flugzeiten. Erfreulicherweise kommt er über diesen Weg zu ähnlichen Werten, wie sie sich bei den bisherigen Flugmessungen ergeben haben.

Die bisherigen Optimierungen am JX-FX und auch der Vergleich mit anderen Profilen (siehe „Großer Profilvergleich“) zeigten, dass JX-FX im stationären Flug (T2-Polare) im unteren, mittleren cl-Bereich eine echte Bank ist. Hier würde wohl nichts mehr herauszuholen sein.

Im Gegenteil: Es stellte sich heraus, dass gute Leistungen im stationären Flug (Re √cl = 150.000) in einem Wettbewerb mit guten Leistungen im dynamischen Flug bei hohen Re-Zahlen (Re=600.000) stehen.

Es galt also zu versuchen, das Niveau im Bereich cl= 0,1 – 0,4 für stationären Flug zu halten. Unter cl = 0,1 durfte auf Grund des geänderten Auslegungsbereichs etwas nachgegeben werden.


Um die Kurve …

Wie eingangs beschrieben, wurde das Profil JX-FX ausgelegt, mit richtigem Einsatz der Klappen den notwendigen „Druck“ für schnelle und enge Kurven zu erzeugen. "Druck" definiert sich dabei durch rasche Auftriebserhöhung bei möglichst geringem Widerstandszuwachs. Tiefergehende Betrachtungen von Anstellwinkel, Klappenwinkel, Auftrieb und Widerstand beim Klappeneinsatz hatten deutlich gemacht, wie schmal der optimale Korridor von Anstellwinkel und passendem Klappenwinkel ist. Im ungünstigen Fall, bei falschem Zusammenspiel von Anstell- und Klappenwinkel, verschlechtern die Klappen sogar die dynamischen Eigenschaften des Profils.

Wünschenswert wäre daher eine möglichst „robuste Kombination“ von Profil und Klappen, bei der das Profil wieder stärker einen „Druck-Anteil“ übernimmt.

Erfreulicherweise kommt dieser Anforderungen dem nach oben korrigierte Auslegungsbereich entgegen:

Auslegung JX-GX.png



Im 2. Teil ...

... geht es dann um die Umsetzung des Profils und eine Betrachtung der aerodynamischen Eigenschaften im Vergleich zu anderen Profilen. Und natürlich die .dat-Datei um selber Vergleiche anstellen zu können.

Viele Grüße

Jochen
 

Anhänge

  • Arbeitspunkte Xoptfoil-JX JX-GX.png
    Arbeitspunkte Xoptfoil-JX JX-GX.png
    19,5 KB · Aufrufe: 247
  • JX-GX Vergleich Dicken.png
    JX-GX Vergleich Dicken.png
    133,4 KB · Aufrufe: 202

Jojo26

User
FX weiterentwickelt: JX-GX - Teil 2

(ups – aus Versehen hatte ich im ersten Teil noch 2 Bilder als Anhänge drin, die zu einem späteren Teil gehören)


Ran an den Rechner!

Auch das JX-GX ist ein vollständig „synthetisches“ Profil, das durch das Programm Xoptfoil-JX mit seinem unermüdlichen Partikel-Schwarm erzeugt wurde. Mensch, in dem Fall ich, gibt dem Programm aerodynamische Eigenschaften des Wunschprofils vor und Xoptfoil-JX versucht dann ein Profil zu entwerfen, das dem vorgegebenen Ziel möglichst nahekommt.

Die aerodynamischen Vorgaben werden mit Hilfe von Arbeitspunkten gemacht, die sich definieren aus Re-Zahl, cl-Wert und dem anzustrebenden cd-Wert an diesem Punkt. Im Fall von JX-GX waren es insgesamt 13 solcher Arbeitspunkte. Die Arbeitspunkte können im Prinzip im gesamten angestrebten „Flugraum“, der durch zulässige Werte von cl und Re-Zahl aufgespannt wird, verteilt werden. Es macht aber Sinn, die Arbeitspunkte auf T1- und/oder T2-Polare zu legen, damit die Ergebnisse einigermaßen schnell in den Polarendarstellungen von z.B. Xflr5 verifiziert werden können.

Die xfoil-Berechnung wurde standardmäßig mit ncrit=7 durchgeführt. Pro Arbeitspunkt kann aber auch zusätzlich definiert werden, mit welchem ncrit-Wert die xfoil-Berechnung an diesem einen Punkt gemacht werden soll. Dies wurde an 2 Punkten genutzt, wo sich ncrit=9 als „herausfordernder“ erwiesen hat.

Arbeitspunkte Xoptfoil-JX JX-GX.png


Da parallel zur Profilentwicklung auch Xoptfoil-JX selbst weiterentwickelt wurde, waren es dann am Ende rund 50 Optimierungsläufe, bis das Profil JX-GX die gewünschten Eigenschaften besaß.

Um ein Gefühl für den Rechenaufwand zu geben: Pro vollständigem Lauf werden ca. 100.000 Arbeitspunktberechnungen von xfoil ausgeführt. Die Laufzeiten schwanken dabei zwischen 3-5 Stunden …

Beim Herantasten der Arbeitspunkte an die aerodynamischen Grenzen zeigte sich wieder einmal, dass es das „eierlegende Wollmilchprofil“ nicht geben kann. Insbesondere musste in zahlreichen Iterationen die Balance zwischen guter breitbandiger Streckenleistung (T2-Polare) und hohem „Druck“ bei höheren Re-Zahlen (T1-Polare) zeitaufwändig austariert werden. Deutlich einfacher wäre es, ein Entweder-Oder-Profil zu erzeugen… (aber das wäre für das Partikel-Team nach gerade zu langweilig gewesen)

Großer Wert wurde auf eine hohe geometrische Güte des Profils gelegt, damit das Profil zum Einen eine gute Ausgangsbasis für Standardmodifikationen wie Dicken- oder Wölbungsänderung sein kann, zum Anderen möglichst sicher in seinen Eigenschaften in die reale Welt umgesetzt werden kann. Bewusst wurde deshalb auf so beliebte Tuningmaßnahmen wie ein kleiner „Spoiler“ an der Hinterkante, verzichtet.

Dazu vielleicht nochmal ein kleiner Zwischeneinschub, da mir solche „Spoiler“ auch bei bekannteren Profilen immer wieder begegnet ist. Sehr stark vergrößert und in der y-Richtung noch ein wenig gespreizt, sieht die Hinterkante dann so aus:

Profil-Spoiler.png


Zwei Effekte werden dabei wirksam:

  • auf der Oberseite wird durch das „Hochklappen“ mit dem dann steilen Abfall zur Hinterkante die laminare Lauflänge speziell im untersten cl-Bereich verlängert und damit der Widerstand minimiert
  • auf der Unterseite bewirkt die „Miniklappe“ nochmal einen Extra-xfoil-Kick im mittleren cl-Bereich
Diese Artefakte können beim inversen Profildesign sehr schnell unbemerkt entstehen und sind, wenn man nicht bewusst darauf schaut, mit bloßem Auge praktisch nicht zu erkennen. Sie haben aber einen ziemlichen Einfluss auf die Ergebnisse von xfoil. Ich bezweifle allerdings sehr, dass diese Artefakte in der Realität einen Einfluss auf die Eigenschaften des Profils / der Fläche haben können, da sich das alles in der bereits dicken turbulenten Grenzschicht nahe der Hinterkante abspielt (ganz zu schweigen von der baulichen Umsetzung…).

Bei JX-GX wurde versucht, ein in diesem Sinn „ehrliches“ Profil (wenn man dieses Attribut überhaupt einem Profil geben kann 😉) mit ein hoher Oberflächengüte zu entwerfen.


Nun endlich zu den Ergebnissem – FX und GX im Vergleich

Die veränderten Eigenschaften von JX-GX lassen sich am besten im Vergleich zum JX-FXevo darstellen.

Stationär – T2-Polare:
  • im unteren cl-Bereich konnte zumindest für ncrit = 7 das hohe Niveau von JX-FXevo gehalten werden. Für ncrit = 9 musste ein wenig nachgegeben werden.
  • ab cl > 0,25 kann JX-GX seine Stärken mit verbesserter Gleitleitung ausspielen
JX-GX FX Vergleich.png


Dynamisch – T1-Polare:
  • die Verschiebung des Auslegungsbereichs zu höheren cl-Werten ist gut erkennbar. JX-FXevo bleibt unter cl = 0,1 eine Bank (die aber nur selten benötigt wird)
  • ab cl > 0,1 erzeugt JX-GX deutlich mehr „Druck“
  • die JX-GX Polare für ncrit = 7 hält sich einigermaßen wacker
JX-GX FX T1-Vergleich.png


Mit dem Ergebnis bin ich insgesamt recht zufrieden…

( … ha! Der, also ich, hat gut reden. Die Polare, wie sie am Bildschirm zu sehen sind, hat ja er, also ich, so vorgegeben … wobei es ein mühsames Heran-Iterieren entlang der physischen Grenzen mit Nehmen an der einen Stelle und Geben an der anderen Stelle war)


Klappen gesetzt!

Richtig interessant, aber auch zunehmend diffizil, wird es, wenn Klappen als Snap-Flap im dynamischen Flug dazukommen.

Bei den Berechnungen und Analysen hat sich das kleine Tool Xfoil_Worker als wahrer Segen erwiesen. Mit ihm lassen sich recht einfach Klappensequenzen erzeugen, die zugehörigen Polare berechnen – um diese dann in einem Rutsch in Xflr5 importieren.

Die Klappen-Polare der beiden Profile im Vergleich (wegen Extrabreite bitte anklicken)

JX-GX FX Klappen-Vergleich.png

Die Verbesserung bei JX-GX im wichtigen Bereich bis ungefähr cl = 0,5 wird deutlich sichtbar. Zudem erscheint mir das Profil Klappenwinkel über +2 Grad besser zu „vertragen“ als das Profil JX-FX (so zumindest meine Interpretation).

Auch im Hintergrund der bereits geführten Diskussionen in diesem Thread würde ich Klappenwinkel > 3 Grad eher vermeiden. Die Gefahr ist groß in das Klappenloch rechts der Ausgangspolare zu fallen (dazu insbesondere auch die Polare cl(alpha) betrachten…)


Ein kleiner Zwischenstopp

… eigentlich wollte ich den Beitrag über JX-GX mit diesem Teil abschließen. Ich muss aber wiedereinmal festzustellen, dass es doch mehr (hoffentlich!) interessante Aspekte gibt, über die es zu berichten gilt.

Im Anhang findet Ihr das neue Profil JX-GX-15 (die 15 steht dabei für die Grundauslegung Re √cl = 150.000) damit der ein oder andere die weiteren Betrachtungen bereits selbst durchführen kann.

Im nächsten Teil möchte ich noch ein wenig Eingehen auf Veränderungen von Dicke und Wölbung speziell bei diesem Profil, ein paar Worte zum Einsatz - Stichwort Strak - um dann zum großen finalen Profilvergleich, diesmal natürlich bei ncrit=7 zu kommen – da bin ich bereits selbst gespannt! 😉

In diesem Sinn viele Grüße

Jochen
 

Anhänge

  • JX-GX-15.dat
    5,1 KB · Aufrufe: 197

Jojo26

User
FX weiterentwickelt: JX-GX - Teil 3


Profilvariationen mit Dicke und Wölbung

Für das Profil wurde bei der Optimierung eine „Ziel-Dicke“ von 7,6% vorgegeben um es so auch gleich als Wurzelprofil, das nicht zu extreme Anforderungen an die Bauweise stellt, einsetzen zu können.

Wie fast alle Profilparameter ist auch die Dicke des Profils kein "Qualitätsmerkmal" als vielmehr eine Frage der Abwägung. Variiert man die Dicke in einem Bereich von 7,0% – 8,0% lässt sich gut erkennen, wie sich die Eigenschaften in Abhängigkeit der Profildicke fast linear verändern. Günstigerweise verändern sich dabei der Nullauftriebswinkel und Momentenverlauf praktisch nicht, so dass die Dicke gefahrlos nach individuellen Anforderungen optimiert werden kann.

JX-GX Vergleich Dicken.png

In der Summe der Eigenschaften ist mir ein Grundprofil (Innenbereich der Tragfläche) mit 7,4% am „sympathischsten“. Es wäre problemlos möglich, an der Flächenwurzel auf 7,6% oder 7,8% zu gehen, um dann nach kurzer Strecke eine kleinere Dicke zu wählen. Bei den weiteren Strak-Stationen entlang der Spannweite wird die Dicke auf Grund der kleiner werdenden Re-Zahlen sowieso weiter abnehmen…

Bei Veränderungen der Wölbung des Grundprofils muss man schon etwas vorsichtiger sein und sollte diese nur mit Bedacht vornehmen. Zwar hat man auch bei Wölbungsveränderungen – zumindest in einem engen Bereich - eine fast lineare Veränderung der Eigenschaften …

JX-GX Vergleich Wölbung.png

… aber es gilt nun, alle weitere (Strak-) Profile an die geänderte Wölbung anzupassen, da beispielsweise der Nullauftriebswinkel direkt von der Wölbung abhängt. Insbesondere darf nicht vergessen werden, dass wir ein mit den Klappen bereits mächtiges Wölbungsveränderungs-Instrument an Bord haben.


Der große Profilvergleich

Wie ordnet sich nun das neue Profil im Kontext anderer Profilentwürfe, die ein ähnliches Auslegungsziel haben, ein? Um darauf vielleicht eine Antwort zu bekommen, laden wir die bunte Profiltruppe auf die Bühne, die bereits beim Profil JX-FX aufgetreten ist. Eine kurze Beschreibung der Teilnehmer ist -> dort zu finden

Anders als im vorherigen Vergleich wollen wir uns diesmal die Eigenschaften bei ncrit = 7 anschauen.

Eine kleine Warnung: Trotz maximaler Bildschirm-Auflösung ist es schon ein ziemlicher farbiger Linienknäuel, der da zu sehen ist. Aber der trainierte Polarenleser wird hoffentlich doch das ein oder andere herauslesen können.

Eigentlich möchte ich die verschiedenen (tollen) Entwürfe nicht weiter kommentieren. Aber eins möchte ich doch erwähnen, um vielleicht den Blick zu schärfen: Das M1779B von Max Steidle. Max hatte es mir mit der Bemerkung geschickt, dass es ein „gutes Allroundprofil“ ist. Zunächst dachte ich mir, „Allround? – damit kann man ja keinen hinterm Ofen vorlocken“. Je mehr ich es aber unter den verschiedenen Blickwinkeln von Re, T1/T2, ncrit betrachtete, desto mehr schätzte ich es in seiner Ausgewogenheit in den verschiedenen Disziplinen. Well done!

Hier nun zunächst die Betrachtung für stationären Flug bei Re √cl = 150.000 im mittleren cl-Bereich – typischerweise ohne gesetzte Klappen geflogen .


Profilvergleich ncrit7 T2.png

Und dann der Blick auf die dynamische Polare bei Re = 600.000 …

Profilvergleich ncrit7 T1.png

Für mich immer wieder faszinierend, die bunte „Truppe“ in ihrer Verschiedenartigkeit zu sehen, darüber nachzudenken, welche Überlegungen bei den unterschiedlichen Entwürfen zu Grunde lagen…


Geschafft! - ?

Das nun entstandene JX-GX-15 soll das Grundprofil für einen neuen Flächenentwurf sein, der gerade (noch im Kopf) entsteht. Abgeleitet vom Grundprofil werden noch 2 weitere Strakprofile für Re√cl um 100.000 und Re√cl = 60.000 (Flächenspitze) gerechnet – und dann geht’s endlich wieder ans Bauen.

Ich hoffe, diese Beschreibung über die Entstehung des neuen Profils enthielt den ein oder anderen interessanten Aspekt für den „geneigten Leser“. Wenn ja, dann hat sich das Schreiben schon gelohnt…! 😉

In diesem Sinn – viele Grüße

Jochen

(im Anhang nochmals das Profil JX-GX-15)
 

Anhänge

  • JX-GX-15.dat
    5,1 KB · Aufrufe: 163
Hi Jochen,

bist Du Dir mit Deinen Überlegungen zu ncrit sicher? Die Skala der "Hang-Turbulenz" liegt ja deutlich über der Dicke der Grenzschicht. die Grenzschicht sieht somit nichts von dieser Turbulenz. Da könnte man vielleicht noch einmal jemanden fragen der sich wirklich damit auskennt z.B. Herrn Drela oder Herrn Boermans.

Schöne Grüße
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten