Hallo Chris,
schön das du jetzt so eine tolle Fräse für deine Projekte hast. Ich bin da gerade in gleicher Sache unterwegs.
Früher war es halt der Bohrständer oder die Drehbank, heute ist es eine Fräse um seine Konstruktionen perfekt umzusetzen.
Ich würde gerne mehr über die Fräse erfahren. Finde das auch nicht off Topic, schließlich gehört es zu deiner Konstruktion wie die Comet entsteht. Wenn jemand über den Umgang mit Schleiflatte und Klebstoffen beim Bau seines Projekts berichtet, wird das ja auch nicht zensiert.
Also gib uns mehr Infos!
Wie groß nur ist deine Fräse das du zwei Antriebe auf der X-Achse hast?
Hallo Uwe,
die Sache mit dem Seitenzug an einer 2-mot ist ist glaube ich so alt wie der 2-mot Bau selber.
Auch in einem anderen Forum wird darüber gerade mal wieder diskutiert.
Nur so viel;
Grundsätzlich ist es egal ob Verbrenner oder Elektro, die Auswirkungen auf die Stabilität einer 2-mot sind die gleichen.
Bei einer einmotorigen Maschine, z.B. Pitts, Extra, Piper etc. liegen die Umstände anders. Dort wird direkt der Rumpf und das Seitenleitwerk mit Spin angeströmt. Die Luftströmung streicht dabei in einem Wirbel um den gesamten Flugzeugrumpf und trifft je nach Größe und Auslegung/Form, entsprechend asymmetrisch auf das Seitenleitwerk und beeinflusst dieses. Mehr oder minder stark. Dem kann in Grenzen durch Seitenzug zur Veränderung der Zugachse und Anströmung des Rumpfes begegnet werden. Den durch die Antriebe gegebenen Drehmoment kann nur sehr gering durch den Seitenzug und der damit asymmetrischen Anströmung des HLW abgeholfen werden.
Bei einer 2-mot ist es viel wichtiger gleiche Drehzahl auf den Motoren zu haben und genügend Fahrt aufzubauen, bevor der Flieger abhebt. Damit ist eine gute Steuerkontrolle gewährleistet und Ausbrechtendenzen um die Längsachse können mit Querruder kontrolliert werden. Ebenso sollte beim Durchstarten wieder verhalten Gasgegeben werden um keine kritischen Situationen zu provozieren. Motorabsteller oder unterschiedliche Gasannahme ist da bei Verbrennern besonders zu beachten.
Man kann auf dem rechten Motor etwas Seitenzug nach rechts geben, genauso gut geht es aber auch ohne. Bei einseitigem Motorabsteller ist je nach Auslegung in den meisten Fällen ein starkes Drosseln des noch laufenden Motors zu empfehlen, und die rettende Landebahn am besten im Gleitflug zu erreichen. Neben dem aufkommenden Moment um die Hochachse was zu gieren führen kann und damit weiter die Geschwindigkeit reduziert, kommt mit steigender Motorleistung ein starkes Drehmoment um die Längsachse hinzu, dies bedingt die einseitige Anströmung der Tragfläche und damit dem einseitigen erhöhten Auftrieb an dieser. Ab einer gewissen Geschwindikeitsunterschreitung wird die einseitige Anströmung bei geringer Fahrt immer kritischer. Der Querruderausschlag kann den Drehmoment um die Längsachse nicht mehr kompensieren. Der Flieger legt sich trotz Vollausschlag entgegen dem Querruder auf den Rücken.
Das ist nicht theoretisiert sondern eigene Erfahrung an einer größeren 2-mot. Einmal konnte ich diese durch ausreichende Fahrt und Höhe noch mit einem Motor bei etwa Halbgas zum Platz zurück bringen. Beim nächsten mal, Riss eines Antriebzahnriemens direkt in der Abhebephase und Überflug eines Grabens hat es nicht mehr gereicht. Das Modell wurde zu langsam, blieb fast in der Luft stehen und rollte dann munter um die Längsachse. Die Wirkung des Querruders war gleich null. Das ist jetzt nur kurz umrissen, um die Situation deutlich zu machen. Wie immer bei Fliegern ist Fahrt das halbe Leben!
Alle meine 2-mots sind übrigens bestens ohne Seitenzug ausgekommen. Ob Mosquito, DC-3´s, Piaggio´s Victor und Avanti usw. Dabei waren bei allen Modellen die Motoren gleichsinnig drehend.
Beim Motorsturz kommt es wieder sehr auf das Modell und dessen Gewicht zur tragenden Fläche an, sowie EWD und Position der Motorzugachse zum Schwerpunkt. Und natürlich der Motorleistung und verwendetem Propeller. Das Profil nicht zu vergessen.
Größe, Bernd