Wie sinnvoll Motorwelle verlängern?

hi
eine DG-600 (rcrcm - 3,4m) ist ja für einen Nasenantrieb schon eine Herausforderung. Naja, den Motor etwas zurückgesetzt einbauen und die verlängerte Welle vorne in einem Kugellager zu stützen ist ja nicht wirklich das Problem: Motorspant etwas zurückgesetzt einbauen, dann Wellenkupplung und kurze Stahlachse zum Kugellager im Nasenspant.

Meine Probleme sind folgende:

1. Gibt der Klügere nach? Also brauche ich als Verlängerung eine gehärtete Stahlachse (wenn ja: Lieferant?) oder nehme ich lieber ein 10er-Pack (weiche und für mich fast kostenlose) Silberstahlachsen und wechsle einfach nach jeder "spitzen" Landung? Ich hatte mal einen schweren 150cm-Hangflitzer mit 5mm-Steckungen, die waren nach jeder ruppigen Landung verbogen - der Flieger jedoch heil. Habe einfach alle Jahre ein 10er-Pack besorgt.

2. Wie erreiche ich exaktes Fluchten? Ich könnte noch Graupner (Schiffs-)Wellenkupplungen 5mm bekommen - sind die innen genau 5,01mm oder so? Oder gibt es bessere Kupplungen? Oder soll ich eine Flexkupplung aus dem Schiffsbereich nehmen?

3. Ich nehme an, es ist sinnvoll, die Achsen im Kupplungsbereich anzufasen?

4. Irgendwas, was ich übersehen habe?

Danke im voraus

Bertram
 

maddyn

User
HI

kannst auch mal bei den helifreunden nachschauen
ob da nicht eine hauptrotorwelle zu deim motor passt
 

Wilf

User
Ich habe so ein Fernwellen- Projekt schon vor der Realisierung aufgegeben. Deshalb kann ich zwar Probleme nennen, aber keine erprobten Lösungen anbieten.

Um die Lebensdauer der Welle würde ich mir weniger Sorgen machen. Du wirst vermutlich einen Klapppropeller einsetzen. Da sind die Biegemomente auf die Welle gering,wenn der Propeller nur sauber gewuchtet ist.
 

S_a_S

User
Hallo Bertram,

Silberstahl oder gehärtete Welle ist auch eine Frage der zu erwartenden Antriebsleistung / Drehmoment. Gehärtete Wellen kannst Du auch als Ersatzwelle (mit Einstich/Abflachungen) für diverse Motoren bekommen - ist eher eine Frage der Länge.
Gibt aber auch "Präzisionswelle Durchmesser 5 mm aus X90CrMoV18 h6" in diversen einschlägigen Shops mit festlegbarer Länge. Nicht ganz so günstig wie Silberstahl...

Fluchtender Einbau: eine durchgehend geriebene Muffe mit ausreichender Länge und Klemmschrauben (auf abgeflachte Welle) sollte zumindest ausreichend genau fluchten. Rundlauf vor Verbau in jedem Fall prüfen.

Ob da ein Spannzangenmitnehmer aus dem Bootsbereich viel besser fluchtet (ist auf einer Seite auch mit Schrauben geklemmt), glaube ich nicht. Spannzange wohl nur, weil Stahlseil im Durchmesser eben kein Präzisionsteil ist.

Flexible Kupplung kann ich nicht empfehlen, weil sonst die Propellerwelle zweifach gelagert werden muss.

Alternative wäre, die Motorwelle in voller Länge am Stück zu ersetzen. Fehlt vielleicht der Einstich - könnte man aber auch mit entsprechenden Unterlagscheiben zwischen Luftschraubenmitnehmer und vorderem Lager umsetzen, dass der Motor nicht nach hinten abgezogen wird (eh unwahrscheinlich, da auf Zug belastet bzw. durch die Magnete zentriert). Die Abflachungen an der Motorwelle kann man mit Dremel einbringen.

Gibt übrigens auch Motoren mit von Hause aus langen Wellen

Motor auf Spant einharzen, dabei Welle zur Rumpfspitze sauber ausrichten. Stützlager vorne erst im zweiten Durchlauf spannungsfrei einharzen.

Klar, mit jeder Feindberührung besteht das Risiko, dass sich die Welle verbiegt und die Lager entsprechend stärker beansprucht werden.

Grüße Stefan
 
Danke erstmal für die Tipps. Die Verlängerung ist nur kurz, gerade dass ich von der extremen Nasenspitze wegkomme, also etwa 4-5cm.
Meine Hauptsorge ist eigentlich, dass die Verlängerung nicht genau fluchtet und ich mir Vibrationen einhandle. Wenn jemand eine Lieferquelle für eine exakte Muffe (5mm/6mm) weiss, wäre das toll. Motoren mit langer Welle gibt es natürlich; bei Hacker ist ein schönes Teil genau für solche Zwecke. Aber ich habe einen passenden Motor hier rumliegen, nur eben mit zu kurzer Welle.
Bertram
 
Danke erstmal für die Tipps. Die Verlängerung ist nur kurz, gerade dass ich von der extremen Nasenspitze wegkomme, also etwa 4-5cm.

Wär' Dir diese Lösung von Klaus Kraft auch genehm?

Wenn jemand eine Lieferquelle für eine exakte Muffe (5mm/6mm) weiss, wäre das toll.

Meinst Du sowas wie hier auf dem ersten Bild? Das gab's mal bei Graupner als sinngemäßes Schwenkkugellager, weil das Rillenkugellager in den beiden Nylonhälften ein wenig verkippen kann. Eine für begrenzte Leistung und Drehzahl eine ganz pfiffige Idee, die man durchaus nachbauen kann. Ich bin kein besonderer Freund von DU-Buchsen oder solchen aus Sinterbronze, das sind feine Lagerungen für 'ne Handschaltung bei einer Indian oder für einen Scheibenhebermotor - mehr nicht wirklich. Bei einer rückholbaren Thermikbremse ließe ich das auch noch durchgehen ;-)

servus,
Patrick
 

s.nase

User
Willst du den Motor nur aus Platzmangel 5cm weiter in den Rumpf verschieben, oder auch um den Schwerpunkt nach hinten zu verlagern?
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Bertram

Ich habe das bei meiner großen B4 mit einem Tausch der Motorwelle gegen einen Auswerferstift gemacht.
Bestellt habe ich hier.
 
Willst du den Motor nur aus Platzmangel 5cm weiter in den Rumpf verschieben, oder auch um den Schwerpunkt nach hinten zu verlagern?
Evtl. kennst Du die DG-600 nicht: sie hat eine extrem weit nach vorne gezogene Haube. Motoren mit 30mm könnte ich konventionell verbauen. Alles dickere (aktuell 41mm) muss wenige cm nach hinten um an eigenem Spant montiert zu werden. Motoren-SP ist ziemlich egal, da ich mit dem Akku sehr gut und sehr weit ausgleichen kann.

Wellen sind mir angeboten worden, Danke!! Jetzt geht es nur noch um die Muffe. Ach ja: Kugellager für die Nasenspitze? Ziemlich egal, also 10/5/5 sollte gehen? Oder unbedingt Superduperkeramikrollenlager?

Bertram

@Claus: ebenfalls Danke für den Hinweis
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Bertram

Bzgl. Kugellager. Wie viele Betriebsstunden dreht sich die Welle? Da tut es ein normales geschlossenes Kugellager doch auch?
 

Markus Korn

Vereinsmitglied
Hallo Bertram,

da die Laufzeit des Motors sicher nicht in Richtung 24hx7 pro Woche geht reicht ein normales Lager, ggf. würde ich sogar nur eine Führung verbauen.
Da ich vor zig Jahren mal im Bereich elektrische Antriebstechnik angefangen habe würde ich Dir eine flexible Kupplung empfehlen um Vibrationen zu vermeiden.

ACHTUNG (bevor ich hier zerissen werde): Das ist ein Beispiel für eine Minikupplung als Prinzip.

https://www.ebay.de/itm/2x-Flexible...785950?hash=item34173717de:g:vbcAAOSwxbNduZn7

Über Google lassen sich die richtigen finden (Wellendurchmesser, Länge, etc. pp.

Viel Erfolg
Markus
 

s.nase

User
Ich würde die originale Motorwelle gegen eine längere ersetzen.

Dann mußte du nur ein Lager in der Rumpfspitze hinzufügen, und sparst dir den vibrationsanfälligen Wellenverbinder. Um einen exakt fluchtenden Lagersitz in der Rumpfspitze zu erstellen, würde ich einfach ein passendes Rohr(zB. aussen 10 und innen 5mm) auf die Motorwelle des verbauten Motors stecken. Dann das Rohr in der Rumpfspitze einharzen, und aushärten lassen. Damit man das Rohr nach dem Aushärten leichter wieder aus dem Rumpf raus bekommt, kann man es ja auch vorher polieren und ganz leicht einfetten.

Wenn die Rumpfspitze nicht steif genug ist um das Lager in der Rumpfspitze zuhalten(was ich mir aber eigentlich nicht vorstellen kann), könnte man auch ein Gehäuse von einem kleinen Inrunner oder Vorsatzgetriebe auf den Stator des Outrunner schrauben. Damit wäre das zusätzliche Lager in der Rumpfspitze fest mit dem AntriebsStator verbunden. Welchen Durchmesser hat denn deine Rumpfspitze innen maximal?
 
Das ist ein Beispiel für eine Minikupplung als Prinzip
Über derartige Kupplungen bin ich auch schon gestolpert. Aber was ich einfach nicht beurteilen kann, ist, ob diese Kupplungen z.B. bei minimalen Propellerunwuchten vielleicht sogar kontraproduktiv sind.

Ansonsten komme ich langsam ins Schmunzeln und habe Euch alle lieb:D... Ich will keinen anderen Motor kaufen, keine Schwerpunkte versetzen, keine Innenläufergehäuse oder was auch immer, ich will einfach nur eine Welle um ca. 4-5cm verlängern, bei einem Flyware-Aussenläufer (Firma gibt es m.W. schon ewig nicht mehr), und ich will keine Glocke abziehen und mit thermischer Behandlung die H8-genaue Welle lösen und eine andere einsetzen und zuverlässig wieder mit ihr verbinden. Beruflich bedingt bin ich manuell eher ungeschickt :D.

Allerdings bin ich durch Eure Beiträge Beiträge auf die Idee gekommen, dass man eine Muffe ja nicht nur schrauben (was sich für mich bei einseitiger Schraubung automatisch nach "schief" anhört, und bei zweiseitiger nach "keiner weiss was genaues"), sondern auch kleben könnte. Ich habe von einem sehr netten Modi hier noch ein älteres Loctite "Welle fügen fest" oder so. Klingt nach ultimativem Kleber und perfekt für den Zweck; ich könnte ja einen frischen kaufen. Also brauche ich nur noch ein Stahlrohr 5/6mm innen/aussen (nur Drehbelastung, keine Knickbelastung), das innen möglichst schon irgendeine H-Genauigkeit hat. Wenn es klemmt, kann ich es ja mit schmalem Mandrell und Sandpapierwickel schrittweise etwas aufweiten. Oder?

Bertram
 
Wow! DAS ist mal ein Tipp! So habe ich mir das vorgestellt. Danke!
Bertram
Die maximale Drehzahl habe ich jetzt aber nicht gelesen... :D
Nachtrag: und das Gewicht auch nicht...:rolleyes:
 

s.nase

User
Ne Klemmkupplung eiert immer. Das merkst du sofort, wenn du deinen Fingernägel an die rotierende Welle hälst. Bei niedrigen Drehzahlen ist das egal, aber bei höheren Drehzahlen macht dir das die schönen Motorlager kaputt.. Das habe ich früher oft genug mit Starrwelle im Boot versucht.

Ein auf Passung geschliffenes Rohr mit Loctide als Verbinder zwischen den beiden Wellen funktioniert noch am besten. Nur mußt du dann auch immer die Welle aus der Glocke ausbauen, wenn du die Motor Lager wechseln willst. Die ist völlig unpraktikabel.

Dann doch lieber einmal eine neue längere Welle sauber in die Glocke einziehen, und gut is.
 
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