Transponder - Beitrag zur Sicherheit; Lösung mancher Diskussionen ?

Wir haben in der Nähe unseres Platzes einen UL-Landeplatz. Der wird zwar kaum frequentiert, er ist aber da. Und an Wochenenden mit Flugwetter gibt es schon das eine oder andere UL, welches unserem Flugsektor nahe kommt oder diesen sogar kreuzt. Der Pilot des in der Nähe stationierten Rettungshubschraubers kennt unseren Platz und fliegt mit ausreichendem Abstand dran vorbei. Das Problem ist, dass manche Flieger so leise sind, dass man sie erst wahrnimmt, wenn sie schon ziemlich nahe sind. Es gab auch mal einen Piloten, der unseren Platz mit dem UL-Landeplatz verwechselte und schon im Endanflug war... Ich bin auf die Bahn gesprungen und habe dem per Handzeichen gezeigt, wohin er muss. Hat er auch gerafft... Aber in solchen Situationen steckt man schneller mal drin, als es für möglich gehalten wird. Und gerade wenn man allein ist, könnte so eine blinkende Lampe schon Gold wert sein...

Gruß Mirko
 

MadEff

User
Wir hatten letztes Jahr einen manntragenden Doppeldecker, der in vielleicht 100 m Höhe nochmal eine komplette Ehrenrunde um unseren Modellflugplatz gedreht hat. Und das, obwohl noch zwei Flugmodelle in der Luft waren (die Kollegen sind so schnell wie möglich mit ihren Modellen gelandet).

Es nützt das beste technische Equipment nix, wenn der Steuerer sich sowieso darüber hinwegsetzt...

Viele Grüße
Martin
 

onki

User
Hallo,

Soweit mir bekannt sind zugelassene Modellflugplätze in den Flugkarten gar nicht verzeichnet.
Es wäre schon mal ein Anfang dies zu tun um bei den manntragenden überhaupt ein Bewusstsein zu wecken.
das ist für mein Empfinden bisher gänzlich nicht vorhanden, bei den Modellfliegern aber absolut. Sonst gäbe es das Thema hier nicht.

Das Thema Geld hat noch niemand angesprochen. So ein FLARM ist nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu haben und auch die Aufstellung ist sicher nicht ohne Hindernisse.
Daher sehe ich derzeit absolut keine Veranlassung über so etwas nachzudenken. Wir neigen halt schwer zum vorauseilenden Gehorsam.

Solange wir von den manntragenden nicht einmal wirklich wahrgenommen werden, sehe ich keinen akuten Handlungsbedarf. Zumal mir kein einzioger Fall bekannt ist, wo es zu einer signifikanten Gefahrensituation gekommen ist durch ein gesteuertes Modell.

Die Flughäfen geben aktuell Millionen aus, um sich vor Multikoptern zu schützen, die von irgendwelchen, Vollpfosten gesteuert werden.
Unsere Gilde wurde ja erst kürzlich in die Kategorie "harmlos" eingestuft, mangels irgendwelcher Vorkommnisse.

Gruß und ein schönes WE

Onki
 
Richtig, in den ICAO Karten sind Modellgelände nicht mit drinne.

Was sollte man den da auch aufnehmen:
-nur Plätze mit AE
-jede Wiese einer Interessengemeinschaft, die u.U. stärker frequentiert wird als ein AE-Gelände ..
jeder Hang, der häufiger beflogen wird .

Das führt zu nichts, allein schon weil die zentrale Meldung nie klappen wird.
Allein in meiner Ecke wär die Luftfahrtkarte dann von allerlei Modelflugwarnungssymbolen zugemüllt, da es hier jede Menge Hänge gibt, die auch aktiv genutzt werden.

In meiner Wahrnehmung sind Modellflugzeuge im Luftraum ausserhalb von Modell-Geländen (mit/ohne AE) die grössere Gefahr.
Da werden selbst Vereinsmitglieder, wenn sie als "Wildflieger" unterwegs sind, zu kleinen Schweinen-im-Weltall ;)
 

robu

User
Auf der 1:500.000 ICAO-Karte stehen die Modellfluggelände nicht, wohl aber auf den Anflugblättern der Flugplätze. Zumindest unter 500ft Grund sollte es also keine Konflikte geben, da die "Großen" so tief nicht fliegen dürfen (außer Start/Landung).

Für den neuen Modellflugplatz in der Nähe von Mettmann wurde sogar extra ein NOTAM gemacht, d.h. man kann ihn sogar bei der Flugvorbereitung sehen, ohne die Papierkarte zu haben.

Zu Transponder und FLARM: Motorsegler und Motorflugzeuge fliegen typischerweise mit Transponder (eigentlich Vorschrift), Segelflugzeuge meist nicht: Entweder sie haben keinen oder er läuft wegen Stromverbrauch nicht. Dafür haben Segelflugzeuge meistens FLARM, was Motorsegler und Motorflugzeuge nur teilweise haben. Ist auch untereinander suboptimal.

Es geht halt meistens gut, weil in der dritten Dimension recht viel Platz ist.
 

onki

User
Hallo Rudi,

Les meinen ersten Satz und du weißt, was meine Intention ist.
Hierzu ist kein übermäßiger Aufwand möglich da diese Plätze bereits überall aktenkundig sind.
Sicher gibt es viele andere, wie du schon geschrieben hast. Aber lieber eine unvollständige Erfassung als gar keine.

Gruß
Onki
 

MadEff

User

Börny

User
...na ganz großartig. Vor 23 Jahren(!), also bald ein 1/4 Jahrhundert her. Grundsätzlich ist es richtig, dass die Gruppe der Modellflieger in Summe diesbezüglich als harmlos eingestuft werden kann. Natürlich kann man aber auch so richtig viel Wind machen und sich dabei dann ganz viele Steine selbst in den Weg legen. Der schlimmste Feind des Modellflieger ist der Modellflieger selbst. Das gilt auch für andere Bereiche, in denen der gemeine Modellflieger gerne im vorauseilenden Gehorsam zur unnötigen, und meist auch sinnfreien, Selbstbeschränkung neigt...

Was die immer wieder gerne herbei zitierte "Sicherheit" angeht, denke ich nicht, dass es in einem gesunden Verhältnis steht, eine FLARM oder was auch immer auf jedem möglichen und unmöglichen Modelfluggelände zu installieren. Ich selbst fliege u.A. auf einem Gelände, bei dem bei gutem Wetter jeden Menge manntragende Flugzeuge unterwegs sind. Dort achtet einfach jeder auf jeden, man geht respektvoll und freundlich miteinander um und schon funktioniert's. Der geflügelte Satz "Das ist für die Sicherheit..." wird meiner Meinung nach sehr überstrapaziert und oft vorgeschoben. Das Leben ist nun mal nicht sicher! Mehr Unfälle mit Todesfolge als im Straßenverkehr passieren übrigens zu Hause...

Was das GPS-Fliegen angeht, da wäre eine technische Lösung, die anderen Wettbewerbsteilnehmer auf dem eigenen Tablett zu sehen schon sehr komfortabel. Ist aber wohl ein anderes Thema...
 

HPR40

User
Motorsegler und Motorflugzeuge fliegen typischerweise mit Transponder (eigentlich Vorschrift),

Nö, keine Vorschrift unter VMC in G + E.
VMC = beobachten oder rausgucken mit max 250 kt unter 10000 ft MSL (bzw. in G bei marginalen Bedingungen, also unter 1500 m horizontaler Sicht, nur noch 140 kt IAS) und das gilt für alle Beteiligten.

Damit ist die Frage des Titels auch beantwortet, nein es ist keine Lösung irgendwelcher nicht vorhandener Probleme weil nun mal keine Transponderpflicht für unkontrollierte Lufträume besteht.
Insoweit finde ich sollte man auch nicht dazu neigen solche Mindestausrüstungen einzufordern, der Schuss kann nämlich gewaltig nach hinten los gehen.

Die Notwendigkeit warum man jetzt in der Schweiz Modellfuggelände mit einer Flarmbake und Warmlampe als Luftfahrthinderniss kennzeichnet erschließt sich mir auch nicht so ganz, vor allem sollten die Betroffenen mal nachdenken was passiert wenn man Modellflug zum allgemeinen Luftfahrthinderniss erklärt.



Gruß Horst
 

robu

User
Nö, keine Vorschrift unter VMC in G + E.
VMC = beobachten oder rausgucken mit max 250 kt unter 10000 ft MSL (bzw. in G bei marginalen Bedingungen, also unter 1500 m horizontaler Sicht, nur noch 140 kt IAS) und das gilt für alle Beteiligten.

...

Dachte ich auch mal, liest man aber das hier: https://www.dfs.de/dfs_homepage/de/.../VFR Pilot Info 1_2019 Luftraum E update .pdf Kann man zu einem anderen Schluss kommen:

Transpondernutzung gem. SERA13001: Verfügt ein Luftfahrzeug
über einen betriebsfähigen SSR-Transponder, hat der Pilot den
Transponder während des Fluges durchgängig zu betreiben, unabhängig davon, ob sich das Luftfahrzeug innerhalb oder außerhalb
eines Luftraumes befindet, in dem Sekundärrundsichtradar (SSR)
für Zwecke des Flugverkehrsdienstes verwendet wird.

Sprich: Hat man einen, muss man ihn einschalten. Bleiben noch die Ultraleichten und Segelflugzeuge.

Bezüglich Flarm: Hilft das, wenn das Flarm am Boden steht? Da bekommt der Pilot doch höchstens angezeigt, dass weit unter ihm ein anderes Flugzeug (sprich: Der Boden) ist. Das Modellflugzeug kann trotzdem auf gleicher Höhe oder über ihm sein.
 
Hoppla... mein Link hat ziemlich viele Fragen aufgeworfen. Zur Erklärung: unser Modellflug Platz betreiben wir 5m neben der Hauptpiste der manntragenden Flieger.... Fliegen also gemeinsam mit ihnen an demselben Ort.
Ca 1000 m neben uns ist ein heliport der manntragenden.
Die Grossen haben Vortritt. Flugfunkgerät ist beim modellflieger dabei plus neuerdings die groundstation mit Transponder und Flarm!

Gruss Alain
 

HPR40

User
Dachte ich auch mal, liest man aber das hier: https://www.dfs.de/dfs_homepage/de/.../VFR Pilot Info 1_2019 Luftraum E update .pdf Kann man zu einem anderen Schluss kommen:

Dann kommt man zum Schluss das sowas Lebensgefährlich wäre, also besser zu vermeiden ist.

Deswegen gibt es SERA 13001 übrigens auch nicht.
Die offizielle Luftverkehrsordnung von Eurolex endet mit Abschnitt 12, oder genauer SERA 12020.

https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:281:0001:0066:DE:PDF

Prinzipiell würde das auch mit SERA 3220 kollidieren, weil der nun mal besagt das unter angenommenen IFR Bedingungen ( also VMC ) IFR nur Zulässg ist, wenn ein zweiter Safty Pilot am Doppelsteuer VFR den Flug überwacht.

Für VFR, oder Sichtlinie bei unbemannten Geräten, genügt also einfache VFR/ VLOS Ausrüstung.



Gruß Horst
 

robu

User
Dann kommt man zum Schluss das sowas Lebensgefährlich wäre, also besser zu vermeiden ist.

Deswegen gibt es SERA 13001 übrigens auch nicht.
Die offizielle Luftverkehrsordnung von Eurolex endet mit Abschnitt 12, oder genauer SERA 12020.

https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:281:0001:0066:DE:PDF

Prinzipiell würde das auch mit SERA 3220 kollidieren, weil der nun mal besagt das unter angenommenen IFR Bedingungen ( also VMC ) IFR nur Zulässg ist, wenn ein zweiter Safty Pilot am Doppelsteuer VFR den Flug überwacht.

Für VFR, oder Sichtlinie bei unbemannten Geräten, genügt also einfache VFR/ VLOS Ausrüstung.

Gruß Horst

Das mit dem "lebensgefährlich" verstehe ich jetzt nicht. Ich habe übrigens nicht geschrieben, dass man einen Transponder haben muss, in der SERA steht nur drin, dass man ihn einschalten muss, wenn man ihn hat. Und alle Motorsegler/Motorflugzeuge, die ich kenne, haben einen.

Und auf jeden Fall sollte klar sein, dass man rausgucken muss, wenn in dem benutzten Luftraum legal VFR geflogen werden darf. Dieser Fakt ist aber anscheinend bei einigen Vekehrsflugzeugpiloten nicht bekannt, die sich über Segelflugzeuge wundern, die - vollkommen legal - mit ihnen im gleichen Luftraum unterwegs sind.

Knackpunkt bleibt: Weder mit Transponder noch mit Flarm wird man vor allen gewarnt. Und der fliegende bekommt unter Umständen keine Warnung von der Bodenbake, weil die Höhe zu unterschiedlich ist.

Den von mir zitierten Text findet man übrigens auch beim DAEC: https://www.daec-berlin.de/daec-berlin-blog/files/2017/VO 2016-1185.pdf
 
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