Leitungen verlängern

Kornhans

User
Hallo RCN - User
Ich muß meine Leitungen vom Motor zu den Akkus auf insgesamt 50 cm verlängern ,
sollte ich die Motorleitungen oder die Leitungen zu den Akkus verlängern ,
Motor ist ein Turnigy 100 CC und ein 250 A Regler.

Danke im Voraus für Vorschläge , Gruß Hans
 

S_a_S

User
hallo Hans,

sollte eigentlich in der Anleitung zum Regler drin stehen:
- Leitungen zum Akku sollten so kurz wie möglich bleiben
- wenn Akkuleitung trotzdem verlängert werden soll, dann mit Stützkondensatoren absichern, sonst kann der Regler abrauchen. Wobei 250A schon eine Hausnummer sind ;)
- Leitungen zum Motor können verlängert werden, aber man sollte darauf achten, dass sie weit genug weg von Empfänger oder sonstigen Servoleitungen verlegt werden (und per Reichweitentest gegenprüfen, dass es keine Störungen gibt).

Grüße Stefan
 
Hallo Elektroflieger,

Zu diesem Thema hätte ich eine Frage: aus welchem Grund raucht der Regler bei verlängerten Akkukabeln ab??
Was haben die Elkos oder Kondensatoren für einen Sinn? Geht es um den momentanen Spitzenstrom beim zusammenstecken?
Ich verhindere das „funken“ indem ich an der Plusleitung einen Widerstand anlöte und so den Funken vermeide.
Freue mich über eure Meinung.

Gruß Günter
 

S_a_S

User
hallo Günter,

jede Leitung hat eine Induktivität, auch wenn es nur einige Nanohenry (Henry = VS/A) pro Zentimeter Kabellänge sind.

Nachdem U(t) = L*dI(t)/dt (Induktivität * Stromänderung) und die Motorwicklungen über PWM angesteuert werden, ist bei jedem Ein- und Ausschalten des Stroms an der Leitung eine Spannungsspitze zu sehen.

Mosfets schalten im Bereich von 100ns, die Stromstärke sind 100A, also ist U = 100n Vs/A * 100A / 100ns = 100V .

Außer es hängt noch ein Kondensator mit kurzen Leitungen dazwischen. Ein Kondensator kann Stromspitzen abfiltern ( I(t) = C * dU(t)/dt ), ist aber daran schuld, dass es beim Anstecken des Akkus blitzt. Da reichen einige 100uF - die sind bereits am Regler direkt verlötet - und reichen aus, um die vorhandene Leitungslänge auszugleichen.

Wenn jetzt die Kabel länger werden, muss auch die Kapazität am Regler größer werden.

Grüße Stefan
 
Hallo Stefan,

erstmal Danke für die Antwort.
Leider beantwortet es meine Fragen nicht.
Wenn ich zwischen Regler und Akku einen Blitzschutz habe, dann wird der Regler mit normalen Strom versorgt.
Während des Fluges können eigentlich keine Stromspitzen entstehen.

Gruß Günter
 

Wattsi

User
hallo Günter,

jede Leitung hat eine Induktivität, auch wenn es nur einige Nanohenry (Henry = VS/A) pro Zentimeter Kabellänge sind.

Nachdem U(t) = L*dI(t)/dt (Induktivität * Stromänderung) und die Motorwicklungen über PWM angesteuert werden, ist bei jedem Ein- und Ausschalten des Stroms an der Leitung eine Spannungsspitze zu sehen.

Mosfets schalten im Bereich von 100ns, die Stromstärke sind 100A, also ist U = 100n Vs/A * 100A / 100ns = 100V .

Außer es hängt noch ein Kondensator mit kurzen Leitungen dazwischen. Ein Kondensator kann Stromspitzen abfiltern ( I(t) = C * dU(t)/dt ), ist aber daran schuld, dass es beim Anstecken des Akkus blitzt. Da reichen einige 100uF - die sind bereits am Regler direkt verlötet - und reichen aus, um die vorhandene Leitungslänge auszugleichen.

Wenn jetzt die Kabel länger werden, muss auch die Kapazität am Regler größer werden.

Grüße Stefan

Ich möcht mich nicht dazwischn drängen, vllt. kann ich die Frage auch beantworten

Ich glaube, du meinst die Stromspitzen beim Zusammenstecken
Aber es geht um die Spannungsspitzen die im Betrieb entstehen
Je nach gewünschter Leistung wird der Motor mit Impulsen im 0,1 Millisekundenbereich Ein- und ausgschaltet.
Das hat Stefan hier geschrieben:

Mosfets schalten im Bereich von 100ns, die Stromstärke sind 100A, also ist U = 100n Vs/A * 100A / 100ns = 100V .

Diese 100V können einen MOSFET Transistor zerstören. Deshalb sind im Regler Kondensatoren, die die Spannungsspitzen "schlucken" und damit der Transoistor keinen Schaden nimmt.

Da reichen einige 100uF - die sind bereits am Regler direkt verlötet - und reichen aus, um die vorhandene Leitungslänge auszugleichen.
Stefan schreibt weiter:
Wenn jetzt die Kabel länger werden, muss auch die Kapazität am Regler größer werden.

Wolfgang
 

S_a_S

User
Hallo Günter,

der "Blitzschutz" wird durch den Stecker selbst überbrückt, ist also im Betrieb völlig wirkungslos.

Beim Anstecken hat der Kondensator eine Spannung von 0V und soll schlagartig (dt -> 0) auf die Akkuspannung aufgeladen werden.

Zur Erinnerung: I(t) = C * dU(t)/dt

dU/dt ist groß und damit der Ladestrom im ersten Moment in den Elko auch.
Aus dem Akku kommt dieser durch den kleinen Innenwiderstand fast unbegrenzt. Ausreichend groß, um den Stecker abzubrennen wie beim Lichtbogenschweißen.
Mit dem im "Anti-Blitz" integrierten Vorwiderstand wird dieser Strom begrenzt.

Natürlich ist der Elko ruck zuck aufgeladen, aber genau das ist die gewünschte Eigenschaft - große, kurze Stromspitzen puffern.


Blitzschutzsteckdosen (Strom, Netzwerk, Antennen) haben tatsächlich Spannungsableiter, die von außen kommende Überspannung gegen Erde abführen. Kann aber durchaus vorkommen dass sie dann Sicherungen auslösen. Die sind auch nicht für Dauerbetrieb (das bräuchten wir für den Regler), sondern sind oft auch "Einwegartikel", die ausgetauscht werden müssen, wenn sie den Schutzzweck erfüllt haben.

Grüße Stefan
 
Hallo Stefan und Wolfgang,

Vielen Dank für die Antworten.
Jetzt Blick ich durch.
Noch eine Frage: ich muss die Leitung vom Regler ( Phoenic HV ) zum Akku um 20 cm verlängern und habe noch 2
Elko mit der Aufschrift 50V 330 uf, ZLH, die aus einem defekten Regler sind.
Kann ich diese hernehmen und wie kann ich überprüfen ob sie in Ordnung sind.
Der Regler wird mit S 8 Lipo betrieben.

Viele Grüße
Günter
 

S_a_S

User
hallo Günter,

so teuer sind die Kondensatoren nicht, im Zweifelsfall besser neue bestellen (z.B. Reichelt oder andere Elektronikversender).

Aber erst mal auf äußere Beschädigung prüfen - ist der Mantel beschädigt/gerissen, ist der Deckel gewölbt (oder Kerben gar aufgerissen), drückt es unten die Gummidichtung aus dem Gehäuse, dann am besten gleich entsorgen.

Elektrisch prüfen ist nicht ganz so einfach. Klar, mit einem entsprechenden Multimeter kann man testen, ob die 330uF irgendwie noch da sind.
Innenwiderstand ist im Datenblatt angegeben, aber bei 100kHz... Man könnte den Leckstrom noch messen, also was nach 2 Minuten laden immer noch in den Kondensator fließt.
Wenn man Oszilloskop hat, kann man noch die Störungen am Reglereingang messen und testen, ob sie weniger werden, wenn der Kondensator parallel hängt (und nicht heiß wird).

Andererseits willst Du die bei 8S einsetzen, das sind gut 30V ohne Störungen. Ripple kommt ja oben drauf. Überschlägig legt man auf doppelte Betriebspannung aus - das wäre dann die 63V-Type - aber wenn man Ripplestrom und thermisches Profil hat, kann man kanpper auslegen (und auf weniger als 1000h...).
Wenn beim neuen Regler diesselben verbaut sind, schadet ein Verbau nicht.

Der Kondensator bringt nur was, wenn er sehr dicht am Regler montiert ist. Beispiele findest Du in Capacitor Banks.

Das andere Problem ist, dass die vermutlich an der Reglerplatine angelötet waren und recht kurze Drähte haben. Das macht den Verbau in der Zuleitung nicht einfacher. Immer dran denken, dass ein Kurzschluss am Akkukabel ungeahnte Energien (Blitz, Rauch, Feuer!) freisetzen kann - und kleine Abstände haben im Flug die Tendenz, den Weg zueinander zu finden.

Grüße Stefan
 
Hallo Christian,
Danke für den Hinweis.
Hab mir jetzt bei Ebay welche bestellt, da sind die Versandkosten nicht so hoch, in der Regel 2€.

Gruß Günter
 

S_a_S

User
hallo Hans,
Caps9 für dickere Regler/längere Kabel. Ist auch eine Frage vom verfügbaren Bauraum. Hinweis in der Anleitung zum Anti-Blitz beachten.

Grüße Stefan
 

Kornhans

User
Danke für die Antworten,

habe einen 100CC Turingy Motor und einen

250 A Regler, werde die Caps9 einbauen,

Raum ist ja bei meiner Bulldog genug vorhanden

habe ca 30 cm vom Regler zum Akku

Danke , Gruß Hans
 

Scrad

User
Hallo,


Ich frage mich warum bei einem Abstand Motor-------Akku von 50 cm , wie der Threadstarter angibt überhaupt mit Caps hantiert werden muss ?

Kaum Jemand hat doch weniger Abstand , selbst in kleineren Fliegern.

Ich selbst habe schon bis zu einem knappen Meter in diversen Fliegern gehabt , bzw. fliege ich immer noch. Teils mit verlängerten Motorkabeln und teils mit verlängerten Akkukabeln , oder je die Hälfte. Mal mit top Reglern wie YGE oder Jeti , mal mit Chinakram. Ich habs einfach versucht weil ich immer wieder feststelle das diverse Dinge von Theoretikern unnötig aufgebauscht werden und sich der Rest der Leute einfach stumpf danach richtet ohne die Praxis überhaupt zu kennen.

Ich hatte noch nie irgendwelche Probleme weder im Teillastbetrieb noch bei Dauervollast. Nichtmal bei grenzwertig ausgelegten Kombis wo der Regler eigentlich keine Luft nach oben mehr hat was den Strom angeht. Dabei auch gerne mal mit Strömen von knapp 200 A bei Fliegern. Im Boot fahre ich bis 370 A (400 A Regler) bei einem Abstand Akku------Motor von ca. 80 cm ohne Caps.

Das sind einfach meine praktischen Erfahrungen . Mit der Theorie kenne ich mich nicht genug aus um mir da ein Urteil zu erlauben. Die Theorie mag richtig sein , das stelle ich nicht in Frage.


Ich denke bei 50 cm sind Caps nicht wirklich nötig.....


Und zum Thema Anleitungen...…. auf vielen Lipos steht heute noch nicht unter 2,8 V entladen ;)


Gruß Jörg
 
Moin Hans,

bei 30 cm würde ich auch keine Aufstände machen, die kommen in fast allen größeren Modellen zusammen und sind völlig unproblematisch. Ich habe ebenfalls noch nie einen zusätzlichen Kondensator eingebaut, habe auch noch keinen Regler zum Abrauchen gebracht. Ab 5s baue ich immer einen SPS-Schalter dazwischen, welcher die vorhandenen Leitungen um gut 20 cm verlängert. Es gab noch nie Probleme damit...
Und wenn die Angst zu groß wird, verlängere einfach die Motorleitungen und nicht die Akkuleitung. Seit 2.4 GHz sind ja auch Störungen kein Thema mehr.

Gruß Mirko
 
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