Jet Boot aus dem 3D Drucker

Lownoise

User
Sieht auch gut aus! Welches ist das genau? Das aus Post #12 oder? Wie lang ist das Boot?
Da hier hauptsächlich Threadentering betrieben wurde, können wir den Thread auch gerne als Sammelthread für alle möglichen Jet Boote aus dem Drucker nehmen.

Anbei noch mein aktueller Stand, Druckzeit der Teile zusammen (also nacheinander aber in Summe;)) etwa 17h. Hört sich erstmal viel an, aber wenn man bedenkt dass man danach komplexe 3D Teile in der Hand hält und man während der 17h ja schlafen, essen, arbeiten usw. kann ist das mehr als OK und immer noch faszinierend für mich. Vor ein paar Jahren wäre man noch als Spinner abgetan worden...


Ich habe mich hauptsächlich wegen der Selbstaufrichtung für dieses Boot entschieden, das ist schon entspannter wenn man alleine unterwegs ist... ;)

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Hier die immer noch schlechte Oberfläche, ist aber hauptsächlich nur noch an dieser Stelle, ein großer Unterschied zu vorher.
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stetson

User
Ja,ist das Boot aus Post 12. Rumpflänge (ohne Antrieb) 50 cm ,Breite 20 cm.
Bei Deinen Druckeinstellungen ist aber noch Luft nach Oben.Welchen Drucker hast Du ?
 

Lownoise

User
Anycubic Mega S. Bin aber wie gesagt fortgeschrittener Anfänger. Besser kriege ich es leider nicht hin, weiß echt nicht woran das nun noch liegen kann. Ist aber das erste Teil, was einfach nicht gut werden will. Bei allen anderen Teilen (rund um Quadrocopter sowie Deko) hatte ich diese Probleme nicht und die waren eigentlich mehr oder weniger ohne groß Mühe zu geben wie sie sollen... Hier scheint die dünne Wand das Problem zu sein.. Für Tipps und Tricks bin ich offen, deshalb wurde das Thema von Volker ja auch hier her verlegt. Habe günstiges PLA verwendet, welches bei dem Drucker da bei war.
 
Wenn Retract wirklich deaktiviert ist, solltest du deinen Extruder kontrollieren, ob er genug aufs Filament drückt und mal die Düse reinigen, besser austauschen.
Die Oberfläche ist...sorry...unter aller Sau.
Man sieht eindeutig riesige Probleme im Fluss des Filaments. Bei kleinen massiven Teilen fällt das meistens nicht so stark auf, aber bei großen Teilen, ohne Infill kommen solche Probleme immer raus.
 

Lownoise

User
Wie gesagt, das letzte, bisher "beste" war mit Retract. Deutlich besser als ohne, wenn auch aus eurer Sicht immer noch unter aller Sau... ;)
Ich habe bisher nur billiges Material gehabt. Das Schwarze hat auf 20 cm Dicken von 1,6 - 1,9mm, kann auch daher kommen...?!
Habe neues Material von Filamentworld bestellt, aber das Boot damit noch nicht gedruckt + lasse es evtl. durch einen erfahrenen Kollegen drucken, um seinen Eindruck zu gewinnen.
Als Test werde ich erstmal den besten der schlechten Rümpfe nehmen (kenn das, da kommt eh noch ein Drama mit vibrierender Welle, Kupplung usw. ist halt ein Boot und nicht nur ein Flugzeug oder Copter...). Der Konstrukteur empfahl mir 1x von außen mit Baumarktsprühdose Klarlack drauf zu machen, um die kleinen Pinholes zu versiegeln. Zeitgleich hatte ich die Idee, es von innen mit lösemittelhaltiger Farbe zu versiegeln, Tests trocknen gerade im Keller...

Extruder ist kalibriert, Düse und Hotend getauscht (aber mit der neuen Hardware glaube ich noch kein Boot gedruckt, sah bei den alten Teilen auch nicht so aus, als sei etwas damit)
 
Zum Versiegeln der Pinholes gibt es ne ganz klassische Lösung:
Schnellschleifgrund auf Nitro-Basis (Clou z.b.) mit Nitro 1 zu 1 verdünnen, in den Rumpf kippen und durch schütteln/bewegen gut verteilen. Den Rest einfach wieder rauskippen.
Das schreibt auch nen Bootsbauer...:D
Ich kann dir nur empfehlen, dich durch die ganzen Anfangsprobleme zu kämpfen. Wenn du deinen Drucker erstmal richtig im Griff hast, sind die Möglichkeiten sooo vielseitig.
...aber das muss jeder für sich entscheiden.
Mir hat der 3D-Druck jedenfalls ungeahnte Möglichkeiten gegeben.

M-Boot rumpf gedruckt.

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IOM

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RG65

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Lownoise

User
Ich kann dir nur empfehlen, dich durch die ganzen Anfangsprobleme zu kämpfen. Wenn du deinen Drucker erstmal richtig im Griff hast, sind die Möglichkeiten sooo vielseitig.
...aber das muss jeder für sich entscheiden.
Mir hat der 3D-Druck jedenfalls ungeahnte Möglichkeiten gegeben.

Ob Du es glaubst oder nicht, da bin ich voll und ganz bei Dir. Das sehe ich genau so. Allerdings ist dieses kleine Boot das erste Teil, welches derartige Probleme macht. Viele andere gedruckte Teile sind deutlich besser bis zumindest OK und brauchbar.

Das blöde hier ist, dass man immer erst ca. 10h später sieht, ob und wenn ja was was der eine Mausklick nun bewirkt hat... Bei ca. 200 Parametern, die man in beliebiger Menge und Vielfalt miteinander kombinieren kann macht das ein paar Jahre aus, bis man verstanden hat, worum es geht (vgl. Betaflight bei Race Coptern)... ;)
 
Eine Kleinigkeit ist mir auf gefallen: Du druckst dein PLA mit 200-205 Grad.
Bei massiven Teilen kann das ok sein, nur nicht bei Dünnwand-Drucken...und da sind 2-3 Perimeter immer noch Dünnwand.
Ich würde eher in Richtung 210-215 Grad gehen. Denn wenn Düse und Extrusionsmenge stimmen, kommt so ein Druckbild nur bei zu wenig Temperatur zustande.
 

Lownoise

User
Ich hab den letzten sogar nur mit 195° gedruckt, weil ich dachte dass bei der langsamen Geschwindigkeit mehr Temperatur evtl. schädlich ist (hatte das bei kleinen Teilen mal, da sind kleine Details unschön verlaufen, mit weniger °C sah es besser aus. Ich werde den letzten Rumpf dann einfach nochmal heißer drucken und berichten. Danke!
 
Hey,

Hast du denn verstanden was die Parameter machen oder klickst du nur auf gut Glück und druckst dann ? ;)
Und das mit den 10h später ist ja übertrieben. Man sieht doch sofort wenn, wie bei dir, was nicht funktioniert.

Bei dir fehlt bei jedem Anfang eines neuen Layers Material. Deshalb die Löcher.
Also mal den Punkt „zusätzliche Menge nach Retract“ auf 0,1 oder 0,15mm stellen.
Und wie hast du denn deinen retract eingestellt ?
Wieviele mm ? 1-2 für direct extruder und 2-4 für Bowden.
Wie hoch ist deine retract Geschwindigkeit ? 45-60mm/s würde ich da mal einstellen.
Wohin legst du deine Z-Naht?
Ist dein hotend dicht oder saugt das Luft weil es mal dreckig war und dann zusammengeschraubt wurde ?

Das ein Filament welches von 1,6-1,9 schwankt nicht funktioniert erklärt sich von selbst. Sowas gibts doch gar nicht mehr zu kaufen ??

Mit freundlichen Grüßen
Kai
 

Lownoise

User
Hi. Fragen über Fragen....
Ich habe wie gesagt mit fast allen Teilen vorher keine Probleme gehabt, deshalb wundert es mich sehr, dass dieses Boot einen so wahnsinnig macht.
Die Fehlstellen treten zb in der Mitte des Rumpfes auf, also nach ca. 5h. Am Anfang ist ja alles OK, das kommt erschwerend hinzu. Mit den empfohlenen ca. 25 mm/s dauert der Rumpf halt 10-12h. Der zuletzt abgebildete Rumpf oben (insgesamt Nr. 6 oder 7 von dem Boot) war das erste Teil meines Lebens mit Retract. Alle Werte sind Standard von Cura (6mm, 40mm/s)

Bei dir fehlt bei jedem Anfang eines neuen Layers Material. Deshalb die Löcher.
Also mal den Punkt „zusätzliche Menge nach Retract“ auf 0,1 oder 0,15mm stellen.

Das werde ich mal testen, danke.

Wohin legst du deine Z-Naht?
Keine Ahnung, das macht Cura bisher, habe ich mich noch nie mit befasst

Ein paar Ungereimtheiten habe ich ja schon selber raus gefunden, z. B. sieht man je nach Einstellung die ungleichmäßige Außenwand schon in Cura wenn man ran zoomt.
Z. B habe da rausgefunden, dass es (in Cura) besser aussieht, wenn ich Compensate Outer Wall Overlaps ausstelle

Ist dein hotend dicht oder saugt das Luft weil es mal dreckig war und dann zusammengeschraubt wurde ?

Hotend und Düse wurden aus anderen Gründen zwischendurch getauscht, hat darauf keinen Einfluss gehabt.

Bei der Temperatur bin ich mir nicht sicher, was "besser" ist, wärmer oder kälter. Ich dachte bislang kälter, weil es bei der Datei auch empfohlen wird unter 205, damit das PLA nicht aus der Düse tropft. Airpainter empfahl hingegen eine höhere Temperatur, bislang ungetestet.

Das sch*** Material ist das Schwarze. Bei einfachen Teilen OK bzw funktioniert dort komischerweise, hat allerdings generell schlechte Layerhaftung. Habe ich tatsächlich vor ein paar Monaten so bei ebay gekauft...
 

BZFrank

User
Versiegeln und glätten geht auch gut mit

https://www.smooth-on.com/product-line/xtc-3d/

Funktioniert hier super. Einfach mit Pinsel auftragen, glatt wird es von selbst.

Mit dem Anycubic Mega S verwendet ich aktuell das Anycubic Filament, tut. Andere z.b. von DasFilament gingen aber auch.

Ist dein Filament alt oder feucht (auch hohe Luftfeuchte gilt) geworden? Das gibt dann solche Effekte.
 

Lownoise

User
Hallo Frank, sehr interessant dein Link!

Das weiße Filament, welches ich benutze ist das, was bei dem Drucker da bei war. Gelagert wird es in einer Box mit ca. 20% rF
 

Lownoise

User
Hab jetzt noch einen Rumpf gedruckt, mit frischem, neuen Material von (hoffentlich) guter Qualität.
Dazu habe ich oben stehende Tipps umgesetzt + 0.15mm³ zusätzliche Menge nach Retract (macht den Rumpf laut Cura ca. 3g schwerer)
Temperatur von 195 wieder auf 200°C zurück.

Ergebnis: sieht besser aus, stellenweise deutlich besser, an anderen Stellen befinden sich die Fehler wieder an der selben Stelle...
Ich weiß nun nicht mehr weiter, und lasse es so, da es mir genügt.
Falls jemand noch Tipps hat, bin ich natürlich bereit, diese auszubrobieren, wobei ich wie gesagt leider erst immer ca. 10h später sehe, ob z. B. die Fehlstellen oben an der Spitze weg sind...

Man erkennt es auf den Fotos auch schlecht, daher habe ich exemplarisch einige Stellen markiert: Blau ist deutlich besser, Rot nicht.

IMG_8986.JPG

IMG_8985_2.jpg
 

Interessantes Harz, aber für (Funktions-)Modelle wohl viel zu schwer - lt. Hersteller reicht eine Unze für 100 Quadratzoll, das wären umgerechnet 4,3 g pro Quadrat-Dezimeter. Zum Vergleich: Beglasung mit 79g-Gewebe und Epoxy bringt 2,3g/qdm auf die Waage und dürfte um ein Vielfaches stabiler und vor allem flexibler sein.

Tschöö
Stephan
 

Lownoise

User
Weiter gehts. Die Oberfläche habe ich nun mit den wenigen Fehlstellen so gelassen, und zur Sicherheit mit Klarlack lackiert, damit es wasserdicht ist.

Heute gab es den ersten Test des Antriebs in der Badewanne, sehr erfolgreich, und vor allem sehr laufruhig. Da alle meine China- Kupplungen eher Wurfpassungen haben, und ich sowieso mit Wellen bzw. Kupplungen immer Probleme habe, dachte ich mir: 2 mm Motorwelle, 2 mm Welle, da könnte man doch... auf eine Kupplung verzichten. Hat aber nicht geklappt, zu stressig beim Einbau, daher habe ich mir aus TPU eine Kupplung gedruckt, mit ca. 2/10 mm Untermaß, geht stramm drauf, hält bisher. Der grüne Rumpf wirds nun. Die aufwändig bestellten und lange drauf gewarteten Lager habe ich verbummelt, daher habe ich mir passende Adapterringe gedruckt, und diese mit Messingrohr ausgebüchst. Das Boot ist dann auch schon das erste Mal untergegangen, nur im von alleine enstandenem Chaos auf der Werkbank, hoffe es bleibt dabei... Bilder und/oder Videos folgen (hoffentlich bald)
 
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