Reibpartner - was geht, was geht nicht

Hallo liebe Leute,
… hab immer wieder mal das Problem das ich nicht weiß welche Materialpaarungen sich gut als Reibpartner eignen. Einerseits als Drehgelenk wie beim Ruderscharnier anderseits als lineare Bewegung wie bei einem Fahrwerksdämpfer.
Also was ich weiß ist Das Messing (Ms) / Ms und Ms / Stahl (St) gut geht. Aber wie sieht das mit den Carbonrohren (Cf) aus - also die "billigen" nicht die gewickelten. Reibt sich das als Drehgelenk an Ms auf oder an den Kanten die Kerbwirkung ? - wie sieht es mit linearen Bewegung aus. Bei meiner Cf- Flächensteckung ist immer ein Staub / Abrieb drauf. Sollte da irgend ein Schmiermittel (Fett ?) drauf. Oft liest man auch von Fahrwerken komplett aus Cf Rohren gebaut. Sind da die Dämpfer dann mit Ms Hülsen ausgekleidet oder direkt Cf auf Cf. Wie verhält es sich mit Alu - ist ja doch wesentlich leichter als Ms ??

Hat der wer ein paar Praxistipps für mich
- danke

Gruß
Michael
 

bendh

User
Bei mir sind die Hülsen bei einer Flächensteckung ( CFK-Stab ) aus Alu oder selbst gewickelt aus Schreibpapier. Keine Probleme mit Abrieb und Festigkeit. Die Hülsen dienen ja nur als Führung, die Stäbe und ihre Lagerung im Holm sind für die Festigkeit verantwortlich.
 

S_a_S

User
Hallo Michael
Wenn Du noch eine Radbremse suchst, nimm Alu mit Stahl -'wirkt besonders gut, wenn feucht.

Carbon hätt ich jetzt noch mit Teflon versucht oder Polyamid.

Grüße Stefan
 
.. super da hab ich wohl den Begriff falsch verwendet - sorry - also ich such nicht nach Materialien die sich gut zum Bau einer Bremse eignen sondern Materialien die kombiniert gut gleiten und wenig Abrieb haben also ein stabiles, spielfreies Gelenk oder eine Linearführung ermöglichen.
Alu, Messing, Stahl, CFK. Also kann man direkt einen CFK Stab in einem CFK Rohr führen oder reibt sich das auf ?
 

S_a_S

User
hallo Michael,
Graphitpulver (Kohle alleiin) wäre ein Schniermittel, aber es gibt noch die Harzbindung, welche die Fasern ausgerichtet lässt. Bzw. von zu harten Lagern abgerieben werden dürfte. Die dann offen liegenden Fasern mit gerichteter Kristallstruktur haben aber Ähnlichkeit mit einer harten Kohlenstoffvariante (Diamant) mit entsprechenden Auswirkungen auf Schneidkanten von Fräsern.

Drum der Hinweis auf weiche Lager.

Grüße Stefan
 
Grundsätzliches zur Reibung

Grundsätzliches zur Reibung

Hallo zusammen,
als erstes sollte man zwischen Metallen und Kunststoffen differenzieren.
Metall: Klassisch wählt man einen harten und einen weicheren Partner. Perfekt ist Stahl und Messing. Oder Stahl und gehärteter Stahl. Was noch dazu kommt ist die Oberflächenbeschaffenheit des Materials. Passivschichten, wie sie Alu und VA ausbilden sind z.B. ganz schlechte Reinpartner. VA-VA oder VA-Alu sollte man unbedingt vermeiden. Alu-MS geht aufgrund der sehr guten Reineigenschaften des MS so einigermaßen. Also Paarungen mit MS funktionieren eigentlich immer. Jetzt zu den Kunststoffen: Da gilt das mit hart/weich auch. Am besten ist eine Kombi aus Stahl und Kunststoff. Deshalb sind bei Zahnradgetriebe die Ritzel oft aus Stahl und der Rest aus Kunststoff. Fasern im Kunststoff sind ganz schlecht für die Reibung, das ist wie Schleifpapier. Graphit ist ganz etwas anderes als CFK Abrieb. Klassische Lagerkunststoffe sind POM, Teflon, Delrin, PA, igus Materialien. Oder aus dem Druckbereich könnte PLA, PETG funktionieren.
Schöne Grüße,
Johannes
 
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