ThermikTrainer

martinpi

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Hallo Georg,

du hast natürlich recht.
Aber ein Simulator ist nicht die Wirklichkeit sondern ein Abbild der Wirklichkeit und ein Abbild entspricht nie der Wirklichkeit.
Das heißt man kann mit einem gewissen Aufwand eine gewisse Annäherung erreichen, je näher man an die Wirklichkeit kommen will umso mehr Aufwand muss man hinein stecken.

Was ich erreichen will ist
  • Spaß beim Programmieren
  • Spaß beim Verwenden
  • Lerneffekt für's Thermikfliegen

Und wenn andere auch noch Spaß damit haben und etwas lernen können, dann freue ich mich umso mehr.

Zuerst habe ich eine grobe Simulation des Fliegers programmiert. Da habe ich schon einmal Abstriche von meiner ursprünglichen Vorstellung gemacht. Das Flugverhalten des Fliegers steht nicht im Mittelpunkt, es soll ja kein Flugsimulator werden mit dem man modellfliegen lernt. Das lernt man wo anders, eben auch mit Simulatoren. Aber z.B. das Kurvensinken war mir wichtig. Wie stark sinkt er bei einem gewissen Kurvenradius? Ich habe einmal irgend etwas angenommen.

Die erste Annäherung an die Thermik war ganz einfach "im Zylinder steigt's, außerhalb nicht". Der Zylinder senkrecht und ortsfest, Sichtbarkeit ein- und ausschaltbar. Und das alles habe ich innerhalb eines Tages gehabt. Damit lernt man schon einmal: Wenn's steigt drehen. Wenn'st rausfällst Kreis enger machen, wenns't wieder drin bist Kreis größer machen.

Ein Variometer ist in der Simulation extrem einfach zu realisieren. Es ist natürlich ein "ideales" Variometer ohne Verzögerung. Man könnte noch die Verzögerung und das Integrieren einbauen, auch kein Problem. Das akustische Vario habe ich ein- und ausschaltbar gemacht, man könnte das auch für die analoge und digitale Anzeige machen.

Als nächstes habe ich das Steigen abhängig vom Radius gemacht, mit linearen Funktionen. Und Sinken außerhalb. Damit lernt man schon besser zu zentrieren, und ein Sinken als Vorboten zu interpretieren.

Dann das Steigen links und rechts des Fliegers ausrechnen und die Differenz zum Rollwinkel dazu rechnen, dann drängt die Thermik den Flieger ab. Dazu muss ich natürlich eine Annahme über den Flieger (Profil etc.) treffen. Eine von vielen Annahmen, und das könnte man auch noch einstellbar machen bzw. verschiedene Flugmodelle zur Auswahl anbieten.

Dann sind mehrere Thermiken dazu gekommen, mit Zufallsgenerator. Eine reale Landschaft zu interpretieren ist mir zu kompliziert. Google Earth importieren und die lokale Sonneneinstrahlung als Funktion der Geländeneigung und des Sonnenstandes berechnen. Und dann die ganze Meteorologie dazu. Ich kenne einen Paragleitsimulator bei dem das zumindest so ähnlich gemacht ist. Ich bin am Brandkogel geflogen den ich aus der Realität kenne und muss sagen, er trifft's ungefähr. Aber in der Ebene ist man mit dem Zufallsgenerator nicht so weit daneben.

Im Moment arbeite ich gerade daran, die Thermiken nach oben hin größer werden zu lassen und einen Windversatz dazu zu nehmen. Durch den Zufallsgenerator können sie sich auch überlappen. Das tun sie in Wirklichkeit auch, mehrere Bärte können sich vereinigen. Das wird in Wirklichkeit natürlich nicht nur eine lineare Addition der Steigwerte sein, aber ich mache es im Moment einmal so.

Dann möchte ich noch einen Bodenwind einbauen der in die Thermiken hinein zieht.

Und die Thermiken zufallsgesteuert ein- und auszuschalten. Plötzliche Wind-Änderung zeigt eine neue Thermik an.

Den Tagesverlauf könnte man auch einbauen, aber ich glaube nicht dass jemand einen ganzen Tag vor dem Simulator sitzen wird. Aber eine Vormittags- und eine Nachmittagssituation, sowas könnte man schon machen.

Also für Beschäftigung ist gesorgt, auch nach der Corona-Krise.




Hallo,

meine Erfahrung mit Thermik ist eigentlich die folgende:

- Man muss seinen Flieger in Bezug auf den Schwerpunkt "sensibel" eingestellt haben und seine Reaktion gut kennen.
- Es hilft außerdem, das Gelände zu kennen (in verschiedenen Wetter- und Windlagen stehen die Schläuche teilweise woanders, auch wird die Thermik nachmittags stetiger)
- Als "Verständnishilfe" kann ein Vario dienen, wenn man's gelernt hat, geht es auch ohne
- Vögel wissen es bei "zerrissener" Thermik besser, denn sie fühlen den kleinen Temperaturunterschied in der Blase - den Vögeln nachfliegen hilft da aber leider nicht...
d.h. so ein Storch ist nur bei stetigem Wetter ein Indikator.
- Für den Anfänger hilft Elektrothermik für den Start, denn in größerer Höhe ist die Thermik stärker und ausgedehnter = leichter zu finden.

Elektrothermik ist für den Simulator kein Thema, beginnt man die Simulation halt in einer größeren Höhe. Und wenn man absäuft Neustart.

Das alles in einen Simulator zu packen, halte ich für ziemlich schwer...
also rausgehen und fliegen - "Versuch macht kluch" !

Wenn du generell die Sinnhaftigkeit eines Simulators anzweifelst dann bist du hier im falschen Forum.
Außerdem glaube ich nicht dass irgendjemand meint Simulator-Fliegen wäre ein Ersatz für wirkliches Fliegen.

Viele Grüße,

Georg

LG, Martin
 
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