Zum Gedenken an Karl Gwenikow

So dicht liegen Freud und Leid beieinander:

Ebern durfte ich berichten, dass ich ganz unerwartet zum Sohn einer Fesselfliegerlegende Hessens, Karl Gwenikow, Peter Gwenikow Kontakt aufnehmen konnte.

Nun teilte er mir kurz nach diesem Treffen mit, dass sein Vater seinen letzten großen Flug angetreten hat…

Karl Gnewikow wurde 98 Jahre alt und war in den 50er Jahren viel im Fessellfug unterwegs und hat ihn in Hessen stark mit geprägt. Er selbst hatte Kunstflugmodelle konstruiert und geflogen.

Die bekanntesten dürften der „Torero“ mit seiner negativen Tragflächenpfeilung sein (dieser wurde auch als Baukasten im Programm von Graupner vertrieben) und seine "E4a", die man als Bauplan bei Graupner erwerben konnte. Dieses Modell hat er auch immer weiter entwickelt.
Karl Gwenikow war Hessenmeister und konnte auf einer Deutschen Meisterschaft wohl den 3. Platz erringen.

Später flog er selbst manntragend und wandte sich mehr dem RC-Flugmodellsport zu.

Von Peter Gwenikow, seinem Sohn, er hat von ihm das Fesselfliegen erlernt und war mit ihm zusammen aktiv bei Fesselflugwettbewerben und –veranstaltungen, habe ich in der kurze Zeit unseres Treffens viel von Karl Gwenikow erfahren und werde die mir überlassenen Flugzeuge, DEN „Toledo“ und eine „E4A“ sowie die entsprechenden historischen Dokumente sehr in Ehren halten. Sie werden bestimmt u.a. auf dem Circle Dancer Treffen ausgestellt und, wenn es zu einem Fesselflugmuseum kommt, diesem zugeführt.

Leider habe ich ihn nicht mehr persönlich kennenlernen dürfen.

Mehr Informationen zu ihm gibt es:
https://gnewikow.hpage.com/

Rainer
Bilder von ihm und den Modellen stelle ich noch ein...
 

PeterKa

User
Hallo,

Im Rahmen meiner Rescherchen zur Präsentation der Fesselflugsparte in Museum Wasserkuppe hatte ich die Gelegenheit ein langes Interview mit ihm zu führen, und auch die eingelagerten Exponate zu besichtigen. Ich wollte diese für das Museum gewinnen. Da allerdings meine ganzen Bemühungen aufs übelste torpediert und kommentiert worden waren, habe ich das Projekt eingestellt. Krieg im Hobbybereich brauche ich nicht, das Leben ist wirklich hart genug.

Das Gespräch mit dem alten Herren habe ich jedenfalls in allerbester Erinnerung. Er erählte von der Gefangenschaft bei den Amerikanern , wie er sich mit Photographien einige Freiheiten erarbeitet hatte, wie er mit einem fesselflugbegeisterten amerikanischen Offizier arrangierte und gemeinsam trainierte. Wie er nach dem Krieg Lastensegler, deren Trümmer in ganz Europa herumlagen einsammelte und ein Exemplar komplett wieder aufbauen konnte. Das hat zwar nie geflogen, steht aber heute wohl im Flugzeugmuseum Sinsheim. Ganz genau habe ich es nicht mehr in Erinnerung. Wie er Für die Firma Graupner Baukästen konstruierte und wie das damals mit der Entlohnung funktionierte.. Es war ein Füllhorn an Erfahrungen aus einer Zeit die sehr lange hinter uns liegt, und doch irgendwie so nah ist.

Kaffee und Kuchen gabs obendrauf.. Ich war sehr glücklich nach dem Besuch und werde ihn nie vergessen.

PeterKa
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten