Jamara Habicht mit Elektroantrieb erweitern

Malanger

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Ich habe hier einen gebrauchten Jamara Habicht den ich mit einem Nasenantrieb ausrüsten werde. Die Aufteilung und die bestehenden Spanten sind jedoch alles andere als hilfreich. Die Servos für HR/SR sind weit vorne. Eigentlich muss hier der Akku hin. Zudem braucht der Flieger sowieso viel Balast in die Nase, also soll alles möglichst nach vorne.
Frage 1: meiner Ansicht nach ist der Rumpf eh schon sehr schwer und dick laminiert. Ich würde gerne eine zweckdienlichere Raumeinteilung machen. Wie erkenne ich wo es einen relevanten Spant braucht? Wird das nach Trial and Error ermittelt oder gibt's da Grundlagen?
Es wäre einfacher, wenn ich von den grossen Servos weg, zu kleinen KST 145 wechseln könnte und eine Akkurutsche konstruieren würde. Von oben gesehen: Akku in die Mitte, links und rechts davon die Servos HR/SR.
Leider geht das nicht, weil das SR mit Seilzug abgelenkt wird, ergo in der Mitte des Rumpfs sein muss. Alles ein wenig blöd.

Frage 2: der Rumpf ist sehr voluminös, sprich hoch. Liege ich richtig wenn ich sage, dass Gewicht im Rumpf besser so weit wie möglich unten am Boden sein soll? Akkurutsche am tiefsten Punkt. Oder ist das egal, Hauptsache weit vorne?
 

Malanger

User
Hier mal ein paar Bilder wie ich das bis jetzt gelöst habe.
Da ich noch einen zweiten Jamara Habicht im Karton habe, nutze ich den vorliegenden um alles zu "proben". Am Schluss habe ich dann vielleicht zwei funktionierende Flieger.
Optisch sagt mir der Habicht voll zu. Mal sehen wie sich der Vogel in der Luft verhält. Vielleicht ist es ja eine Gurke. Vielleicht aber auch der Pilot der des Fliegers nicht Wert ist...;)

1=x Habicht.jpg

2=x Habicht.jpg

3=x Habicht.jpg

und hier noch eins mit den lose eingelegten Komponenten.
Unter die Akkurutsche wär dann noch die Bleikammer...
Entschuldigt die miese Fotoqualität.

5=x Habicht.jpg
 

Malanger

User
Unter Umständen führe ich hier einen Monolog mit diesem, im falschen Sub-Board geposteten Fred.
Hier im Seglerfred hoffe ich, dass ein Habicht-Pilot ebenfalls einen Elektro-Umbau realisiert hat und seine Erfahrungen teilen möchte.
Und sonst kann der Mod den Fred auch in den Elektroseglerbereich beamen.

Zum Umbau. Nun habe ich fast alles fertig und bin am Schwerpunkt einstellen. Trotz Motor und Akku muss noch 510 Gramm Blei in die Nase.:eek:
Bin gespannt was die Kiste am Schluss wiegt. Aber bei 10 bft fliegen bekanntlich auch Türen.
 

Malanger

User
ich habe fertig

ich habe fertig

So, die "Restaurierung" des Fliegers ist vollbracht. Die Absaufhilfe ist drin und läuft. Propeller ist ein 17x10 und der Regler bis 80 Ampere belastbar. Das wird reichen hoffe ich.
Den Regler konnte ich mit einigem Finger verdrehen unter die Akkurutsche platzieren. Er sitzt dort bestens geschützt, leider jedoch schlecht gekühlt.
Den Balast von 440 Gramm, habe mit einer Negativform die ich mit Gips vom Rumpf abgeformt habe, zu einem passenden Bleiklotz gegossen. Weitere 25 Gramm kann ich nun auf den Akku mit Klettband befestigen und zur Feinabstimmung verschieben.
Somit ist alles fertig und es kann heute der Erstflug unter meiner Pilotenmütze erfolgen.

1=x Habicht B.jpg
 

Malanger

User
Erstflug geglückt

Erstflug geglückt

Vorab; dies ist mein erster derart schwerer Flieger den ich über den Hang hinaus geworfen habe. Daher auch der beschleunigte Puls bis endlich auch die Landung hinter mir war. Entspannend ist anders.
Die Voraussetzungen für einen Erstflug waren jedoch ideal. Hang mit 45° Gefälle, leichte Brise direkt zum Hang, beste Sicht und angenehme 20 Grad warm.

Das Abfluggewicht beträgt exakt 4200 Gramm. Oder ander gesagt 4,2 kg :eek: Schon das Tragen zum Startplatz machte mir klar, dass dies kein Spazierflug à la Easyglider wird.
Letzter Pre-Flight Check und mit 60% Motorleistung ab in den Wind. Gemächliches Steigen zeigt mir, dass der gewählte Antrieb durchaus etwas stärker sein dürfte. Auch mit 100% ist an kein 45 Grad Winkel im Steigflug zu denken. Es ist wirklich nur eine Steighilfe. Ok, das kann ja geändert werden. Mehr Pfeffer in die Haube.

Nach erreichen einer "sicheren" Höhe, habe ich mal die Ruderwirkungen probiert. Auf das Querruder reagiert er sehr gut. Um schöne Kurven fliegen zu können, ist der Einsatz des Seitenruders verpflichtend. So gelingen auch Kurven mit wenig Querrudereinsatz.
Die Ausschläge habe ich mal so eingestellt:
QR +20 -10
HR +15 - 15
SR 40/40

Abreissen der Strömung wegen zu geringer Fahrt habe ich auch getestet. Wenn man dem Flieger 10 Meter Fall überlässt, stabilisiert er sich wieder von selber.
Von daher werde ich meinen Flugstil entlang der Kante weise wählen. :rolleyes:

Nach ca 30 Minuten Flug und 3:08 Minuten verbrauchter Laufzeit des Motors, habe ich mit 40% Restkapazität im 4s 3600 mAh Lipo vorsichtshalber gelandet.
Die Landegeschwindigkeit konnte ich gegen den Wind noch so einigermassen zu beherrschen. Bei Landeanflug hatte ich beim Anheben der Nase kurz vor dem Aufsetzen fast Stillstand und der Brocken plumpste aus ca 10 cm flach auf das kurz gemähte Gras. Da wird man wieder daran erinnert wie schwer der Habicht ist. Ist aber alles Heil geblieben.

Nun werde ich noch die provisorischen Gewichte vom Heck nehmen und den Habicht sauber "schwerpunkten". Mit den in der Bauanleitung angegebenen 95mm kann ich jedoch schon mal eine Markierung setzen. Passt einigermassen.

Mein Fazit:
Der Habicht braucht richtig Aufwind um entspannt geflogen werden zu können. Ansonsten muss der Motor dauernd bemüht werden.
Der Gleitwinkel ist beim jetzigen Schwerpunkt nicht wirklich berauschend. Leider ist das HR vom Vorbesitzer fest verklebt worden. EWG muss ich noch ausmessen. Eine Korrektur wird aber ein gröberer Akt.
Ob der Habicht mit Thermik etwas anfangen kann, wird sich noch zeigen. Ich freue mich aber schon auf windige Tage in den Bergen.
Wenn er sich dort bewährt, baue ich den zweiten, im Karton ruhender Bausatz, im Herbst auf. Als reiner Segler und mit Bedacht auf möglichst leicht bauen. So weit das bei einem ARF Satz eben möglich ist.

Hier nach der Landung

1=x Habicht (2).jpg

Fürs Protokoll:
Ende des Monologs in diesem Fred.;)
 

Howi

User
Vorab; dies ist mein erster derart schwerer Flieger den ich über den Hang hinaus geworfen habe. Daher auch der beschleunigte Puls bis endlich auch die Landung hinter mir war. Entspannend ist anders.
Die Voraussetzungen für einen Erstflug waren jedoch ideal. Hang mit 45° Gefälle, leichte Brise direkt zum Hang, beste Sicht und angenehme 20 Grad warm.

Das Abfluggewicht beträgt exakt 4200 Gramm. Oder ander gesagt 4,2 kg :eek: Schon das Tragen zum Startplatz machte mir klar, dass dies kein Spazierflug à la Easyglider wird.
Letzter Pre-Flight Check und mit 60% Motorleistung ab in den Wind. Gemächliches Steigen zeigt mir, dass der gewählte Antrieb durchaus etwas stärker sein dürfte. Auch mit 100% ist an kein 45 Grad Winkel im Steigflug zu denken. Es ist wirklich nur eine Steighilfe. Ok, das kann ja geändert werden. Mehr Pfeffer in die Haube.

Nach erreichen einer "sicheren" Höhe, habe ich mal die Ruderwirkungen probiert. Auf das Querruder reagiert er sehr gut. Um schöne Kurven fliegen zu können, ist der Einsatz des Seitenruders verpflichtend. So gelingen auch Kurven mit wenig Querrudereinsatz.
Die Ausschläge habe ich mal so eingestellt:
QR +20 -10
HR +15 - 15
SR 40/40

Abreissen der Strömung wegen zu geringer Fahrt habe ich auch getestet. Wenn man dem Flieger 10 Meter Fall überlässt, stabilisiert er sich wieder von selber.
Von daher werde ich meinen Flugstil entlang der Kante weise wählen. :rolleyes:

Nach ca 30 Minuten Flug und 3:08 Minuten verbrauchter Laufzeit des Motors, habe ich mit 40% Restkapazität im 4s 3600 mAh Lipo vorsichtshalber gelandet.
Die Landegeschwindigkeit konnte ich gegen den Wind noch so einigermassen zu beherrschen. Bei Landeanflug hatte ich beim Anheben der Nase kurz vor dem Aufsetzen fast Stillstand und der Brocken plumpste aus ca 10 cm flach auf das kurz gemähte Gras. Da wird man wieder daran erinnert wie schwer der Habicht ist. Ist aber alles Heil geblieben.

Nun werde ich noch die provisorischen Gewichte vom Heck nehmen und den Habicht sauber "schwerpunkten". Mit den in der Bauanleitung angegebenen 95mm kann ich jedoch schon mal eine Markierung setzen. Passt einigermassen.

Mein Fazit:
Der Habicht braucht richtig Aufwind um entspannt geflogen werden zu können. Ansonsten muss der Motor dauernd bemüht werden.
Der Gleitwinkel ist beim jetzigen Schwerpunkt nicht wirklich berauschend. Leider ist das HR vom Vorbesitzer fest verklebt worden. EWG muss ich noch ausmessen. Eine Korrektur wird aber ein gröberer Akt.
Ob der Habicht mit Thermik etwas anfangen kann, wird sich noch zeigen. Ich freue mich aber schon auf windige Tage in den Bergen.
Wenn er sich dort bewährt, baue ich den zweiten, im Karton ruhender Bausatz, im Herbst auf. Als reiner Segler und mit Bedacht auf möglichst leicht bauen. So weit das bei einem ARF Satz eben möglich ist.

Hier nach der Landung

Anhang anzeigen 2312380

Fürs Protokoll:
Ende des Monologs in diesem Fred.;)
Tolles kleines Modell,gibt´s den noch zu kaufen?
 

Malanger

User
Weiter oben hatte ich geschrieben, dass ich "im Herbst" den zweiten Habicht aufbauen werde.
Nun sind 3 Jahre ohne Taten vergangen. Endlich fand ich Zeit und Antrieb mich dem Modell anzunehmen.

Begonnen habe ich mit etwas ganz sinnlosen. Ich habe für die KST 135 Adapter auf dem 3D Printer gemacht. Nun haben die kleinen KST dieselbe Größe wie die alten Standardservos.

Pro Teil fast 2 Stunden Druckzeit. 😏

IMG_20240104_210430309.jpg


Die Servos sitzen stramm im Kunststoff und halten bombenfest.

IMG_20240104_210458549.jpg
 

Malanger

User
Nix für alte Hasen. ...und vielleicht ist meine Lösung auch nur eine von vielen. Aber u.U. kann ein Neuling etwas Know How mitnehmen.

Dicke Brummer wie dieser Habicht benötigen eine Menge Blei in der Nase. Ich den Habicht auf die Waage gestellt und mit dem auswiegen begonnen. Locker irgendwelche Brocken vorne in die Nase geschoben bis der Schwerpunkt gestimmt hat, bin ich auf 620 Gramm gekommen.
Das ist eine Menge Blei.
Was wäre, wenn ich das Blei so weit wie möglich nach vorne bringen könnte? Das ist natürlich nur möglich, wenn das Blei absolut in Kontour der Nase geformt ist. Bleischrot mit Kleber versehen und reingiessen wäre eine Möglichkeit. Jedoch nicht optimal, weil auch da die Dichte nicht maximal ausgereizt wird. Wir wollen ja nicht unnötig das Modell schwer machen.

Also ist Blei giessen angesagt. (Informiert euch selber über die "Gefahren" des Blei giessens)

Zuerst habe ich einen Gipsabdruck vom Innenraum der Nase gegossen.
Dazu als Trennmittel Folie in die Nase gelegt und Gips reingiessen. Den ausgehärteten Gips rausnehmen.
Davon nun, in einem Becher einen Abdruck giessen.
Füllt man nun diesen Abdruck mit Blei, erhalten wir einen absolut formschlüssigen Bleiklotz. In meinem Fall kann ich nun den Schwerpunkt mit 470 Gramm erreichen. Ich konnte also 150 Gramm sparen

Um auch die Feineinstellung mit kleinen Bleischeiben machen zu können, habe ich im Bleiguss gleich eine Schraube eingegossen. Hier kann ich nun die noch nötigen Bleischeiben optimal weit vorne befestigen.
Nun also den Bleiklotz mit 2K Kleber einkleben und weiter mit dem "Feintuning".

Die Bilder erklären den Rest.

IMG_20240112_154057235.jpg


IMG_20240112_154213153.jpg


IMG_20240112_154153972.jpg
 
ich habe fertig

........Die Absaufhilfe ist drin und läuft. Propeller ist ein 17x10 und der Regler bis 80 Ampere belastbar. .........
Den Balast von 440 Gramm, habe mit einer Negativform die ich mit Gips vom Rumpf abgeformt habe, zu einem passenden Bleiklotz gegossen. Weitere 25 Gramm kann ich nun auf den Akku mit Klettband befestigen und zur Feinabstimmung verschieben.
Somit ist alles fertig und es kann heute der Erstflug unter meiner Pilotenmütze erfolgen.

Anhang anzeigen 9212657
Hallo,
ich habe auch noch einen Habicht im Bestand. Er hat nur wenige Flüge bei mir wegen fehlen eines geeigneten Hanges bzw. eines Schleppers.
Beim letzten Flug (damals noch mit Schlepper) hab ich gemerkt, dass man kurz vor dem Aufsetzen nicht zu wenig Fahrt haben darf, sonst sackt er einfach durch.

Zufällig bin ich heute auf deinen Bericht gestoßen und hab schon Kopfkino ;o)

Du hast jetzt 440 gr. Blei und zusätzlich den Motor vorne drin? Ich nehme an, der Motor kommt nur mit der Welle aus der Rumpfspitze!?
Wie hast du das Blei da rein gefriemelt, um den Motor rum an der Rumpfinnenseite, wenn doch der Motor schon den Platz in der Spitze einnimmt??
Hast du Sturz eingebaut?

Gruß
0IIi
 
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