Motorsturz / Seitenzug beim Einbau neuer Motoren in Partenavia, was ist zu beachten?

Hallo Modellbauer,

ich baue gerade in meine Partenavia von Conzelmann Brushlessmotoren ein. Versuchsweise habe ich erst mal an 1 Gondel einen Motorträger eingepasst.
Dabei viel mir ein, dass ich auch an den Motorsturz und Seitenzug denken sollte, bevor ich das alles verharze.
(Infos hierzu auch in diesem Link: http://www.rc-network.de/forum/show...enavia-(Conzelmann)-fest-und-sicher-verbauen)

Wie da Eure Erfahrung mit den 2-Mot. Fliegern und eventl. mit der Partenavia? Aktuell habe ich 2 gegenläufige Motoren vorliegen.

Was den Seitenzug angeht, denke ich ist der wahrscheinlich zu vernachlässigen. Lediglich wenn mal ein Motor in der Luft ausfallen sollte könnte es bei 0 Seitenzug zu einem kritischen Seitwärtsflug kommen, dem man aber noch durch das Seitenruder in den Griff bekommen sollte.

Beim eventl. notwendigen Motorsturz habe ich keinerlei Erfahrungswerte im Netz finden können.

Beim original Conzelmann Bausatz sollen ja die Motoren eingeklebt werden. Da ist ja danach garnix mehr mechanisch zu verändern! Natürlich könnte man die notwendigen Beimischungen über Seiten- und Höhenruder machen, aber das scheint mir grundsätzlich nicht der optimale Weg zu sein.
Oder ist mit dem Einkleben der Motoren schon alles berücksichtigt, damit der Vogel auch in schnellen Flugphasen sich korrekt verhält?

Könntet Ihr mir bitte eine guten Rat geben, wie ich in dieser Sache weiter vorgehen soll, bzw. welche Erfahrungen habt Ihr und was ich beachten muss.

Herzlichen Dank vorab.
LG Klaus
 

Paratwa

User
Bei gegenläufigen Propellern benötigst du keinen Seitenzug.

Bei einem einseitgen Motorenausfall ist das so eine Sache bei einem Zweimot. Meine Erfahrung ist, dass die sofort im Gleitflug eingeleitete Landung die beste Option ist. Die Kiste schiebt selbst bei Halbgas gewaltig, bei zuviel Gas gibt es einen Brummkreisel. Unter normalen Flugbedingungen habe ich das noch nicht gehabt, beim Aircombat Wettbewerb mit meinen Zweimots des öfteren aufgrund aufgewickelter Streamer im Propeller.

Aber ehrlich gesagt: Wie oft fällt heutzutage mit aktueller Elektronik ein Motor beim "normalen" Fliegen aus? Ich glaube das Risiko kann man vernächlässigen. Wichtig ist die Kühlung der Regler, damit davon einer nicht einseitig aussteigt, dann sollte in der Regel nichts passieren.

2 Grad Motorsturz ist normalerweise ein guter Wert. Ich baue meine Motoren immer mit Null Grad ein und arbeite mit Unterlegscheiben um den Sturz einzustellen, sofern nötig.

Gruß
Thomas
 
Hi Thomas,

danke für Deine Einschätzung. Ich denke auch, dass ich den Seitenzug, auch auf Grund der Propelleranodnung auf der den Tragflächen, vernachlässigen kann.

Die Motorsturzeinstellung ist wie ich annehme wohl auch nur selten zu machen. Hatte da anfangs über eine variable Einstellung über Stellschrauben am Motorträgerkopf nachgedacht. der zusätzliche Aufwand wird sich aber wahrscheinlich nicht lohnen. Werde deshalb wohl auch die U-Scheiben-Methode nehmen. Eventuell ist auch gar keine Einstellung des Sturzes notwendig.

Viele Grüße
Klaus

ps. Klasse Sache mit Deiner Selbstbau CNC-Styro/Schaum-Schneidemaschine!
 
Hallo Klaus,

bei solchen zwei-mot Hochdeckern hast du immer folgendes Verhalten:
Beim Gasgeben tritt ein Drehmoment um die Querachse auf, weil der Motorzug über dem Schwerpunkt angreift und somit das Modell nach unten drückt. Erst wenn das Modell Fahrt aufnimmt kommt der Auftrieb der Flächen stärker zur Wirkung und die Schnauze geht wieder nach oben. Bei einem Modell mit Schwimmern (oder einem Flugboot ala Grumman Goose oder so) ist dieser Effekt noch stärker, weil der Luftwiderstand weit unterhalb der Motoren sich da noch deutlicher bemerkbar macht.

Fazit: Du wirst nie einen Motorsturz einstellen können, der diese Effekte bei allen Flugbedingungen völlig ausgleicht.
Mein Vorschlag: Motorsturz auf 0 Grad und mit einem Mixer so viel Tiefe zumischen, dass das Modell bei "normaler" Marschgeschwindigkeit horizontal fliegt. Alles andere musst du mit dem HR aussteuern.

Es hilft sehr wenn man langsam Gas gibt oder die Servogeschwindigkeit auf 1 bis 1,5 sec stellt um mit dem Höhenruder Zeit zum Reagieren zu haben.
Der Rest ist Übungssache!

Gruß
Ernst

PS: Der Rat von Thomas bei einseitigem Motorausfall sofort im Gleitflug zu landen ist 100% richtig. Sollte das nicht möglich sein, dann immer versuchen über den laufenden Motor eine Kurve zu machen, über den stehenden Motor zu kurven geht auf das Bastelkonto!
 
Hallo Ernst,
danke für Deine Anwort zu meinem Thema. In meinem "Reflex XTR²" Flusi ist das Flächenmodell "Partenevia P68" mit 1,5 und 3,2 m Spannw. auch enthalten. Bei meinen Flugübungen mit der Partenavia hatte ich das gleiche Verhalten des Modells bemerkt wie Du es beschrieben hast. Zuerst dachte ich, das liegt wohl an den Einstellungen, konnte aber durch Gegensteuern in den jeweiligen Flugphasen gut ausgleichen. Nun weiß ich, dass das Flugverhalten in der jeweiligen Flugphase bei den 2 Mots. wohl so ist.

Ich werde dann wie Du beschreibst den Motorsturz zunächst mal auf 0° stellen und schauen wie der Vogel in der Realität sich verhält. meine ersten Flugversuche werde ich ja mit einem erfahrenen Modellpiloten aus dem Verein machen. Dann wird der eventl. Frust gar nicht erst aufkommen. (hoffe ich)

Lieben Grüß
Klaus
 
Motorsturz 0 aber bitte bezogen auf die Profilsehne des Höhenleitwerks, nicht des Flügels. Ich würde aber bei der Partenavia auch etwas mehr Sturz vorsehen, da das Profil stark trägt. Mindestens zwei Grad nach aller Erfahrung (Conzelmann und Graupner Partenavias habe ich geflogen).

Ludwig
 
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