Rumpfbau in Furnier.

kalle123

User
Ich schau ganz gerne in die Videos von Kermit Weeks bei YT rein. Insbesondere über die Restaurationsfortschritte der Bf 108.

Neu auf der YT Seite ist nun dieses Video hier


Rumpfschalen in Furnier eines Lockheed Vega.

Im Modellbau finde ich die Verwendung dieses Fugenleimpapiers eigentlich nur im Bootsmodellbau. Z.B. Decksbeplankung.

Frag mich nun, wird diese Bauweise auch im Flugmodellbau angewendet? Und dieses Fugenleimpapiers verbleibt ja wohl im oben aufgeführten Videos beim Verkleben der einzelnen Schalen. Schwächt das nicht die Festigkeit der ferigen Schale? Papier!

Gruß KH
 

Tunc Uzun

Vereinsmitglied
Schwächt das nicht die Festigkeit der ferigen Schale? Papier!

Ich denke das es in allen Belangen wie Beulsteifigkeit (Dicke im Vergleich zum Furnier sehr gering, Steifigkeitvon Papier im Vergleich zu Furnier in etwa 0, dadurch bestimmt es in der Hauptsache die Beulsteifigkeit der Schale) und Zugfestigkeit (hier wird der große Anteil wiederum durch die Furnierdicke und dessen Materialeigenschaften bestimmt) der gebildeten Schale vernachlässigbar ist.


Man könnte überschlagsmäßig abschätzen was es ausmacht, aber allein aufgrund der Dickenverhältnisse Papier/Furnier, denke ich das die "Schwächung" eher akademischer Natur ist.
 

kalle123

User
Hi Tunc. Dank dir für deine Einschätzung.

Ich tue mich nur schwer, das soll ja der Rumpf für eine Vega werden, die nicht nur statisch irgendwo stehen soll.

OK. Sika Fichte und dann ein Betrieb, der daraus 1 bzw. 2 mm Furnier schält. Fugenleimpapier in Luftfahrqualität wird es wohl nicht geben, hab zumindest nix gefunden.

Ob große (oder überhaupt) Testreihen gefahren wurden, was die Festigkeit der Schale betrifft?

So was in der Art (Schalen) findet sich auch hier

https://www.craftlab.at/albatros-d2-d3

Dort wird wohl Flugzeugsperrholz und 'aus Zertifizierungsgründen die Verwendung eines modernen Leimes' benutzt.

In USA wird so was wohl sehr locker gesehen. Hab mal etwas den Wahn mitgekriegt, was die Instandsetzung bei der manntragende Luftfahrt in D betrifft.

Gruß KH
 

Tunc Uzun

Vereinsmitglied
"In USA wird so was wohl sehr locker gesehen"

"In USA wird so was wohl sehr locker gesehen"

Hallo kalle,

Ich tue mich nur schwer, das soll ja der Rumpf für eine Vega werden, die nicht nur statisch irgendwo stehen soll.
Meine Einschätzung beruhte auch eher darauf das ein "Flugzeug" und nicht ein Standmodell wieder daraus auferstehen soll.

OK. Sika Fichte und dann ein Betrieb, der daraus 1 bzw. 2 mm Furnier schält. Fugenleimpapier in Luftfahrqualität wird es wohl nicht geben, hab zumindest nix gefunden.
Wäre mir auch neu. Da heutzutage nicht mehr so viele Flugzeuge in diesem Stil entstehen werden, wird sich auch hier keiner die Mühe machen es luftfahrttauglich zulassen zu wollen. Das kostet meist auch elendig viel Geld.

Ob große (oder überhaupt) Testreihen gefahren wurden, was die Festigkeit der Schale betrifft?
Der Aufwand so etwas zu prüfen (wenn man ihn sich machen möchte) hält sich noch im Rahmen, sofern man einen Prüfstand hat in dem man zylindrische Schalen auf Längsdruck belasten und dabei die Verformungen messen kann. Aufgrund dieser Erkenntnisse kann man auf die maximal ertragbaren Lasten schließen (überschlägig rechnen). Uff... meine Leichtbaukenntnisse sind auch schon langsam am verblassen...


So was in der Art (Schalen) findet sich auch hier

https://www.craftlab.at/albatros-d2-d3

Dort wird wohl Flugzeugsperrholz und 'aus Zertifizierungsgründen die Verwendung eines modernen Leimes' benutzt.

In USA wird so was wohl sehr locker gesehen. Hab mal etwas den Wahn mitgekriegt, was die Instandsetzung bei der manntragende Luftfahrt in D betrifft.

Ich glaube da liegst Du falsch. Alles was durch die Hände der Luftfahrtzulassungsbehörden geht (hier wie dort), wird recht genau geprüft bzw. in Eigenverantwortung gegenüber den Luftfahrtbehörden von den Herstellern selbst zertifiziert.

In den USA musste ich dafür alle von mir getätigten Auslegungsberechnungen meine Unterschrift in die Dokumente des Herstellers verewigen. D.h. wenn IMRE war ich ab dem Zeitpunkt der Abgabe von Unterlagen für die nächsten 30 Jahre noch dafür haftbar.

Zum Glück sind schon 20 davon vorüber ;-)

Aber Du hast recht, das meiste in Holzbauweise wurde aus gutem Flugzeugsperrholz hergestellt. Aber alleine schon die Herstellung eines guten Sperrholzes ist schon ein teures und aufwendiges Unterfangen.

Und ebenso denkbar das es nicht überall und immer in entsprechenden Mengen und Größen erhältlich gewesen ist. Vielleicht kam man daher auf diese 'Low-Cost'-Variante mit Furnieren?

Ach so, noch etwas:
Aus dem Video kann man auch sehr schön entnehmen das sie ja mit dem Furnier einen modernen Composit nachahmen durch die Schichtung in 0/90 Grad Layern. Also ganz so blauäugig scheint ihre ursprüngliche Auslegung nicht zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

kalle123

User
Ach so, noch etwas:
Aus dem Video kann man auch sehr schön entnehmen das sie ja mit dem Furnier einen modernen Composit nachahmen durch die Schichtung in 0/90 Grad Layern. Also ganz so blauäugig scheint ihre ursprüngliche Auslegung nicht zu sein.

Hi Tunc.

https://www.jimkimballenterprises.com/

Das ist ein Fachbetrieb und die werden sich schon sehr genau den Aufbau der Altschalen der Vega angeschaut haben. ;)

Grüße KH
 
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