neubauten winter 07/08

smunck

User
Ok, hier waren wir:

14.JPG

Ich stelle gerade fest, dass ich ja eigentlich jeden Baufortschritt richtig dokumentieren wollte, aber wenn ich mir so die Bilder durchschaue, dann sind doch viele Schritte nicht vorhanden und vor allem auch nicht machbar gewesen. Laminieren ist eins, dabei klebefrei die Digicam abzudrücken eine ganz andere...

Nachdem das Schiff von Innen sauber geschliffen wurde und ebenfalls eine 49g Seide sowie Verstärkungen im Bereich des Kiels/Wanten und Ruderblattes erhalten hat geht es an den Innenausbau. Dank der Beplankungsart mit einem Kielschwein ist es jetzt sehr leicht die Bootsmitte zu finden. Ich fange dabei immer mit dem Hauptspannt an. Dieser ist vorbereitet aus 1mm Sperrholz. Zuvor habe ich aus einer Papp- und Papierschablone das Teil genau angepasst und dann auf das Holz übertragen. Zeitgleich baue ich den Schwertkasten ein, der entsprechend an dem Hauptspant ausgerichtet werden kann und somit exakt senkrecht steht. Die Oberkannte wurde entsprechend der späteren Deckslinie eingepasst, so dass hier keine weiteren Arbeiten mehr notwendig sind.
Einige fragen sich jetzt wie das gehen soll. Ich habe mich für eine etwas andere Decksform als der angegebenen entschieden. Somit kann ich einfach zwischen Spiegel und Hauptspant eine Leiste legen (so wie später das Deck liegt) und darunter einen Strich auf alle Einbauteile zeichnen. Ich erhalte ein Passteil, welches von Rumpf bis Deck reicht. So schaut das dann aus:

15.JPG

Auch ist hier schon der Draht zu sehen auf dem später der Mast steht und der bis zu den Wanten reicht um den Druck vom Rigg aufzunehmen. Alle Einbauteile sind erstmal mit Sekundenkleber fixiert und werden später mit einer schönen Epoxynaht festgemacht. Diese Nähte lassen sich sauber mit angedicktem Epoxy mit einer handelsüblichen Einwegspritze machen.
Als nächstes kommt der Ruderkoker an die Reihe: Entsprechend habe ich ein Loch im Rumpf gebohrt, auf die richtige Größe gefeilt und danach von Innen mit einem Senker das Balsaholz ein wenig weiter ausgefräst um eine saubere und feste Verklebung machen zu können. Die kleinen Sperrholzteilchen dienen der Abstützung von Deck und Koker. Ich sehe gerade: Der Spiegel wurde auch schon eingeklebt, allerdings hatte ich hier noch keine Spritze zur Hand... echte Sauerei!

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Nächter Punkt die Verstärkung unter dem Vordeck für das Vorstag. Baufortschritt analog der anderen Teile.

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Im Ganzen schaut das dann so aus:

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Im Nachhinnein habe ich mich allerdings noch entschlossen für das Vorstag am A-Rigg ein etwas anderes System zu verwenden. Ich wollte eine möglichst einfache Lösung um eine lange Aufhängung für das Vorstag zu bekommen. Daher habe ich in den Verstärkungsspant entsprechend eine Röhre eingebaut. Der Fockbaum wird später in einen Haken eingeharkt, dieser ist mit einer Leine unter Deck in dem Röhrchen befestigt.

19a.JPG

So, Zeit für Euch zu basteln!
Sebastian
 

stetson

User
Hallo Sebastian,
soweit bin ich noch nicht.Bevor die Rumpfschale beim Überziehen mit Glasseide versaut wird,weil ich zu wenig Erfahrung mit Epoxy habe,2 Fragen:Welche Zeitabstände ca. bei mehreren Schichten nass in nass (Mischung 100:40)?Schleifen mit welchem Papier und welcher Körnung?Falls solche Einzelheiten nicht hierhin gehören,bitte Info.
Gruß stetson
 
stetson schrieb:
Hallo Sebastian,
soweit bin ich noch nicht.Bevor die Rumpfschale beim Überziehen mit Glasseide versaut wird,weil ich zu wenig Erfahrung mit Epoxy habe,2 Fragen:Welche Zeitabstände ca. bei mehreren Schichten nass in nass (Mischung 100:40)?Schleifen mit welchem Papier und welcher Körnung?Falls solche Einzelheiten nicht hierhin gehören,bitte Info.
Gruß stetson
Wenn Du gar keine Übung hast, übe erst mal irgend welche Probestücke.
Harzsytem würde ich nicht unter 45 min Topfzeit nehmen. Ich habe beim Normalen Rumpf durch gearbeitet. Sowie eine Lage gut drauf war gleich weiter.
Ich würde auch die 49 er Gewebehlften erst grob zuschneiden, dass sie im Kielbereich nur 20 mm überlappen. Ansonsten wandert die Schnittkante fast bis zum halben Bugspant hoch. Macht Schleifen schwieriger. Ich hatte Normallaminat mit letzte Lage 49-er nicht feiner als 400-er nass geschliffen. Da kam aber noch Spritzspachtel rauf. Hier kann sebastian mehr zum Schleifen schreiben.
 

stetson

User
Hallo,
ich habe schon einen Rumpf beschichtet,der aber anschließend lackiert wurde(farblack).Da ich jetzt den gleichen Aufbau wie Sebastian,Balsa und Furnierstreifen,gewählt habe ,geht es mir um den Schichtaufbau des Epoxys.
Gruß stetson
 

smunck

User
hi. ich habe dieses boot mit lg epoxy, langsamer härter, gebaut. dabei hast du eine tropfzeit von ca 40 minuten und kannst bei ausreichender temperatur alle 4 bis 5 stunden eine neue schicht aufrollen. andere epoxy harze sind da anders. näheres findest du in den beipackzetteln (im zweifel den hersteller anrufen) als faustregel kannst du neu aufrollen, wenn die alte schicht klebrig wie ein fliegenfangstreifen ist (oder ein bisschen trockener) aber eben nicht mehr an einer rolle mit hochzieht. hast eine pn im postkasten. wenn du also laminierst fang früh an, dann hast du bis abends um mitternacht genügend schichten zusammen ;)
sebastian
 
Wie funktioniert das mit diesen Drähten, die in den Mastfuß einstrahlen genau?
Gehen die durch den Mastfuß durch und der Mast ist darauf gelagert oder wie?
 

smunck

User
genau, der draht ist eigentlich wie ein V gebogen. in der mittte nur nicht spitz, sondern etwa auf 15mm abgeflacht, so dass das alurohr vom mast darauf stehen kann. die beiden enden gehen dann zu der wanten aufnahem . dadurch wird dann der druck von den wanten in den mast bzw umgekehrt eingeleitetmast.JPG
 

Tommy.L

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habe fertig!

Gruß

Tommy
 

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smunck

User
Als nächstes steht der Decksbau an. Leider habe ich den echt schlecht dokumentiert weil so einiges schief gegangen ist. Ich habe mich im Gegensatz zum Plan für ein leicht gerundetes Vordeck und ein ebenfalls gerundetes Cockpit entschieden. Dabei waren mehrere Möglichkeiten gegeben: Cockpit einzeln bauen und das Seitendeck aus einem Teil mit dem Vordeck bauen oder Cockpit und Seitendeck als ein Teil und Vordeck als ein Teil. Ich habe mich bei diesem Schiff für die zweite Variante entschieden, wobei auch Tests in die andere Richtung liefen, mich aber für die optische Komponente nicht überzeugen konnten:

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Schlussendlich habe ich auf einer geraden Bauplatte eine über Spannten gewölbte Flugzeugbausperrholzplatte besfestigt und das ganze mit sehr dünnem Fensterplexiglas überklebt. Dadurch hatte ich Rundungen im Übergang von Seitendeck zum Cockpit was mit besser gefällt als dort Knickkanten zu besitzen. Die Vertiefungen für den Schraubdeckel und Steuerservo habe ich aus Balsa gebaut und mit Tesafilm überklebt, danach mit Sekundenkleber auf dem Plexiglas fixiert. Das ganze mit mehreren Schichten Trennwachs behandelt, dann in zwei bis drei Schichten Gelcoat mit einer Schaumrolle aufgerollt und nur im Bereich der Klebestellen für die Vertriefungen etwas dicker mit einem Pinsel gearbeitet. Danach erfolgte der Laminataufbau mit zwei Lagen 163g und einer Lage 80g Glasseide und Polyesterharz.

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Das Deck wurde nach dem Aushärten und Entformen im Bereich der Vertiefungen etwas nachgeschliffen mit 400er und 1000er Nassschleifpapier. Jetzt müssen die Ausschnitte für Servo und Schraubdeckel gesägt werden und der Schraubdeckel (von einer Dose Andickmittel) wird im Deck verklebt. Als Nächstes wird das Deck auf die Rumpfschale mit angedicktem Epoxy (wieder aus einer Spritze) aufgeklebt. Nach dem Aushärten werden dann die überstehenden Kannten abgesägt und mit dem Rumpf verschliffen. Trozt Leisten zum Fixieren des Decks sind mir durch einige Klebebandstreifen beim Verkleben leichte Beulen entstanden. Ärgerlich aber nicht mehr zu ändern.

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Als nächstes habe ich ein Vordeck gebaut. Aus Fensterplexiglas wird ein passendes Stück geschnitten welches durch die Rollenlagerung des Materials schon schön gebogen ist. Nach Trennwachs und Gelcoat erfolgt das Laminieren mit einer Lage 163 und einer Lage 80g Glasseide. Danach habe ich das ganze entformt und das sehr weiche Vordeck mit dem Ausschnitt für die Kontrollluke versehen. Auch wurden jetzt schon die gebogenen Drähte für Schotführung und Befestigung der Fock gebohrt, eingebaut und mit kleinen Balsakeilen von der Oberseite her gesichtert. Danach habe ich dann eine weitere Schicht 163g Gewebe auflaminiert.

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Bevor nun das Deck aufgesetzt wird habe ich die Halterung für den Segelservo und eine Umlenkrolle im Vorschiff platziert. Das Arbeiten ist so viel einfacher als wenn das Deck schon drauf wäre

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Nach dem Aufkleben des Vordecks (analog zu der Arbeit am hinteren Deck) muss auch wieder eine Kante geschnitten und verschliffen werden

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So Leute, jetzt mal ab in den Keller, bisher scheine ich ja fast der einzige diesen Winter zu sein der baut. Oder traut sich einfach kein anderer?
Sebastian
 

mc fly

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smunck schrieb:
So Leute, jetzt mal ab in den Keller, bisher scheine ich ja fast der einzige diesen Winter zu sein der baut. Oder traut sich einfach kein anderer?
Sebastian

Also meine ACC soll diesen Winter auch fertig werden, aber im Moment hab ich dafür einfach noch keine Zeit.:( Weinachten steht vor der Tür und im Januar ist Kölner Möbelmesse. Danach wirds ruhiger!
Dann gehts im Keller richtig los:)

Auf jeden Fall super Interessant dein Baubericht!
 

stetson

User
Hallo,
hier der Bauzustand meiner Laerke.Aufbau: 3mm Balsa,Kiefer/Mahagoni-Furnier,1 Lage Glas 59g,6 Lagen Epoxy nass in nass.Nach dem Aushärten folgt jetzt schleifen,schleifen ....!
Gruß stetson
 

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smunck

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alter schwede, so hab ich mir das schiff nach unserem telefonat nicht vorgestellt. super klasse! hoffe wir werden irgendwann man zusammen segeln.
viele grüße
sebastian
 

stetson

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Im Augenblick liegt sie drüber.Aber wenn die Überstände abgeschnitten sind und Außen sowie Innen reichlich geschliffen worden ist,könnte sie knapp darunter liegen.Muß ich halt an anderen Stellen Gewicht einsparen.
Gruß stetson
 
Weiter gehts

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Hallo zusammen...

erstmal muss ich sagen: TOLLE BOOTE!!.. so in Holz;)

Nun bei mir war auch Stapellauf.. ist in einem andrem Beitrag leider etwas untergegangen..:rolleyes:
Die Windentechnik klappt noch nicht so recht.. das liegt auch an meinem selbstgebauten Umlenkblock.. da habe ich nicht ganz zu ende gedacht..:o
aber Schwimmen tut es erstmal und hält auch dicht.

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LG Felix
 

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smunck

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Als nächstes steht der Bau diverser Kleinteile an. Das ganze soll ja trotz Übergewicht (Decksausschnitte helfen Gewicht zu sparen, sind aber bei total gerundeten Flächen schwierig zu realisieren) ein bisschen hübsch ausschauen. Ich habe aus den im Rumpfbau verwendeten Furnierstreifen über eine Balsaschablone einen Balkwäger gebaut. Ebenfalls mit Sekundenkleber verleimt und später mit Epoxi beschichtet ergibt dieser die Basis für die spätere Großschotanlenkung

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Wie zu sehen ist, wurde das Formteil geschliffen und deutlich gekürzt. Dort wo es mit dem Deck verbunden wird habe ich für das bessere Fixieren 1mm Nirodraht im Holz verankert und entsprechende Löcher im Deck gebohrt. Hierdurch wird die Passgenauigkeit gesichtert, da sich sonst schnell Fehler einschleichen können.

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Im Hohlraum zwischen den beiden gebogenen Furnierlagen wird ein ebenfalls auffurniertes Aluröhrchen eingebaut und mit einem Schlitz versehen. In dieses Rohr passt das eigentliche Schotführungsrohr.

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An beiden Enden sind einfache Schotdurchführungen wie sie im Laden zu kaufen sind eingeklebt. Ich habe einen 1mm Niro Draht als Klammer gebogen und in den Schlitz des Führungsrohres eingebracht. Hierdurch kann die eigentliche Schotanlenkung fixiert werden. Zur verstellung 90 grad drehen, hoch oder runter schieben und 90 grad zurück drehen.

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Ebenfalls aus dem vorhandenen Furnier entstehen Kappen für die Ausführungen des Lenkdrahtes:

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Zunächst werden mehrere Furnierstreifen übereinander verleimt, später in Form geschliffen. Fertig eingebaut werden die Kappen einfach durch aufkleben über die schon vorhandenen Führungsröhrchen. Das ganze ohne Spannung aufkleben, danach die noch überstehenden Röhrchen abschneiden.

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Als nächstes Steht ein bisschen Riggbau an, denn um am Rumpf weiter zu kommen muss ich jetzt erst eine Form für die Kielflosse und eben auch diese Flosse bauen. Das dauert ein wenig.

Sebastian
 
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Hallo Holzwürmer

Hallo Holzwürmer

Erst mal Hut ab vor Euren Neubauten.
Mehrere Sorten Furnier und Hölzer schon vorhanden. Aber bauen traue ich mich noch nicht.
Gewicht wird vermutlich anders als bei dünnem GFK. Würde mich nicht stören, denn damit würde ich ungern in härtere Regatten einsteigen.
Weiterhin Euch viel Erfolg beim Basten und die Knipse immer griffbereit für uns.
Harzfinger und Fotos waren bei mir kein Problem (hatte ja ausreichend ungepuderte Latexhandschuhe).
Ich freue mich schon auf den Baufortschritt.

Ulli
 
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