Hallo Ansgar,
das mit dem getrennten Vorstag/Vorliekstrecker ist m. E. sehr wichtig, um einen sauberen, leicht fallenden Segelstand zu bekommen. Ansonsten wird der vordere Segelteil des Vorsegels zu stramm und fällt bei mehr Riggspannung nicht schön in ein Profil, wie es eigentlich gedacht ist, sondern steht ziemlich flach. Wie auch beim Großsegel muß! die Vorliekspannung gerade mal so "stark" sein, das das Segel ohne Beulen steht - keinesfalls aber so richtig straff ziehen!
Wanntenspanner und so festes Zeugs brauchst Du da bei der MM nicht. Bringt nur unnötiges Gewicht. Klemmschieber reichen völlig. Wenn Du was optimieren willst, dann die Bausatzschnur gegen dehnungsärmere Spectra oder Dyneema austauschen. Die Polyesterschnur ist zwar relativ gut, reckt sich aber etwas - vor allem, wenn man sie nicht vorher mal gestreckt hat (also vor Gebrauch erstmal abwickeln und das dann kräftig langziehen, auch schon um die Knicke los zu werden. Ich zieh das Seil vorher auch immer noch zwei dreimal um einen Stab gewickelt einige Male herum).
Bohrung im Mast: Sollbruchstelle ist das theoretisch, das Kohlerohr kann durch den Haken eher noch ausreißen als brechen, aber dagegen hilft ein ganz einfacher Wickel mit Polyesternähgarn / Zwirn dicht unter der Bohrung um den Mast herum, welcher mit Sekundenkleber versiegelt wird. Dann passiert da nicht mehr.
Was ich mit dem Fockanschlag meine, habe ich mal versucht in eins Deiner Bilder zu skizzieren (ist oben jetzt allerdings etwas zu dicht gemalt). Du hast Recht, seitlich betrachtet sah es gar nicht so ungünstig aus, aber auf dem Bild sieht man es dann doch.
Ob sich das nun merkbar (vor allem ohne Vergleiche...) "ungünstig" auf die Segeleigenschaften auswirkt, naja... Also keine Sorge, das Boot segelt auch mit dieser, in meinen Augen eben nicht ganz richtigen Einstellung problemlos - und wie gesagt, der Mast wird je höher der Anschlag gesetzt ist weniger auf Biegung belastet. Hat auch was.
Auf dem Bild habe ich versucht die Fock auch einen Tick dichter zu zeichnen. Ist unten zu offen, Spalt zu Großsegel zu groß.
Großsegel mit Niederholer ruhig etwas mehr am Achterliek spannen, also weniger Verwindung einstellen. Auch unten am Baum etwas flacher ziehen, ist etwas zu bauchig eingestellt.
Der eingemalte Kreis zeigt den Bereich im Groß, wo die Trimmung und der noch fehlende Ausschnitt im Vorliek den Segelstand nicht gut aussehen läßt.
Das bei dem Rigg auf den Bildern die Spannung noch nicht stimmt, kannst Du auch bei den anderen Bilder mit Seitenansicht an dem nicht komplett in einer Linie durchgehenden Verlauf des Vorstags erkennen. D.h. wenn die Dirk richtig gespannt wäre, um das Vorsegelachterliek zu trimmen, welches bei richtiger Riggspannung ohne Dirkeinsatz nämlich flach und stramm steht, dann verläuft auch das Vorstagseil absolut geradlinig vom Baum hoch zum Mast. Bei Dir zieht die Spannung vom Achterliek da oben am Kopf noch einen leichten Knick rein.
Ach so, wo Du es selbst erwähnst: Den Anschlag unten hast Du leider komplett falsch gemacht, weil der Kunststoffbeschlag leider falsch rum sitzt. Die eigentlich für die Durchführung des Vorliekstreckers gedachte Öse am Beschlag zeigt bei Dir nach unten, nicht nach oben zum Segel hin. Eigentlich ist es so gedacht, das das Vorliek unten am Baum gespannt/getrimmt wird (mit so einem der kleinen Stopperclipse), nicht oben zum Mast hin per Klemmschieber. Aber der Plan ist da leider etwas undeutlich...
Auf der MM-Webseite (
<siehe hier> unter Kapitel Bootsbau findest Du Artikel zum Thema Riggs und die rMM Beschläge und so weiter...
Segeln: Tja, wo ist eigentlich "G.m.Hütte" denn? (oh, oh, zeigt sich jetzt ein weiteres Pisa-Defizit aus vergangenen Schuljahren mit dem beliebten Fach "Erdkunde" - gibt es heute ja so schon nicht mehr - und Pisa-Studien gab es damals noch nicht ;-) )
Viel Spaß dann fürs Tochter/Papa Team!
Gruß
Thomas