Nach der WM ist vor der WM...

Ich habe schon ein wenig überlegt, ob es Sinn macht, sich an dieser Diskussion um das Abschneiden unserer WM-Teilnehmer und der Ursachenforschung nach dem „Warum?“ zu beteiligen …
Die VdMYS – Hauptversammlung steht vor der Tür – DAS ist für mich ein durchaus lohnenswerter Grund, meine Gedanken in Worte zu fassen.

Ich stelle diesen Beitrag hiermit in Vorbereitung der VdMYS- Hauptversammlung, an der ich leider nicht teilnehmen kann,zur Diskussion und bertachte ihn als Vorschlagthema zur Versammlung selbst.
(@ Nigel: Muß ich das nochmal extra einreichen?)
Ausserdem richte ich es natürlich an alle anderen regattaausrichtenden Vereine - hier ist auf jeden Fall Zusammenarbeit gefragt.

Meine Bitte an alle: Macht euch Gedanken, lest auch die letzten Sätze, und nölt nicht gleich über irgendwelche Formulierungen herum, sondern konzentriert euch auf das Wesentliche.

Dank an alle im Voraus

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Zum Geschehen in Marseille kann ich an sich nur soviel sagen, dass ich als WM-Live-Beobachter und damit doch nur Aussenstehender mich verdammt schwertue, über die Leistung unserer Leute zu urteilen. Es ist schliesslich schon ein Unterschied, mit der Funke in der Hand die Übersicht behalten zu wollen oder sich genüsslich auf den Steg zu legen und das ganze an sich vorbeiziehen zu lassen.
Vielleicht hätte ich das Angebot von Rene Wegmüller doch annehmen sollen, und für ihn mal ´ne Runde zu fahren… macht man aber nicht, ich jedenfalls nicht. Aber gut jetzt…

Was machen wir denn nun verkehrt? Sind wir wirklich sooo schlecht geworden, oder sind die anderen in erster Linie besser geworden? Und wenn das letztere – mal angenommen – zuträfe, was machen die denn anders uns gegenüber?
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Aber erst mal eine Bestandsaufnahme des heimischen Geschehens, teilweise geschätzt, aber meiner Meinung doch zutreffend:

Es gab 2007 an 11 verschiedenen Terminen 16 RL-Regatten inklusive der DM. Durchschnittliche Teilnehmerzahl: 16,3 und nochwas.
Teilnehmende Segler: mindestens 80 (verschiedene)
Segler mit mehr als 4 Regatten 2007: an die 30.

Die meisten der in der RL erfassten Segler bleiben demnach aller Wahrscheinlichkeit nach vor der Haustür und nehmen dort mit, was sich bietet. Mit relativ großer Wahrscheinlichkeit ist es ihnen auch egal, ob das Kind nun RL oder FR heisst – sie wollen in erster Linie einfach nur segeln.
Der Kreis der „fanatisch“ Aktiven, die dann auch Interesse an internationalen Regatten haben, schränkt sich letzten Endes ganz schön ein – da bleiben vielleicht noch 15..18 übrig.
Und DAS ist unser wirklicher Kader!

Ich glaube schon, dass andere Nationen da mit ganz anderen Zahlen aufwarten können. In Old England sind es mit Sicherheit die doppelte Anzahl, wenn nicht sogar mehr. O.k. – bei uns schlummern sicher auch noch ein paar mehr Talente, die müssen aber schon von selbst auf die Füße kommen, sprich: sich durch Aktivitäten auszeichnen, ehe es was mit einer WM-Teilnahme werden kann, und auch nicht die Kurve kratzen, wenns mal nicht so läuft wie gedacht.
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Aber weiter:
Wie laufen denn unsere RL´s so ab?
Wie gut sind die Vorbereitungen?
Wie ist das Geschehen auf dem Wasser zu beurteilen?
Wie verhalten sich die Regattateilnehmer?

Aus eigener RL-Erfahrung und im Hinblick auf das, was ich als Vergleich anderswo (in GBR z.B.) erlebt habe:

INSGESAMT eher „mäßig bis bescheiden“, maximal in Ausnahmefällen „gut“.

Die technische Ausrüstung ist o.k. und meistens auf dem neuesten Stand: PC, Bojen Bergeboot etc. – alles in Ordnung.
Mit dem Revier… ist es so eine Sache. Optimal wird man es wohl nie hinbekommen. Aber wenn Vereine z.T. schon seit Jahrzehnten ein und denselben See benutzen, dann wissen die Verantwortlichen auch, was die Tücke des Objektes werden kann, wenn der Wind (so er weht) mal ganz blöd kommt. Der Kurs ist nun mal das A und O. Dass aber mit einer derartigen Sturheit eine Veranstaltung durchgezogen wird – Motto: „Hauptsache, wir bekommen ein paar Läufe zusammen“ – ist genau das, was wir schonmal nicht gebrauchen können. Auch wenn die am Ende vorn sind, die ´eh immer vorn sind: Das Ergebnis passt hinten und vorne nicht! Und Lotterietreiben und Holzhacker-Szenarien bringen in der Entwicklung seglerischen Könnens weiß Gott keine Punkte. Von dem Eindruck auf Newcomer und solche, die es werden wollen mal ganz abgesehen…

Die Wettfahrtleitung und deren Engagement ist das Eine, das Verhalten der Segler das Andere. WIE segeln wir denn?
Ich denke: Ziemlich lasch, oder von der anderen Seite berachtet: viel zuwenig fair!!!
Kleinigkeiten fallen viel zu oft einfach unter den Tisch – da schließe ich mich nicht aus, und die Ursachen sind hier aber garantiert sehr vielschichtig…
Auf jeden Fall gibt es diese zwei Seiten:
Die einen haben es einfach satt, sich den Mund fusselig zu reden und letzten Endes noch dumm angemacht zu werden – da zähle ich mich schon zu. Irgendwann hört man einfach auf, den Protest auszurufen. Weil´s halt sinnlos erscheint, weil einige mehr oder weniger IMMER rumbabbeln: „IICCHH war das nicht…“…und man keine Lust hat, sich noch auf der Heimfahrt über den Tag zu ärgern.
Und die andere Seite, eben die, die das hervorruft: … Ich weiß nicht, wie viele genau, aber einige der Segler haben scheinbar nach dem Lesen der Wettfahrtregeln (wenn sie denn wirklich gelesen haben) sich die Meinung gebildet, das Büchlein sagt fortwährend aus: ICH DARF…! Das ist leider nicht korrekt, denn die wahre Aussage lautet: ICH MUSS…, und DANN darf ich…!
Und dieses „Muss“ sollte meiner Meinung nach halt nicht dafür stehen, dem anderen so laut es nur geht einen „Protest“-Ruf an den Hals knallen zu müssen, sondern jener andere – der Verursacher – sollte sich einfach mal hinterm Ohr kratzen und sich eingestehen, dass er gerade Mist gebaut hat und dann auch von sich aus die Konsequenzen tragen. Ganz von alleine, oder schaut ihr während der Regatta etwa nicht auf euer Boot…hängt ihr eure Ohren an den Bootsständer..?
Spätestens auf einer WM fliegt man mit sowas sehr sehr schnell auf die Nase! Garantiert.

Und wenn man das mal ganz profan hochrechnet, braucht es halt keinen zu wundern, „wo wir wirklich stehen“…

Beim Faktor „Segler“ kann nur jeder selbst in den Spiegel schauen und mal drüber nachdenken, was er (sich) denn so geleistet hat in der letzten Regattasaison. Es kann nur besser weren. Solche Sachen wie einen überhöhten Hang zur Selbstdarstellung oder ungebremste Siegen-um-jeden-Preis-Geilheit sollten besser daheim gelassen werden. Mit Sicherheit fahren dann ein paar mehr Leute mit gutem Gefühl nach Hause, auch wenn sie nichts „gerissen“ haben.

Und vielleich packt es dann einige unter anderen Voraussetzungen doch ein wenig mehr und sie fahren auch mal weiter als bis um die Ecke. Segeln soll ja angeblich auch Spaß machen können…
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Der Punkt, der meiner Meinung nach einer deutlicheren Veränderung schreit – nicht nur wegen der Spritpreise – ist der der Anzahl der RL-Regatten.
Ich denke, dass weniger unter unseren Umständen viel mehr sein könnte! Nicht die Zahl der Regatten macht es, sondern die Qualität! Schaut mal über den Kanal, fahrt mal hin zu einer britischen RL. Die Jungs dort fahren u.U. genauso weit wie wir zur Regatta, und die Reviere sind auch nicht immer das Wahre - deshalb ist der Vergleich gar nicht so schlecht.
Aber sie machen das nur ca. 6 mal im Jahr, und da kommt in der Regel ALLES, was Rang und Namen hat zusammen…

Und bei uns: Felder mit 8….15 Leuten, wenns geht am besten nur Wettfahrtleiter und ohne Observer – und dann geht die Luzi richtig ab…Ich find sowas ganz schön schlimm…
Meint wirklich einer, dass wir so ein vernünftiges Potential aufbauen können? … Wir zersplittern doch nur sinnlos unsere Kräfte.
Warum beschränken wir nicht „von oben“ die Anzahl der jährlichen RL´s auf (z.B.) 6 Wochenenden im Jahr? Inklusive DM. Wer interessiert ist, der wird sich die Termine nach Möglichkeit freischaufeln und dann auch kommen – der Plan wird schliesslich immer früh genug bekanntgegeben. Und wenn alle mitziehen, auch die, die sich in endlosen RCN-Forumsdiskussionen hauptsächlich mit Kümmel-aus-dem-Käse-bohren beschäftigen, dann bekommen wir durchaus und ganz schnell Felder mit 35 Leuten und vielleicht sogar mehr zusammen. Dann kann man auch Leute von außerhalb als Wettfahrtleiter oder Helfer engagieren und diese sogar aus dem Startgeldfonds bezuschussen/ entlohnen, ohne die Beträge gleich noch weiter nach oben schrauben zu müssen.
Mit ziemlicher Sicherheit bekämen wir relativ kurzfristig einen Qualitätssprung zu spüren.
Ach ja, irgendwelche Eitelkeiten, von wegen: „Ich kann den WL nicht leiden, weil er mich mal ungerecht verknackt hat, und dehalb fahre ich da nicht mehr hin…“ oder ähnlich Sachen sollte man dann als wirklich engagierter Segler besser stecken lassen (können). Ich persönlich denke mal eben an die Protestgeschichte, die mir während der DM widerfahren ist… Nach der Entscheidung, die noch dazu von meiner Meinung nach hochrangigen RL-Seglern herbeigezaubert wurde, hätte ich sofort einpacken können… Habe ich aber nicht. Womit wir wieder mal bei den Regelkenntnisssen wären – alleine das ist ein Thema für sich.

Aber weiter mit dem Wesentlichen: Garantiert sagen jetzt einige zu „nur“ 6 RL´s, dass sie dann gar keine RL-Punkte mehr einfahren können, weil sie (begründet bedingt) nur sehr kurzfristig planen können… Ist richtig und in deren Sinn nicht gerade toll, ich weiß.
Jedoch haben wir ja bereits einige mit derartigen Hemmnissen am Bein in der Liste stehen. Und wo stehen sie? Bedingt durch die Zahl der gesegelten Regatten trotz der guten Einzelergebnisse nicht sehr weit vorn.
Nützt ihnen die große Anzahl der RL´s wirklich etwas – mal betrachtet auf die eventuellen Folgeambitionen? Eher nicht. Dass sie trotzdem segeln wollen, kann ich in jedem Falle gut verstehen.
Gibt es da keine Alternativen? Es gibt sie - mit Sicherheit:
Was wäre denn, wenn durch die Verringerung der RL-Anzahl an den „freigewordenen“ WE´s viel mehr Raum für regionale Aktivitäten entstünde? Wäre das nichts (in deren Interesse)?
Regionale Regattaserien haben wir bereits: HanseSailingCup und Rieser SailingCup z.B. Das ist mehr als nur nachahmenswert!
Viele sehen es vielleicht nicht: DAS ist die Basis für unseren Sport! Hier kommt der eigentliche Nachwuchs her – aus regionalen Gruppen. Zumindest sollte er das…Warum also denen nicht ein bisschen mehr Freiraum schaffen? Besser gesagt: Soviel wie möglich!! Die RL-Cracks werden sich doch hoffentlich in den meisten Fällen dort ebenfalls einbringen und so den einen oder anderen weiter mitreißen.
Mal davon abgesehen: Es gibt es genug Segler, denen die Anzahl der Regio- und RL-Regatten sowieso viel zu viel ist und immer sein wird, und die nur in Ausnahmefällen weiter weg fahren – egal, was für eine Regatta dort läuft.

Als Zusatzeffekt einer RL-Verringerung könnte ich mir übrigens vorstellen, dass einige vielleicht wieder neben der Lust auf auch die Zeit für eine zweite Bootsklasse haben werden – bei den nach derzeitiger Manier gefüllten Terminkalendern dürften das momentan nur die wenigsten können.

Mit Sicherheit werden sich jetzt welche finden, die so manches als viel zu überhöht anprangern werden. Mag sei, dass es so ist. Schleift einfach die Spitzen oben weg, und ihr werdet sehen, dass die Täler immer noch tief genug sind…
Ach ja, und Eigennutz dürfte für mich erst mal auch nicht rausspringen, im Gegentel könnte ich mir vorstellen, dass ich ganz schnell 5 Plätze weiter hinten in der RL stehe… es sei denn, es macht mir in Zukunft wieder mehr „Spaß“ zu protestieren… ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sachse

Ein sehr Interessanter Artikel, der einen guten Einblick in die IOM Gegebenheiten liefert.

Als Neueinsteiger, und da gibt es sicher noch viel mehr als mich, wünscht man sich natürlich erstmal Regatten im Umkreis (max. 250 km).
Es wäre toll, wenn man damit die Möglichkeit hätte, an genügend (6-8)Regatten teilzunehmen, um in der Rangliste eine Chance zu haben.
Selbst wenn man mal einen schlechten Tag hat, technische Probleme oder was auch immer.
Da kristallisieren sich ja dann regionale "Champions" heraus, für die es dann bundesweit die Möglichkeit geben sollte, sich mit anderen regionalen Champs zu messen. Für die ist dann auch die Motivation größer mal weiter weg zu reisen. (So ähnlich läuft es momentan bei der MM und das finde ich eigentlich sehr gut!)

P.S. Wie viele Regatten RL und FS gab es denn jeweils dieses Jahr im Raum Hannover +-250 km?

Gruß
Thomas
 
Ich finde es müsste genau das Gegenteil entstehen von dem was Jens schreibt.
Wir brauchen gerade MEHR RL Regatten, wie soll es sich ein Jugendlicher leisten oder auch jemand der nicht gerade das Geld mal eben übrig hat,
3000 km. im Jahr zu fahren um an 6 RL Regatten teil zunehmen??
Jetzt kommt mir nicht mit "Man muss Prioritäten setzen", jeder vernünftige Mensch weiß, dass man auch noch andere Verpflichtungen hat außer IOM zu segeln.

RL Regatten sollten kurzfristig zu arangieren sein. Wozu 8 Wochen vorher?
Ich kann mich noch an Treffen an der Dove Elbe erinnern, da waren es bei einem Treffen über 30 Teilnehmer und keine lange Vorlaufzeit. So kann man mehr RL erzielen auf regionaler Ebene. Andere Regionen können sich so animieren mitzuziehen.
Warum wie du schreibst mehr Einzeltraining vor Ort? Welchen Sinn? Ich rede mal von meiner Gegend, hier gibt es wenn's hoch kommt 6 IOM Segler, welchen Trainingserfolg habe ich wenn ich nur mit diesen trainiere, anstatt mit 20 Charakteren auf einer RL?

Wie wär es mit einer gleitenden Rangliste? Diese dann nur mit einer Gültikeit von 12 Monaten, so werden die Segler "gezwungen" mehr zu Segeln um ihren Stand aufrecht zu erhalten. Wen interessiert es wie ich vor 2 Jahren gesegelt bin??
Dies funktioniert aber nur wenn mehr Regatten entstehen.
Warum z.B. nicht den HSC als RL? Ist der Aufwand dabei so viel größer?
Ich kann deinen Gedanken nicht folgen.

Gruß Kym.
 

convex

User
1.Maximieren-2.Minimieren-3.Maximieren

1.Maximieren-2.Minimieren-3.Maximieren

Hoi Jens

Kann deinen Gedanken sehr genau folgen, dies weil ich auch in Marseille als
Zuschauer an einem Tag dabei war. Die "Sorgen" in Deutschland kann man auch auf andere Länder sicher Uebertragen!

1.Maximieren = Mehr Regionale Regatten mit Wertungsläufen
(Junioren, Einsteiger, Wettkampferfahrung Sammeln, Kosteneinsparung etc.)

2.Minimieren = 5-6 Wertungsläufe mit Rangliste + DM mit Int. Beteiligung

3.Maximieren = Beim zusammentreffen der "Cracks" an den Wertungsläufen und DM mit unabhängigen (Umpires/ Schiedsrichter) die Wettkämpfe und Regelverstösse sofort ahnden.

Der Einzelne wird nur besser wenn er sich mit dem Team vergleichen kann!

Beste Grüsse aus der Schweiz

Thomy SUI 60
 
Moin Kym,

bisher habe ich immer gedacht, es heisst "JammerOSSI"....

Was hältst du denn davon, dich mit jemandem auf eine Fahrgemeinschaft zu einigen, statt die 6000km alleine abzuspulen? Oder leg die Knete für 3x HH und zurück zusammen, das reicht mindestens bis an die Möhnetalperre...!!!

"Verpflichtungen" ... hast du deren sooo viele? Wirklich? Frag mal einen Familienvater, bei dem nicht die ganze Familie dahinter steht, was die von dessen WE-Aktivitäten hält! Da wären welche ganz froh, wenn es des öfteren nur zu einem kleinen Ausflug in Gemeinsamkeit bis zum nächstgelegenen See wäre, und Papi geht ein bisschen Böötchen-Spielen...

"Kurzfristig" oder "langfristig" - irgendeinen wird es immer stören, und kurzfristig wohl eher die meisten... andere Verpflichtungen, sage ich bloß.

"Mehr RL´s vor Ort"... und, welchen Maßstab möchtest du für dich anlegen, wenn du im Entscheidungsfall mit 3 Leuten punktgleich in der RL stehst, aber nie gegen einen derselben gesegelt bist? Wer von euch fährt zur WM?
In diesem Sinne wären deine RL-Punkte genau nicht mehr und nicht weniger wert, als die, die du auf einer Regio-RL stehen hast.... für eine WM-Teilnahme NICHTS!!!

Eine gleitende RL würde meiner Ansicht nach bei den von mir vorgeschlagenen 6 RL´s im Jahr tatsächlich zu einer ziemlichen Verhärtung der Verhältnisse führen. Da bin ich gegen.
Statt dessen könnte man wohl eher über eine Ausleuchtung der potentiellen Kandidaten hinsichtlich einiger Kritikpunkte u.U. eine von der RL abweichende Auswahl stellen.
Neben den jüngsten Regattaergebnissen sollten da aber auch solche Sachen wie "Kontinuität in Streßsituationen" (siehe "Einpacken, wenns mal nicht so läuft...) gehören - wenn schon nicht ganz nach der erarbeiteten Leistung, dann auch richtig... Die gestandenen RC-Segler müssen sich in der Regel übrigens nach Regattaschluss immer selber wieder hochpäppeln...
 
Warum du in der Tat gleich persönlich wirst, verstehe ich nicht.
Ich habe keine Lust auf persönliche Angriffe zu reagieren, tut mir furchtbar leid eine eigene Meinung zu haben.

Gruß Kym.
 
Nach der WM ist vor der WM..

Nach der WM ist vor der WM..

Moin erstmal,

der Vorschlag/das Angedachte von Jens wird meine Zustimmung erhalten-vor
allem das mit dem persönlichen Zurückstellen eines jedem,was zum guten Gelingen einer Rl beiträgt.(incl. meine Wenigkeit)
Wertungsrennen sollten zudem immer mind. 2 Observer haben +Schiedsrichter.
Zum guten Gelingen gehören für mein dafürhalten stets aufeinander folgende Rennen,zügige Juryentscheidungen ohne grosses Lamentieren(ob man dann beleidigt ist,kann man sich dann ja selber überlegen),keine schlechte Stimmungsmache bei evtl. nicht perfekt ausgelegten Bahnen,klare Zeitpläne/Pausen mit evtl.Raum für Proteste,Reperaturen usw. und vor allen Dingen Spass haben,denn:Spass haben nicht nur die,die vorne Segeln,
Spass haben die,dieSpass am segeln haben...(damals gab`s immer im Winter diese Treffen auf der Rader Insel von Michael....und ganz egal,wie gut man gesegelt hatte,sagte Michael des öfteren am Ende der Veranstaltung-LEUTE,
segeln macht SPASS)
Zum Vorschlag von Kym kann ich nur sagen-beinhaltet der Vorschlag von Jens bereits,lediglich als regionale Veranstaltungen ohne RL-Punkte.
Zum anderen,lieber Kym,könnte man ja Fahrgemeinschaften (regional)bilden,um somit die teilweise hohen Anreisekosten zu senken.
(Flensburg,Kiel und Lübeck z.B.müssten alle über HH fahren,um nach Bremen
zu kommen-waere also eigentlich kein Problem,sich spätestens in HH zusammenzutun-nur mal so .....)
Nochmal zum Thema lange Anreise-was der Stefan Kreiss dieses Jahr an Km
abgespult,finde ich allerhand......oder auch die Lagemanns.....
das haben die bestimmt nicht nur aus Gründen der Rl gemacht,ich glaube
die haben richtig Spass am segeln und sehen natürlich auch Ihre ganz
persönlichen Fortschritte.
Mal so ganz nebenbei-passen muss das ganze natürlich auch zeitlich und
da hilft es nunmal nicht wieweit vorraus das ganze angesetzt ist.....wenn der Chef oder berufliche Umstände nicht mitspielen......
 
SACHSENPOWER schrieb:
...Was machen wir denn nun verkehrt? Sind wir wirklich sooo schlecht geworden, oder sind die anderen in erster Linie besser geworden?
Hatte ich schon im anderen Thread aufgezählt: die deutschen IOM-Segler (ich auch) sind noch nie gut gewesen oder die Anderen besser geworden.:eek: Weshalb diesmal so darüber diskutiert wird, liegt meiner Meinung eher daran, daß diese WM durch das RC-Network wesentlich mehr Beachtung gefunden hat.
Ob es Sinn macht, sich so den Kopf zu zerbrechen?...
 

Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
Vorsicht !

Vorsicht !

:cool: Hallo zusammen,

ich möchte Euch bitten vernünftig zu argumentieren und zu diskutieren.

Ein jeder darf dazu seine eigene Meinung haben und auch äussern solange es keine persönlichen Angriffe gibt !

Die Vorschläge von Jens halte ich in jedem Fall für diskussionswürdig und klar, wird es Stimmen dafür und dagegen geben.
 

Gast_633

User gesperrt
hi, ich kann jens argumente folgen. kenne aber noch eine Diskussion im ausschuss für modellsegeln, als für jede region (ost/west/sued/nord) nur je 2 RL im jahr zugeteilt wurden.
nun gut, man kanns ja nochmal probieren.
wichtig waere nur dann für RL, dass diese wirklich "gut" gemacht werden, und auch die Segler die weit angereist sind und deswegen gerne kompromisse machen um ja zu segeln an dem WE, es einsehen, dass kurse mehrmals verlegt werden, dass man nicht bei jedem lüftchen anschiesst usw. (alles selbst erlebt)

dafür mehr FR, die auch mal lockerer gehalten werden koennen, leihboot, unvermessee usw. auch mal eher kruzfristig einberufene regatten.
Ich hatte gerade ne fargebogenaktion laufen und siehe da es werden auch mehr FR gefordert, gerade von den neuen, die doch gehörig respekt vor RL (warum auch immer- verlaufen die doch wie FR auch ;) ) haben.

ich denke man koennte bei FR noch eher auch neue veranstalter finden.(endlich größere breitenwirkung). es ist ja eh schon schwer verstalter für RL regatten zu finden. kann man in deutschland fast an einer hand abzaehlen.
( ein argument aber für de RL bei vielen verstaltern ist, dass sonst nicht genug leute kommen und man seine kosten über die startgebühr nicht wieder rein bekommt. sollte man mal mit verstaltern diskutieren - bei meinen FR trifft dies im übrigen nicht zu. es gibt nur urkunden, keine pokale und das startgeld liegt bei 5 euro)

da käme aber dann auch ein , in einer diskussion schon genannten, 2 klassen einteilung raus. ich bin da auch eher noch uneins mit mir.

ich kann kyms geld sorgen verstehen. denke, dass dies für viele hier gilt. ich muss mir auch immer genau ueberlegen wohin ich fahre. ich denke man sollte dieses argument nicht einfach wegbügeln. wie sieht es dem beim Vdmys mit fördergeldern aus. koennte man da nicht einen fond einführen. vergabekriterien muessen erarbeitet werden.

danke an jens für die angestossene diskussion.

andreas
 
andreas s. schrieb:
Ich hatte gerade ne fargebogenaktion laufen und siehe da es werden auch mehr FR gefordert, gerade von den neuen, die doch gehörig respekt vor RL (warum auch immer- verlaufen die doch wie FR auch ;) ) haben.

Ja, ebend, steigt die Anzahl der RL fällt auch der "respekt" davor und mal vergeigen ist dann nicht so schlimm, was dann zwangsläufig führt daß entspannter gesegelt wird.

Ist es wirklich wichtig ein Pokal zu bekommen ?

Aber ehrlich , was in GER fehlt sind einfach auch lockere, regelmässige Treffen, wo man einfach sonntags hingeht und man weiss es sind immer ein paar boote da.

In England gibt es viele Vereine an dem JEDES WE gesegelt wird, sie verfügen über einen fest gelegten Kurs, und solange der Tee warm ist wird gesegelt.

In GER ist das Wunschdenken.
 

Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
von mir eine Anmerkung dazu:

Wenn ich mich mit den Besten der Welt messe und zur WM fahre, verlasse ich m.E. teilweise den Bereich "Hobby" und wechsle zum "Leistungssport". Leistungssport ist jedoch immer ein erheblicher Mehraufwand an Zeit und Geld. In anderen Bereichen gibt es Sponsoren, dass ist bei uns eher selten.

Wenn ich den besten zählen will, muss ich mir im klaren sein, einen erheblichen Mehraufwand für meinen Sport zu betreiben.

Es wird mir international recht wenig nützen, wenn ich zwar künftig alle Regatten auf dem Decksteiner Weiher gewinne, jedoch nie gegen Spitzensegler anderer Regionen antrete bzw. in großen hochklassigen Feldern...
 

Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
Le concombre masqué schrieb:
Ja, ebend, steigt die Anzahl der RL fällt auch der "respekt" davor und mal vergeigen ist dann nicht so schlimm, was dann zwangsläufig führt daß entspannter gesegelt wird.

Ist es wirklich wichtig ein Pokal zu bekommen ?

Aber ehrlich , was in GER fehlt sind einfach auch lockere, regelmässige Treffen, wo man einfach sonntags hingeht und man weiss es sind immer ein paar boote da.

In England gibt es viele Vereine an dem JEDES WE gesegelt wird, sie verfügen über einen fest gelegten Kurs, und solange der Tee warm ist wird gesegelt.

In GER ist das Wunschdenken.

Stimmt... in anderen Sportarten gang und gäbe..... regelmäßiges Training ist das a und o. Frag mal im Fussballverein, bei den Reitern usw. usw. und frag mal ob die jedesmal wenn die sich treffen, sofort einen Wettstreit veranstalten ...
 

smunck

User
moin leute, immer ruhig blut!
die diskussion ob mehr oder weniger ranglistenregatten gut sind werden regelmäßig geführt. und zwar in allen segelbootklassen, wenn es den anschein macht, dass der nachwuchs ausbleibt oder das niveau zu sehr sinkt. ich versuche mal konsequenzen aufzuzeigen:

es gibt weniger ranglistenregatten als schwerpunkt:
pro: alle segler müssen dahin um punkte zu holen, gleichzeitig steigt auf diesen regatten evtl das niveau. also gutes training.
contra: die breite masse an freizeitseglern wird gar nicht mehr zu regatten fahren, denn wenn es einfach ein hobby ist - egal ob ich ein guter oder schlechter segler bin - bin ich nicht bereit 600km zu fahren, dort noch zu übernachten, eine nörgelnde familie zu hause oder vor ort sitzen zu haben etc.

fazit: werden regatten gebündelt, so fahren da zwar noch die cracks, aber weder für ranglisten qualität noch quantität ist das förderlich.

es gibt mehr ranglistenregatten ohne schwerpunkt:
pro: es ist möglich mal spontan einen tag frei zu machen und eben schnell um die ecke eine regatta zu segeln. viele freizeitsegler trauen sich evtl auch mal auf eine ranglistenregatta (was ja immerhin mehr als eine freundschaftsregatta ist) und die rangliste wächst quantitativ

contra: da es genügend angebot vor ort gibt sind nur noch wenige von den cracks bereit viele km abzuspulen und damit ist das niveau insgesamt niedriger.

fazit: gibt es mehr regatten so fahren da zwar viele leute hin, aber es steigert höchstens die quantität, nicht aber die qualität (zumindest nicht kurzfristig)

anzumerken sei hier, dass evtl einige blut lecken könnten und mehr wollen

lösung: weitere splittung von faktoren. bisher sind normale ranglistenregatten mit faktoren von 1000, die dm mit 1200 versehen. wenn zukünftig die breite masse an regatten 1000, schwerpunkte 1200 und die dm 1400 punkte bringen würde, so hätte man folgendes:
regional kann einfach gesegelt werden und man kann sich in die rrangliste einbrigen. wenn man hier allerdings nach vorne will, so muss man definitiv 2 überregionale schwerpunkte und die dm fahren. das ganze in verbindung mit einer gleitenden rangliste, damit man immer über den aktuellen stand informiert ist (der konkurrenzdruck wächst) und natürlich nur einjähriger ranglistendauer (immer 12 monate zurück gerechnet) wobei die drei besten regatten als durchschnittspunkte eingerechnet werden (so wie bei den großen) damit entsteht ein gutes bild der derzeitigen leistung, es wird für jeden maximal transparent, jeder hat den ansporn in anbetracht seiner ranglistenposition vielleicht doch noch den nächsten schwerpunkt anzufahren um sich zu verbessern und somit steigt das nivea insgesamt, denn jeder der auf einem schwerpunkt lernt und das gelernte in seine region zurückträgt motiviert den schlechteren jetzt nachzuziehen.

ich denke eine zwei jahres rangliste ist heutzutage total überholt. welches leistungsbild wird denn wiedergegeben, wenn ich vorletztes jahr super gesegelt bin und letzes jahr gar nicht mehr. darf ich dann trotzdem zur wm obwohl ich nicht eine segelstunde im jahr absolviert habe? ist doch mist für alle die aktiv dabei sind.
sebastian
 
Stephan Ludwig schrieb:
........Wenn ich mich mit den Besten der Welt messe und zur WM fahre, verlasse ich m.E. teilweise den Bereich "Hobby" und wechsle zum "Leistungssport". Leistungssport ist jedoch immer ein erheblicher Mehraufwand an Zeit und Geld. In anderen Bereichen gibt es Sponsoren, dass ist bei uns eher selten.............

Hallo Stephan,
Du kannst doch nicht etwa in meinen PC schauen?
Ich habe dort einen längeren Beitrag liegen, der einige Tage ruhen soll. In der Zeit will ich herausbekommen, ob er hilfreich sein könnte (was ich eher nicht einschätze), oder ob meine Gedanken einige so erreichen, dass meinen, das will ich nicht.
Dann wäre die Frage für mich; -wem nützt es.-

Ulli
 

kh448

User
2007 in Deutschland angebotene Regatten
17 RL IOM (rot), 26 RL M (blau) und 33 RC Network (grün)

noch mehr?
ich denke weniger wäre mehr.
8 RL als Wochenenden IOM und M - laut nachgedacht

Dann bleibt auch noch Zeit für Freundschaftsregatten ...

DELOC_NBRsmall.jpg
 
Danke für die Auswertung.

Aus Hannover kann man nach Berlin, Essen, Bielefeld, Oldenburg. ca. 8 Regatten.
Das sieht ganz gut aus.

Gruß
Thomas
 
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