Fafnir - Bauprojekt

Also wenn ich diesen Thread so verfolge, kommen ja doch einige interessante Pläne zum Vorschein................
wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, wäre der Maßstab 1:5 die richtige Wahl. Auch würde ich den ersten Fanfir bauen....der Schulterdecker hat nun mal seine Vorteile - auch im Modellbau - dazu käme mir ein Stück Nachruf an Günther Groenhoff, der nun mal hit 23 Jahren ums Leben kam.

Tja Jens..........ein schönes Projekt............(vielleicht sollte ich einfach meine Rente vorziehen!)

Gruß von Burkhard
 

JensJ

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Hallo Ihr Fafnir-Freaks,
habe mittlerweile mit Frank Oeste gesprochen und von ihm einige sehr nützliche Tipps erhalten. Die Zusammenfassung unseres Gesprächs hat folgenden Inhalt:

Frank hat sein Modell zusammen mit einem Vereinskollegen vor einigen Jahren gebaut. Er ist auch heute noch von den Flugeigenschaften und dem Flugbild des Modells begeistert, hat aber auf einige heikle Bautechnische Mängel hingewiesen:
- Sein Modell besaß, entsprechend dem Original nur einen einzelnen Holm in den Flächen.
- Da der Holm sehr weit vorne im Rippenquerschnitt angeordnet ist, besteht ein sehr großer Rippenüberstand nach hinten.
- Der durch das Sperrholz verkleidete Bereich des Flügels ist demnach nur sehr schmal, so dass sich ein minimaler Torsionskasten ergibt, der die auftretenden Flächenkräfte
abzufangen hat.
- Bei allen Landungen der beiden gebauten MOdelle zeigte sich, dass die Flächen aufgrund des fehlenden Bugrades sehr hohen Kräften ausgesetzt waren. Sie bogen sich in der
Hauptverzögerungsphase der Landung so sehr nach vorne, dass die Endleisten rissen.
- Als Gegenmaßnahme wurden anschließend vor den Endleisten zusätzliche Kohlerovings eingeharzt.
- Die Fläche wurde dadurch an ihrer Hinterkante steifer, jedoch griffen nun die Kräfte verstärkt im vorderen Teil der Flächen an, so dass diese nun vorne brachen.
- Franks Modell hatte keine Bremsklappen, er versuchte eine entsprechende Wirkung durch hochgestellte Querruder zu erzielen. Da der Anteil der Querruder am
Gesamtflächeninhalt jedoch sehr hoch ist, kam es sehr bald zu Strömungsabrissen, die das Modell sehr instabil werden ließen. Weite Anflüge und vorsichtiges Steuern waren
notwendig, plötzliche Windböen konnten aber nicht mehr gut genug ausgesteuert werden.
- Frank hat sich bei Schleicher/Poppenhausen aus 12er Rundstahl die Steckung im passenden Winkel schweißen lassen und diesen dann in den Rumpf eingebaut.

- Weitere Tipps:
1. Am besten wäre es, wenn der Holm nach hinten verlegt werden würde, wodurch sich automatisch der mit Sperrholz beplankte Torsionskasten vergrößern würde. Dies müsste
jedoch maßvoll geschehen, so dass die originale Optik des Modells nicht unter der Maßnahme leidet.
2. Auch eine Konstruktion mit Doppelholm oder Dreifachholm ist denkbar, jedoch wegen der Sichtbarkeit im durchsichtigen Teil der Fläche optisch weniger gut geeignet.
3. Der Einsatz moderner Baustoffe ist unbedingt empfehlenswert, jedoch nur im Verborgenen, so dass das Ergebnis immer noch nach einer reinen Holzkonstruktion aussieht.
4. Wegen besserer Landeeigenschaften ist der Einbau von Bremsklappen sehr empfehlenswert.
5. Die Rumpfmitte der beiden Modelle wurde aus Vollbalsa erstellt, so dass die Flächenkräfte gut in den Rumpf geleitet wurden. Diese Technik sorgte auch dafür, dass für die
charakteristische Schuppenhaut aus Sperrholz genügend Klebefläche zur Verfügung stand.

Tolles Gespräch, nochmals vielen Dank an Frank!

Hier noch ein paar Bilder.
Bild Frank Oeste Schuppenansicht FAFNIR II.JPG

CRW_0407.jpg

DSCF0007copy.jpg

groenhoff.jpg

Quellenangabe : http://www.segelflug.de/vereine/wershofen/Segelfliegen/index.html

Ach ja - wenn der schmale Groenhoff nicht gewesen wäre - gar nicht auszudenken, wie das Modell mit O. W. Fischer als Pilot ausgesehen hätte.
Was das Modell angeht, steht mein Entschluss fest: es wird der Fafnir I im Maßstab 1:3,5!

Gruß Jens
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Bildgröße auf 800x600 Pixel geändert
Quellenangabe nachgetragen
:rcn:
 
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JensJ

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Danke Hans-Jürgen, wollte niemandem auf die Füße treten! ;)
Habe gerade gestern mit Thorsten wegen der Frästeile gesprochen. Er ist dabei, die DXF-Pläne zu bearbeiten. Er wird mit dem Wing-Designer die Fläche neu konstruieren. Wegen des Profils ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Thorsten meinte, dass das Originalprofil (Gö 652-Gö 535-Clark Y)in einem RC-Modell nicht so gut funktioniert. Welche Erfahrungen habt ihr dazu?
Melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt!

Gruß Jens
 
Moin Moin,

komme hier gerade frisch dazu. Diesen Plan des Fafnir 1 habe ich mir auch gezogen und habe arge Zweifel, daß man so dickes Sperrholz um die Nasenleiste rumkriegt, zumindest nicht ohne es eingehend zu wässern. Ich werde daher einen neuen Strak konstruieren der dann nur noch 0,4mm Sperrholz vorsieht. Das Profil, meines Wissens ein HQ3,5/15, werde ich beibehalten, das passt schon. Das dauert aber noch ein wenig (bestimmt noch bis in den Sommer 08) da ich erst mal was zum heizen haben will (Swift S1 in 1:4).

Einstweilen habe ich mir die Fafnirpläne verkleinert ausgedruckt und hab sie zum träumen in der Werkstatt hängen :)

Weiter oben hat Andreas 2 Links auf Fafnir Baupläne des VTH gesetzt. Diese sind von Klaus Nietzer gezeichnet. Wenn er bei den Fafnirs so scale konstruiert hat wie bei seinem Condor, dann kannste besser frei Hand aus Martin Simons Buch abmalen. Bei dem Condorplan habe ich mich jedenfalls über das Geld geärgert und ich werde bestimmt keine Nietzer Pläne mehr kaufen.

cu
Markus
 

JensJ

User
Hallo Rolf,
vielen Dank für den Hinweis - ein phantastisches Unternehmen. Ich frage mich nur, warum es mit dem Flächenbau nicht voran geht... Ich werde mich den Inhalten dieses threads in den nächsten Tagen stellen, leider ohne die Flasche Wein - passt nicht zu meiner Bronchitis.

Herzliche Grüße Jens
 

JensJ

User
Hallo Markus,
schön zu lesen, dass es noch mehr Interessenten am Fafnir gibt. Ich denke, wir können von unserer gemeinsamen Arbeit bestimmt profitieren.
Bis dahin erst mal schöne Träume...

Gruß Jens
 
habe arge Zweifel, daß man so dickes Sperrholz um die Nasenleiste rumkriegt

Ich weiß weder den Nasenradius, noch die vorgesehene Beplankungsstärke. Ich möchte aber gern meine Erfahrungen weitergeben, die ich beim Beplanken meiner Jaskolka Leitwerksteile mit 0,4mm Sperrholz gemacht habe. Meine Höhenleitwerke haben außen einen Nasenradius von etwa 4mm. Trotzdem wollte ich gern um die Nase herum beplanken. Ich habe dann folgendes Vorgehen ausprobiert. Nach dem Zuschneiden des Beplankungsstückes habe ich mit Bleitsift die Mitte der Biegung aufgezeichnet. Auf meinen Werktisch habe ich eine knapp 1cm breite Linie aus klitschnass getränkten Papiertüchern gelegt. Diese dienen dazu, die Außenseite der Biegung während des Biegens immer feucht zu halten. Darauf habe ich nun die Außenseite der Beplankung gelegt natürlich genau mittig ausgerichtet mit der angezeichneten Biegelinie. Biegelinie nun auch von innen gut anfeuchten. Mit einem 15mm Alurohr habe ich mit zwei außerhalb des Beplankungsstückes angesetzten Schraubzwingen genau auf die Biegelinie gedrückt, so dass sich beim Beginn des Biegens nichts verschieben kann. Nun habe ich seitlich zwei gerade Holzstücke unter die Beplankung geschoben, etwa parallel zur Biegelinie. Die Holzstücke sollten etwas länger als das Beplankungsstück sein, um auch hier nun außen Schraubzwingen ansetzen zu können. Nun lässt sich das Sperrholz durch das Zusammenzwingen der Holzklötze Stück für Stück biegen. Es kommt natürlich der Zeitpunkt, zu dem man das Rohr in der Mitte entfernen muss, um weiter biegen zu können. Es schadet nicht, wenn man etwas kleiner biegt, als der später gewünschte Radius, das Holz springt nach dem Lösen der Schraubzwingen wieder ein wenig auseinander. Durch unterschiedliches Anziehen der "Biegezwingen" lassen sich sehr gut unterschiedliche Biegeradien realisieren. Das Gebogene Beplankungsstück nun von der Werkbank nehmen und gut trocknen lassen. Man kann auch vorsichtig (!) mit einem Fön nachhelfen. Vorsichtig deshalb, weil Ihr bei zu viel Hitze schnell Verzug in die planen Bereiche der Beplankung einbringt. Ein so vorgebogenes Beplankungsstück lässt sich wie ein Handschuh über die Flügel- oder Leitwerksnase schieben. Man kann sich nun ganz dem Positionieren und der Verklebung widmen, statt mit dem störrischen Beplankungsstück zu kämpfen und sich nach einem China ARF Flieger zu sehnen. Das wollen wir doch nicht, oder:D
Anbei noch ein Bild vom Ergebnis, zum Größenvergleich: Das Pappelsperrholz ist 3mm stark. Probiert vorher an einem Reststück. Ich hätte vorher nicht geglaubt, was möglich ist.

herzlichen Gruß,

Ralf
 

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Was ich als Empfehlung zum biegen auch schon gelesen habe: Salmiakgeist (evtl. verdünnt mit Wasser) zum Anfeuchten verwenden. Vorsicht, stinkt bestialisch.
 
Sperrholz biegen

Sperrholz biegen

Hallo Gemeinde,

gute Erfahrungen habe ich beim Biegen von Sperrholz durch Erhitzen des Materials per Bügeleisen gemacht. Der zu biegende Bereich wird einfach mit dem heißen Bügeleisen in Kontakt gebracht, man fühlt dann direkt, wie das Holz weich wird. Offensichtlich löst sich die innere Verleimung, die nach Erkalten wieder fest wird. Wässern hilft dabei auch, weil der Wärmeübergang in das Holz verbessert wird.

Viel Erfolg!
 
Moin,

also mit der Beplankungsdicke höre ich keinen Widerspruch zu den 0,4mm. Hierin sind wir uns wohl schon mal einig :) Auf irgendeiner Seite (die ich verdammt nochmal nicht mehr wiederfinde) habe ich mal Bilder runtergeladen. Sie wurden von einem Schreinermeister mit Lizenz zum Bau / zur Reparatur manntragender Flugzeuge ins Netz gestellt. Insgesamt war es eine Bildstrecke von immerhin 53 Bildern mit insges. 17,1MB. Hierin wurde die Reparatur eines Flügelbruchs an einer ASK13(?) gezeigt. Vom Anlieferzustand (erbärmlich) über Befundung (u.a. mit Endoskop), Aufbau der Rippen, wässern der Beplankung etc.pp.

Bei der Gelegenheit wurden die Flächen auch auf teilbar umgebaut (bei Neuauslieferung gab's das als Option beim Hersteller die in diesem Fall damals nicht gebucht wurde, ein aufpreispflichtiges Extra).

Für jeden holzbegeisterten sollte dies eine herrliche Bildstrecke sein. Leider finde ich die Seite nicht mehr und habe nur noch die Bilder aber nicht mehr die Texte dazu. Ein paar Bilder hänge ich hier mal an, wer mag, soll mir 'ne PN mit seiner Emailadresse schicken, dann verteile ich gerne das ganze Paket per Email. "Mit den Augen klauen" geht hier sehr schön. Es sind sehr gute Ideen aus den Bildern erkennbar.

Wässern der Beplankung über Nacht:
35K16.jpg

Vorbiegen auf Vorrichtung:
36K16.jpg
38K16.jpg

Aufziehen der Beplankung:
37K16.jpg
40K16.jpg
 
Hallo Ralf,

bin auch gerade am beplanken von Sperrholzflächen mit 0,6 mm. Ich wollte auch um die Nasenleiste biegen. Habe dazu das Sperrholz vorgebogen. Das Problem bei mir war die Schäftung des Sperrholzes. Dies war mir dann doch zu umständlich und habe es dann nicht um die Nastenleiste gebogen.

Hast du das Sperrholz geschäftet aufgebracht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Steini,

ich habe bisher nur Erfahrung mit meinen Leitwerksteilen gemacht, da musste ich nicht schäften. Ich sehe aber zwei gangbare Wege. Den ersten kannst Du 1:1 von den Fotos vom Original übernehmen.

M. Schloter, vielen Dank fürs Einstellen der Bilder, wirklich klasse und sehr informativ.

Also: Beplankungsstück genau zuschneiden, anschrägen und dann biegen. Das Problem wird hier sein, extrem genau die Biegelinie zu treffen. Gelingt das nicht, kannst Du das Stück anschließend entsorgen.

2. Weg: Beplankungsstück ungefähr, also umlaufend mit Übermaß zuschneiden, Biegelinie anzeichnen. Biegen. Dann erst auf die Nase setzen und genau anzeichnen. Stück genau zuschneiden und erst jetzt im gebogenen Zustand anschrägen. Sollte bei unseren relativ kleinen Stücken mit vertretbarem Aufwand machbar sein. Für den Nasenradius ein Alurohr mit scharfem 80er Schleifpapier beziehen und damit die Schräge anschleifen.

herzlichen Gruß,

Ralf
 
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