JensJ schrieb:
Ich frage mich nur, warum es mit dem Flächenbau nicht voran geht...
hi Jens,
ich bin der mit der Wien. Der Stand der Dinge ist folgender: Den Sommer über bin ich halt über alle Massen (in CH kein scharfes S, sorry) geflogen, und mein "Fräsmeister" hatte enorme berufliche und private Umstellungen (Umzug). Demnächst wird er aber seine Fräse wieder einrichten. Ich bin inzwischen selber so weit, mir eine anzuschaffen, sieh anderen thread. Da die "Wien" ähnlich viele Rippen hat wie Dein Fafnir, so ca. 140, habe ich aber beschlossen, als "proof of concept" erst einmal ein einfacheres Modell zu bauen. Grunau Babies gibt es wie Sand am Meer, deswegen wird es gerade ein Willow Wren in 1:5. Die damit gewonnenen Erfahrungen (z.B. Rumpfgurt-Aussparungen - hier 3x3mm - besser 0,5mm tiefer vorzusehen) sind sehr hilfreich. Den Rumpf habe ich vorgestern zu 95% fertig, die Flächenrippen will mir Ralph "demnächst" fräsen...
Jetzt aber die praktischen Tipps:
Im Vordergrund steht ja bei Wien und Fafnir die Beplankung. Wenn Du 100% sicher bist, fullscale mit Sperrholzbeplankung zu bauen, dann ist das auch gut. Ich war es nicht. Den Rumpf habe ich ja fertig: Ich habe für die Beplankung eher dickes Balsa (2mm) genommen. Das habe ich in der Beize gekocht. Dadurch quillt es und wird extrem biegsam (quer zur Faserrichtung). Die Beplankungsarbeit wird dadurch fast zum Kinderspiel. Da ich die Wien hauptsächlich auf Schnee einsetzen will, wollte ich den Rumpf mit dünnem Glas überziehen. Das ist leider gründlich schief gegangen, weil das sehr poröse Balsa das Harz aufgesogen hat wie ein verdurstender Schwamm - ca. 10 Mio. Blasen unter dem Glas waren die Folge und ich habe das Glas wieder heruntergerissen und den Rumpf mit Bootslack lackiert. Ist übrigens super geworden.
Heute würde ich es so machen:
- 2mm Balsasegmente in Farbbeize kochen
- zum Trocknen um grosse Plastikrohre/Weinflaschen wickeln
- Rumpf beplanken und verschleifen
-
mit Sprühdosen-Klarlack die Oberfläche versiegeln
- mit einer (vorne unten evtl 2 oder sogar 3) Lage 29er oder 45er Glas beschichten.
Das dunkel gebeizte Balsa sieht übrigens sehr gut aus (finde ich zumindest). Mit der "Wurzelholz"-Oberfläche der französischen Wien kann ich mich nicht so sehr anfreunden.
Es tut mir sehr leid, dass es mit meiner Wien nicht schneller vorangeht. Aber solche Segler sind, wenn es die ersten sind, die man in dieser Art baut, auch immer enorme Weiterentwicklungen der eigenen Fähigkeiten, und auch mit Rückschlägen verbunden. Ich lasse dann das Projekt liegen; es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten...
Aber dieses EINE Projekt, dass lässt einen nie los... Und sowie meine CAM-Probleme gelöst sind (filou und ich ärgern uns gerade mit der Flügelerstellungssoftware eines Marktführeres herum), geht es weiter.
Einerseits kann ich verstehen, dass Du den Fafnir 1 bauen möchtest. Er ist irgendwie ein Markstein des Segelflugs. Falls Du aber Simons Band 1 hast - was hoffentlich der Fall ist - gucke Dir doch mal den Karakan an: Ein völlig bestechender Segler in der Entwicklungsstufe ganz kurz vor dem Fafnir mit einem wunderbaren Flügel und einem wunderbaren extrem hochovalen Rumpf. Ich habe noch nie von einem Nachbau gehört - und der Karakan wäre es wirklich wert (im Internet wirst Du allerdings kaum etwas über ihn finden).
Überleg es Dir noch einmal.
Bertram