Welche EWD bei negativem HLW?

Hallo liebe Fliegerfreunde,
ich baue gerade zusammen mit einem Freund zwei Flieger!
Nun zu dem Problem,
bei dem Flieger ist das Höhenleitwerk negativ verbaut, das heißt es erzeugt einen Negativen Auftrieb oder Abtrieb! Es ist einfach gesagt falsch herum verbaut! Ich hab keinerlei Erfahrung damit, und bitte nun die Kenner unter euch um Hilfe was für eine EWD man bei soetwas einstellt!

Kurz zu den Daten des Modells,
es handelt sich um eine Boeing XL-15 Scout.
Spannweite des Modells 4,35m
Höhenleitwerk Spannweite 1,4m
Rumpflänge ca. 2,75m
Profil Fläche Clark Y15
Angestrebtes Profil HLW Clark Y (Negativ)

Bitte um eure Hilfe...
Mfg Manuel Müller
 
Na ja, ein wenig eigenartig sieht der Vogel ja schon aus. Was?
Der Leitwerksträger hat doch zum Rumpf auch einen guten Winkel. Die Frage wäre vielleicht, in Bezug auf welche Achse oder Bezugslinie an dem Flieger steht denn das HLW in einem neg. Winkel? Oder meinst du wirklich die EWD zwischen Fläche und HLW, welche negativ ist? Denn ein negativer Wert in Bezug auf die Rumpfachse sollte wohl nicht sowas besonderes sein. Da gibt es bestimmt alle möglichen und unmöglichen Konfigurationen...

Gruß Mirko
 
Klar sieht das Flugzeug eigenartig aus, aber genau das ist das was wir gesucht haben!

Zu dem Problem EWD, ...das Höhenleitwerk hat nicht eine negative EWD, sondern das Höhenruder ist komplett falsch herum aufgebaut! Das soll heißem im Klartext die "gerade" fläche ist oben und die Gewölbte Fläche des Profils ist unten! Das ist unser Problem...wie muss die EWD oder der Einstellwinkel von HLW zu Fläche aussehen?
 

Stefan Kreuz

Vereinsmitglied
Hallo,

wenn es beim Original so geht, warum sollte es beim Modell nicht klappen ? Ihr habt doch sicher einen Plan, eine Dreiseiten Ansicht oder irgendwas vom Flugzeug. Übrigens ist das bei der Transall auch so mit dem Höhenruder.

Wenn euch das seltsame Höhenruder stört, warum baut ihr es dann nicht mit einem symetrischen Profil oder als gerade Platte.

Gruss
Stefan
 
wie bei den "Nachbarn" schon, hat jede Pilatus Porter auch. Einfach "normal" einbauen.
MFI FISCHER553.jpg

Zeichnung: (c) by H.-J.FISCHER
Gruß
Hans-Jürgen
 
Normal einbauen...soll heißen! Soll das Höhenleitwerk gleich angestellt sein wie die Flächen oder anders?

Ja wir haben einen Plan, der ist aber für ein 1,1m Modell vorgesehen, und wir bauen das teil mit 4,35m nun ist die Frage ob man das so übernehmen kann, auf dem Plan geht das Höhenruder nämlich nach oben und die Fläche nach unten, nun wollte ich mal einen Rat von Leuten hören die sich damit auskennen. Ob man HLW und Flächen in einer Linie macht, oder ob man diese anders anstellt.

Symetrisches Profil... ich weiß nicht ob das so von Vorteil ist, das teil soll ja langsam fliegen und dem Original so viel wie möglich ähneln... und ein Brett als Höhenleitwerk geht da ja mal ziemlich gegen den Strich....
 

Gast_12327

User gesperrt
Hallo Manuel,

Bei einem Flugzeug (normalen also Tragfläche vorne, HLW hinten) liefert die Tragfläche den Auftrieb. Dabei einsteht auch ein Drehmoment welches die Nase nach unten drücken würde. Dies wird im Geradeausflug (bei moderatem Schwerpunkt) durch das HLW ausgeglichen (also Abtrieb). Eine andere Möglichkeit wäre den Schwerpunkt so weit nach hinten zu verlegen, dass dieser das Moment wieder ausgleicht das sind dann Auslegungen mit tragendem HLW, aber normalerweise mit sehr unangenehmen Flugeigenschaften.

Ein Großteil der Modellflugzeuge hat also "Abtrieb" am HLW (Segler, Motor , Jets ...). verwendest Du am HLW also ein nichtsymmetrisches Profil, so ist die gewölbte Seite unten, und das ist richtig so. Die EWD muß natürlich zur Tragfläche eingestellt werden. Bei dieser Grösse und Profil sind 3 Grad für den Erstflug sicher nicht verkehrt. Einstellen am besten mit einer EWD-Waage, dann stimmts auch wirklich.

lg Ferdl
 

FamZim

User
Hallo Manuel

Ich habe einen Plan 1:5 von einer Bronco OV 10 A , ist also auch schon groß.
Da ist die (halbsymetrische ) Fläche 3 Grad positief , und das ebenfals halbsymetrische H Ruder 1 Grad (auch) positief angestellt.
Gemessen über Nase und Endleiste. Nicht über grade Unterseite oder sowas.
Also " Flächenpuckel " nach oben und " Höhenruderpuckel " nach unten mit EWD 2 Grad.
Das halte ich auch für OK !!

Gruß Aloys.
 
Servus Manuel,

ich glaube das geringste Risiko geht ihr ein wenn ihr die Winkel vom kleinen Plan übernehmt (vorausgesetzt der Plan ist für ein flugfähiges Modell).
Lass dir halt entweder am Höhenruder oder am Flügel noch die Möglichkeit offen, sie am fertigen Modell ein wenig zu ändern.


Grüße
Andi
 
EWD einfach um den Nullauftriebswinkel des auf dem Kopf stehenden HLW-Profils verkleinern. Also Profilsehne um diesen Winkel weniger negativ, als Ihr bei einem symmetrischen HLW eingestellt hättet.

Das Profil des Leitwerks ist für die Stabilisierung egal; die Auftriebsänderung pro Anstellwinkeländerung (die erzeugt das stabilisiernde Moment) ist für alle dünnen Profile praktisch gleich. Und bei einem Leitwerk, das über den grösseren Fluggeschwindigkeitsbereich Abtrieb liefern muss, ist ein kopfstehendes Profil sinnvoll.
 
Hallo Manuel,

grundsätzlich ist es richtig bei normaler Auslegung des Modells hinten Abtrieb zu erzeugen, dem kommt das umgedrehte Clark Y sehr entgegen. Warum jemand wie im Beispiel der Porter dieses gegen eine Ebene Platte oder vollsymetrisch mit starker EWD tauschen sollte, ist mir ein Rätsel weil dumm.
Das rührt wohl daher, weil die meisten sich nicht mit der Aerodynamik ihres Modellvorbildes auseinandersetzen und lieber nach Trainer F-Schema arbeiten.

Mein Tipp ist, such dir möglichst genaue Unterlagen vom Original aus Verschiedenen Quellen und vergleiche diese. Ein geschriebener Text mit Erläuterungen der Bauweise ist auch sehr hilfreich. Am besten wäre natürlich an Hand eines Originals das ganze selber zu überprüfen. Wenn vom angestrebten Vorbild nichts in erreichbarer Nähe ist oder überhaubt noch vorhanden, such im Internet nach Fotos, dort kannst du die eine oder andere Ungereimtheit selber klären.

Die Möglicht die EWD am HLW um wenige Grad zu verstellen ist gerade bei diesen Drahtkomoden im Original meistens gegeben gewesen. Warum also nicht auch im Modell umsetzen?

Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten Doppeldecker mit dem Abwind der oberen Tragfläche eine Verstärkung der Höhenleitwerkswirkung herbeiführen und deswegen der Anstellwinkel nicht so groß sein muß, wie bei einem Eindecker. Dies hängt auch mit der kanalisierten Luft zwischen den Tragflächen zusammen und ist dadurch nicht auf Hochdecker zu übertragen. Der Luftstrom wird quasi nach unten abgelenkt, verläuft also nicht mehr Horizontal. Das mit 0° angestellte HLW hat dadurch schon eine negative Anstellung. Dies ist der Grund warum viele Doppeldecker ab einer gewissen Mindestfahrtaufnahme immer gedrückt werden müssen.

Als Beispiel sei hier ein Kunstflugdoppeldecker mit symetrischem Profil an den Tragflächen genannt. Dort werden beide Tragflächen mit 0° Anstellung und am HLW eine positive Anstellung geflogen! Alles um die Wirkung der Tragflächen auf das Leitwerk auszugleichen.

Wenn du also das Clark Y mit der stärkeren Wölbung nach unten verwendest, kannst du wahrscheinlich mit geringerem bis keinem EW fliegen.

Was sagt denn dein Modellvorbild zum Thema?
Was das Original?

Grüße, Bernd
 
Hallo,
also erst einmal vielen Dank für die vielen guten Antworten!

Zu dem Plan den wir haben... dem will ich nicht ganz Trauen, es ist ein Plan für ein 1,10m großes Modell und da sind die Flächen bestimmt um 15° verschieden angestellt!

Dann zu dem Original, es ist sehr schwer über das Flugzeug Aufnahmen oder Informationen zu finden, es gibt meines wissens keines mehr von dieser Baureihe. Wir haben ein paar Bilder im Internet zusammensuchen könne, da ist es aber kaum so sehen, da die Seitenruder die sicht auf das Höhenleitwerk versperren! Darum brauch ich hierbei eure Hilfe!

Zu den 3-0°... wenn ich das Höhenleitwerk angenommen 3° anstellen will, muss ich dann hergehen und den Anstellwinkel der Fläche messen und dann den Anstellwinkel des Höhenleitwerks um 3° verdrehen?
Und welchen Bezugspunkt nehm ich an der Fläche? Wo kann ich mir eine Achse ziehen, an der ich den Winkel messen kann?

Ich baue zum ersten mal von Grund an selber einen Flieger, ich habe hierbei nicht viel Erfahrung darum bitte ich um eure Hilfe und eine genaue und idiotensichere Beschreibung.
 
Mein Tipp (haben wir bei unserer Fokker DVI auch so gemacht):
bau dir schnell ein kleines Modell (1m) aus Depron.
Fläche und Höhenleitwerk aus Styrodur schneiden
kleinen Elektromotor drauf und dann kannst du experimentell
die EWD erfliegen ohne dein großes Modell zu zerlegen.

Gruß Raymund
 

Yeti

User
Hi Manuel,

Höhenleitwerke müssen normalerweise bei niedrigen Geschwindigkeiten Auftrieb und bei höheren Geschwindigkeiten Abtrieb erzeugen. Bei einem Flugzeug, welches für niedrige Geschwindigkeiten optimiert ist, würde man also erwarten, dass das Leitwerk positiv gewölbt ist.

Euer Vorbild hat aber offensichtlich eine große Flügelklappe, die zum Langsamflug ausgeschlagen werden kann. Sowas erzeugt ein starkes kopflastiges Moment, so dass es bei der XL-15 auch im Langsamflug erforderlich sein kann, dass das Leitwerk Abtrieb liefert.

Verkehrsflugzeuge haben meist auch ein negativ gewölbtes Höhenleitwerk, um das starke kopflastige Moment mit ausgefahrenen Landeklappen zu kompensieren. Im Reiseflug wird dann allerdings die Höhenflosse verstellt.

HLW_614.jpgHLW_737.jpg
 
Erst einmal muss ich mich nocheinmal bei euch allen bedanken, ich bin erstaunt wie viel mühe ihr euch macht mir zu helfen!

Dann zu dem eigentlichen Problem...
also ich merke schon ich bin bei dem Thema Aerodynamik und Flugzeugbau nicht wirklich erfahren. Vielleicht könntet ihr mir erst einmal einen kleinen Crashkurs geben was man unter einem Negativ und einem Positiv gewölbtem Höhenleitwerk versteht! Und eine positive oder negative EWD was ist was :confused: ?

Ich habe jetzt nocheinmal an dem Bauplan für das 1,1m Modell nachgemessen, diese haben eine EWD von 7° verwendet, das halte ich wenn ich mir eure Posts durchlese für zu viel.

Dann nocheinmal zurück zu unserem Modell,
wir haben bis jetzt den Schwanz und das Gerüst des Rumpfs fertig, nun müssen wir die Höhenleitwerksauflage bauen, und nun stellt sich eben die Frage wie wir das Höhenleitwerk anstellen! Die Flächen sind nun einfach gerade auf den Rumpf gebaut, wir können also nur noch am Höhenruder die anstellung verändern! Nun zu der eigentlichen Frage, wie sollen wie das Höhenleitwerk anstellen? Und muss es eher hinten runder oder hoch?
Um euch das ganze mal anschaulich zu machen hänge ich noch ein paar Bilder an....
 
Hinten auf den Schwanz wollen wir jetzt einen Balsaklotz anpassen inden wir das Profil aussparen, und so liegt das Höhenruder dann formschlüssig und Luftlos drin! Nun brauchen wir nur den Anstellwinkel des HLW´s!
 
Hallo Manuel,

ich habe irgendwie den Flieger mit einem DD verwechselt, mich aber inzwischen etwas schlauer gemacht.
Für die die es noch nicht wissen, so sieht der Flieger aus:

Boeing XL-15 Scout.jpg
Boeing XL-15_2.jpg
Die Bilder und weitere Infos zu dem Flieger findet ihr unter:
http://www.geocities.com/usarmyaviat.../fighterinabox

Bei diesem Flugzeug ist wohl alles auf geringe Fluggeschwindigkeit, leichte Transportabilität auf einem Laster oder im Laderaum von Transportern und beste Sicht ausgelegt. Auftriebshilfen bzw. Lenkhilfen an den Hinterkanten der Tragflächen änlich der Ju 52. Einsatzgebiet wie der Fieseler Storch.

Es werden Pläne von dem Flieger in EBay verkauft, vielleicht eine Möglichkeit an weitere Infos zu kommen.

Grüße, Bernd

Ups,

seh gerade wie weit ihr schon seit.
Baut doch bei der Größe eine Drehbare Lagerung z.B. Alurohr in Sperrholzpassbohrung ein. Verstellbar vorne mit einem Schraubzapfen.
 
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