Die Verhältnismäßigkeit der Dinge......
Die meisten von uns (Modellflieger mein ich) haben es vielleicht schonmal erlebt. Das Modell wird aus der Hand freigegeben, es zieht in eleganter, gradlinieger Form der Schnur entlang nach oben und es folgt ein herrlicher Flug.
Man kämpft mit Wind und Sonne, wenn es gut geht mit Thermik und Wolken. Doch plötzlich, da ist Schluß. Als hätte einer den Schalter aus geknipst. Nix geht mehr. Wo eben noch schönstes Steigen war ist nun gnadenloses Saufen. Tiefer und tiefer. Man interpretiert den kleinsten Flächenheber schon als Chance noch eine Minute Flugzeit dranhängen zu können.
Und dann! Was war das? Huschte da nicht gerade ein Baumwipfel an meinem Modell vorbei? Wie kommt der denn dahin....Oh Näähh!...
Tja, das wars wohl. Mein schönes Modell.
Hat sich natürlich auch der größte Baum in den Weg gestellt. Und das Modell landete (stürzte) selbsverständlich auch auf die höchsten Zweigen des höchsten Baumes.
Oft ist es ja nun so, daß der Verlust des Modelles ja noch zu verschmerzen wäre, aber die Servos! Der Empfänger eventl. Regler und Akku's! Ach was für ein Verlust!
So hat es sich vor ein paar Monaten auch bei uns im Verein (Bergischer Luftsportverein) zugetragen. Und nach vielen vergeblichen Versuchen das Modell zu bergen (sein Leben für einen Empfänger zu lassen wäre wohl doch etwas übertrieben, nur weil die vorletzten Äste meine Kilos nicht mehr halten konnten) hatten wir das Modell, es war ein wunderschöner Amigo III, als Verlust gebucht. Doch am nächsten Morgen klingelte um 7.00Uhr schon das Telefon. "Sofort zum Fluggelände" hieß es, "und vergiß nicht die Kamera".
Nagut, gesagt getan. Und am Fluggelände traf uns dann der Hammer! Da stand eine 25 Tonne schwere Hebebühne mit einem Ausleger der 60 Meter lang ausgezogen werden konnte um scheinbar mühelos ein 2 Meter Balsaleichtgewicht von 1200 Gramm aus dem Baum zu holen!
Soviel zur Überschrift. Da zeigt es sich wieder mal, daß es gut ist, wenn man nette Nachbarn hat, die einem zu Selbstkosten die bestellte Arbeitsbühne zur Dachreinigung für eine Stunde überlassen, nur, um einen verzweifelten Nachbarn (und Modellflieger!) wieder glücklich zu machen.
Und das, ist wohl nicht nur verhältnismäßig nett, oder?