Huckepack Schlepp

Hallo zusammen,

wollte mal fragen ob jemand erfahrung mit Huckepackschlepp hat? (Auch wenn es vieleicht schon ein bißchen veraltet ist).

Hat jemand eine Idee für einen Aufbau der Vorrichtung auf der Fläche?
Wie kann man am besten das Segelmodell auf dem Motorflieger befestigen und auch im Flug lösen?

Bis welche größe sollte man Huckepackschlepps machen? Das Motormodell hätte 2,2 m Spannweite.

Gruß

Patrick
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Prima Frage! Sieh' mal hier . Da hast Du wenigstens schon mal ein Bild von der Vorrichtung.
 
Hi..
die gängige Methode war eigentlich immer, einen Aufsatz mit Moosgummibelag zu nehmen. Vorne gibt´s einen Anschlag. Dort ist dann auch auf jeder Seite das Gummi befestigt. Diese werden über den Flügel des Seglers nach hinten gespannt, wo sich je ein drehbarer 90-Grad-Winkel (umlenkhebel o.Ä.) befindet. Die Gummis werden an einem Schenkel des Winkels eingehängt, am anderen Schenkel ist jeweils ein Gestänge eingehängt, welches zu der darunterliegenden F-SChlepp-Kupplung des Schleppers geht. Wenn dieser ausklinkt, klappen die Winkel infolge des Gummizuges um und geben den Gummi frei.

Die "Kunst" besteht jetzt darin, die richtige EWD zwischen Schlepper und Huckepack-Auflage zu finden. Im Normalfall wird man unterschiedliche Segler schleppen, weshalb man da nur Kompromisse machen kann.
Entweder "trägt" der Segler den gesamten Zug, was ziemlich dramatisch aussieht und öfter schon zu Flächenbruch geführt hat, oder die EWD ist so gering, dass der Schlepper nur wenig Nutzen vom Auftrieb des Seglers hat und sich am Mehrgewicht zu sehr abschleppt.
Auch Fehlauslösungen waren schon zu beobachten. Die sind besonders fatal, wenn sich z.B. einseitig ein Gummi löst. Dann hängt im schlimmsten Fall der Segler total schief auf dem SChleppmodell, verkeilt sich so dass richtiges Auslösen nicht mehr möglich ist und reist Segler und SChlepper in den Abgrund.... alles schon erlebt.

Grösse... mit nem Simprop SChleppi (2m) sind wir bis 2.5m gegegangen, die Big-Lift-Leute bis 3m.
bei grösseren Seglern wird der Schleppzug zu träge um die Längsachse. Der Segler kann auf Quer nicht viel beitragen, da er fast mittig gelagert ist und somit wenig Rollmoment übertragen kann. Ausserdem kommen sich irgendwann mal die Leitwerke in die Quere.
Nach UNTEN gibts fast kein Limit... bei uns ham´se mal nen Primaner-Freiflieger huckepack in die Gewitterfront geworfen... so als "Flaschenpost".

In meinem früheren Verein war Huckepack ne gängige Methode, und es gab doch öfter mal Unfälle. Heutzutage, mit Microservos und allem, würd ich aber 100 mal lieber F-SChlepp machen. Ist die sicherere Methode.

mfg
andi

[ 07. Oktober 2003, 07:35: Beitrag editiert von: FlugFisch ]
 

Thommy

User †
Hallo,
wir haben früher viel mit einer Hummel von Wik (2m Spannweite) Huckepack gemacht. Motor war ein 18ccm OS und als Segler kamen Alpinas und Flamingo Constest und ne Libelle zum Einsatz. Unter anderem übrigens in Wangen auf der Linde :D
Wichtig ist, dass die Modelle von der Geschwindigkeit her zueinander passen, mit Thermikschleichern wie Brillant oder Alpha war es schwieriger, da die Hummel wegen ihres Gewichtes schneller fliegen mußte als eigentlich für die Leichtbauten gut ist.
Am Anfang hatten wir mit den Alpinas das Problem, dass die Querruder der kleinen Motormaschine die Alpina kaum in die Kurve bringen konnte. Dann haben wir mit dem Segler Quer gesteuert, im Gegensatz zur Darstellung von Flugfisch ist es nämlich null Problemo mit dem Segler das Gespann zu steuern, auf Grund der längeren Hebelarme.
Am Ende haben wir die Motormaschine als abwerfbaren Motoruntersatz für die Segler betrachtet, d. h. der Segler ist normal geflogen und hat alle Funktionen gesteuert, das Motormodell ist nur angerollt und hat dann in der Luft Vollgas gegeben. Wenn der Seglerpilot dann glaubte hoch genug zu sein, gab er das Kommando zum Ausklinken .
Problem war nur, wenn es nicht ausklinkte oder einseitig.
Einmal auf einer sehr unebenen Wiese war der Segler auch etwas locker draufgeschnallt und hat sich so aufgeschaukelt, dass die Rumpfspitze im Propellerkreis leicht angeknabbert wurde.
Damals war das für uns viel einfacher als F-Schlepp, da der Motorpilot damals fast immer die ganze Seillänge in der Kurve verloren hat, und bei Huckepack solche Probleme nicht auftreten können. Das Fahrwerk von der Schleppmaschine muß aber sehr solide sein, da ja einige Kilo zugeladen werden.

Gruß
Thommy
 
Moin

Da fält mir ein am Freitag beim Abfliegen war bei uns auch ein kleiner hukepack schlepp kanste ja mal auf www.mfc-grundig.de gehen dann auf Aktivitäten und ganz oben AA Abfliegen.
Er hat es so mit gummis gemacht mit nem mindestens 25 Jahre alten Big Lift von Multiplex.

Andreas
 
Hallo Patrick.
Ich habe vor drei Jahren meine eigene (Zwecks) Hückepackmachine entworfen und gebaut. Ich habe die (schlechte) Erfahrungen von drei andere Typen mitgenommen, verbessert und mit diese modificationen gebaut.
Bis jetzt funzt meine "Pick UP" ausgezeichnet, es hat schon viele Modelle sicher Hochtransportiert. Mittlertweile habe wir erfunden das Modelle von dem die Spannweite recht weit über die HP Machine ausragt, es schnell schwieriger wird. Da die Pickup 240cm hat, geht das mit viele Modelle recht gut, (bis zum "Joker" gelungen).
Grössere soll man immerhin doch schleppen. Die Kleinere haben öfters keine Querruder und sind besser am HP als schlepp, das ist seht unangenehm.

Kennmerke meine "Pick UP":
Spannweite 240cm, bis zu eine Joker mit 333cm geht das allemal, dann werden die Rümpfe zu lang und die beide Seitenleitwerke berühren einander, oder kommt die Nase (wie schon geschrieben hier, zu kurz hinter die Luftschraube)
Eine Nuri (E-mot Bolero) mit 300cm war auch schon drauf, sowie ein giftiges 2-T Modell mit laufendem Motor, was nur schwierig zu werfen war.

Übergrosses Seitenleitwerk, das Hückepack Gerüst de-stabilisiert eine Machine wie man sieht beim Piper sehr stark, komischerweise ist es besser wenn noch den Segler drauf ist. Die Pick Up ist aber super stabil, mit oder ohne Segler.

3 Bein fahrwerk statt 2 Bein. Meine Pickup ist im Start mit Bugrad gleich schon in die gute Lage. Mal ist mir eine Piper abgestürzt gleich im Start, Hückepack und Segler hatte die ganze Strömung am HLW und SLW völlig zerstört wegen die schlechte Anfangslage.

Mit 38er ZG und eingebautes Resorohr sehr sauber(keine Ölverschmutzung am Segler), Leise (3 Blatt Kohle prop)und kräftig.

Wirkungsvolle Fowler-artige Landeklappen, mindestgeschwingigkeit lässt auch leichte Segler zu, wie eine Filius mit Jedelsky Profil.

Zusätzliche Funktionen: Seglerschlepp(Kupplung im Hückepack), Werbebanner schlepp(Kupplung unterseite), Fallschirmspringer abwurf, Bonbonabwurf, Tragfläche montiertes-bombenabwurf system. OK, nicht alles zur gleicher Zeit!!!

Den grossen Trick den Ich selber entwickelt habe gegen das "versaugen" der flächen: Ursache ist das die Obenseite der Fläche der Hückepackmachine "saugt" und die Unterseite der SeglerFläche einen überdruck hat. Wenn das gespann mal schaukelt und eine Fläche an eine Seite naher an die SchlepperFläche kommt, saugt das zusammen und dann geht es schnell herunter in eine art Todestanz und ist die Ursache von manche Hückepackabstürze.
Remedie ist ganz einfach. Beidseitig, etwa 50-60cm von der Mitte der Motormachine aus, habe Ich eine umgekehrte "U"-formige, 2 mm Stahldraht Stütze in Röhrchen in die Fläche gesteckt, so das die Fläche der Segler an beide Seiten schön draufliegt. Mit Stellringe kann man die Höhe der Stütze anpassen am Segler.
Ohne die Stützen fliege Ich NIIEEE wieder, auch nicht mit kleinere Modelle, irgenwann versaugt sich jedesmal was!!!
Siehe http://www.biggs.nl/tips.htm#positie3 etwas herunter schauen und schiebe mit die Maus über's Bild, dann bekommst ein detailBild

Wenn man die Geschwindigkeit vom HP gut beherrscht, kann man sogar sehr leichte Modell Hochbekommen, aber ein wenig zu schnell und so ein kleines Modell kann sich leicht die Fläche zerbrechen.

Die (gerade) Obenseite der Hückepack auflage liegt parallel zum unterseite der Unterseite von das (Clark-Y) Profil der Schleppmachine. Zwar benütze Ich jeden Hückepackstart die Landeklappen in etwa 20 grad stellung.

Die meisten Segler erzeugen in die Lage etwas Auftrieb, was hilft mit das ganze Gespann zu fliegen. Nur wenn Ich ein Segler mit ein Stark gewölbtes Profil drauflege, "bocke" Ich das an die Hinterseite ein wenig auf um den Auftrieb nicht zo gross zu machen. Leichtere Flächen könnten sich sonst zerstören. Ein bisschen gefühl hört hier dazu.

Ein positives Auftrieb hilft den Segler gut weg zu bekommen. Auf Höhe nehme Ich KEIN gas weg, Ich bleibe nur vollgas Steigen, und klinke aus. Die kombination von Auftrieb (zusätzlich angeblasen vom Propeller) "schiesst" den Segler sicher weg. Wegen den wegfallenden Widerstand an die Obenseite Taucht die Motormachine gleich ein wenig weg, man braucht nich nach zu drücken.
Einen versuch mit Standgas und drücken hat fast zwei Modelle gekostet, den Segler wurde Rückwärts in das Seitenruder geblasen aber gleich wider abgeschüttelt. Nur ein wenig schaden am Segler. Also niemals wieder so. Auch wegen dies (und Teilweise wegen das evt. Schleppsell das sich weniger irgendwo verklemmen kann) ist das SLW und HLW mit Streben an einander verbunden, Bombenfest.

Ein schönes vorteil von Hückepack fliegerei ist das es ein bisschen Teamsport bildet, gleich wie F-schlepp, statt das normale Individuelle Modellfliegen.
Und die kleineren Segler(piloten) sind schwieriger zu schleppen, haben öfters entweder keine Schlepperfahrung, keine querruder, kein Kupplungs(servo), oder alle nicht. Jetz bringe Ich sie sicher auf Höhe, und die freuen sich mächtig. Wir haben hier in Holland nur Flachland, also keine hänge, und mit 100m ist unserem Platz zu kurz für Windenstart.
 
Hallo Richard,

hab ich das richtig verstanden das du den Pick Up selber "entworfen" und gebaut hast?
Hast du vieleicht noch einen Bauplan oder so?
Ist ja echt schick das Teil! :)
Was hat die Pick Up denn für ein Abfluggewicht?
Hast du vieleicht ein Bild deiner Huckepackvorrichtung? Wie hast du das mit dem auslösen des Modells gemacht?

Gruß

Patrick
 
Patrick,

Ja, ist selber entworfen, wie gesagt nachdem Ich kein geschicktes Modell finden konnte, und mittlerweile verärgert war wegen ua die schlechte erfahrungen mit den Piper.
Ich bin so richtig auf ein billiges stück Pappelsperrholz angefangen den Rumpfseitenwand zu zeichnen, habe alles was nicht nötig sei (wie ein blödes "cockpit") weggelassen und nur zweckmässig sachen eingebaut. Dann zweimal ausgesägt, und die breite bestimmen lassen von sachen wie Tankbreite, Motorbreite, Bonbonraum und Reso Kühltunnel. (Fast viereckig geworden vom Motor bis hinter die Fläche)
Rumpflänge wurde bestimmt von einen durchschnitt Segler, was ohne hemmung zwischen die HPVorrichtung und Seitenleitwerk passen sollte.
Die nase hatte Ich extra lange gehalten, als das Modell fast fertig war, habe Ich Motor sammt Reso und Motorspant so ausgerichtet das kein Blei nötig war. Dann erst habe Ich die Nase weiter verarbeitet. Die Haube (doch noch Piper) stammt einer TC Piper..

Die Fläche mit Clark-Y Profil habe Ich Styro/Balsa gemacht, ist leider etwas Schwer geworden (wurde eine neue in Rippenbau herstellen...) so das den gesmmt Gewicht etwa 10kg geworden ist. Hat aber auch viel Möglichkeiten und servos.
Aber dank die sehr Funktionsfähige Landeklappen mit beigemischte Querruder (Droop ailerons) geht es immerhin noch sehr langsam im Endanflug und ist gar nicht Kritisch.
Ich denke ein zweiter ist etwa 2 kg leichter zu bauen.
Ich versuche diese Woche irgendwo weitere Bilder zu speichern so das du weitere details ansehen kannst, sowie die HP Vorrichtung.
Die HPV stammt eigentlich von ein alteres Modell was mit ein holzernes HPV geliefert wurde, eine SIG "Monster". Ich habe das während Erfahrung aufbau weiter verbessert und jetzt in Metall gemacht, es funzt wie gesagt 100%.

Wenn du jemand kennst die eine Zeichnung machen will/kann vom Modell oder HPV....Können wir uns etwas ausdenken. Habe selber absolut keine Zeit dafür....

Das ganze Teil hat af Anhieb wundervoll funktioniert, eine neue version wurde Ich nur wenig änderungen verpassen, sowie ein leicht vergrössertes Hohenleitwerk (das SLW ist schon mächtig gross) und etwas grössere spurbreite.

[ 09. Oktober 2003, 01:02: Beitrag editiert von: Richard Branderhorst ]
 

AlexB.

User
Huckepack-Vorrichtung für Ultra Stick

Huckepack-Vorrichtung für Ultra Stick

Hallo Zusammen,

ich habe mich auch dem Thema Huckepack-Vorrichtung gewidmet, um in unserem Verein kleinere Segler in die Luft zu bringen.
Hierfür habe ich den Beitrag von Wolfgang Ohm als Grundlage genommen und mit dem Wissen daraus in Anlehnung an eine dort abgebildete Vorrichtung für meinen Ultra Stick auch eine Vorrichtung gebaut.
Die Vorrichtung hat unten das Prifil des Flügels, wird vorne am Flügel mittels zweier Nasen eingehängt und hinten mit den Flächenschrauben verschraubt.
Die Auslösung erfolgt über die hinter der Tragfläche eingebaute Schleppkupplung.

Die ersten Tests - wie auch auf den Bildern zu sehen - fanden mit einem Freiflugmodell statt. Bisher habe ich noch einen "Meter" und einen motorisieren "WOW" von Hype nach oben befördert.
Die Vorrichtung und die Ausklinkmechanik funktionieren bisher absolut zuverlässig.

Hier noch ein paar Bilder:
https://picasaweb.google.com/AlexanderBleher/HuckepackVorrichtungFurUltraStick#

Und hier ein kleines Video:

Viele Grüße
Alex
 
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