Jetzt nur in Kurzform einige Bilder.
Das Glasgewebe wird mit einer Schablone ausgeschnitten. Das geht deutlich besser als mit einer Schere, denn das Gewebe wird so nicht verzerrt. Gerade bei dünnem Gewebe ist das nicht einfach.
Anschliessend wird der Stützstoff, hier 1 mm Balsa, ebenfalls ausgeschnitten. Das kann ebenfalls mit einer Schablone geschehen oder aber mit der Fräse. Die Daten dafür sind ja bereits im CAD enthalten. Im Bereich der Rundungen ist der Stützstoff ungefähr 1 mm kürzer als das Glasgewebe.
Das Glasgewebe wird plan auf Blumenfolie gelegt und anschliessend mit Harz getränkt. Die Folie dient als Träger und sorgt gleichzeitig dafür, dass das im 45° Winkel geschnittene Gewebe sauber in die Form eingelegt werden kann. Klingt einfach, ist aber trotzdem etwas fummelig. Mal sehen, wie ich das noch optimieren kann.
Anschliessend wird die Folie im spitzen Winkel vorsichtig abgezogen und das Glasgewebe in der Form festgetupft. Überschüssiges Harz sauge ich mit Klopapier auf. Es dürfen keine Harzpfützen zu sehen sein wenn man seitlich in die Form schaut.
Dann wird der Stützstoff aufgelegt und mit Malerkrepp fixiert, damit er nicht verrutscht.
Abreissgewebe drauf und anschliessend ein paar Lagen Küchenrollenpapier. Letzteres saugt überschüssiges Harz auf (was eigentlich nicht sein sollte) und hilft den Unterdruck gleichmässig auf dem Holz zu verteilen.
Dann kommt alles in den Foliensack und die Vakuumpumpe saugt die Luft ab. Bei der oberen Form im Bid kann man erkennen, dass das Balsa doch leicht verrutscht ist und am vordere Formenrand minimal übersteht. Das war aber dann doch nicht so schlimm, wie von mir anfänglich befürchtet. Beim nächten Mal werde ich das Material aber noch besser fixieren.
Jetzt sollte man mindestens 12 Stunden warten (besser länger) bevor alles wieder aus dem Sack geholt wird. Das Pumpengeräusch, obwohl leise, nervt nach einer gewissen Zeit doch ganz schön. Also nicht neben dem Schlafzimmer arbeiten lassen über Nacht
Wenn das Harz durchgehärtet ist, wird anschliessend das Balsaholz mit einem scharfen Stecheisen vorsichtig besäumt. Die auf der Form aufliegende Kante des Eisens habe ich mit Tesafilm gesichert, damit die Form nicht zerkratzt werden kann. Da das Balsa sehr weich ist, geht das sehr einfach. Unbedingt die Maserung des Holzes beim Bearbeiten beachten. Mit Nachschmiergeln sollte man sehr vorsichtig sein - ich mache es nicht.
Zum Schluss gehe ich mit einem rechtwinkeligen, scharfkantigen Birkensperrholzstück über die Formenränder. Sofern doch noch geringfügig überstehend wird das weiche Balsa dabei herunter gedrückt, und noch wichtiger, feine Harz- und Farbreste lassen sich vom Formenrand entfernen ohne diese zu beschädigen.
Robert