Fowlerklappe

Hallo,

ich suche eine Möglichkeit, wie man eine Fowlerklappe an einen Flügel mit einer Halbspannweite von 1m anbringen kann. Ich habe gehört, dass die scale Modellbauer hier besonders pfiffig sind.

Gibt es spezielle Klappen-Kits im Bereich der Scalebauweise? Wenn ja wo, und wie teuer? Wer hat Erfahrung mit Eigenbau? Ich stelle mir eine möglichst einfache Lösung mit Schneckengetriebe vor und entweder einem verzahnten Flaptrack oder einer Schiene, auf der die Aufhängung der Klappe als Schlitten nach hinten abkippt.

Wenn mit jemand mit Hinweisen weiterhelfen kann, oder gar die Lösung selbst schlechthin hat, würde ich mich sehr freuen!!

Rainer
 
Eine der möglichen Lösungen :
sonst gerne mehr per mail.

Zeichnung1Klappenentwurf, kopie Richi.jpg
 
Hallo Kuni, kein Problem, was willst Du denn wissen?
Natürlich muss man bedenken, dass solche wie die hier vorgeschlagene Lösung aus bestimmten Voraussetzungen entstanden ist.
Es kommt da ganz erheblich auf die Einbausituation an.
Wo liegen die oder der Holm? Wie tief soll die Klappe sein? Wie weit soll sie ausfahren? Wie weit soll sie sich absenken? Soll sie in der Bewegung segmentiert werden u.s.w.????
Also eine menge Fragen, die jeweils auf die spezielle Anwendung hin beantwortet werden müssen, bevor man an die Suche nach der optimalen Möglichkeit gehen kann.
Die hier von mir vorgestellte Zeichnung ist eine Klappe für eine Super Connie, die derzeit in der Erprobung ist.
Bei anderen Einbauvoraussetzungen muss man eventuelll andere Lösungen finden.

Also nochmal die Frage an Rainer,
Wie ist die Einbauvoraussetzung?
 
Hallo Opflettner ( seltsamer Name)

sei mir nicht bös, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Konstruktion (bei Windlast) funktioniert.
Ich kenne keine Konstruktion, die funktioniert, bei der nur in der Mitte angelenkt wird und außen in Kurvenschienen die Flap gelagert ist. Die Gefahr des Verkantens ist viel zu groß und dann geht es mit einer schönen Fassrolle in Richtung Erde.

Die Konstruktion "könnte" funktionieren, wenn Du die Anlenkung 2fach auslegst, mechanisch koppelst und nahe an den Schienen positionierst.
 

Gast_1681

User gesperrt
Hi Ottopeter,

ich habe noch ein generelles Verständnisproblem. Bevor Du ins Detail gehst, bitte mach mal ne Skizze als Schnitt durch den Flügel, wie angelenkt wird und wie geführt wird. Das mit den Kurvenscheiben kapier ich noch, aber wie schlägt danach die Klappe aus?

Danke,
Kuni
 
@ Ralf,
mein Vorname steht immer unten unter jedem Post.
Das Problem mit der mittigen Anlenkung kenne ich sehr gut........
Ich sagte ja, dass das Systhem in der Erprobung ist. Es kommt halt auf die Quallität der seitlichen Führungsschienen an.
Auserdem kann man die mittlere Anlenkung durch ein fixes T Stück so auffächern, dass die Klappe an mehreren Punkten anscharniert ist. geht aus der Zeichnung hervor.
Die Schubstange der Anlenkung wird wiederum in einem fixierten Rohr geführt, so dass da eigentlich nicht viel verkannten kann.
Bei so kleinen Flächen mit geringer Einbautiefe ist nicht viel mehr zu machen. Eine doppelte Anlenkung an den Seiten ist hier bei dieser Flächenkonstruktion, die vor gegeben war nicht möglich.

@ Kuni,
den Ausschlag und Ausfahrweg siehst Du in den seitlich dargestellten Schnitten.Hier fährt die Klappe bis fast ganz an das Flügelende aus und senkt sich auf diesem Wege stetig ab, allerdings im letzten Drittel etwas stärker.
Der Absenkeweg ist durch die seitliche Kulisse bestimmt, dort befinden sich zwei Verlaufswege, die sich nähern und somit das Absenken der Klappe bewirken.
Bei der Funktionalität kommt es sehr auf die Gestaltung dieser Kulissenwege an.
Wie gesagt, es führen viele Wege nach Rom, es kommt immer auf die voraussetzungen an.
Idialerweise konstruiert man den Flügel gemeinsam mit dewm Klappenantrieb, was in dem von mir vorgestellten Fall nicht so war.
Deswegen meine detaillierte Frage nach den Umfeldbedingungen.
Auserdem sollte man sich eben auch bei einer zweifachen Anlenkung die, durch die eventuellen Tiefenunterschiede, unterschiedlichen Verfahrenswege genau anschauen...

Zeichnung1 Connie-Klappen Schnitt .jpg
 
Die Fowlerklappe

Die Fowlerklappe

Hallo zusammen, hallo Opflettner,

zuerst einmal freue ich mich über die positive Resonanz! Nun kann ich ja etwas offener darüber reden, wofür das ganze gedacht ist. Der Flügel in Halbspannweite wird in einen Windkanal eingespannt werden. Die Klappen sollen per Handrad ausgefahren werden, und zwar am besten kontinuierlich, nicht sequentiell. Bei meiner Idee mit dem Schneckengetriebe dachte ich dabei an die selbsthemmende Eigenschaft, so dass man die Verstelleinrichtung unter Anströmlast nicht zu fixieren braucht.

- die Flügeltiefe hat etwas um die 0,2m

- ich stelle mit Klappentiefe 25% vor, also etwas um die 5cm, was natürlich nicht viel ist, wir gehen in Richtung Feinmechanik

- wie weit sie ausfahren soll, hängt noch im Moment von meiner Wahl des Profils an sich ab und dem damit zusammenhängenden Hinterkantenwinkel. Im Moment geht es mir also vorerst um die kinematischen Lösungungen, die für die Abmessungen überhaupt in Frage kommen. Die Spaltwirkung und Flächenvergrößerungen sollen als wichtigste Effekte auf jeden Fall deutlich zum Vorschein kommen. Da soll richtig was zu sehen sein!

- die Holmgeschichte ist so eine Sache. Der Flügel wird aus CFK sein, das heißt alle Lager jeglicher Art, müssen in die Schalen integriert werden können.

- darüber hinaus wird das Material biegsam sein können, damit die Verformungen des Flügels sichtbar werden. Das erfordert naürlich eine Lösung, die in Spannweitenrichtung strukturell nachgeben kann, eben wie eine Gewindestange. Daher auch die Idee dazu.

- das wiederum spricht für eine doppelt gelagerte Lösung, obwohl mir die spezielle Kinematik von Dir Opflettner sehr gut gefällt, da wäre ich nicht drauf gekommen!

- das Problem mit der Verkantung bei Opflettner sehe ich nicht; wenn die seitlichen Tracks mit Zahnstangen versehen werden und die Zahnräder an beiden Enden der Klappe durch eine sehr sehr sehr dünne Welle gekoppelt sind, kann die Bewegung doch funktionieren oder?

Ich danke Euch für Eure Beiträge. Ich bin mal gespannt, was sich hier noch ergeben wird.

Rainer
 
Hallo Rainer,
da hast Du ja ein paar Randbedingungen, die die Sache sehr erschweren.
1. Das Handrad. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, willst Du von auserhalb des Windkanals mittels Handrad die Klappen steuern?
Wäre eine Servogesteuerte, oder sonst wie durch Funkfernsteuerung ausgelöste Steuerung nicht sinnvoller?
Zumal die Weiterleitung der Kinematik vom Flügel bis auserhalb des Windkanals doch so einige Probleme mit sich bringt.
2. Bauweise.
Bei der doch recht kleinen Bauweise und der geforderten Biegsamkeit würde ich bei den Zahnstangen mal nach solchen aus Kunststoff, eventuell Nylon oder änlichem schauen, da ist mehr Bewegung als bei Metallstangen drin.
Auch könnte man über einen Keilriemenantrieb rechts und links an den Klappen nachdenken, so könnte man die Klappe über eine Welle und einen langsam drehenden E Motor mit entsprechendem Getriebe, eventuell ein gestriptes Servo, ansteuern. So hätte man auch die Möglichkeit die Klappe über die ganze Ausfahrtiefe über die Servoansteuerung zu steuern.
Wenn Du die Möglichkeit durch entsprechende Maschinen hast in die Feinmechanische Produktion zu gehen, würde ich eventuell seitlich mit Teleskopschinen arbeiten. So erreichst Du eine Ausfahren der Klappe weit über die Flügelhinterkante hinaus.
Bei den älteren Verkehrsmaschinen wurde so was über ein Kettenantrieb gelöst.

Flaps reduziert.jpg

Aber was ich mich frage ist, wie viel Biegunmg des Flügels erwartest Du bei einer Halbspannweite von einem Meter?
Da müsste doch ein GFK-Flügel bolzengerade sein.
An sonsten bietet sich an bei zu erwartender Biegung des Flügels die Klappe in mehrere Segmente zu teilen.

Ein anderer Lösungsansatz wäre eventuell die bei Daimler vor einiger Zeit mal entwickelte Möglichkeit eines gekrümmten Torsionsfingers.
Torsionsfinger.JPG

Fowler_Flaps[1].jpg
 
Hallo Opflettner,

das sind alles sehr gute Gedanken, ich fange mal oben an:

- das Handrad hat seinen Sinn darin, dass es in meinen Augen momentan die aller einfachste Lösung ist. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass es sich um einen Niedergeschwindigkeitskanal handelt mit einer offenen Messstrecke; von daher ist alles frei zugänglich und die Ansteuerung von Hand sollte simple zu fertigen sein. Ich finde schon wichtig, dass sie mechanisch ist.

- das mit den Zahnstangen und damit einhergehend den anderen beweglichen Teilen aus Kunststoff habe ich mir auch schon durch den Kopf gehen lassen. Das ist sicher besser.

- beim Keilriemenantrieb kann ich gut nachvollziehen, dass er einem mehr Flexibilität ermöglicht. Jedoch ist das von der Wartbarkeit schwieriger finde ich. Der Flügel kann später eigentlich nicht mehr geöffnet werden (jedenfalls war das bei anderen Modellen immer so der Fall). Das ist eines der ganz großen Probleme im Moment. Im Prinzip brauche ich eine Null-Fehler-Null-Verschleiß-Lösung. Ein Abenteuer. Teleskopschienen merk ich mir mal, das klingt gut.

- bei der Materialauswahl muss ich noch Nachforschungen anstellen. Wenn ich am Ende noch das Nickmoment des Flügels darstellen wollte... Ich brauche etwas flexibles außen, und eine funktionierende Mechanik innen, die auch ein paar Freiheitsgrade verträgt. Irgendwo wird es auf einen Kompromis hinauslaufen.

Ich werde mir über die Feiertage weitere Gedanken machen und auch Informationen einholen, was ich fertigen lassen kann.

Im Moment denke ich auch über drei verzahnte Wellen nach, die eine gekrümmte Zahnstangen im Dreipunkt halten und nach hinten führen. Dazu brauche ich allerdings ein Profil mit großem Hinterkantenwinkel

Ich danke Dir sehr für die vielen Gedankenanstöße und wünsche Frohe Feiertage. Ich melde mich wieder

Rainer
 
Hallo , Auch ich werde mich mit dem Thema anlässlich zweier unterschiedlicher Modell ( Connie und He 227 ) weiter mit dem Problem beschäftigen und gegebenen Falls berichten.
Ebenfalls ein frohes Fest und einen guten Rutsch an alle Foulerklappenspezies....
 
opflettner schrieb:
Hallo , ..Foulerklappenspezies....

hallo,

ich bin etwas am rumsuchen wie das bei der 737 im original funktioniert, und ob man das in endlicher weise kleinkriegt. ich bin immer wieder fasziniert, wie da "das gefieder ausgefahren" wird. so eine gewindeschubstange stelle ich mir garnicht so schwierig umzusetzen vor, mindestens segelverstellservo's werden sich auf externes poti leicht umbauen lassen.

all die großen flieger haben mindestens einen teil der mechanik in diesen körpern unter dem flügel. weiß einer was da drin ist, bzw. wo man das findet. ich hab leider keinen flugzeugbau studiert :( ?

wäre dankbar für nen tip.
grüße
hannesk
 

Gast_1681

User gesperrt
Ottopeter,

die letzte Skizze ist toll, das kann man sicher auch mit normaler Ausstattung hinbekommen!
Ich meine "Short Sunderland" drauf gelesen zu haben; um was für einen Plan handelt es sich denn dabei?

Gruß,
Kuni
 
Klappengeklapper

Klappengeklapper

Hallo...

Bin ich froh, wenn die Feiertage vorbei sind, dann wird es hier hoffentlich wieder weitergehen mit interessanten Informationen zu den Klappen.

Obwohl ich selber sowas nicht brauche, finde ich die verschiedenen Lösungsansätze, die hier aufgezeigt werden, sehr lehrreich.

Amateur :p
 
Hallo zusammen,
ich hoffe ihr seid alle gut in das neue Jahr reingekommen! Nun da das neue Jahr begonnen hat, geht es auch für mich weiter wegen der Klappe. Im Augenblick beschäftigt mich ein Vierspindelsystem. Vielleicht kann ich demnächst mit dem ersten Vorentwurf aufwarten!
Ich melde mich wieder, Euch allen einen schönen Tag
Rainer
 
Klapper

Klapper

Hallo Rainer,

Schön, dass du dich wieder mal zu Wort meldest, ich habe schon geglaubt, du hättest das Thema Klappen beiseitegelegt. Ich freue mich auf deinen Lösungsvorschlag.

Amateur
 
Hallöchen zusammen,

Ein sehr interessantes Thema, das ich gerne verfolge! Mein Aktuelles Modell sollte sowas bekommen :)

@Amateur: Braucht deine Connie denn keine Fowler-Flaps?

Gruss,

Richi
 
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