Wo gibts fertige "Pferdewagendeichseln" zum mech. Koppeln zweier Servos?

Spunki

User
Hallo Jungs

Ich suche eine brauchbare und fertige Mechanik zum verspannungsfreien Koppeln zweier Servos, nach dem Prinzip einer "Deichsel", bei FailSafe (oder Ausfall) eines Servos steht dann im günstigsten Fall immerhin noch der halbe Servo- bzw. Ruderweg zur Verfügung ...

Und wenn mich meine noch rudimentär vorhandenen Kinematikkenntnisse nicht ganz täuschen sollte die Stellkraft dabei trotzdem gleich hoch bleiben wie mit zwei Servos, nur der Weg halbiert sich, oder irre ich mich da?


Danke und Grüße

Spunki
 
Hallo Andreas,
der Weg halbiert sich, soweit richtig.

Die Kraft steht und fällt jedoch mit dem Servo das ausfällt.
Läuft das Antriebslos leer mit, verlierst du Kraft und Weg. Damit hast nichts besseres wie mit nur 1 Servo.
Lediglich die Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt sich, was grundsätzlich schlecht ist.

Es hängt also davon ab was das Seervo macht das ausfällt.
Getriebeschaden fängst du so nicht ab, ausfall der Elektr auch nicht, Kabelbruch auch nicht... Rechne es dir selber aus, ich glaube nicht das diese Lösung gut ist.

Die Alternative ist jedoch, 2 schnelle und stärkere Servos mit leicht laufendem Getriebe starr zu koppeln. Im Regelfall wird dann das ausgefallene Servo leer mitgeschleppt.
Damit reduziert sich zwar die Kraft erheblich, reicht aber zur Heimkehr meistenteils aus.
Die Wahrscheinlichkeit das ein Servo mit voller Kraftentfaltung einfach stehen bleibt, ist wiederum sehr klein. Damit ist letztere Lösung sicherer.

Dann hast du noch die Möglichkeit die Ruder zu teilen, aber auch dann hast du bei bestimmten Szenarien Enstellung mit Vollausschlag... schlechte Karten.

So oder so, du sitzt zwischen den Stühlen und musst das kleinste Übel finden.

Gruß
Eberhard
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

in der MFI gab es vergangenes Jahr zwei oder drei Artikel zu der Thematik. Muss mal sehen, ob ich die noch habe.

Grundsätzlich ist Spunkis Gedanke richtig.

@ Eberhard

Eberhard Mauk schrieb:
Die Kraft steht und fällt jedoch mit dem Servo das ausfällt. Läuft das Antriebslos leer mit, verlierst du Kraft und Weg.

Deshalb will Spunki ja die Deichsel einsetzen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit schon recht gering, dass das ausgefallene Servo mitläuft. Und falls es das tun sollte, dann vermutlich ja nur mit geringem Weg.

Damit hast nichts besseres wie mit nur 1 Servo.
Lediglich die Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt sich, was grundsätzlich schlecht ist.

Diese Argumentation halte ich für falsch. Denn im Umkehrschluss würdest du die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Null setzen, wenn du einfach gar kein Servo einsetzt.
 
Hallo Andreas,
es gab mal einen Bericht in einer Modellzeitschrift glaub ich wobei so ein Szenario angenommen wurde mit einem Servo das in einer Endstellung blockiert hat!
 

Spunki

User
Servoausfallsszenarien ...

Servoausfallsszenarien ...

Danke Eberhard

Ich plane die fliegende "Testplattform" (SPW 3,35m) für meinen Eigenbau-"Stern" mit zwei simplen, jedoch völlig getrennten RC-Strängen auszustatten, sprich je zwei Servos pro Ruder, zwei Empfänger (SPCM) und jeweils einen direkt angesteckten E-Akku, deswegen hier auch meine Anfrage ...

Quer- und Höhenruder werde ich vermutlich teilen und jeweils mit einem Servo anlenken, beim Seitenruder ist das Teilen nicht mehr so einfach, deswegen auch die Idee mit der "Deichsel" (um es dennoch mit zwei Servos spannungsfrei verbinden zu können) ...

So eine (Eigenbau-) "Servoweiche" könnte wie folgt aussehen, Schema:

attachment.php


Mit einem "Festlager" und einem "Loslager" würde es hierbei auch keine Verspannungen (sprich "gegeneinanderarbeiten") mehr geben (wie oft zu sehen bzw. hören ist, "pfeifen" der Digi´s) ...

Klar, sämtliche Ausfallsszenarien wird man niemals abdecken können aber ich versuch mal aufzuzählen was mir gerade so einfällt:

1.) Einer der beiden Empfängerkreise geht auf FailSafe (Servomitte) ==> halber Ruderweg, gleiche Kraft

2.) Ein Servo wird stromlos: ungünstigster Fall ==> Seitenruder lässt sich gerade noch auf neutral stellen, günstigster Fall ==> halber Ruderweg, gleiche Kraft

3.) Ein Servo blockiert (mechanisch oder "elektronisch", gerade zweites haben wir bei einem hitec-digi leidvoll erlebt!): ungünstigster Fall ==> Seitenruder lässt sich gerade noch auf neutral stellen, günstigster Fall ==> halber Ruderweg, gleiche Kraft

Was spricht dagegen?


Danke und Grüße

Spunki

PS: Halber Weg ist doch doppelte Kraft, oder?
 

Anhänge

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Hallo Andreas,
>Einer der beiden Empfängerkreise geht auf FailSafe (Servomitte) ==> halber Ruderweg, gleiche Kraft<
du vergißt aber einen Ausfall Grund der auch häufig vorkommt totaler Stromausfall einer Einheit wegen techn Defekt der Stromzufuhr deswegen auch die Höhe dopplet anlenken!
 

Spunki

User
Redundanz auf den Hauptfunktionen ...

Redundanz auf den Hauptfunktionen ...

Klar Peter, guck mal was ich oben geschrieben habe: ;)

>>Quer- und Höhenruder werde ich vermutlich teilen und jeweils mit einem Servo anlenken<<

Wenn ein Servo (ein RC-Kreis) stromlos wird so drückt der Fahrtwind das Ruder hoffentlich in den Strak, mit dem anderen Kreis sollte dann zumindest eine kontrollierte Notlandung möglich sein ...

Dumm laufen würde es allerdings wenn eines der Servos (wie schon mal gehabt) mit aller Kraft plötzlich in Endstellung verharrt, zumindest am Höhenruder, auf Quer wärs nicht so schlimm weil ja dann immerhin noch drei Ruder ordnungsgemäß arbeiten, eigentlich müsste man das Höhenruder teilen und jede Hälfte ebenfalls über eine Deichsel anlenken, wären dann insgesamt vier Servos auf Höhe, find ich dann aber schon etwas übertrieben, vielleicht gibts ja noch einen sinnvollen Mittelweg ...


Grüße Spunki

PS: hilft dann aber alles nichts falls es mal Probleme mit dem Sender (oder der RC-Funkstrecke) geben sollte *AufHolzKlopf*
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Servos mit leicht laufendem Getriebe...

...machen diese Konfiguration m. E. zu einem unkalkulierbaren Risiko. Fällt dabei ein Servo aus, ist der Servohebel nämlich nicht fixiert. Damit kann sich aber die Kupplungsstange einseitig (auf der Seite des defekten Servos) relativ frei bewegen. Das dürfte dann die gleiche Wirkung wie ein gewaltiges Getriebespiel haben mit der Folge erheblicher Flattergefahr für das angelenkte Ruder. Nur für den Fall des blockierten Ruderhebels wäre es wirklich hilfreich, allerdings mit variabler "Übersetzung" usw. Ob das so toll ist...?
 
Spunki schrieb:
Wenn ein Servo (ein RC-Kreis) stromlos wird so drückt der Fahrtwind das Ruder hoffentlich in den Strak, mit dem anderen Kreis sollte dann zumindest eine kontrollierte Notlandung möglich sein ...
Sollte der Fahrtwind oder das Rudergewicht tatsächlich die Kraft haben, das tote Servo zu bewegen, so kann bei der Deichsel das andere Servo nichts mehr bewirken, weil bei den Hebelgesetzen immer irgendwo ein Festpunkt sein muss. Natürlich darf sich dieser Festpunkt selbst aktiv bewegen ( Du kannst eine Kugel vom Festland oder vom fahrenden Schiff aus abstossen, nur auf Glatteis solltest nicht stehen). Ausreichendes Haltemoment ist unbedingt notwendig, und daran hapert es wohl bei stromlosen Servos eher oft.
Diese Verbinderlösung gab es schon vor reichlich 20 Jahren in einer Zeitschrift. Gelöst wurde es damals mittels ineinandergleitender Verbinderrohre ( Vierkant). Erst das koordinierte Bewegen zweier Servos ergibt Vollen Weg. Bewegt sich nur ein Servo bei stehenbleibendem zweiten Servo, so hat dieses Servo einen doppelten Hebelarm, also halber Weg, aber doppelte Kraft.
es wäre wohl sinnvoll, die beiden Servos aus verschiedenen Quellen zu speisen, gleich ob nur Akkuweiche oder DSL oder 2 Empfänger oder 2 Sender oder 2 Piloten. Es ist keine starre Kopplung, anders als alle Verbindungen mehrerer Servos auf ein Gestänge z.B.
 
Servus
Hey-machts euch das Leben nicht so schwer.
Ich fliuege alle meine Großen mit ganz normaler Ruderanlenkung.
JedesQuerruder ein eigenes Sevo,Höhe geteilt mit 2 Servo.
Seite ein Dickes.
Das ganze mit bewährten alten Servos.700er auf Hoch, 805er auf Seite und Quer.
Das ganze mit Doppelstromversorgung 2x5 Zellen mit Diode und ohne Schalter.
Ich stecke einfach die Akkus an.
Der Servostrom geht über Weichenkabel am Empfänger vorbei.
Diese Art der Ausrüstung fliege ich seit vor.Mc-18 Zeiten und zg 62 und noch nie ein Servoausfall und auch kein Akkuausfall.
Meine Devise: Perfekt ists wenn man nichts mehr weglassen kann ohne die Funktion zu beeinträchtigen.
Das ganze Gedöns mit Digi und so Zeug ist nicht meins.
Ich besitze ganze 2 Digiservos, aus der Bucht weil sie so billig waren.
Ca 200 Analoge zum Teil 20 Jahre alt,und die tun immer noch perfekt.
Wenn ich wirklich mal ein neues kaufe muss das 20 Stunden rennen bevors ins Modell darf.
Gruss Franz
 

Spunki

User
Danke Eckart

Das mit dem "Flattern" ist natürlich ein Argument, könnte passieren (vorausgesetzt die "Dämpfung" durch das Servo-Geriebe ist zu schwach) ...

Allerdings würde ich eine derartige "Deichsel" sowieso nur (am relativ unwichtigen) Seitenruder vorsehen, alle anderen Ruder würde ich (wie eingangs bereits erklärt) trennen und je mit einem eigenen Servo direkt und klassisch anlenken, über zwei völlig getrennte RC-Stränge ...

Hallo Uli, Du hast da was mißverstanden, stromlose, hochwertige Digi´s laufen sehr weich+leicht und werden meist durch den Fahrtwind in den Strak zurückgedrückt, meine zitierte Aussage bezog sich daher auf geteilte Ruder mit je einem eigenen Servo, also ohne "Deichsel" ...

@all
Wie koppelt man nun elegant, sicher, billig und simpel zwei Seitenruder-Servos mechanisch?, bin da für alle Vorschläge offen!


Danke und Grüße

Spunki

PS: nur, eines soll mir (uns) nie wieder passieren, eine sorgfältig gebaute Maschine (Turbine) nach wenigen Flügen zu verlieren nur weil eines der schachtelneuen Digi-Servos plötzlich (und nachher reproduzierbar) auf mech. Endanschlag fährt und dort knurrend und mit aller Kraft verharrt welche ihm der dicke Empfängerakku ermöglicht ...
 
zwiespältig

zwiespältig

Spunki, dieser Thread meinte die Deichsel. Die funktioniert nur wenn ein ausgefallenes Servo echt stehenbleibt. Dann aber ohne Flattern, ohne wenn und Aber.
Digiservos sind damit in diesem Zusammenhang ungeeignet, ausser, sie würden knarrend in irgendeiner Stellung haken. Mit Deichsel steuert man problemlos auf Null, ohne knarrt das kaputte Digi das noch gute ins Nirwana.
 

Spunki

User
Servos mit hoher Blockierkraft im stromlosen Zustand?

Servos mit hoher Blockierkraft im stromlosen Zustand?

Wie gesagt, ich plane den Einsatz einer derartigen Deichsel (mech. "Servoweiche") lediglich am Seitenruder ...

Stimmt Uli, Digi´scheinen dafür nicht unbedingt geeignet, ich suche daher nun (Analog)Servos die im stromlosen Zustand nahezu blockieren, sprich von Hand aus kaum zu drehen sind, welche kämen dafür in Frage?

Obiges Teil wär relativ einfach zu fertigen (z.B. gefräst aus 2,5mm GFK-Platte) und würde wie gesagt folgendes bieten:

1.) Keine mech. Verspannungen bzw. Gegeneinanderarbeiten beider Servos
2.) Im Falle von FailSafe eines Empfängers (Servomitte) stünde immerhin noch der halbe Ruderweg zur Verfügung, mit gleicher Kraft
3.) im stromlosen Zustand eines Servos ließe sich das Seitenruder im schlechtesten Fall zumindest noch auf neutral stellen, im günstigsten Fall halber Ruderweg mit gleicher Kraft ...

Was spricht sonst noch dagegen?


Danke und Grüße

Spunki
 
Hallo Andreas,
bei besonders langsamen Servos sperren die Getriebe am stärksten, bei schnellen Servos laufen diese am leichtesten.

Aber auch das langsamste Servo mit dem am stärksten sperrenden Getriebe, hat nicht genug Wiederstand um ein wegdrehen aus beliebiger Stellkung zu verhindern.

Und ich sags nochmal, die meisten Servoausfälle hast du durch Motordeff, Potideff, Elektronikdeff, Kabelbruch, Steckerdeff, Getriebedeff.
Nur seltenst bleibt das Servo mit Kraft in irgend einer Stellung einfach stehen.

Du bist lediglich durch den letzten Bruch auf diesen Fehler fixiert.

Gruß
Eberhard
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

Redundanz schön und gut... aber was passiert eigentlich, wenn das Ruderhorn, die Schubstange oder eine der vielen Seilbefestigungen reisst/bricht/sich löst?
(ist zumindest in meiner Erinnerung auch recht häufig schon passiert)

Wenn ich mir den ganzen Aufwand so betrachte wäre es vielleicht doch einfacher, sich die Mühe zu machen und mit etwas Aufwand (der ja so oder so anfällt ;) ) das SLW auch geteilt anzulenken. Dann müsste man weder über Kinematik, noch die Ausfallwahrscheinlichkeitsverhältnisse (wunderbares Wort, nicht wahr?) der Servos nachdenken. :D

cu
Herbert
 
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