Lackierung Urmodell - Verspachteln der Trennebene ???

Hallo,

nachdem ich letztes Jahr eine Rumpfformen gekauft habe, hab ich dieses Jahr mit ner eigenen Form für einen Seglerrumpf angefangen.
Ich hab allerdings ein riesiges Problem.

Nachdem der gesamte Rumpf geschliffen und gespachtel war hab ich ihn mit 1-K Lack aus der Dose lackiert, aufpoliert und anschließend 4x mit Norpol W70 eingetrennt.
Danach das Trennbrett gebaut, den Rumpf dort eingepasst und die Spalte mit 2-K Leichtspachtel aus dem Baumarkt verspachtelt.
Als ich nach dem erhärten des Spachtel den Rumpf wieder aus dem Trennbrett nehmen wollte ist der ganze Spachtel am Rumpf hängen geblieben und ließ sich nur mit gewalt entfernen wobei der Lack mit abging.

Hier nun meine Fragen:

Muß das Urmodell mit 2-K Autolack lackiert werden und lässt sich dann noch der Spritzspachtel aus der Dose verwenden?

Reagiert der 2-K Spachtel mit dem Trennmittel bzw. dem 1-K Lack durch die Trennschicht hindurch?

Habe ich einen Fehler beim Auftragen des Trennwachs gemacht?

Vielen Dank schon mal im voraus.
 

Milan

User
Hallo Fräänk

Hallo Fräänk

Ich hatte die gleichen Probleme beim Entformen eines mit Sprühdosen 1K Lack überzogenen Propeller - die Form war mit Lackresten übersät. Ein weiterer Versuch mit 2K Lack brachte dann ein super Ergebnis.
1K Lack auf einem Urmodell garantiert ( bei mir ) verheerende Trennergebnisse.
Die Trennebene dichte ich mit Knetgummi ab; ganz wenig nehmen, schön warm machen und Stück für Stück in den Spalt damit. Im noch warmen Zustand schiebe (!) ich mit einem Kunsttoffspachtel den Überstand weg. Nach dem Abkühlen mit einem weichen, sauberen Lappen die Knetgummireste wegpolieren - fertig.
Ob ein Urmodell überhaupt hochglanz lackiert sein muss, hängt nur davon ab, ob das spätere Modell aus der Form heraus eine eben solche Oberfläche haben soll. Wenn später der Rumpf noch lackiert wird, muss ja eh noch angeschliffen werden, somit braucht es nicht in jedem Fall eine spiegelglatte Formoberfläche.
W70 nur hauchdünn kreisend auftragen und bereits nach zwei Minuten sanft polieren - mindestens 6 Stunden Trockenzeit bis zum nächsten Wachsauftrag vergehen lassen. 4-5 Schichten genügen.

mfG

Harry
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hi!

Beim Bau der Trennebene mit 2K - Polyesterspachtel hab ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Mein Urmodell war sogar mit 2K - Autolack lackiert (Mipa, Acyrl). Trennwachs PAT928.


Grüße
Andreas
 
Hallo,

mit was fillert Ihr denn Euer Urmodel, bzw. welchen Spritzspachtel verwendet Ihr?
Verträgt sich der 1-K Spritzspachtel aus der Dose mit 2-K Autolack????

Danke Frank
 
Beim Urmodell AUSSCHLIESSLICH 2K-Material verwenden! So eine Form ist ziemlich teuer, also nicht an der falschen Stelle sparen.

Zum Fillern: das GfK-Urmodell richtig herb mit grobem Schleifpapier anschleifen, wenn's schon recht glatt ist, dann z. B. Standox Polyesther Spritzplastik aufpinseln oder spritzen (geht gut bis ca. 1mm). Wenn's nicht soo glatt ist eben zuerst den üblichen 2K-Feinziehspachtel. Spritzplastik und Spachtel sind relativ günstig. Der abschließende 2K-HS-Filler schon nicht mehr. Der ist aber wirklich notwendig um die letzten Riefen wegzukriegen und ist als letzte FLÄCHENDECKENDE Schicht unerläßlich. Selbst optisch arschglatte angeschliffene GfK-Stellen ohne Filler bringen einen dann beim Lackieren zum Schreien - plötzlich sind hier Pinholes oder Mini-Glasfasern sichtbar.
Solche Spritzplastik-Poly-Filler gibt's natürlich auch von Lesonal. 1kg kostet so ca. 30 Euro. Der HS-Filler kostet glaub ich das Doppelte.

Sepp
 

f3d

Vereinsmitglied
2 K Spachtel,

2 K Spachtel,

Hallo p51 flier,

das Problem mit der 2k Polyester Spachtel ist so alt wie der Formenbau selbst.

Hunderte wenn nicht tausende Modellbauer sind schon über dieses Problem gestolpert.
Es spielt keine Rolle ob 1 K Decklack usw. -- es ist die 2k Polyesterspachtel.
Grundsätzlich ist aber eine 2k Oberfläche härter und lässt sich besser polieren.

Den Spalt zwischen Urmodell und Trennebene am besten mit eingdickten Harz füllen, das Urmodell entnehmen und dann die Fläche glatt schleifen.

Damit habe ich nur beste Erfahrungen und messerscharfe Kanten.


MFG Michael
.
 

Arne

User
Moin,

alles wichtige wurde gesagt, nimm einfafch ausschließlich 2K-Systeme beim Urmodell. Finger weg vom Polyester-Spachtel für den Spalt an der Trennebene.

Den Spalt zwischen Urmodell und Trennebene am besten mit eingdickten Harz füllen, das Urmodell entnehmen und dann die Fläche glatt schleifen.
Genau so mache ich das auch und es ist m.E. nach allen anderen Methoden vorzuziehen. Seit einiger Zeit dicke ich das Harz dafür mit Talkum an, weil sich das dann hinterher perfekt schleifen lässt und es eine porenfreie Oberfläche gibt (die Mischung nicht zu dick ansetzen).

Gruß Arne
 

Gideon

Vereinsmitglied
f3d schrieb:
das Problem mit der 2k Polyester Spachtel ist so alt wie der Formenbau selbst.

Hunderte, wenn nicht tausende Modellbauer, sind schon über dieses Problem gestolpert.

Ich muß da leider widersprechen (mach das schon 15 Jahre mit Erfolg so)!

Es ist primär trennmittelbedingt - PVA druff und gut.

Schon klar, dass UP-Spachtel durch den Styrolanteil die Urmodelloberfläche anlöst - wenn aber vorher gut gewachst wurde, kann das allein schon das Problem verursacht haben (Erweichte Oberfläche).

Wachsbasierte Trennmittel enthalten Naphta als Lösungsmittel - da haben 1-K Lacke keine Chance bei. Lösungsmittelbeständigkeit ist bei Urmodellen Voraussetzung - oder aber Du verwendest nur PVA, mit all den Vor- und Nachteilen.

Epoxydharze sind ebenfalls nicht alle automatisch styrolbeständig
(Formenharze bzw. die entsprechenden Härter)

Ich persönlich habe nur beste Erfahrungen mit dem Formula Five beim Formenbau gemacht (Nur beim Formenbau verwenden)

Für´s Bauteil dann Wachs (evtl. + PVA)
 
Vielen Dank

Vielen Dank

Hallo zusammen,

zunächst ersteinmal vielen Dank für Eure vielen Antworten.
Ich hab jetzt erstmal alles wieder abgewaschen, die entstandenen Löcher mit Gfk-Gewebe und Harz geflickt.
Anschließend alles noch mal überschliffen und mit leicht eingedicktem Harz überstrichen damit sämtliche Faser abgedeckt bzw. gefüllt sind.
Das Ganze hab ich 2 Tage gut trocknen lassen und anschließend bis 600ér Körnung geschliffen.
Da ich heute keinen 2-K Streich bzw. Spritzspachtel bekommen konnte hab ich den normalen 2-K Spachtel etwas verdünnt damit er streichbar ist (das ganze habe ich schon einmal an einem Versuchsstück probiert).
Wenn alles getrocknent ist werd ich es noch einmal bis 600ér Körnung schleifen. Dann sollten sämtliche Riefen und Pinhole´s abgedeckt sein.
Morgen will ich dann das erstmal mit 2-K Lack draufgehen.

Damit das Harz beim verspachteln des Spaltes zwischen Trennbrett und Urmodell nicht am Urmodell klebt geht da auch Norpol W-70 oder sollte ich nur PVA nutzen?
Wie verhält sich denn der Lack beim Laminieren der eigentlichen Form.
Ich einem Beitrag von Marc K. hab ich gelesen das der Lack und das Trennmittel ab einer bestimmten Temperatur weich wird und sich mitteinander verpappt. Tritt dieses Problem bei 2-K Lack auch auf oder muß darauf nicht geachtet werden?

Wenn alles fertig ist kann ich einen kleinen Bericht von diesem Formenbau mit einer Materialliste machen - wenn´s gewünscht ist.

Beste Grüße - Frank
 

Milan

User
Knetgummi ist nicht der Bringer

Knetgummi ist nicht der Bringer

Entweder habe ich die Knetmasse eine Idee zu tief in die Ritze gedrückt oder ich habe mit dem Pinsel das Formenharz zu kräftig aufgetragen. Das nun " hochstehende " Formenharz habe ich mit einer Schlüsselfeile wieder runter geschruppt - hmmm. Mal sehen wie es weiter geht.
Beim nächsten mal probiere ich es wie F3D Michael vorschlägt.
mfG
Harry

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Milan

User
Hallo.

Das wird eine K2b Rhönschwalbe im Maßstab 1:3.85 oder schlimmstenfalls Sondermüll.

mfG

Harry
 
Hallo,
ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Erstellung von Urmodellen. 1K Komponenten sollte man in keinem Fall verwenden. Diese trocknen nur sehr langsam aus. Außerdem kann der 1k Lack keine gute Bindung mit dem Untergrund erzeugen. Das geht nur an den Stellen wo 2K-Spachtel aufgetragen wurde. Der ist meistens nämlich auch noch nicht ganz trocken. An den Stellen verbinden sich die Materialien. Der Letzte Anstrich sollte also ein 2K-Lack sein. Aber auch diese benötigen eine ganze Zeit um richtig auszuhärten. Den 2K-Lack gibt es jetzt auch schon seit einiger Zeit aus der Sprühdose. Ich selber nutze zum Finish Polyesterharz gespritzt Den W-70 Wachs nutze ich auch. Der hat einige Vorteile. Nur beim Erstgebrauch muss der richtig härten. Ich lasse meine Urmodelle erst mal eine Woche liegen. Beim späteren Abformen ist der W70 ideal. Nach mehren Abzügen brauche ich bei einigen Formen nur noch jedes 2-te mal wachsen.
 
Urmodell kaputt

Urmodell kaputt

Hallo zusammen,

da einige Zeit seit meinem letzten Beitrag vergangen ist wollte ich über den aktuellen Stand berichten.
Nachdem ich den Rumpf das erste mal mit 2K-Lack lackiert habe gab es noch einige kleine Pinholes und zwei kleine Läufer (naja bin leider kein Lackierer).
Das ganze hab ich nach 2 Tagen verschliffen und dananch noch mal lackiert und damit begann das Drama.
Der Lack ist nicht trocken gewurden und ließ sich wieder von der darunter liegenden Schicht abziehen. Also hab ich nochmal versucht das ganze abzuwaschen. Dabei hat sich dann ein Teil der Spachtelmasse abgelöst und unter dem GFK das Styro aufgelöst. :-(
Also noch mal alles von Vorne.
Zwischenzeitlich hab ich schon mal einige Test´s mit 1K-Spritzspachtel und 2K-Lack gemacht - es funktioniert!!!
Und ein neuer Rumpf ist in CAD auch schon gezeichnet. Der Aufbau soll dann mit M1 Gewebe erfolgen.

So und hier noch ein paar Bilder:

Der mit 1K-Lack lackierte und fertig polierte Rumpf nach dem einwachsen mit W70.
P1160086.JPG

Rumpf im Trennbrett.
P1160103.JPG

Der abgewaschene Rumpf mit 2K-Spachtel vor dem verschleifen
P1160107.JPG

Der fertig verschliffene Rumpf vor dem Lackieren.
P1160113.JPG

Und das ganze nach dem 1. mal lackieren.
P1160117.JPG

Sobald es etwas neues gibt werd ich Euch berichten.

Viele Grüße - Frank
 

Milan

User
Respekt !

Respekt !

Hallo Frank.

Finde ich gut, das Du die Flinte nicht ins Korn wirfst und neuen Anlauf nimmst.

Wenn Du schreibst, das Du mit M1 Gewebe den Aufbau machen willst, meinst Du doch sicher den Aufbau der Form und nicht des Urmodells ?!

LG

Harry
 
Formenaufbau

Formenaufbau

Hallo Harry,

natürlich meine ich den Formaufbau.

Das Urmodell werd ich wieder aus Styrodur mit GFK Überzug herstellen.
Durch die Konstruktion in Cad kann ich einige Spanntenquerschnitte zeichnen und diese dann auf ne dünnen Gfk-Platte übertragen. Die Spannten werden anschließend im entsprechenden Abstand auf ein Alurohr gefädelt und der Zwischenraum mit dem Styrodur aufgefüllt.
So sollte es wesentlich schneller gehn den Rumpf symetrisch herzustellen.

Eine Frage an die Moderatoren und alle Mitleser - soll der Bau des neuen Rumpfurmodells weiter beschrieben werden und wenn ja wo?
Weil ich zuvor noch eine kurze Diskussion über die Auslegung des Rumpfes führen möchte.

Ich bin mir noch unschlüßig wie ich den Querschnitt des Rumpfes auslegen soll hinsichtlich der Eignung als Hang-/ Allroundsegler und als Hotliner zur Verwendung der FePo4 Zellen.
Für die Verwendung der Akkus brauch ich einen vergleichsweise sehr großen Querschnitt der aber für die Verwendung als Segler wieder hinderlich (Leistungsmindernt) ist. Sind die beiden Ziele miteinander zu vereinen?

Gebt doch bitte mal Eure Meinung zum Besten. Ich stell morgen mal ein Bild vom jetzigen Stand rein.

Viele Grüße - Frank
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin!

Eine Frage an die Moderatoren und alle Mitleser - soll der Bau des neuen Rumpfurmodells

Ich bitte darum ;).

Würde vorschlagen, du machst zum eigentlichen Rumpfbau einen neuen Thread auf.
Eventuell können wa ja danach einen Magazinbericht daraus machen, damit es für die Nachwelt erhalten bleibt ;)
 
Ein neuer Rumpf entsteht!

Ein neuer Rumpf entsteht!

Hallo alle zusammen,

so, es geht weiter und wie geschrieben gibts nen neuen Treat.

Viele Grüße - Frank
 
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