Propellerauslegung

PropAuslegung – PC-Programm

Norbert Seidel
Erstveröffentlichung 03.06.2007


Frage ich ihn nach dem passenden Propeller für einen bestimmten Motor, so nennt mir mein freundlicher Modellbau-Fachhändler sofort die passende Größe. Solch ein Service ist ein gutes Stück Lebenshilfe, die insbesondere schon manchem Anfänger wirklich geholfen hat, sein Flugmodell in die Luft zu bekommen.

Schaut man aber etwas näher hin und will z. B. mit dem gleichen Motor ein Speedmodell und einen Oldtimer-Doppeldecker antreiben, dann wird schnell klar, dass der Motor an zwei sehr verschiedene Geschwindigkeiten angepasst werden muss. Der Propeller ist quasi das Übersetzungsgetriebe für die Anpassung der Motordrehzahl an die Fluggeschwindigkeit.

Klaus Bernhardt hat die erforderliche Theorie zusammengetragen und im RC-Network-MAGAZIN unter dem Titel - Du fliegst, wie Du einstellst! Teil 3 - Richtigen Propeller auswählen – veröffentlicht. Dabei hat er auch Drei- und Vierblattpropeller berücksichtigt.

Mit freundlicher Unterstützung von Klaus Bernhardt ist aus diesem Beitrag ein PC-Programm entstanden, das den Anwender systematisch zur geeigneten Propellerauswahl führt und ihm einige Rechenarbeit abnimmt. Ziel ist es, dem Anfänger einen Anhaltswert zu liefern, von dem ausgehend eine weitere Optimierung durch eigene Versuche erfolgen kann. Die Theorie soll hier nicht wiederholt werden. Sie wird im o.g. Beitrag von Klaus Bernhardt ausführlichst erläutert.

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Als erstes werden die Motorleistungsdaten ganz einfach in Form verschiedener Propellergrößen und den damit erreichten Drehzahlen eingegeben. Man kann diese Werte oft aus den Motor-Tests von Fachzeitschriften entnehmen. Alternativ kann man auch nacheinander Propeller verschiedener Größen an den eigenen Motor schrauben und die damit erreichten Drehzahlen messen. Diese Datensätze können gespeichert werden, um sie erneut zu nutzen oder mit anderen auszutauschen.

Aus diesen ermittelten Werten muss nun der günstigste Betriebspunkt herausgesucht werden. Das Programm berechnet als Auswahlkriterien den Luftmassedurchsatz und den Propeller-Last-Faktor, der als Maß für die Motorbelastung angesehen werden kann. Auswahlkriterium ist: Max. Luftmassedurchsatz bei möglichst geringem Propeller-Last-Faktor. Das Programm macht hierzu einen Vorschlag, der in der Regel übernommen werden kann.

Als nächstes muss die Fluggeschwindigkeit eingegeben werden.

Bild2.jpg

Auch hier gibt das Programm eine Hilfestellung. Nach dem Drücken des Hilfe-Buttons zeigt sich folgendes Fenster:

Bild3.jpg

Hier müssen nur die Flächenbelastung und der Auftriebsbeiwert, für den ausgelegt werden soll, eingegeben werden. Für den Auftriebsbeiwert Ca sind einige Beispiele angegeben.
Nach dem Festlegen der Geschwindigkeit erfolgt auch schon eine Propellerempfehlung.

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C:\Users\Konrad\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image004.jpg

Wegen der deutlich besseren Leistung sollte grundsätzlich dem Zweiblattpropeller der Vorzug vor einem Mehrblattpropeller gegeben werden.
Nicht jede beliebige Propeller-Zwischengröße kann man kaufen. Im letzten Schritt kann dann die tatsächlich gewählte Propellergröße eingesetzt werden.

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Das Bild zeigt ein Beispiel für die hierfür ermittelten Größen. An dieser Stelle wird für Zweiblattpropeller auch der Standschub mit berechnet, um eine Abschätzung zu ermöglichen, ob der gewählte Motor zu dem vorhandenen Modellgewicht passt. Auch wenn es physikalisch nicht ganz korrekt ist, wird der Standschub in kg angegeben. Das können sich die viele einfach besser vorstellen als eine Angabe in Newton.
(Anmerkung der Redaktion: Wird eine Kraft, wie hier der Standschub, in kg angegeben, multipliziert man diesen Wert mit 10 und erhält die Kraft in Newton (N). Den exakten Wert ermittelt man per Multiplikation mit 9,80665.)

Das Programm PropAuslegung kann hier heruntergeladen werden. Es ist Freeware. Mit in der zip-Datei eingepackt sind zwei Dateien mit den beiden von Klaus Bernhardt in seinem Artikel vorgestellten Beispielen: OS91Fx mit OS-Schalldämpfer und mit Zimmermann-Schalldämpfer.

Das Programm wurde sorgfältig erstellt und getestet. Für die Benutzung des Programms und die damit ermittelten Ergebnisse kann gleichwohl keine Gewährleistung in irgendeiner Form übernommen werden.

PropAuslegung.zip (35 KB) aktualisierter Download V 2.0

Das Programm ist ohne Installation direkt unter Windows lauffähig, sofern die für MS Visual Basic 6 erforderliche Runtime-Datei vorhanden ist. Üblicherweise schlummert diese schon auf dem System. Wenn nicht, kann man sie an vielen Stellen im Internet finden, z.B. bei Microsoft unter dem Stichwort: VBRun60sp6.exe.

Und jetzt viel Erfolg mit dem Tool.
Sollte es irgendwo im Programm haken, bin ich für jeden Hinweis dankbar: nseidel@t-online.de

Teil 3 - Richtigen Propeller auswählen
 

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