Griffiges

Griffiges

Claus Eckert
Erstveröffentlichung 03.03.2003


Das Cockpit des edlen Segelflugmodells war endlich fertig. Aber halt, da fehlt doch noch etwas. Womit wird denn das Flugzeug gesteuert? Ein Steuerknüppel musste her. Da war doch noch einer von der ASH übrig. Enttäuschung machte sich breit, denn der Griff war einfach zu groß. Ein alter Spruch sagt: „Nichts ist so unnütz, dass es nicht noch als schlechtes Vorbild gelten kann.“ In diesem Fall war es dann allerdings ein gutes Vorbild und zwar für einen selbstgebauten Steuerknüppel.


Um es gleich zu verraten., inklusive fotografieren, dauerte der Bau nicht länger als zwanzig Minuten, ehrlich.

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Das Vorbild im Maßstab 1: 3,5 ist einwandfrei zu groß

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Eine schnell gezeichnete Skizze zeigt die Größe, die wir brauchen.

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Folgendes legen wir bereit: ein Stück Eisendraht 1mm dick, etwas schwarzen
Schrumpfschlauch, wie man ihn bei Lötungen von Servokabeln verwendet, etwas schwarzen Schrumpfschlauch, wie man ihn bei Lötungen an 4 mm Goldstecker verwendet, ein Stück Kiefernleiste 2mm dick.
Werkzeug: Flachrundzange, Seitenschneider, scharfes Messer, Heißluftfön und natürlich Sekundenkleber.

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Als erstes werden zwei Drähte mit dem Seitenschneider abgeschnitten und entsprechend unserer Skizze gebogen.
Auf unsere Kiefernleiste wird der Steuerknüppel aufgezeichnet und mit dem Messer die Kontur herausgeschnitzt. Man kann natürlich auch eine elektrische Laubsäge verwenden.
Der Holzgriff wird längs geteilt.

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Zunächst wird das Vorderteil des Holzgriffs mit einem Tropfen Sekundenkleber auf dem Stahldraht befestigt.

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Jetzt wird der dünne Schrumpfschlauch bis an den Holzgriff aufgeschoben und anschließend verschrumpft.

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So sieht das nach der ersten Schrumpfung aus.

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Jetzt wird die andere Hälfte des Holzgriffes an den Eisendraht geklebt. Die Einkerbungen für die Finger braucht man vorher nicht zu schnitzen. Da wenden wir einen kleinen Trick an.

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Der große Schrumpfschlauch wird auf die richtige Länge abgeschnitten und aufgeschoben. Jetzt tritt wieder der Heißluftfön in Aktion.

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In die noch warme Schrumpfung werden mit dem Rücken der Flachrundzange die Einkerbungen eingedrückt. Anschließend wird mit einem scharfen Messer die Schrumpfung etwas verputzt.

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Jetzt fehlt noch unser Radbremshebel. Der bereits gebogene Draht wird mit Sekundenkleber an ein kleines Kiefernholzteil geklebt. Anschließend den dünnen Schrumpfschlauch erhitzen. Dann den dicken Schrumpfschlauch über das Holzteil und den Draht schieben und ebenfalls einschrumpfen.

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Jetzt den Radbremshebel noch etwas mit dem scharfen Messer sauber verputzen. An der Verbindungsstelle etwas Schrumpfschlauch entfernen und mit einem Tropfen Sekundenkleber an den Steuerknüppel kleben.

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Original und Nachbau. Und kostet nicht viel mehr als einen Blick ins Magazin von :rcn:
 
Sehr schön!
Ich brauche noch zwei Steuerknüppel in 1:5, für meinen Calif A21 von Robbe. Ich werde das mal probieren...

Gruß Mirko
 
Es gibt für mich Beiträge die mir Spaß machen. Dazi gehört ganz klar dieser. Modellbau und Idee, statt wie heute eher in 3D-Druck. Ich nutze selber gern und viel einen 3D-Drucker, aber aus einfachen Materialien zu solch einem Ergebniss zu kommen... Das ist für mich eine der wichtigsten Dinge am Modellbau. Danke auch wenn schon älter ;-)
 

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