150’ziger Laser, Grundeinstellung?

Hallo Leute.

Ich wollte gestern einen Kollegen helfen ein Laser 150 Einzylinder, Modell 1993, zum laufen zu überreden, hat nicht so richtig geklappt. Methanol mit 18% Synthetik- Öl, ohne Nitro. (Hab’ ich nicht gemixt, und ja, zum einlaufen nicht geeignet)

Gestartet isser, aber weder Leerlauf noch Volllast sind hinzubekommen. Er geht oben wie unten einfach aus, ich denke (da es qualmt wie aus einer Lokomotive)er ist zu Fett. Im Mittlerem läuft er, aber Sau-heiß... zu mager?
Außerdem, muss das Aas so mörderisch zurückschlagen? :mad: Nach mehreren Schlägen auf die behandschuhten Finger, sind wir aus Selbsterhaltungstrieb (man hat nur 10 Finger und nachwachsen tun die nicht) zum "Chickenstick" übergegangen. Einen 18x10 Holzpropeller von Menz hat’s schon zerrissen, und dabei das Anwurfholz aus der Hand, Meter weit weggeschleudert. Das kann’s ja auch nicht sein. :confused:

Das gute Stück hatte bis dato im Stillen Kämmerlein (nicht zu verwechseln mit der berüchtigten Treppe) geruht. Der Kollege hat (leider) den Vergaser zerlegt um die, im Laufe der Jahrhunderte, Verharzten Teile wieder sauber zu bekommen und dabei die Nadeln nicht wieder in ihre Fabrikeinstellungen eingeschraubt. Eine (Papyrus-) Anleitung ist nicht vorhanden.

Kann uns ein Lasermotor- Spezialist vielleicht mit den Grundeinstellungen aushelfen?
Wie viel Umdrehungen raus für die Leerlauf- und wie viel für die Volllastschraube?

Herzlichen Dank.

P.S. Vor 14 Tagen ist ein fast Gleichalter Laser 100 Einzylinder, schon fast beim bloßem hinschauen angesprungen. Ganz einfach. Das einstellen war reine Formsache: Der schnurrt wie eine Nähmaschine! :)
 

Lurchi

User
Hallo Thomas,
ich hab, glaub ich, vier Laser. Die springen alle durch die Bank schon durch das bloße Ansehen an. Wenn ein Laser nicht läuft, bekommt er zu wenig Sprit, oder die Glühkerze ist defekt. (unbedingt eine ganz kalte Kerze "F" einschrauben). Versuch mal folgendes:
Leerlauf eine Umdrehung auf, Vollgas 2 Umdrehungen. Damit müßte er zumindest mal laufen.
Methanoler einstellen muß man aber können. Vollgas ist normalerweise kein Problem, Leerlauf so: Wenn er untenrum fett läuft, Leerlauf etwas zu, aber immer nur ein paar Zacken. Wenn er beim zügig Gasgeben ausgeht, Leerlauf etwas auf, wenn er stottert, etwas zu. Wenn er so gnadenlos zurückschlägt, hast Du zu viel angesaugt. Versuch mal, die LS entgegen der Laufrichtung nur anzutippen. Meistens läuft er dann richtig rum an.
Unbedingt auch die Spritversorgung incl. Tank und Zuleitungen prüfen. Vielleicht liegts auch am "wieder zusammengebauten" Vergaser.
Aber wie gesagt, ein Laser läuft nur dann nicht wenn er kein (oder zu wenig) Sprit hat oder die Glühkerze irgendwie defekt ist.
Evt. noch das Ventilspiel kontrollieren!
Grüße
Eberhard
 
Danke Eberhard,
Das ging ja schneller als ich dachte, mit einer Antwort. :cool:

AHA! Die Leerlaufnadel ist mindestens 6 Umdrehungen auf! Und da ist immer noch Gewinde... man, das reicht ja für 10 weitere auf, bevor die ganz raus ist. Die Vollgasnadel hatte ich Daum mal Pi, 2.5 mal (die 08/15 Grundeinstellung bei Methanoler) aufgedreht. Alles viel zu viel. Ein Wunder das der damit überhaupt angesprungen ist, bzw., kein Wunder das der einem dass Bier bestellen beinahe für immer unmöglich gemacht hat. :D
Ich hatte mich nicht großartig gewundert warum nach zweimal ansaugen schon Sprit aus dem Vergaser läuft. (Der Motor ist hängend in einem Uralt- Selbstbau Fieseler Storch eingebaut.) Da ich Landrover als permanent Öl leckende Autos kenne, dachte ich der Laser muss auch so Lecken, halt ein Engländer.
Was für eine Kerze da drin ist, weiß ich nicht, vermute aber das die auch noch ein Original von 1993 ist. Der Tank und die Leitungen sind ganz neu, der alte Beschlag war, altersmäßig und klimatisch bedingt, versteinert.

Nun, am nächsten Wochenende werden wir es mit nun weit besserer Information noch mal versuchen.
 
Hallo Thomas,

bereite zwar auch gerade meinen Laser 150 für den Einsatz in einer FW 190 vor, hatte ihn aber bisher noch nicht laufen lassen. Er ist noch mit dem Super Tigre Vergaser ausgestattet, Vollgasnadel original von Lieferung her war zwei Umdrehungen offen.
Ihr habt eine 18 x 10 Holzlatte verwendet?? Vielleicht hat es diese zu Recht zerschlagen (?!?). Neil Tidey empfiehlt eine 16 X 8 und das wohl wegen der Schwungmasse in GFK. Es gibt noch zwei Adressen mit einigen weiteren Hinweisen und Tipps. Zum einen von Rudolf Fiala: http://members.aon.at/flug.fiala/laser.html und dann natürlich die Laser Homepage www.laserengines.com.
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass Eberhard sagt:
"unbedingt eine ganz kalte Kerze "F" einschrauben", denn die OS 4-Taktkerze "F" ist eine heisse Kerze. Heisse Kerzen werden auch von Neil Tidey und Rudolf Fiala empfohlen.

Jedenfalls viel Erfolg bei den nächsten Startversuchen und viele Grüße nach Namibia

Horst
 
Hallo Horst.

Richtig. Im betagten Laser meines Freundes ist auch der Super-Tiger Vergaser eingebaut. Da die Kerze wie beschrieben noch die mitgelieferte ist, wird’s wohl schon die richtige sein. (Schaue aber trotzdem noch mal nach.)
Ein 16x8 Propeller aus Plaste und Elaste? Kommt mir etwas klein vor, was für den eiligen Flieger, wie deine Focke Wulf. Da der Motor im Storch seine Arbeit tun soll ist aber mehr Schaufeln angesagt. Außerdem soll der Vogel bei uns auf rund 2000m bei über 30 Grad abheben. Aber, ich werde meinen Freund, überzeugter Holz und wenn es sein muss CFK Propeller Benutzer, von der Notwendigkeit eine GFK Propellers Einsatzes überreden, notfalls mit’n Freibier.
Ich mag auch lieber GFK Propeller, bei unserm Klima furztrocken im Winter, und schwülwarm im Sommer (wenn es regnet!), auch kein Wunder.

Der 100er Laser mit einer 15x10 Latte war vorher im besagten Storch und hat sich nicht zum abheben bequatschen lassen. Selbst als einer der Kollegen im Sturmschritt angeschoben hat, nichts zu machen gewesen: Nicht mal der Hintern wollte sich heben. Und das auf einer glatten Asphaltbahn.
So ein Storch kann aber auch Stur sein! :D

Danke für die Links, werde dort mal ein Glassauge reinhalten.
 

Lurchi

User
@Thomas und Horst:
Ich muß mich für meinen falschen Hinweis entschuldigen. Natürlich ist die OS-"F"-Kerze eine heiße Kerze. Muß ja auch sein, da ein Viertakter nicht bei jeder Umdrehung zündet und die Kerze bei der nächsten Zündung noch glühen sollte.
Ich habe bei meinem 150er eine graue Graupner (die neue sichelförmige)
mit 18x8, auf meiner Ultimate eine 17x8 APC.
Grüße
Eberhard
 
@Thomas und Horst:
Ich muß mich für meinen falschen Hinweis entschuldigen. ...

Klar, ne Kiste kaltes Bier, schon ist alles vergeben! ;):):):)

Wenn Horst es nicht geschrieben hätte... ich hätte es gar nicht bemerkt, da ich außer ein paar 46ziger OS Zweitakter nichts mehr mit Methanol betreibe. Alles andere sind Benzinmotoren und die haben einen anderen "Glow Plug"...:D
 
Hallo Eberhard, Hallo Horst
Wir haben gestern wieder versucht den Motor zum Laufen zu bringen. Mit nun richtiger Grundeinstellung, richtigen Propeller und der richtigen Glühkerze. Die Kipphebel sind geölt...

Bei der Einstellung passiert nicht viel. Ansaugen geht, dann, beim dritten oder vierten anwerfen springt er an, rennt kurz hoch und geht aus.
(Hm... zu wenig Sprit?)
Nach dem fünften oder sechsten mal Ansaugen und anwerfen und diesen 2 Sekunden Kurzlauf, habe ich die Leerlaufnadel immer wieder eine halbe Umdrehung weiter aufgedreht.
Keine Veränderung.
Bei 3.5 Umdrehungen springt er an, aber läuft verkehrt herum... ca.10-15 Sekunden und geht aus.
(Wat’n dat?:eek:)
Bei fünf Umdrehungen (so hatten wir dass schon am Anfang) springt er an (richtig herum) und läuft... lässt sich aber nicht einstellen. Und er wird wieder verflucht heiß. So heiß das sogar der Vergaser fast nicht mehr anzufassen ist. Ansaugen ist dann nicht mehr möglich, weil der Treibstoff aus dem Vergaser rausgeblasen wird, sobald man den Finger vom Ansaugstutzen nimmt. Auch wird der Treibstoff im Zulauf zurückgedrückt.

Nach dem abkühlen kann man wieder Ansaugen, anwerfen und er startet auch, aber wird nach ca. einer Minute wieder so heiß das wir nicht weiter versucht haben etwas einstellen zu wollen.
Der Motor ist aber in keinen Fall schwergängig, oder klemmt. Die Kompression ist fast als lächerlich zu bezeichnen, aber so soll es wohl auch sein... übrigens, egal ob er kalt oder heiß ist.

Erschwerend kam noch hinzu dass das Radio (MC22) oder der Empfänger auf einmal beschlossen hatte, selbst Gas/Leerlauf geben zu wollen... jedenfalls bewegt sich das Gasservo vor und zurück wie es grade lustig ist.
Auch dass noch... ein Unsichtbarer der auf der selben Frequenz mit seinem Radio spielt... da habe ich das Handtuch geworfen.:confused: :( :mad:

Ich bin kein 4Takt Fundi, der andere Laser aber hervorragend startet und läuft, denke ich irgendwas ist mit dem Motor verkehrt. (Timing?) Kollege Olaf will nun den Motor ausbauen und zurück nach England schicken.
Die Garantiezeit ist zwar (1993) als etwas länger abgelaufen zu bezeichnen, aber mal sehen was die Britten dazu sagen.

Jedenfalls danke ich euch für eure Tipps. :)
 
Hi Thomas,


da stimmt wirklich etwas nicht. Kompression hat der Laser normalerweise schon ganz gut.
Anbei ein Foto zur Überprüfung der Ventileinstellung. Der Deckel des Lasers ist schnell geöffnet und mit diesem Foto könnt ihr mal eben die Einstellung überprüfen. Foto ist von einem 150er Laser.

Viel Erfolg!
 

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matt

User
Hi,

ich rate ausdrücklich ab den hinteren Deckel zu öffnen, hab ich mal beim Laser 200 gemacht um dann festzustellen dass man die Zahnräder alleine nicht wieder in die richtige Position bekommt.
Die einzig wahre Adresse für Laser Motoren in Deutschland ist Helge Sangk, der schaut sich auch Motoren an die nicht bei ihm gekauft wurden oder schon sehr alt sind.
Ich hatte meinen Laser 200 (gebraucht gekauft) damals zu ihm geschickt, er hat ihn mit nach UK genommen und die Jungs von Laser haben das Ding wieder richtig montiert und gleich mal komplett eingestellt. Das Beste, ich habe dafür nur die Portokosten in Deutschland bezahlt. Das nenne ich Service...mach das mal mit einem OS.
 
Danke euch auch für die Antworten, auch wenn die 180grad auseinander liegen.:D
Nun, da ich Techniker bin, würde ich das Motörchen schon zerlegen und wieder zusammenbauen können... kein Thema. Aber, es ist nicht mein Motor.

Da das ganze doch komplizierter zu werden scheint als nur eine Einstellung, habe ich nun auch Laser in England angeschrieben und um Hilfe gebeten. Mal sehen, ob der Hersteller sich herab lässt eine brauchbare Antwort aus sich herausquetscht.
Ist ein weiter Weg von Windhoek bis London.

Ich werde was von mir hören lassen, wenn ich was rausbekomme.
 
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