AGM Batterie laden

Yo, ich versuche hier gerade eine AGM Starterbatterie mit 12V und 80Ah aus dem Auto zu retten. :o
Sie hatte nach Ausbau aus dem Auto nur noch 4,8 V. 👍
Nach etwas hin und her am Modellbau-Ladegerät (Graupner UDP 50) konnte ich das Teil wieder etwas aufpäppeln, so dass ca. 9,5-10V anlagen, damit auch das Ladegerät nicht meldet "zu geringe Zellenanzahl" ^^

Erster Ladevorgang (Pb Ladeprogramm, 14,7V Ladeschlussspannung, somit CC/CV) war folgendes zu beobachten:
Ich musste manuell die Stromstärke nachregeln. Gleich mit 10A ging nicht, knallt sofort auf 14,7V, Ladeende. Das selbe sogar mit 400mA und darunter. Knallt sofort auf 14,7V, Ladeende.
Gerade der geringste Ladestrom war genug, also 100mA, damit die Spannung nicht durchballert. Ok, dann eben mit 100mA. Nach einiger Zeit konnte ich ich auf 200mA erhöhen, dann auf 400mA usw... Die Spannung ging dann so gegen 14,4-14,5V rauf bei jeder Ampere-Zugabe, sank dann, dann folgte wieder Ampere-Zugabe, Spannung stieg sofort an, sank wieder usw... und es bestand Hoffnung sich eben mal so durchzuarbeiten. Das ging dann ca 24h so bis ich bei ca 5,5A angekommen bin. Dabei habe ich es belassen, die Spannung lag bei ca. 14,5V. Pennen gegangen, in der Früh waren es dann 3,5A und es lagen die eingestellten max 14,7V an. Das ging dann so die nächsten 24h. Das Teil fiel also nie auf Erhaltungsladung (Ca 1/100 C) Nach 49h manueller Abbruch.
Insgesamt wurden ca. 150Ah reingeballert in den 80Ah-Akku, leider hat er sich dabei nicht dupliziert. :o
Wie ist das nun zu interpretieren, dass zwar 14,7V anliegen, aber 3,5A wohl ständig reingeballert werden könnten ohne Ende?
Jedenfalls, Ruhespannung (nach ca 8h Ruhe) bei 13,02V.

Nun ging es weiter. Entladen mit 80W auf 10,5V.
K, dann wieder aufgeladen, sofort mit 10A von Anfang an. Über Nacht, in der Früh lagen dann ca. 1,5A an bei 14,7V konstant. Habe das dann noch einige Zeit beobachtet, bzw Ladekurve gesichtet, keine Chance die Erhaltungsladung zu erreichen.
Wie ist das nun zu interpretieren, dass zwar 14,7V anliegen, aber 1,5A wohl ständig reingeballert werden könnten ohne Ende?

Heute habe ich das Teil wieder entladen auf 10,5V mit 80W.
Aktuell ladet es wieder mit 10A. In der Früh werde ich dann wohl wieder sehen, welche Stromstärke anliegt bei 14,7V.

Kapazitäten beim Laden/Entladen weiß ich nicht, müsste ich im Gerät nachschauen, geht aber nicht, ladet ja gerade. Werde ich noch nachliefern.


Jemand Erfahrung mit Rettung von AGM Starterbatterien mit nem RC-Ladegerät? Ich erwarte mir da keine Wunder, wäre aber cool wenn ich so 1-2 Winter noch retten könnte. 👍
 
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turbod

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Entscheidend wird sein, wie die Batterie sich unter echter (Anlasser)-Belastung verhält.
80W ist da nix. Kapazitätsmessung bei 1/10C ist bei Starterbatterien da nicht wirklich aussagekräftig.

Das bei einer Tiefentladung entstandene Bleisulfat bildet sich beim Aufladen nicht mehr zurück, es erhöht sich der Innenwiderstand mit entsprechender Auswirkung auf Lade- und Entladeströme.

Ich bin gespannt auf das Ergebnis, aber pessimistisch.

Erfahrungsgemäß sind Modellbaulader für AGM-Batterien eher weniger bis nicht geeignet.
Bei rc-dome ist sogar zu lesen, dass mit Junsi-Ladern keine AGM-Batterien im Pb-Programm geladen werden dürfen.
 
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Papa14

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Jemand Erfahrung mit Rettung von AGM Starterbatterien mit nem RC-Ladegerät?
Du machst die Sache nur schlimmer, als sie schon ist. Eine AGM sollte mit IUoU-Kennlinie geladen werden, zusätzlich sollte das Ladegerät ein Programm zur Desulfatierung haben. Hol dir ein dafür geeignetes Ladegerät.
 
Heute habe ich das Teil wieder entladen auf 10,5V mit 80W.

Hallo,

beim Anlasser fließt beim Startvorgang (Drehzahl = 0) ein sehr hoher Strom, er wird nur durch den Anschlusswiderstand vom Bürstenmotor
und dem Bleiakku DC-Ri begrenzt. Der max. Strom wird auch als Kurzschlussstrom bezeichnet.
Der 0.7 kW Bosch Anlassermotor von meinem 800 ccm Motorrad hat bereits einen Kurzschlussstrom von 320 A laut meinem Werkstatthandbuch.
Die Batterie ist dabei eine 21 Ah Blei-Gel Batterie.

Tiefentladene Bleibatterien sulfatieren und werden hochohmig. Bei AGM dauert das Sulfatieren länger als bei den herkömmlichen
Starterbatterien. Hat der tiefentladene Zustand bei der AGM über mehrere Tage gedauert, dann ist die Sulfatierung stark fortgeschritten
und die Batterie ist wahrscheinlich nicht mehr zu retten.

Gruss
Micha
 

Papa14

User
Am besten hier mal reinschauen.
Da steht im Wesentlichen das Gleiche, was ich schon oben in einem Satz geschrieben habe. :eek:

Der 0.7 kW Bosch Anlassermotor von meinem 800 ccm Motorrad hat bereits einen Kurzschlussstrom von 320 A laut meinem Werkstatthandbuch
Hallo Micha,

deinen sonst so überragenden Kenntnissen zum Trotz - das ist nur graue Theorie :D.
Ich kenne kein Moped (vielleicht mit Ausnahme der Eisenhaufen aus Milwaukee), das 320A zieht, noch kenne ich eine Mopedbatterie, die diesen Strom aushalten würde. Ich würde sagen, der limitierende Faktor ist da der Kurzschlussstrom der 21 Ah Startbatterie ... und den schätze ich mal auf 100, vielleicht 105A. Aber da bricht die Spannung schon brutal ein.

Eine AGM mag so hohe Ströme übrigens nicht besonders, da sind i.d.R. stinknormale Bleisäure Batterien besser. Insofern wundert mich, dass eine AGM als Starterbatterie eingebaut war. Aber wem's gefällt ...
 
deinen sonst so überragenden Kenntnissen zum Trotz - das ist nur graue Theorie :D.

Hallo Peter,

du hast halt keine Ahnung von einem Bürstenmotor. :D Der Kurzschlussstrom oder auch Blockierstrom (Drehzahl = 0) fließt für den Bruchteil einer Sekunde bei einem ungeregelten Bürstenmotor an der Batterie. Natürlich fließen bei einer Nennleistung von 700 Watt der Lichtmaschine bei meinem Motorrad bei drehendem Anlasser selbstverständlich bei weitem keine 320 A. Die 320 A sind der Kurzschlussstrom des Anlassers bei einer idealen Batterie mit 0 Ohm Innenwiderstand.

Eine sulfatierte Batterie im Auto ist nie und niemer in der Lage, die hohen Anlasserströme zu leisten. Darum geht es in meinem Beispiel.

Auch deine Aussage zu den Ströme der AGM ist falsch:

1684158772098.png


Quelle: https://www.backyard-racing.ch/allgemeine-informationen-zu-batterien/kbi-48.html

Gruss
Micha
 
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Papa14

User
du hast halt keine Ahnung von einem Bürstenmotor. :D
Hallo Micha,

du hast halt keine Ahnung von Motorrädern :D :D :D. Die theoretischen 320A werden aufgefressen von der Zuleitung, dem Bürstenfeuer und der Batterie, die in die Knie geht. Aber ja, den "Bruchteil einer Sekunde" lasse ich durchgehen. :cool:

Betr. AGM - ich habe nur gesagt, dass sie die hohen Ströme nicht so gern mögen, nicht, dass sie sie nicht können. Zumindest geht das aus dem Datenblatt meiner Aufbaubatterie hervor.
 
4,8V ist eigentlich Weit unter der "Schmeiß weg" Spannung ;) hatte ich trotzdem mal beim Rasentraktor wiederbelebt, mit meinem CTek mit AGM -Recond Funktion.. hat dann genau immer zum Kaltstart gehalten, war ein Warmstart nötig, musste ich mit nem Booster ran...

Tipp von mir: Borg dir von nem Kumpel ein Ladegerät das AGM und Reconditioning kann, und Versuch dann mal etwas Kurzstrecke zu simulieren, wie man es an nem Shoppingtag mit der Frau des Hauses macht...

Dann kriegst du ein Gefühl was der Akku macht...

P.S. Hab den Akku meiner Honda so auch 2 Jahre rüber gebracht.... ist dann an Hitzekollaps am Gardasee gestorben... Ende vom Lied war dass ich von 18 Uhr Freitag Abend bis Samstag 9 Uhr auf nen Ersatzakku warten musste ;)

Grund war, dass die Honda nach dem Entfernen der Starterkabel keinen Bock auf die niedrige Spannung hatte und kein Gas annahm..
 
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Na, aus Beitrag #5 von Micha:

""Bei AGM dauert das Sulfatieren länger als bei den herkömmlichen Starterbatterien.

Hat der tiefentladene Zustand bei der AGM über mehrere Tage gedauert, dann ist die Sulfatierung stark fortgeschritten
und die Batterie ist wahrscheinlich nicht mehr zu retten.""
 

RdS

User
Besorg die ein KFZ-CTEK oder ein -NOCO Ladegerät, die haben entsprechende Programme,
villeicht ist was zu retten.
 
du hast halt keine Ahnung von Motorrädern :D :D :D. Die theoretischen 320A werden aufgefressen von der Zuleitung, dem Bürstenfeuer und der Batterie, die in die Knie geht. Aber ja, den "Bruchteil einer Sekunde" lasse ich durchgehen. :cool:

Hallo Peter,

ich hab geschrieben das mein Anlasser vom Motorrad mit einem Blockierstrom von 320 A angeben ist, mehr nicht. Selbst im Modellbau wurde der Wert vom Blockierstrom bei den Bürstenmotoren angegeben, siehe Graupner Speed 500. Kann der Motor drehen, dann wird der Blockierstrom bei einer idealen Spannungsversorgung nur im Bereich von wenigen Millisekunden erreicht, er erklingt nach einer E-Funktion ab. Hat die Batterie aufgrund einer Tiefentladung einen hohen Innenwiderstand erreicht, dann fließt der Blockierstrom eines Anlassers nicht mal mehr Ansatzweise. :D

1684211470271.png


Im übrigen ist meine 21 AH Batterie im Motorad mit einem Kälteprüfstrom von 300 A (EN) spezifiziert.

Es geht mir um die Dimension vom Anlasserstrom, bei einem Auto mit einer 80 Ah Batterie ist der zu erwartende Anlasserstrom deutlich höher als bei meinem Motorrad.

Dieses war die Frage vom TO.
Jemand Erfahrung mit Rettung von AGM Starterbatterien mit nem RC-Ladegerät? Ich erwarte mir da keine Wunder, wäre aber cool wenn ich so 1-2 Winter noch retten könnte. 👍

Ein Bleiakku der nach dem Ausbau nur noch 4.8V hatte, ist in meinen Augen nicht mehr zu retten, schon gar nicht für die nächsten zwei Winter.
Das ist meine Antwort.

Gruss
Micha
 
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Gast_74695

User gesperrt
Jedenfalls, Ruhespannung (nach ca 8h Ruhe) bei 13,02V.
Das ist ja schon mal nicht schlecht. Der Innenwiderstand ist das entscheidende Kriterium, für welche Stromentnahme der Akku noch taugt. Kann man relativ leicht selbst messen.
In deinem Fall würde ich mit den 80W entladen und mit einem Digitalvoltmeter die Spannung beobachten. Dann hängt man einen zweiten Verbraucher mit bekannter Leistung dazu, z. B. eine 12 V H4-Lampe mit 55 W (~ 4,5 A). Der Innenwiderstand ist dann die Differenzspannung durch den Differenzstrom.
Den Strom muss man nicht messen, es geht ja nur um eine Hausnummer. Wenn die Akkuspannung um die 12 V liegt und die Lampe ordentlich ;) leuchtet, reicht das als Hinweis auf den fließenden Strom.
 
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VolkerZ

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Durch die Tiefentladung hat die Batterie in jeden Fall einen Schaden bekommen. Dieser Schaden ist auch nicht wieder rückgängig zu machen. Ob die Batterie jetzt noch für deine Anwendung ausreicht kannst nur du durch die Benutzung herausfinden. Und bei AGM Batterien soll man keine "Recond" Funktion verwenden. Warum das Ctek bei manchen seiner Ladegeräte zulässt?

Gruß VolkerZ
 

Gast_74695

User gesperrt
Bei einer neuen 12 V/80 Ah AGM Batterie kann man mit etwa 5 mΩ Innenwiderstand rechnen. Bei dem Beispiel mit 80 W Grundlast und der H4 Lampe mit 4,5 A hätte man dann eine Differenzspannug von 4,5 A* 0,005 Ω = 0,0225 V, also 22,5 mV. Bei einem älteren und/oder geschädigten Akku wird man eine deutlich höhere Differenzspannung messen.
Die Grundlast benötigt man übrigens, um die chemischen Prozesse im Akku aus der Rechnung herauszuhalten. Klingt leider alles komplizierter als es tatsächlich ist.
 
So, dann melde ich mich mal wieder. Thx für oire Beiträge. 👍

Aktuelle Ruhespannung liegt bei 13.11V (nach ca. 20h)
AGM Batterie war natürlich in nem Auto mit Start-Stop eingebaut, AGM mit Calcium, also Standard-AGM-Batterie. Aktuell ist dort jetzt eine brandneue Batterie verbaut. Bis ich also die "gerettete" Batterie testen kann, wird es noch lange daueren. Erst muss die brandneue "draufgehen". Eventuell teste ich die "gerettete" Batterie ab nächsten Herbst wenn ich mich dazu moti4en kann (und ich meine Schulter bis dahin regeneriert haben werde hoffentlich).
IUoUwäre sicher besser gewesen, kenne aber leider niemanden mit so nem Teil bzw. die 50-60EUR müssen es auch nicht sein, es ist einfach mal ein nice to have a Ladegerät, warum also mal nicht probieren-Experiment. Und ob ich mit nem IUoU-Gerät noch mehrere Winter durchhalten würde?

Ich kann aber auch im Auto abschätzen, wie lange es die Batterie noch machen wird. Irgendwann, wenn die Batterie generell schwach wird, funzt das Start-Stop System nicht mehr, das Spannungslevel ist dann einfach zu niedrig, was dem Boardcomupter auffällt und er eben Start-Stop untersagt, auch im Sommer. Dann weiß ich, das Teil hält noch 1 Winter durch, dann wars das.

80W Entladeleistung, weil das Ladegerät zum Entladen nicht mehr hergibt. Was auch ok ist, ich wollte damit nur die Kapazität abschätzen und nicht einen Startvorgang des Autos simulieren.
Beim ersten Entladen waren es 62Ah bis 10,5V, hätte natürlich noch weiter entladen können. Ein paar mehr Ah stecken da also sicher noch drin.
Beim zweiten Entladen waren es ca 57Ah bis 10.5V, hätte natürlich noch weiter entladen können. Ein paar mehr Ah stecken da also sicher noch drin.

Innenwiderstand laut Ladegerät ist recht hoch bei ca. 100mOhm. Wobei da auch die Kabeln vom Ladegerät zur Batterie mitgemessen werden. Ich nehme aber an, dass der Großteil der 100mOHm von der Batterie stammen.

Durch die Tiefentladung hat die Batterie in jeden Fall einen Schaden bekommen. Dieser Schaden ist auch nicht wieder rückgängig zu machen. Ob die Batterie jetzt noch für deine Anwendung ausreicht kannst nur du durch die Benutzung herausfinden. Und bei AGM Batterien soll man keine "Recond" Funktion verwenden. Warum das Ctek bei manchen seiner Ladegeräte zulässt?

Gruß VolkerZ

Angeblich hat C-Tek auch bereits erkannt, dass Recond bei AGM keinen Sinn macht. Dazu gibt es in einem anderen Forum eine Stellungnahme von C-Tek.
 
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S_a_S

User
100mOhm machen dann maximal 131A Starterstrom. Oder wenn man davon ausgeht, dass die Elektronik noch 6V braucht, darf der drehende Anlasser nicht mit mehr als 70A* (also 420W) "orgeln"

Bei Kälte steigt der Innenwiderstand...

Grüße Stefan


* hier gehören aber auch alle anderen Verbraucher noch dazu, die in der Startphase nicht abgeschaltet werden.
 
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