Aussetzer SAVÖX SG-0211 MG

[eagle1311]

Gestern hatte ich, Gott sei Dank in ausreichender Höhe, ein unkontrollierten Ausschlag des Höhenruders auf Höhe, so dass der Segler die Nase ordentlich in Richtung Himmel zog, um anschließend einen unkontrollierten Flugzustein einzunehmen.
Nach dem Strömungsabriss, der Segler wieder die Nase in Richtung Erde senkte, war wieder alles unter Kontrolle und Segler reagierte wieder vollkommen normal auf meine Steuerbefehle.

Eingebaut direkt im Höhenruder ist aufgrund der geringen Bauhöhe ein SAVÖX SG-0211 MG Flächenservo.
Hat jetzt auch gute 2 Jahre ohne jedwedes Mucken wunderbar funktioniert.

So heftig, wie der Segler reagierte, muss das Servo einen Vollausschlag auf Höhe durchgeführt haben.

FRAGE:
Hat jemand ebenfalls solche Erfahrungen machen "dürfen"?
Ist das normal?
Ich dachte hier ein seriöses Servo für die kritische Funktion "Höhenruder" im Einsatz zu haben.

Viele Grüße,
Dirk

 

[UweHD]

Wer sagt dir denn, dass das Servo die Ursache war?
Was sagt denn die Funkstrecke? 35Mhz? 2,4Ghz? Failsafe am HR auf "hold" oder "position"? Falls ja, welche Position? Gibt es Logdaten?

 

[eagle1311]

mögliche Ursachen für "Servo-Vollausschlag"

mögliche Ursachen für "Servo-Vollausschlag"

Hallo Uwe,

vollkommen richtig, es gibt darüber hinaus weitere mögliche Ursachen für das spontane Reagieren des Servo's.
Als der "Schreckmoment" passierte waren 2 weitere Vereinskollegen auf dem Platz, wo wir im Anschluss die möglichen Ursachen diskutierten.

1.) Funkstrecke
Würde ich zu 99,99995% ausschließen wollen, da keine Sprachansage bzw. Warnton vom Sender "Taranis" (2,4GHz, FrSky-System) gegeben wurde.
Telemetrieaufzeichnung war nun gerade zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht aktiviert.
Was ebenfalls dagegen spricht ist der Umstand, dass ich seit 2,5Jahren keinen einziges Zucken in 3 verschiedenen Flugzeugen, wo die X8R-Empfänger eingesetzt sind, hatte.
=> für mich bis dato eine absolut sicherer Funkstrecke
Was ebenfalls dagegen spricht ist der Umstand, dass alle Servokanäle im FAILSAFE im Empfänger auf HOLD programmiert sind (Werkseinstellungen).
Der letzte Befehl war Mittelstellung => KEIN Befehl in Richtung Höhe bzw. Tiefe !!!

2.) Spannungseinbruch in der Empfänger-/Servoversorgung
Würde ich ebenfalls mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen wollen, da dann für mein Verständnis die verwendete Akkuweiche EMCOTEC DPSI RV Mini 6 Magic eine akustische als auch optische (LED) Warnung ausgegeben hätte. Hat sie aber nicht. Die beiden Versorgungsakku's LiFe 3s 3700mAh waren auch zur Hälfte ihrer maximalen Kapazität geladen.
Halte diese Möglichkeit somit für sehr unwahrscheinlich als mögliche Ursache für den spontanen Vollausschlag des Servo's auf Höhe.

3.) sporadischer Vollausschlag des SAVÖX-Servo's
Wie gesagt, für mich die einzige logische Ursache und deswegen auch meine Frage hier im RCN.
Da auch ein Vereinskollege im Frühjahr diesen Jahres Probleme mit einem SAVÖX-Servo hatte:
Zu einem zufälligen Zeitpunkt reagierte das Servo nicht mehr auf Steuerbefehle, verharrte mehrere Sekunden in der Bewegung, bis es wieder auf die Steuerbefehle reagierte.
Aus diesem Grund bin ich jetzt etwas skeptisch geworden.
Mal ganz ehrlich, mit den einfachen & billigen Servo's vom bösen Chinesen hatte ich solche Probleme noch nie.
Höchstens Karies, gut waren halt keine Metallgetriebe ;-)

Was tun?

Klar werde ich das Servo jetzt einem Dauertest heute Nachmittag auf der Terasse unterziehen, ob sich das Phänomen wieder zeigt.

Ich bin für jeden Hinweis bzw. für Hilfen aufgrund eurer Erfahrungen absolut dankbar.

Viele Grüße,
Dirk

 

[UweHD]

3.) sporadischer Vollausschlag des SAVÖX-Servo's

Was tun?

wenn du die Funkstrecke ausschließen kannst, dann kann ich dir evtl mit meinen eigenen Erfahrungen weiterhelfen. Ich hatte ein ähnliches Phänomen an einem Querruderservo meiner Extra. Das Servo ging nach einigen Minuten Flugzeit sporadisch auf Vollausschlag, ganz unvermittelt und fast nicht nachstellbar. Am Boden passiert das fast nie, meist nur im Flug
Das Servo, ein Savöx SA1230SG, hatte ich dann zweimal(!) gegen eine neues getauscht, das Problem blieb bestehen.

Des Räsels Lösung: Nach Austausch des kompletten Servokabels zwischen Empfänger und Servo inkl. der Flächenstecker (MPX) war plötzlich Ruhe. Es war also irgendwo ein Wackelkontakt, wo auch immer.

https://player.vimeo.com/video/137711128

 

[eagle1311]

Wackelkontakt in den Steckverbindungen

Wackelkontakt in den Steckverbindungen

Das könnte noch die Erklärung sein.
Das HR-Servo ist direkt im HR montiert und über eine MPX-Stecker/Buchse-Kombination über die SR-Flosse mit dem Kabel zur Akkuweiche verbunden.

Ich werde mir diese jetzt mal genauer anschauen, ob da die Möglichkeit eines Wackelkontaktes gegeben ist.

Danke für deinen Hinweis.


Das verlinkte Video ist auch gut: Solche sporadischen Servoreaktionen braucht kein Mensch.
Obwohl das hier wiederum durch die Vibrationen des Verbrenners gut nachvollziehbar ist.
Den "Verbrenner-Vibrator" hab ich ja in meinem Segler so nicht drin.
Antriebsstrang vom Nasenantrieb und Empfänger samt Antennen sind bewusst so weit wie möglich auseinander platziert worden, so dass hier eine gegenseitige Beeinflussung ausgeschlossen werden kann.

 

[UweHD]

D ...Das verlinkte Video ist auch gut: Solche sporadischen Servoreaktionen braucht kein Mensch....

Ich kann dir versichern, bei den großen Ruderflächen sorgte das für ein, naja, interessantes Flugverhalten

 

[Auftrieb]

...Das HR-Servo ist direkt im HR montiert und über eine MPX-Stecker/Buchse-Kombination über die SR-Flosse mit dem Kabel zur Akkuweiche verbunden....

Das Servo hat also in der Dämpfungsfläche des SR auch eine Steckverbindung? Ist das so richtig?

Warum verlängerst Du das Servokabel nicht einfach durch eine narrensichere Lötung?

 

[Bushpilot]

.... interessantes Flugverhalten

Wenn das alles ist, geht’s ja noch.
Aber so was im letzten Meter beim Landen, kann einen „Bremsstreifen“ verursachen.

In der Unterhose!


Ich hatte es woanders schon mal geschrieben: Eine Oxidation im Stecker wäre auch noch eine Möglichkeit. Das doofe ist, man sieht es nicht gleich. Und den Stecker raus - rein macht da nur wenig „sauber“.

 

[eagle1311]

Hallo Pit,
wegen der einfacheren Montage/Demontage des Höhenruders auf dem Platz befindet sich auf der Oberseite der Dämpfungsflosse eine MPX-Buchse und auf der Unterseite des Höhenruders (T-Leitwerk) ein MPX-Stecker.
Die Adern sind auf jeweils zwei Stiften verlötet. Wenn es also bei einem Stift ein Problem geben sollte gibt es noch eine zweite Kontaktstelle (Redundanz)

So vermeide ich das Gefummel mit der Ruderanlenkung jedes mal beim Auf-/Abbau auf dem Platz.
Hat bisher immer bestens funktioniert.

 

[Auftrieb]

Ach so hast Du das gelöst, nun, wenn eine Seite der MPX Verbindung schwimmend gelagert ist, spricht nichts dagegen.

Mir wäre an Deiner Stelle das Risiko mit dem Servo zu groß, daher würde ich es einfach (wenn Du gut rankommst) gegen ein neues eintauschen. So kannst Du den Fehler dann wenigstens einkreisen. Zeitweilige nicht zuordenbare Aussetzer sind auf dem Höhenruder ein absolutes No-Go.