Balancieren, wenn es der Lader nicht mehr schafft

Jetzt nach dem Winter kam es vor, dass einige Zellen meiner Akkus nicht mehr auf 4,2V gebracht wurden. Der Unterschied war anscheinend auch für den Balancer zu groß, um die Zellen auf ein eiheitliches Spannungslevel zu bringen.
Bevor ich aber die Packs zur Sammelstelle tragen wollte, versuchte ich mit einer Festspannungsquelle unter ständiger Beobachtung, eingestellt auf 4,5V (laut dem Messgerät) über den Balancerstecker einzeln zu laden. Es floss je nach Spannung der Zelle ca 0,5 - 1,2A Strom. Ich kontrollierte auch zwischenzeitlich des öfteren die Spannung dieser Zelle und stoppte den Ladevorgang bei einer Leerlaufspannung von 4,2V unbelastet. Zusätzlich prüfte ich auch noch mit einem diesere Akkumessgeräte den Akku.
Heute flog ich mit diesem Pack und nach dem Flug bei noch 35% Restkapazität, war die Spannungslage der Zellen sehr nahe zusammen. Es sind dies Packs yuno power mit 4s 6500 MaH und 60C. Ich habe 4Stück davon und verwendse diese Paarweise als 8S.
gekauft habe ich diese vier Zellen August 21.
Meine Frage an euch, welche besser bewandert sind, als ich in diesem Fachgebiet ist folgende, ist diese Methode eine Möglichkeit um ein Akkupack zu retten, oder war dies ein Zufallserfolg von mir? Auch könnte es durchaus sein, dass dies sehr gefährlich ist und ich nur Glück hatte damit, dass nichts passiert ist?

Franz
 

Börny

User
Servus Franz,

die Frage zu Deinem Vorgehen kann ich Dir nicht beantworten. Aber ich bin in der glücklichen Lage und besitze noch einen Graupner LiPo Balancer 6 plus (Best.-Nr.: 3065). Mit diesem habe ich schon oft bei älteren, oder auch lange gelagerten, Akkupacks die einzelnen Zellen wieder ins richt euch gebracht. Gerade dann, wenn meine Ladegerät während und nach dem eigentlichen Ladevorgang es ewig und drei Tage nicht hin bekommen hat. Einfach Akku an besagten Balancer mit Ladekabel und Balanceranschluss ohne weiteres Ladegerät hängen, starten und unbesorgt laufen lassen.
 

S_a_S

User
Franz,

das Ladegerät hat einen Algorithmus, um alle Zellen zu füllen.

Prinzipielle Erklärung der Lademethode :
Konstantstrom mit 1C bis Ladeschlussspannung erreicht ist, dann Beibehalten der Ladeschlussspannung, dabei geht der Ladestrom zurück - und der Ladevorgang ist beendet, wenn der Strom auf 0,05C gesunken ist.
Bei Deinem 6500mAh-Akku ist der 1C Ladestrom 6,5A, der Abschaltstrom wäre dann 0,325A.

Jetzt hängen aber Deine Zellen in Reihe mit undefiniertem Ausgangszustand (Selbstentladung über längere Zeit).

Wenn also das Ladegerät mit 1C auf die Zellen los geht und auf stark unterschiedlich geladene Zellen trifft, sind die noch "vollen" Zellen als erstes auf der Ladeschlusspannung.

Nun muss für diese Zelle auf Konstantspannung umgeschaltet werden, das passiert per "über den Balancer Strom am Akku vorbei leiten". Wenn noch nicht alle Zellen auf dem Ladungsniveau sind, muss deshalb auch der Ladestrom insgesamt reduziert werden (weil seriell). Der Balancerstrom ist aber begrenzt z.B. auf 300mA (weil dabei wird es dann im Ladegerät warm!).

Wenn da in den leeren Zellen noch viel Kapa fehlt, schlägt vermutlich das Unterschreiten der 0,05C-Grenze oder die Zeitabschaltung (nach 2h) zu.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten:
1) Einzelzellenladung wie von Dir praktiziert (allerdings da bitte immer auf 4,2V an der Zelle begrenzen !!!) -> hier also eher Zufall, dass bei 4,5V nicht allzuviel passiert ist.
2) oder beim Ladegerät eine geringere Kapazität (dann ist der Balancer-Strom über der 0,05C-Grenze) einstellen und mehrfach den Ladevorgang anwerfen - und damit die Zellen "langsam" zu balancieren.

Wenn die Zellen aber auch beim Entladen wieder aus der Balance kommen (dauerhafter Kapazitätsverlust), ist beim nächsten Ladevorgang auch wieder mit vorzeitiger Abschaltung zu rechnen.

Grüße Stefan
 
Meine Ladegeräte welche ich derzeit benutze:
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Ich habe aber noch wesentlich mehr Lader auf Lager, benutze aber derzeit diese 3, weil am stärksten.
Bisher konnte ich mit meinem alten Graupner Ultramat14 (der war noch ohne Balancer ) meist solche Probleme lösen, ging diesesmal nicht. Er schaltete jedesmal schnell auf Akku voll und stoppte den Ladevorgang.
Die 4,5V Angabe meiner Spannungsquelle sind ohne Gewähr, ich vertraue der Anzeige nicht zu 100%. Bei 4,2V floss einfach kein Strom.

Franz
 

turbod

User
Hast Du bei "End Current" 5% eingestellt (geringer geht nicht beim D6)?

Oder hast Du ein Junsi, da kann man "End Current" auf 1% einstellen?
 
Jetzt nach dem Winter kam es vor, dass einige Zellen meiner Akkus nicht mehr auf 4,2V gebracht wurden. Der Unterschied war anscheinend auch für den Balancer zu groß, um die Zellen auf ein eiheitliches Spannungslevel zu bringen.
Bevor ich aber die Packs zur Sammelstelle tragen wollte, versuchte ich mit einer Festspannungsquelle unter ständiger Beobachtung, eingestellt auf 4,5V (laut dem Messgerät) über den Balancerstecker einzeln zu laden. Es floss je nach Spannung der Zelle ca 0,5 - 1,2A Strom. Ich kontrollierte auch zwischenzeitlich des öfteren die Spannung dieser Zelle und stoppte den Ladevorgang bei einer Leerlaufspannung von 4,2V unbelastet. Zusätzlich prüfte ich auch noch mit einem diesere Akkumessgeräte den Akku.
Heute flog ich mit diesem Pack und nach dem Flug bei noch 35% Restkapazität, war die Spannungslage der Zellen sehr nahe zusammen. Es sind dies Packs yuno power mit 4s 6500 MaH und 60C. Ich habe 4Stück davon und verwendse diese Paarweise als 8S.
gekauft habe ich diese vier Zellen August 21.
Meine Frage an euch, welche besser bewandert sind, als ich in diesem Fachgebiet ist folgende, ist diese Methode eine Möglichkeit um ein Akkupack zu retten, oder war dies ein Zufallserfolg von mir? Auch könnte es durchaus sein, dass dies sehr gefährlich ist und ich nur Glück hatte damit, dass nichts passiert ist?

Franz
Das geht schon so (besser mit ein bisserl weniger Spannung als 4,5 V), wenn man wie Du weiß was man tut und permanent (!!!) dabei bleibt. Ist aber nix für Akku-Anfänger / Elektro-Legastheniker ;-)
 
Bei dem grauen Lader habe ich es geschafft die 5% einzustellen. Bei den beiden D6 nicht, da habe ich nichts dergleichen gefunden.

Franz
 
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