Bauplan nachzeichen - aber wie?

klausk

User gesperrt
Hallo Rudi,
für Neukonstruktionen nutze ich die Software Winghelper, auch dort sind Profile integriert bzw. lassen sich zusätzlich Profile importieren. Das Programm ist super, aber vorliegend geht es mir um was anderes.
Zum einen liegt ein Rippensatz komplett vor mir, fertig gefräst samt Stützfüssen und allen Fräsungen für Holme und Steckungen. Diesen will ich für eine weitere Konstruktion nutzen und daher scannen und entsprechend aufarbeiten. Ausserdem habe ich für einen grossen Motorsegler sämtliche Rumpfspannten (GFK- Rumpf) als massstabsgerechte Skizzen vorliegen und möchte auch diese digitalisieren und ausfräsen. Klar könnte ich sie auch auf Holz kleben und mit der Bandsäge rausschneiden, aber darum gehts mir nicht.......dann hätte ich mir keine Fräse gekauft.

So, über den Tipp von Andreas bin ich jetzt weitergekommen. Habe mit paint.net experimentiert, ging auch.
Jedenfalls habe ich nun einen Scan eines trapezförmigen Spannts mal in AutoCAD importiert, darüber einen neuen Layer gelegt und das Ding nachgezeichnet.......mit dem Erfolg, dass ich tatsächlich eine Datei bekommen habe, die Estlcam verarbeiten konnte......ja, über sowas freue ich mich noch!!! :-)
Nun bin ich gespannt, ob ob das auch hinbringe, wenn Kurven mit ins Spiel kommen, denn der Testspannt war ja mit Linien recht einfach zu rekonstruieren.
 

BOcnc

User
Rippen kann man nur in der Datenbank suchen wenn man weis welches es ist. Oft will man aber das vom Plan nehmen und da ist es nicht immer angegeben.

Fertige Rippen und Spante scanne ich nicht mehr sondern mache ein Bild mit der Kamera aus größere Entfernung . Das ergibt viel schärfere Kanten. Die richtige Größe kann man ja ganz einfach im CAD skalieren.
 

DirkL

User
Hallo zusammen,

habe auf meiner Seite die CNC FAQ erweitert und um den Beitrag "Plan digitalisieren" erweitert. Ich denke das könnte für den ein oder anderen von euch interessant werden ;) Hier habe ich die Seite vorgestellt und werde über Neuigkeiten berichten, mit der FAQ soll es weiter gehen, somit sind Themenwünsche willkommen.


Gruß
Dirk
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Dirk


Mich würde brennend intressieren wie Rundungen nachgezeichnet werden. Zum Beispiel ein Spant der oben abgerundet ist.
Oder wie eine Rippe abgezeichnet wird.
Mit Rundungen habe ich bei Cad die größten Probleme.

Gruß Bernd
 

DirkL

User
Hallo Bernd,

das ist noch ein Punkt der auf meiner Liste steht. Allerdings habe ich gemerkt das die Seite schnell unübersichtlich wird, oder geht es nur mir so? Überlege gerade wie ich das am besten sortiere.


Gruß
Dirk
 

BOcnc

User
Hallo Dirk


Mich würde brennend intressieren wie Rundungen nachgezeichnet werden. Zum Beispiel ein Spant der oben abgerundet ist.
Oder wie eine Rippe abgezeichnet wird.
Mit Rundungen habe ich bei Cad die größten Probleme.

Gruß Bernd

Hallo Bernd,
ich weis nicht wie das in Corel geht aber in TC ist das ganz einfach. Da gibt es die Funktion Fillet2D. Was das in der deutschen Version ist kann ich nicht sagen.
Das macht die Rundungen. Unten den Radius eingeben und die beiden Seiten anklicken. Wenn man den Radius 2 3 mal ändert hat mal schnell den richtigen Wert.

Profile mit Splinekurven. Wenn man Dellen reingezeichnet hat kann man die Punkte noch hinterher verschieben oder die Steigung an den Punkten ändern.

Gruß
Werner
 

rkie

User
Naja, Rumpf nachzeichnen oder auch nachkonstruieren klar. o.k. Bei Rippen summieren sich aber so die Fehler. Je nach dem auch, wie gut der Plan ist. Ich hab auch schon Profile ausgedruckt und zum Vergleich über den Plan gelegt. Muss auch nicht ganz genau das gleiche sein. Eine gute Übersicht von den gebräuchlichsten Profilen findet man übrigens hier. http://www.aerodesign.de/.
Vielleicht ist dann sogar noch ein besseres dabei.

Gruß
Rudi
 

BOcnc

User
Aber da ist doch genau das Problem.
Meistens kenn man das Profil nicht. Und wenn man lange suchen muss kann man das auch gleich abzeichnen. Sind ja auch nur ein paar Mouse Klicks.
Ich mache das allerdings meistens mit dem WingDesigner. Das kann dann auch das Profil glätten.
 

BOcnc

User
Zu viel darf man sich davon aber auch nicht erwarten.
Wahrscheinlich habe ich in den letzten 10 Jahren so viel digitalisiert das es mir nicht mehr schwer fällt und die Probleme nicht mehr sehe.

Übrigens scanne ich nur noch in TIF Graustufen und nicht in SW. Für mich ist das viel einfacher zu verarbeiten.
 

DirkL

User
Hallo zusammen,

so eine FAQ zu schreiben ist nicht einfach, da jeder seine persönliche Vorgehensweise hat. Ich halte mich hierbei ziemlich nahe an dem wie ich digitalisiere wobei ich an einigen Stellen etwas umständlicher vorgehe aber die Erklärung wesentlich einfacher ist. Ich gehe mal davon aus, dass wenn der Leser verstanden hat was er tun muss sich mit der Zeit selbst den einfachsten Weg aneignet.

Die Beschreibung habe ich bewusst zuerst mit einem einfachen Spant bei dem lediglich Linien erforderlich sind erstellt, ich will ja keinen erschlagen. Das Nachzeichnen von Bauteilen mit Kurven unter zuhilfenahme von Splines folgt sobald ich Zeit habe. Wichtig ist mir dabei die gängigen Funktionen wie z. B. Stutzen, Versatz, Spiegel, Fang ect. zu beschreiben. Denn kann man damit umgehen ist das schon mal die halbe Miete.

Ich habe nun auch die ein oder andere Information von euch in die Beschreibung aufgenommen. Die aktuelle Resonanz zeigt, dass dieses Thema brennend interessiert. Keine Angst ich werde weiter schreiben, als nächstes folgt die Beschreibung der wichtigesten Funktionen und das nachzeichnen von Teilen mit Rundungen.


Gruß
Dirk
 
Nutzen der modernen Hilfsmittel

Nutzen der modernen Hilfsmittel

Hi,

Tolle Webseite Dirk – Danke :)

Es gibt verschiedene Methoden, wie man am Ende zu einem Modell kommt. Ich möchte deshalb auch eine andere vorstellen, die die Möglichkeiten, z.B auch von TurboCAD nutzt, allerdings kommt man dann um eine 3D-Konstruktion nicht rum und muss am Ende die Teile in’s 2D übernehmen ..

Meine Ausführungen soll eine Alternative aufzeigen, die die heutigen Möglichkeiten von 3D-CAD’s – kriegt man mittlerweile für < 50 €uro – nutzen. Der Aufwand ist wahrscheinlich nicht viel höher als bei der 2D-Digitalisierung von Bauplänen. Sind mehrere Modelle für den Bau geplant, z.B 3er oder 4er Serie, dann lohnt sich meist eine ‘Neukonstruktion‘ in 3D. 3D-CAD, wie z.B mit TurboCAD, ist gar nicht mal so schwer und geht bei etwas Übung sehr schnell.

In all den Jahren ist mir immer wieder aufgefallen, wie ungenau die Pläne jeweils waren, als Beispiele:

- Pläne wurden solange vervielfältigt, bis wahrscheinlich Längenverzüge vorhanden sind ..
- Spanten stimmen bezüglich Aussenkontur häufig nicht mit den Längen im Grundriss und Seitenriss überein ..
- Rippen stimmen nicht mit Bauplan überein ..
- Holme und Nasen-/ Endleisten haben die Nuten an anderen stellen ..
- Rumpfseitenteile etc. stimmen bezüglich Längen und Aussparungen in der Abwicklung nicht überein ..

Hat man nun einen Baukasten mit Teilen und mit Bauplan, dann spielt der Unterschied Bauplan versus Teile häufig keine Rolle, da die Teile zueinander passen. Legt man die Teile auf den Plan, stimmt dies meist bereits nicht mehr überein, was aber keine Rolle spielt, sofern bestimmte Winkel etc. richtig zusammengebaut werden. Hat man nun aber nur den Bauplan .. und möchte die Teile selber nachschnitzen, dann ..

Mein Fazit ist es deshalb, dass der beste Bauplan derjenige ist, den man gar nicht erst braucht, lediglich zur Definition der Teile-Abmessungen oder für den Zusammenbau, wobei eine Fotoanleitung für den Zusammenbau für Nicht-Cracks die wesentlich einfachere und erfolgversprechendere Vorgehensweise darstellt.

Eine gerade Linie auf einem Baubrett und entsprechende Winkel und Hilfsteile stellen die richtige Montage/ Bau von selbst sicher. Warum nicht die Rechenleistung und Vorteile moderner Konstruktions- und Fertigungs-Methoden für alte (Retro-) Modelle nutzen ? Das Beste aus 2 Welten :)

Die Vorgehensweise hierzu:

- Bauplan ausdrucken, z.B mit Foxit-Reader (Markierungen für das Zusammenfügen der A4-Seiten)
- Vergrösserung/ Verkleinerung beim Ausdrucken problemlos skalierbar
- Vermessen der neuralgischen Längen, Breiten und Dicken und deren Position
- Bestimmung des ‘Nullpunktes‘ eines Modell’s als Referenz, z.B Flügel Nasenleiste Mittelpunkt
- Identifikation des verwendeten Profil’s oder Verwendung eines ähnlichen Profil’s, dessen Koordinaten man besitzt
- Definition der verwendeten Halbzeuge (Leisten, Dreikantleisten, Sperrholz- und Balsa-Dicken)
- Übernehmen von Schwerpunkt und EWD
- Einbauen von Hilfselementen, wie z.B einer mittleren Rumpfleiste als Leitlinie
- Vorsehen von Nuten etc., die Abstände von Rippen, Spanten vorgeben
- Hilfsteile, wo Winkel exakt eingehalten werden müssen

Vorausgesetzt Grund- und Seitenriss eines Bauplanes stimmen einigermassen, kann man daraus auch die exakten Längen/ Breiten/ Dicken der Bauteile ableiten.
Sobald die Anzahl Winkel räumlich steigt, liefert nur ein 3D-CAD entsprechend genaue Teilen. Diese Teile mit Aussparungen schneidet man dann mit entsprechenden Schnittebenen und ‘zeichnet‘ diese dann im 2D entsprechend ab.

Beachtet man noch:

- die ungefähren Dicken der Halbzeuge (nicht Soll- sondern Ist-Dicken)
- berücksichtigt das Aufquellen bei Einsatz des Klebers (z.B PU-Weissleim)

Dann erhält man Konstruktionen/ Teile, die auch Anfänger im Modellbau problemlos erfolgreich bauen können. Meine so konstruierten Retro-Modelle stimmen in den Aussenkonturen vollständig mit den Originalen überein, das Innenleben der Konstruktionen weicht allerdings teilweise von der ursprünglichen Konstruktion ab im Sinne der heutigen anderen Möglichkeiten. Konstruktion, Materialtechnik und moderne Fertigung erlauben heute tolle Möglichkeiten, warum nicht nutzen ?

Bezüglich Aufwand ist es so, dass die ‘Neukonstruktion‘ nicht mal mehr Aufwand darstellen, ich habe in nicht mal 6 Monaten 4 Modelle so konstruiert, inkl. Step-by-Step Foto-Anleitungen für Kumpelz (Mescalero, Topsy, Super Kaos 60, Zaunkönig 125%). Bei jedem weiteren Modell sinkt die ‘Konstruktionszeit‘ aufgrund Erfahrungen mit den vorhergehenden ‘Übungen‘.

Vielleicht leicht mehr Aufwand, als alte Pläne zu digitalisieren, aber bauen mehrere das gleiche Modell, ist der Gesamtaufwand wesentlich geringer und das Erfolgserlebnis grösser, vor allem für Einsteiger (Yes, you can – und nicht, die ‘schaffen das schon‘). Hat man etwas Übung mit dem CAD (3D), dann bin ich wahrscheinlich genauso schnell, wie jemand, der 2D-Teile übernimmt und dann zusätzlich beim Bauen Zeit mit Anpassungen verliert ? Der vielleicht leicht höhere Aufwand (3D) wird durch weniger Probleme in der Bauphase überkompensiert.

Was ist besser ? Hierzu gibt es keine Antwort, solange man Spass an der Sache hat und das Resultat (vs. Aufwand) am Ende stimmt .. jeder hat ein anderes Ziel, meines ist es, eher Neulinge im Bauen für dasselbige zu begeistern .. natürlich anhand von Retro-Modelle,, weil Hersteller früher noch innovativ waren :)

Viele Grüsse,
Oliver
 
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