Brauchbar oder Schrott ?

S_a_S

User
Da ist wenigstens die auf Aliexpress veröffentlichte Regelung brauchbarer:
nein, ist es eben nicht. Aliexpress weist Dich wahrheitsgemäß darauf hin:
Der Verkäufer hat andere einschlägige Anforderungen (Gewährleistung, Rückgabe usw.) zu erfüllen, die je nach Ihrem Standort als Käufer gelten können.
damit erfüllt Aliexpress seine Verpflichtung nach chinesischem Recht, beim Anpreisen der Dienstleistung (der Vermittlung/Kaufabwicklung von Geschäften) keine falschen Angaben zu machen.

Das Geschäft selbst (Ware) kommt zwischen dem Verkäufer und Dir zustande. Da sollte in der Originalanzeige oder Kaufabwicklung auch eine ladungsfähige Verkäuferadresse gestanden haben.

Schon richtig, dass der europäische Kunde bei Käufen in Europa andere Rechte hat. Die hat Aliexpress auch wahrheitsgemäß zitiert, damit Du vor der Kaufentscheidung vergleichen kannst.

Was Dir Aliexpress eventuell anbietet (und da muss der Verkäufer zugestimmt haben), ist der Buyer Protection Plan - und darauf bezieht sich dann die Anwendbarkeit der europäischen Rechte (also Verlängerung der Rückerstattung des Kaufpreises von 14 Tage auf 2 Jahre, falls der Plan nicht vorzeitig beendet wird) - und Aliexpress ist in Bezug auf seine Dienstleistung der Vermittlung/Kaufabwicklung an EU-Recht gebunden (z.B. Schadenersatz, wenn Dein Geld eingezogen, aber die Bestellung nicht an den Verkäufer weitergeleitet wird).

Wenn Du trotzdem direkt von einem Verkäufer in China kaufst, ist es Deine freie Entscheidung.

Gibt einen Regeleffekt, dass man sowas eben garnicht mehr kauft, möglicherweise vorsichtig ist bei allen chinesischen Produkten.
Aber die Deppen wachsen immer wieder nach. Das wissen die.
In der EU gibt es RAPEX - wenn die Marktaufsicht einschreitet. Die beobachten allerdings nur den Markt in Europa, nicht Privat-Importe aus dem Ausland.

Grüße Stefan

PS: nicht persönlich nehmen, aber wenn Du Dich persönlich getroffen fühlst, hilft es für Deine Lernkurve ;) .
Durch die Berichterstattung in den Foren über gefährliche Produkte aus dem Ausland hilfst Du vielleicht anderen, die Entscheidung zu überdenken und alle möglichen Superschnäppchen in China machen zu wollen. Und dann in Zukunft nur innerhalb der EU einzukaufen. Denn da gibt es die von Dir eingeforderten Verbraucherrechte und Schutz durch die EU-Normen (aber auch schwarze Schafe, leider).
 
Hi Marcus, Schweißungen sind in Ordnung. Aber ein paralleler Zellenblock ist bei 2,5V angekommen. Da hat wahrscheinlich das BMS getrennt, damit keine Tiefentladung erfolgt.
Habe den Schrumpfschlauch heute mal aufgeschnitten. Risiko war gering, da darunter noch ne Art Hartpapier war, welches Kurzschlüsse bereits durch die Schere verhindert. Dennoch habe ich ein emailliertes Backblech drunter gelegt. Bei Neuland bin ich Vorsichtig.
So sieht das jetzt aus.

Anhang anzeigen 12238333

Also 14S 4P. Rechts BMS und noch ein kleiner Down-Converter aufgepappt, der aus 52V 5V für die USB-Versorgung macht.

Habe Zellblöcke, die in Reihe sind, mit jeweils der selben Ziffer belegt (1 bis 7). Hätte besser 1 bis 14 sein können, aber na ja.
Ruhespannungen mit folgendem Ergebnis:

Anhang anzeigen 12238334

Da hat eben der 4-rer Block 5 rechts nur 2,58V. Links schon 3,63. Andere Beispiele ausgeführt.

Die Zellen haben, außer dass sie blau sind, keinerlei äußere Kennzeichnung. Nur D18,5 L65 wäre zu nennen.
Möglicherweise das verbaut, was bei ner Vorprüfung ausgesondert wurde. Daher auch die großen Spannungsunterschiede.
Dachte eigentlich, dass die Balancer das ausgleichen, aber vermutlich nur bei der Ladung. Bei Entladung (mit bis zu 30A) würden sie es wohl nicht schaffen.
In ein paar h weiß ich mehr, denn ich lasse gerade laden im Geöffenten Zustand. Da ist die Ruhespannung bei den Sorgenkindern sehr schnell auf ca. 3 V hoch gegangen.

Was also machen? Zellentausch, wenn man den Typ der Zellen nicht kennt?
Gut möglich dass die nicht LiFePo4 verbaut haben, denn die Spannungen passen eher zu -Co oder -Mn, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator#Spannung

Zitat: "Da hat eben der 4-rer Block 5 rechts nur 2,58V. Links schon 3,63. Andere Beispiele ausgeführt."

Hi in die Runde,
ich hätte da eher mal eine Frage zur Technik, weil ich gesehen habe, dass hier ebenfalls die Minus-Zellen schwächeln:
Ich habe nämlich letztens auch über Ali 20 LiIons bestellt (angeblich Samsung 35E) und für ein Kinder-E-Auto
zu einem 4s5p mit Balanceranschluss zusammengepunktet. (habe mir auch einen Spot Welder angeschafft).
Nach einigen Ladungen (ISDT Q6 pro) wird immer die erste parallele Zellenbank am MINUS schwächer bzw
wird irgendwie stärker belastet. Innenwiderstand geht hoch, Zellen brechen schneller ein. Aber wie gesagt:
die Parallelbank am MINUS-Ende (iA Zelle 1).

Ist das technisch irgendwie nachvollziehbar, dass das immer am Minuspol passiert??

Nachdem ich nämlich die Minus-Bank auf die andere Seite als Plus hingesetzt habe, wird jetzt die
vorher 2. Zelle, jetzt 1. Zelle ebenfalls mehr beansprucht.

Wie erklärt sich das?

Über die fehlende Kapazität oder Fakeaufdrucke rede ich mal gar nicht...

CU Eddy
 
Auch nicht persönlich nehmen, lieber Stefan, aber:
Der Verkäufer hat andere einschlägige Anforderungen (Gewährleistung, Rückgabe usw.) zu erfüllen, die je nach Ihrem Standort als Käufer gelten können.
Soweit Dein Zitat, was zuvor mein Text war, in dem ich jetzt den wesentlichen Teil besonders markiert habe.
Was soll man daran missverstehen?

Und natürlich hat Aliexpress Byer Protection.
Hier nochmal die Rechte der Kunden, übrigens in vielen Sprachen, wenn man nach Unten scrollt.
https://sale.aliexpress.com/de/__pc...er_protection_detail.hc8cea9.1.4841TfJyTfJy5Y

@ Eddy:
Das mit den "Minuszellen" ist bei mir nicht so. Was sind das eigentlich?
Liegt dann bei Dir vieleicht an den Balancern, die bei mir ja fehlen. Oder ist Zufall.
Bei mir gehts hoch und runter mit der Spannung quer Beet. Zellen 11 und 12 sind z.B. besonders hoch.

Vorhin handbalanciert. Hat 4h gedauert.
Alle über 4V gebracht und unter 4,1.
Die Ausreißer zunächst mit 7A entladen. Da sie nebeneinander liegen sogar mit 14A. Entsprechende Widerstände gehabt.
Aufladungen mit Labornetzteil, was 5,7A schafft. (Auch so ein Chinesenteil, was eigentlich mit 6A angegeben ist, aber damit kann ich leben.)
Zuletzt dann darauf gekommen, dass man gleichzeitig sowohl Zellen laden, als auch andere Zellen entladen kann. Spart Zeit.

Morgen nochmal Kontrolle der Ruhespannungen. Evtl. etwas Nacharbeit.
Dieses grün-schwarze Dickpapier, mit denen die Zellen verklebt sind, unter dem Schrumpfschlauch,
ist übrigens bezüglich Wasser stark saugend und anschließend leitfähig!
Wie stark ist davon abhängig, ob oder was im Wasser gelöst ist.




 
Nun gehts erst mal wieder.
Dass der Hersteller vor Zusammenbau gleiche Ladungszustände sicherstellen sollte, dazu schreibt Wiki: "Bei der erstmaligen Inbetriebnahme (bei fertigen Akkupacks mit integrierten Batteriemanagementsystem übernimmt dies der Hersteller) ist es oft nötig, die Zellen in der Ladungsmenge grob auszubalancieren. Dies geschieht in der Regel durch gezieltes Entladen der Zellen mit dem höchsten Spannungsniveau oder durch das Aufladen aller Zellen in Parallelschaltung bis zum Ladeschluss, bevor sie in Reihe verschaltet werden...." Quelle
Ich ergänze: Gleiche Ladung, zumindest gleiche Spannung kann man einfach dadurch erreichen, dass alle Zellen zunächst parallel geschaltet werden. Damit die Ausgleichsströme nicht zu groß werden gerne mit geringem Vorwiderstand. Das ne h so lassen, und erst dann in Reihe schalten.

Nachdem ich die nachbalanciert habe, kann es im Betrieb aber doch wieder zu Ungleichheiten kommen. Wenn nämlich Zellen dabei sind, deren Kapazität geringer ist. Wärend die möglicherweise schon bei der Kennlinie auf dem Absteigenden Ast sind, tummeln sich die anderen noch auf der "Arbeitsgerade".
Beim Aufladen wären die "schlappen Zicken" allerdings auch wieder schneller voll. Aber mal sehen wie Hase läuft.

Was Aliexpress einem postum anbietet, ist schon zum Schreien.
Ne Akkubox für ein E-Bike für 5$ ist ja o.K. Aber ein 52V Akkupack mit angeblich 30 Ah für 10$?
Meine Einschätzung: War schon Schrott, wo der Händler ihn bekommen hat. Kann auch gleich weggeschmissen werden, ohne nochmal zu verschicken. Denn meine Vermutung: Das sind die, bei denen die Zellspannung durch Überlagerung unter 2,5V gesunken ist. Möglicherweise sogar noch drunter.
 

S_a_S

User
nochmal zurück auf Anfang:
Aliexpress ist eine Verkaufsplattform - sie bietet die Dienstleistung an, dass kleine und große Händler Ware verkaufen können (und lässt sich das vom Händler entsprechend bezahlen), so wie z.B. ebay das auch tut.

Die Dienstleistung der Vermittlung/Kaufabwicklung wird in Europa (bzw. über das Internet) erbracht und nur diese Dienstleistung unterliegt ggf. dem europäischen Verbraucherrecht.

Der Vertrag über die Ware kommt zwischen Dir und dem Händler zusammen. Der sitzt in China und unterliegt chinesischem Recht. Sowohl vertragsrechtlich als auch in Bezug auf die Produktanforderungen.
Das steht so in Kurzfassung auch auf wiki, noch deutlicher in den Nutzungsbedingungen ab Kapitel 7 - und sogar fettgedruckt in Kapitel 8.

Aliexpress setzt natürlich nichts ab, wenn dort jeder nur Päckchen mit Ziegelsteinen verschickt - und sorgt über Bewertungssystem oder Käuferschutzprogramm, dass die Käufer bei Laune bleiben - und schwarze Schafe bei den Käufern und Verkäufern ausgeschlossen werden.
Über Aliexpress kannst Du zwar ggf, über den Käuferschutz den bezahlten Kaufpreis zurückzubekommen, aber da hört dann die Verpflichtung von Aliexpress schon auf.

Grüße Stefan
 

S_a_S

User
Aber zurück zu Deinem Problem: Balancen hilft, um zumindest den Pack auf die Kapazität der schwächsten Zelle (bzw. P-Zweigs) zu bringen.
Ist aber nur teilweise hilfreich, denn wenn es keine sichere Erkennung/Abschaltung bei Unterspannung gibt, wird diese Zelle weiter gestresst und baut weiter Kapazität ab.

Das ursprüngliche Balancen, das Du aus Wiki zitierst, hat vielleicht stattgefunden (neue Zellen haben direkt nach Fertigung einen einheitlichen Zustand), aber über Lagerzeit kann sich dies natürlich ändern - und das mit Streuung bei Kapazität (bei Markenzellen*** auch schon -4%/+x%) und Selbstentladungsrate bei ~ 4%/Monat. Wenn die Zellen ein Jahr liegen, fehlt die Hälfte (oder mehr oder weniger - aber dazu findet sich im Datenblatt ja nix).

Vor und nach der Konfektionierung wäre es dann sinnvoll, den Ladezustand anzugleichen, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben (das machen nur Hobbyisten und militärische Anwendungen - oder Hersteller, die es sich leisten wollen).

Aber wenn dann der Akku noch ein Jahr liegt, sind wir wieder genauso weit. Also den frisch konfektionierten Pack kaufen - und sofort und regelmäßig benutzen. Allerdings geht mit der Zyklenzahl die Kapa auch nach unten (70% nach 300 Zyklen, auch das streut dann). Andererseits: wenn nur alle zwei bis drei Tage geladen wird, kommt man auch damit über die Garantiezeit ;)

Grüße Stefan

***heißen auch VTC5, aber niemand schreibt, dass diese von Sony sind.
 
Der Stefan schreibt viel von dem, was man alles schon weiß. Warum nur?
"Vor .... der Konfektionierung wäre es dann sinnvoll, den Ladezustand anzugleichen, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben."
Woher weisst Du das?
Ist immer so der Grundtenor, dass es nicht nötig sei, Qualitätsware zu liefern. Selbst wenn es doch recht wenig Aufwand machen würde.
Relativierung der Schlampereien, anstatt sie zu verurteilen.

Entladung um 50% in 1/2 Jahr ist überhaupt kein Problem für die Haltbarkeit.
Wohl aber "Überwintern" bei zu viel Zellspannung. Bei mir wohl z.T. um 4,3V. Ergebnis:
Zuvor mit dem E-Bike 53 km/h, jetzt nur noch 48 (nach Balancing) zuvor 45. Das nur nach 1 Jahr. Schade.
 

S_a_S

User
you get what you pay for.
Qualität kostet Geld. Markenzellen mehr als No-Name. Selektierung kostet Zeit - und Zeit ist Geld. Wieder aufladen kostet Energie.
Klar, das weiß man alles schon. Auch in China.
Höchste Qualität wird dort auch nicht zum Dumping-Preis verscherbelt - und die Warnungen von Gerd, turbod und BZFrank am Anfang des Threads waren eigentlich deutlich genug.

Entladung um 50% in 1/2 Jahr ist überhaupt kein Problem für die Haltbarkeit.
Nicht jede Zelle entlädt sich gleichmäßig um 50% und nicht jede Zelle altert nach 300 Zyklen um genau 70%. Und nicht jede Zelle hat die gleiche Kapazität. Denn sonst wäre das auch ohne Lade-Balancer kein Problem.

Der Spannungsunterschied beim Laden mit Konstantstrom zwischen leer und 87,5% ist 3,4V...4,2V (Diagramm Charge Characteristics aus dem oben verlinkten Datenblatt der Markenzelle Sony US18650VTC5). Ist nicht ganz linear, zur Vereinfachung aber annehmen -> Anstieg Ladespannung (4,2-3,4)/87,5% = 9,1mV/%Ladezustand
Startest Du bei 50% Ladezustand, ist das etwa 3,8V. Und wenn 37,5% dazu kommen, bist Du bei den 4,2V. Die Spannung würde da noch weiter steigen, wenn die Spannungsbegrenzung im Ladegerät (das bei der Erstellung des Diagramms benutzt wurde) nicht aktiv werden würde.
Startest Du aber bei 55% (alle Zellen hängen in Reihe und sehen denselben Strom!), dann würde diese Zelle bereits auf 92,5% aufgeladen - und müsste vom Strom her runtergeregelt werden (das macht ein Balancer)- oder die Zellspannung überschreitet die 4,2V um 45mV, also 4,245V-> Zellenstress.

Bei Deinem Ladegerät hast Du aber die Begrenzung nur für den gesamten Pack (sollte 58,8V sein). Mit Glück schaltet das BMS wegen Überschreitung der Einzelzellspannung den Ladestrom ab, wenn die vollste Zelle die 4,2V erreicht (die 55er also 87,5% hat - während die 50er nur 82,5 erreicht hat und ihr 5% fehlen).***

Beim Entladen dasselbe Spiel - das BMS schaltet (hoffentlich) ab, wenn die schwächste Zelle ihre Abschaltspannung erreicht hat. Dann bleiben aber in den anderen noch die 5+% Kapa drin und definieren die nächste Ladeschlussabschaltung. Jetzt wieder Selbstentladung... dann driftet das im Lauf der Zeit auseinander.

Zuvor mit dem E-Bike 53 km/h, jetzt nur noch 48 (nach Balancing) zuvor 45. Das nur nach 1 Jahr. Schade.

Hier wäre erst einmal noch sicherzustellen, dass der Geschwindigkeitsabfall nicht noch an anderen Faktoren liegt (z.B. Alterung des Motors, Zunahme des Luftwiderstands, Umgebungstemperatur ! ).

Die Maximalgeschwindigkeit ist auch eher ein Maß für die vorhandene Spannungslage (also Ladezustand und Innenwiderstand des Akkus). Und der Innenwiderstand ist wiederum abhängig von Ladezustand und Alter der Zellen (wie viele Zyklen hast Du geladen?). Von daher ist der Abfall von 53 auf 43 km/h = 15% erklärbar durch die auseinander gedrifteten Zellen (wurden nicht mehr voll, weil vorher abgeschaltet), davon die 5% Steigerung von 43 auf 45 km/h durch das Balancen - und die restlichen 10% der Zellalterung...

Für die Beurteilung der Kapazität wäre eher die Reichweite aussagekräftig - aber auch da sollte es dann dieselbe Strecke bei ungefähr denselben Windbedingungen sein.

Grüße Stefan

*** über die Genauigkeit des BMS kann man auch spekulieren, vielleicht schaltet das beim Entladen bei den "schlechten" Zellen auch zu spät ab. und beim Laden bei den "guten" zu früh...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,
mein Ladegerät schaltet bei 60V ab. Toleranz des Messgerätes nicht berücksichtigt.
Das sind bei 14 Zellen eben 4,286V pro Zelle, wenn das BMS nicht vorher getrennt hat. Was wohl erfolgt ist, denn nach der Ladung, sicher nach ner halben h Ruhe, habe ich 57,6V gemessen. Wären gemittelt 4,114V/Zelle. Wann das BMS trennt, weiss ich aber nicht.

Die 60V und 4,286V/Zelle sind offensichtlich der Versuch, noch etwas mehr Kapazität rein zu pumpen, auf Kosten der Lebensdauer.
Dazu WIKI: "Die Ladeschlussspannung von produktabhängig 4,1 V bis 4,3 V darf allenfalls mit einer geringen Toleranz (z. B. 50 mV) überschritten werden. .... . Einer gewissen Verringerung der Kapazität steht meist eine deutliche Erhöhung der Zahl der nutzbaren Lade-Entlade-Zyklen gegenüber."

Wenn ich vor dem Abstellen im Herbst noch ca. 53 km/h gefahren bin, nach dem Nachladen im April aber bei nur 45 gelandet bin,
so ist das sicher nicht dem Motor an zu lasten. Anderen Luftwiderstand oder Temperatur der Luft hier ins Spiel zu bringen, das nenne ich gekünstelt.

Ich denke, wenn ich nach dem Volladen im Herbst noch ne Runde gedreht hätte, wäre es dem Akku besser ergangen.

Mit Markenzellen zu vergleichen, liegt mir hier fern, denn es gibt nur wenige Anhaltspunkte, was überhaupt drin sein könnte.
Li MnO2 vielleicht, denn mit 3,7V Nennspannung käme man auf die 52V vom Gesamtakku. Mit Li FePO4 würde das nicht hin hauen.
 

S_a_S

User
Hallo Stefan,
mein Ladegerät schaltet bei 60V ab. Toleranz des Messgerätes nicht berücksichtigt.
Das sind bei 14 Zellen eben 4,286V pro Zelle, wenn das BMS nicht vorher getrennt hat. Was wohl erfolgt ist, denn nach der Ladung, sicher nach ner halben h Ruhe, habe ich 57,6V gemessen. Wären gemittelt 4,114V/Zelle. Wann das BMS trennt, weiss ich aber nicht.
wäre noch interessant, wo und wie Du die Spannungen gemessen hast - am Stecker oder an der Zelle, beim Ladegerät im Leerlauf oder unter Last. Auch die BMS-Elektronik kann noch ein paar mV schlucken (auch die 1,2V, z.B. wegen einer Verpolschutzdiode), Innenwiderstände sind überall, so dass an den Zellen weniger ankommt, als am Stecker anliegt. Müsste man die Beschaltung mal grob analysieren, dazu wären Bilder Deiner BMS - Platine (vielleicht ist da auch ein IC mit lesbarem Aufdruck dabei?) und die Beschaltung von Ausgangskabel / Ladeanschluss an den Pack hilfreich.

Habe mal versucht, über die Links auf dem anderen Forum Daten zu Deinem Akku zu finden.
Ladespannung: 58,9 V - das passt ganz gut
Entladung cut off spannung: 39V - 2,8V ist grenzwertig, aber damit ist etwas mehr Kapazität machbar
Weg von Ladung: CC/CV - Strombegrenztes Ladegerät
Lebensdauer: 1000 mal - steht aber nichts, mit wieviel Kapazitätsabfall (oder ist das 100%) nach dem 1000. Zyklus
Schutz Funktion: Über gebühr, Über entladung, Über strom, kurzschluss, Balance
Das ist zumindest die "Beschreibung" des BMS. Die Abschaltung bei Balance heißt nur, dass das Modul eine Einzelzellenüberwachung durchführt und sobald das Spannungsniveau außerhalb des zulässigen Bereichs liegt, eben der Eingang/Ausgang abgeschaltet wird.

Wenn keine Beschriftung auf dem IC ist, oder es ein kundenspezifisch programmierter Microcontroller ist, hilft zur Untersuchung des Abschaltverhaltens nur der mühsame Weg - Strom überwachen (am einfachsten mit Stromzange um das rote oder schwarze Kabel von der Ladebuchse) - und bei offenem Pack regelmäßig die Einzelspannungen an den parallel geschalteten Zellen messen. Wenn der Strom sprunghaft zurückgeht, schaltet das BMS ab. Geht er langsam zürück, ist das die Ladecharakteristik des Akkus. Anhand des Verlaufs der gemessenen Zellspannungen kann man dann weitere Rückschlüsse ziehen, z.B. wie gut die Erkennung ist oder welche Einzelspannung zugemutet wird.

Gleiches aber auch zur Abschaltung am Ende der Entladung. Das ist auf dem Fahrrad schwierig nachzumessen (könnte man eventuell mit 2x 8s LiPo-Testern realisieren, wenn die Genauigkeit ausreicht), daher eher ein Fall für den Labortisch - braucht aber entsprechende Last...

Damit kann man auch erkennen, ob bei den parallelen Zweigen irgendwo eine Zelle kaputt ist, ohne dass man die Zellverbinder trennen muss. Selbst wenn die 4 guten alle 5% mehr haben und die 4 schlechten 5% weniger, so sind das 10% Unterschied und nicht 25% (wenn nur 3 Zellen funktionieren). Dann kommt man nicht umhin, die Schweißverbindung zu kappen (würde da das Blech mit der Trennscheibe oder Schere teilen, dann kann man das noch als Lötfahne nutzen...) und die herausgelöste einzelne Zelle betrachten / im Defektfall austauschen.

Grüße Stefan
 
Hi Stefan,
ich schlage vor, keine "Doktorarbeit" zum Thema schreiben zu wollen.
Daher abschließend nur:
Dein Link zum Sony-Akku führte zu Unterlagen von 2013. Da fing das ja alles mit E-Bikes richtig an. Ladungsdichte mag heute höher sein.
Trotzdem Danke für den Link! Erkennt man immerhin auch Temperaturabhängigkeiten.
Was das damals für ein Li-System war kannst Du auch nicht sagen?
Stimmt es, dass die Eisenphosphat-Bauweise nur geringere spezifische Ladungsdichten zulässt?

Gegen massenweise regelrecht betrügerische Offerten im Netz, auch bei Amazon und Ebay, müsste eigentlich juristisch was getan werden.

Gruß
 
Mal noch ein Feedback, wie es ausgegangen ist.
Von der Reichweite im Neuzustand, ca. 60 km, nach der Handbalancierung immerhin ca. 53 km erreicht. Vorher waren es lediglich 30.
Befürchte aber, dass die Balance mit der Zeit wieder aus dem Ruder läuft, aus folgendem Grunde:
Es sind eben die schlappen "Zicken", die zuerst an die Grenzspannung kommen. Dadurch altern die mehr als die anderen, was ihren Zustand in Relation noch mehr verschlechtert.
Bin nach wie vor überzeugt, dass das Einlagern über den Winter bei voller Ladung zu vorzeitiger Alterung geführt hat.
 
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