CFK Verbinder selber bauen - ohne Form?

akay

User
Hallo zusammen,

ich habe mit Hilfe einer unsachgemäßen Stecklandung den CfK Verbinder meines Allrounders (DPower Eternity V250) geliefert. Das Ersatzteil hat (wie so einiges derzeit) "Lieferstatus unbekannt".
Was haltet ihr von meiner simplen Idee den Verbinder wie folgt selber zu bauen:

- passendes Aluprofil (U-Profil) besorgen, ggf. zurechtschleifen, V-Form entsprechend des Originalverbinders herstellen
- Kohlerovings IN das Aluprofil einlegen bis zur Oberkante U-Profil, oben abschließen mit Folie und MDF-Platte

Mir ist klar, dass dieser Verbinder schwerer wird als das Original, da der Harzanteil wegen der fehlenden Pressmöglichkeit höher ausfällt. Für ein Allroundmodell wäre das aus meiner Sicht verkraftbar.

Wie sieht es mit der Stabilität des Alu-CfK Verbundes aus? Muss ich fürchten, dass das Alu und das selbstlaminierte Innere sich bei der ersten härteren Landung voneinander lösen und das Eigenprodukt dann aus zwei Teilen besteht? Hat sowas schonmal jemand probiert?

Danke für eure Meinungen, Axel
 

JK1967

User
Wenn du ein passendes Alu-Profil findest, würde ich es so machen:


Wenig Aufwand für die Form, und der selbstgebaute Verbinder wird dem Original in nichts nachstehen …

Die o. g. Variante hab ich noch nicht probiert, würde ich auch aus den von dir genannten Gründen nicht machen.

Gruß Jörg
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die Oxydschicht vom Aluminium muss runter, dann ist auch die Haftung gut. Ganz grundsätzlich führt aber direkter Kontakt mit C-Fasern zu einer elektrochemischen Korrosion. Ich würde mindestens thixotropiertes Harz einstreichen und erst nach dessem Gelieren mit dem Fasereintrag beginnen. Wichtig ist, dass letzterer möglichst ondulationsfrei passiert. Das ist bei einem geschlossenen Rohr leichter durch eine definierte Faserspannung zu bewerkstelligen, offen würde ich mit mehreren Rovingpakten arbeiten und diese versuchen, möglichst sauber abzulegen. Mit aufgesetztem Deckel gibt es indes keine Unterschiede zu gefüllten Metallrohren. Eine einfache Rovingtränke macht dafür sehr viel Sinn, da so der Harzanteil recht einfach konstant bleiben kann.

Bei einem stranggepresseten U-Profil ist die Wandungsdicke aber schon relativ hoch, sodass Du ordentlich Bauhöhe verschenkst. Zumal wird das ja auch noch gestaucht und knickt aus, wenn Du die V-Form biegst.
 
Zuletzt bearbeitet:

akay

User
Danke für die ausführliche Antwort Stefan!

Ich habe inzwischen angefangen, doch die simple Version der Verbinderformen mit Aluprofilen und Pressspanplatten zu fertigen. Der Aufwand ist ja kaum größer und vor allem kann ich ggf. noch weitere Verbinder damit erstellen.

Allein die von Dir beschriebenen Themen wegen elektrochemischer Korrosion und dem Entfernen der Oxydschicht hatte ich gar nicht auf dem Schirm (wie mache ich das vernünftig und durchgängig in einem U-Profil??), sind schon wertvolle Hinweise für mich, so etwas lieber nicht zu versuchen.

Das mit dem Bauhöhe verschenken hatte ich auch nicht gleich verstanden - aber klar, es ist besser einen in der Form erstellten Verbinder 20x14mm zu haben, bei dem außen jeweils die 14 mm auch tatsächlich voll in CfK erstellt sind (auch wenn im Kern noch ein Füllstoff zur Gewichtsreduktion eingearbeitet ist). Beim Aluprofil wären das ja nur ca. 12 mm gewesen - das weiche Aluminium trägt nicht zur Erfüllung der Statik bei, die Massiv-CfK-Verarbeitung ohne Stützstoff ersetzt nicht die durch die Bauhöhe fehlenden 2mm CfK Wand.
 
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akay

User
Nur zum Abschluß dieses Threads: ich habe inzwischen erfolgreich den Verbinder hergestellt. Die Form bestand aus Billy Regalresten, M8 Schrauben und Aluprofilen. Als Trennmittel habe ich flüssiges PVA verwendet, der Füllstoff im Kern des Verbinders ist aus Styrodur entstanden. Den Kern habe ich absichtlich etwas kleiner dimensioniert als das Original um mehr Reserven zu haben ... .
Lessons learned:
- die verwendeten U-Profile waren keine gute Wahl. Ich hatte den Druck beim Schließen der Form des Verbinders kraß unterschätzt. Ergebnis war ein "schiefer" Verbinder
- gegen Billy Regalreste ist grundsätzlich nichts einzuwenden wenn man die Form nur einmal verwenden will. Für Serienfertigung auf jeden Fall Schichtholz o.ä. verwenden!
- der hier im Forum verlinkte Rovingrechner war perfekt. Ich bin auf 116 Rovings gekommen. Zusammen mit dem cfk Schlauch um den Füllstoff und ein paar Cfk Bänder oben, unten, links, rechts hatte ich genügend Übermaß ...
- ... um abschließend mit der Bandschleifmaschine und manuellem Nachschleifen den Verbinder passend ("saugend") hinzubekommen

Ergebnis siehe Fotos - der Verbinder für die DPower Eternity wiegt jetzt 20g mehr als das Original (95 statt 74 g) und schafft bei mir mehr Vertrauen als das Original (das ich zum Spaß mit schäften auch noch repariert habe).
 

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