EdgeTX: im Mischer 2 Symbole zur Auswahl, welches sind die Unterschiede?

Hallo,
mir ist es bisher noch nichts so aufgefallen, weil ich für neue Modelle zunächst den Modellwizard verwende. Aber wenn man im Mischer selbst eine Quelle eintragen möchte, habt man zwei zur Auswahl, einmal der Input mit "Knüppel"-Symbol und einmal der Input mit "i"-Symbol. Oft ist es gleich, welches ich nehme aber nicht immer. Der Modellwizard nimmt immer das Symbol mit dem "i". Könnte mir bitte jemand den Unterschied erklären. Wird auch irgendwo im OTX-Compendium beschrieben, aber ich finde es nicht mehr.
Danke und Gruß
Bernd

Sender: Radiomaster Zorro mit Edgetx. V. 2.8.0
 

mha1

User
Falls Englisch kein sehr großes Problem für Dich ist, empfehle ich das hier zu lesen: https://rc-soar.com/opentx/basics/index.htm

Es erklärt das genial einfache Grundkonzept Input -> Verarbeitung -> Output von OpenTX/EdgeTX besser als ich das kann:

[ Reale Welt (Geber, Knüppelsymbol) --> Anpassung der Geber (z.B. Expo, I-Symbol) ] --> Funktionslogik (Mischer) --> Real Welt (Servos)

In den eckigen Klammer siehst Du den Input Teil. Die Anpassung der Geber ist optional. Wenn Du die Anpassung der Geber nicht oder auf andere Art und Weise machen möchtest, kannst Du die Geber direkt and die Mischer anbinden. Die OpenTX/EdgeTX Verarbeitungskette sieht deshalb real so aus, je nachdem was Du machen möchtest:

[ Reale Welt (Geber, Knüppelsymbol) --> Anpassung der Geber (z.B. Expo, I-Symbol) ] --> Funktionslogik (Mischer) --> Real Welt (Servos)
oder
Reale Welt (Geber, Knüppelsymbol) --> Funktionslogik (Mischer) --> Real Welt (Servos)

Mike Shellim hat hier ein wesentlich schöneres Bild gemalt: https://rc-soar.com/opentx/basics/common_images/OTX_flow.png

Ich würde immer die ganze Kette verwenden, um Rates, Expo usw. im Input Teil zu definieren und nicht irgendwie in den Mischern oder gar im Output Teil (Servos). Wenn man die 3 Ebenen Input/Funktionslogik/Output sauber trennt kann man die Funktionslogik immer rausoperieren und für ein anderes Modell, z.B. mit der gleichen Klappenanordung, verwenden. Man muss dann nur noch die reale Wel auf der Inputseite und Outputseite (Servomitte, Laufrichtung, Maximalausschläge, usw.) anpassen ohne irgendetwas an den Mischern zu drehen.
 
Besten Dank! Mit dem Link ist mir sofort alles klar geworden, weil ich jetzt die Bedeutung der beiden Symbole begriffen habe.
Das Knüppelsymbol steht für die Quellen/Sources, kann also Schalter, Knüppel, Slider u.a. sein. Das "i" bedeute "Inputs", d.h. es findet eine erste Bearbeitung statt, wie Expo, Wege, Limits, DualRate. Wähle ich im Mischer das Knüppelsymbol aus, heißt das, dass die Inputverarbeitung nicht stattfindet sondern direkt von der Quelle an den Mischer geht. Wurde in den Inputs nicht verändert, ist es egal, welches Symbol ich nehme. Möchte ich aber für eine Funktion z.B ein eingestelltes DualRate umgehen, wähle ich das Knüppelsymbol.
Ist das so richtig?
 
Jupp! Genau so. Und dann hat man natürlich viele Freiheiten. Denn ich kann den unverarbeiteten Geber nehmen oder den Input. Ich kann den selben Geber auch auf mehrere Inputs legen, z.b. einmal nicht invertiert und einmal invertiert. Oder nur obere Hälfte des Knüppels und untere Hälfte. Dann habe ich zwei Inputs mit denen ich auch völlig verschiedene Sachen machen kann. Oder ich kann Inputs umschalten usw.
Und das gleich dann nochmal in den Mischern. Da kommen natürlich schnell taktische Überlegungen ins Spiel.
Z.b. Dual Rate auf Querruder mit zwei getrennten Querruder-Kanälen (heute Standard). Da könnte ich oder die Verarbeitung im Input machen. Beide Querruder haben dann die selbe Dual-Rate die zentral eingestellt wird. Oder ich lasse den Input und mache die Dualrate bei den Mischern selbst. Nachteil: ich habe zweimal die Werte einzustellen, Vorteil: man kann getrennte Dual-Rates haben und so z.b. der Differenzierung anpassen.
Wichtig ist: da gibt es nicht einfach richtig/falsch, schwarz oder weiss, sondern viele Wege die auf ihre Art zum Ziel führen und je nach Lösungsansatz entsprechende Vorteile und Nachteile haben.
Das ist wahrscheinlich der größte Knackpunkt, den viele "Menüeler" nicht verstehen. Bei Futaba, Graupner und Konsorten musst du "so, so und so" machen und dann läuft etwas auf die Art, wie die das Richtig finden. Bei EdgeTx/OpenTx kann ich fast jede Funktion auf mehreren Wegen umsetzen die Alle "richtig" sind, aber verschiedene Möglichkeiten bieten.
 

mha1

User
Wer kann, sollte sich wirklich das gut durchlesen: https://rc-soar.com/opentx/basics/index.htm

Es gibt einen Grund, warum man keinen Geber (Knüppelsymbol) direkt an Mischer anbinden sollte. Kein Muss, eher ein best practice Ansatz.

Die Inputs schaffen eine Abstraktionsschicht zwischen Gebern und den Mischern, die sich dann auszahlt, wenn Du (oder ein anderer) die Programmierung für ein anderes Modell wiederverwenden möchtest. Beispiel: Modell A soll die Verwölbung auf einem 3-fach Schalter haben, Modell B auf einem Schieberegler. Ohne den Weg über Inputs musst Du jeden Mischer, der den 3-fach Schalter verwendet, auf Schieberegler ändern. Mit dem Weg über Inputs wird das zentral an einer Stelle außerhalb der Funktionslogik (Mischer Setup) gemacht. Die Funktionslogik bleibt so 1:1 wiederverwendbar und beschreibt nur die Funktion ohne Abhängigkeiten zur realen Welt, also der Geber, die Du verwendest.

Mike Shellim beschreibt das sehr gut und nachvollziehbar.
 
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