Eure incident reports: Ursachen von crash´s als orientierende Information

Unsere Jet´s sind teuer, aufwendig aufgebaut und sehr komplex (ähnlich manntragenden Flugzeugen).

Es besteht immer eine im Hintergrund bestehende Angst vor einem Totalverlust.


Bei den vielen threads gibt es den ein oder anderen Bericht über einen Absturz zu lesen, aber abschätzen lässt sich das individuelle Risiko so nicht.

Ich habe meine Flugzeuge in der Regel zig Stunden im Einsatz, fatale Crash´s sind selten gewesen aber natürlich auch vorgekommen. Gleich ob Schleppmaschine mit ZG62, Heli mit ZG22 oder diverse Elektrosegler und EDF Jets.

Der Turbineneinsatz bringt aber ganz andere Flugzeuge und auch Risken mit sich.

Abgesehen von der Voraussetzung, dass bereits Jemand gut seinen Jet fliegen kann gibt es viele andere Faktoren die die Lebensdauer eines TJ betriebenen Flugzeuges bestimmen.

Ich glaube, uns alle interessiert, wie es anderen Kollegen auf der schwarzen Seite unseres faszinierenden Hobbys so ergangen ist.
Warum? Weil mit dem Wissen, warum ein Pilot seinen Jet verloren (oder stark beschädigt hat) relativ leicht Sicherheit für die Anderen geschaffen werden kann.

Eine Statistik ist schwierig, weil dazu jeder, der einen Jet fliegt, hier angeben müsste wieviel Stunden er das Gerät störungsfrei in der Luft bewegt hat und warum irgendwann Etwas passiert ist.

Eine Orientierung mag in diesem breiten Forum jedoch durch Eure Antworten gelingen:

-Realistische Lebenserwartung in Annäherung: einige "zig" bis hunderte Flüge?
-Häufige Crash Ursachen durch?:

Strukturelles Problem und Baufehler
(Flächenbruch , Steckungsbruch Pendelruder-pivot et.c., Schwerpunkt falsch)

Montagefehler am Platz in der Hektik (Sicherungsschraube an Steckung vergessen, Tankentlüftung durch Festoverschluss zu et.c.)

Verkabelungsproblem:
lose Steckung, falsch dimensionierte Akkukabel, Schalter defekt et.c.

Elektronik: Stromversorgung/Spannung zu hoch-niedrig (6V Servos an 2SLiFe 6.6V , 4S NiMH mit Spannung an div. RX zu niedrig et.c.), Komponentenausfall

Steuerung: Servoausfall/Anlenkungsbruch oder Lösung/Ruderflattern et.c., Falschprogrammierung des Senders (Taileronsteuerung L-R in der Hektik vertauscht, falsche Ausschlaggrössen,et.c.)

Kraftstoffversorgung und Triebwerk: Absteller, Brände, Unregelmässigkeiten (z.B. Triebwerk stellt jedes 5.Mal bei 1/2 vollem Tank ab od. ähnliche Probleme)

Skills/Steuerfehler: Fluglage nicht erkannt (Gegenlicht, zu weit weg, ungünstige Shiloutte des Flugzeuges:schmales Delta,kurze Flächen wie F16,F104), Stalls, Seitenwind, Start bei zu kurzer Piste, schlechte Landeeinteilung (zu schnell, high alpha nicht beherrscht et.c.) mit overrun der Piste oder Ausbrechen

Bedienfehler Technik: Akkus falsch geladen (vergessen, Kapazität war unbekannt), Fehlstart ( hot- od. wetstart) Turbine mit Feuer als Folge oder Triebwerkshitzeschaden, Fahrwerkspneumatiktanks zu wenig gefüllt, Radbremsendruck nicht justiert

Falls sich hier ein längerer Thread entwickelt kann man glaube ich, so Einiges an sicherheitsrelevanten Informationen extrahieren.

In so einer Breite wie jetzt sind noch nie zuvor RC-Jets in den Jahren zuvor betrieben worden.
In der manntragenden Fliegerei sind Unfallberichte entscheidend für das Ausarbeiten von Sicherheitskonzepten auf technischer- aber auch auf Ausbildungsebene massgeblich.

So Etwas gibt es in unserem Bereich nicht.

Hier, in diesem wahrscheinlich meistfrequentierten RC Forum im deutschsprachigen Raum, macht es glaube ich Sinn, so eine Zwischenfallsammlung zu initieren.

LG Arian, Wien
 

Wombat

User
In der manntragende Fliegerei werden die Unfalluntersuchungen, -Auswertungen und resultierenden Empfehlungen nicht ohne Grund von EXTERNEN und persönlich NICHT INVOLVIERTEN EXPERTEN durchgeführt.

"eine Zwischenfallsammlung zu initiieren" die sich aus den völlig einseitigen, nicht prüfbaren und durch einseitige Wahrnehmung bzw. Schockwirkungen wahrscheinlich völlig verfremdeten Erlebnisschilderungen der involvierten Piloten speist, kann fast keinen objektiven Wert haben!

"Ich flog wie immer mit geschätzten 400 km/h geradeaus und zog voll am Höhenruder und da ging das Servogetriebe kaputt. Am Boden ist dann alles verbrannt"

..... und? Was ist davon bewiesen?

Die Geschwindigkeit?
Das er wirklich voll gezogen hat?
Das es das Getriebe war?
???


Ein weiterer wichtiger Aspekt:
Flugunfälle ab einer gewissen Auswirkung MÜSSEN in der manntragenden Fliegerei gemeldet werden und lassen sich auch kaum vertuschen. Dadurch wird sichergestellt, dass Häufungen von Problemen an einem Muster sicher festgestellt werden. Da eine freiwillige Meldung in solch einer Datenbasis sicherlich nur Bruchteile der tatsächlichen incidents/accidents erfassen wird, wird der tatsächliche Umfang der Probleme mit einem Muster nicht erfasst werden können.


Tut mir leid, finde ich völlig überzogen. Die lebhaften und teilweise übertriebenen Debatten über Haltbarkeit und Qualität von allen erdenklichen RC-Komponenten, Modellen und Motoren kann man hier im Forum finden und da kann sich jeder ein Bild von verschaffen.
 
Also bei mir sind es immer absteller :D
Absteller im kopf
Absteller im Auge
Absteller komplett :D:D
Aber die Turbinen laufen :)
 
Ja, meistens ist es auch so dass es eigene Fehler sind.

Kennt man aber die Fehler der Anderen, kann man sich der vielen Dinge, die man falsch machen kann, besser anaytisch nähern.
Auch, wenn es offensichtliche "Blödheit" war.

Wäre man sich dessen vorher bewußt gewesen, hätte man den Fehler sicher nicht gemacht.

Ich machte auch einmal einen maiden flight mit vermeidbarem Ausgang:
Der eingebaute Empfänger war ein Jet R10, mit unzähligen störungsfreien Stunden auf einem anderen Flugzeug.
Gut, dieser kam in die Mirage so wie er war.
Auftanken, Rudercheck, alles funktioniert bestens. So wie auch in dem anderen Flugzeug es war.
Turbine gestartet, Vollgas und los.
Nach 2 Minuten merkwürdige Steuerbarkeit, ich dachte an einen Ausfall eines Elevon Servos. Die Turbine habe ich sofort abgestellt, danach völlige Steuerlosigkeit.
Das Flugzeug ist im Gleitflug einige 100m in einem Acker ohne gröbere Schäden gelandet.
Mit einem anderen Empfänger war es eine Woche später kein Problem.
-wie wäre es vermeidbar gewesen? Mit einem Reichweitencheck!!!!
Den mache ich jetzt immer, hatte ich zuvor für überflüssig gehalten.

Jeti bot einen günstigen Reparaturtausch an, die Ursache war nicht zu finden. Der Empfänger war lediglich nach diesem Flug recht heiss (in Antennenähe).

Also -eigener Fehler- aber in einem Zusammenhang mit einem technischen Ausfall.
 

daishi

User
Leider sind ja die guten alten 35 MHz Zeiten vorbei. Damals konnte ich alles auf Störungen schieben. Heute muss ich leider zugeben, dass die meissten Crash's durch falsche Einschätzung, Übermut oder schlichtweg Dummheit entstehen. Wirklich Materialfehler sind bei mir nur ein minimaler Prozentsatz.

Erst ein Absturz war bei mir in den letzten Jahren durch die Elektronik (Defekt im Sender - damals flog ich noch eine DX8 )
 

turbinendruecker

User gesperrt
Unsere Jet´s sind teuer, aufwendig aufgebaut und sehr komplex (ähnlich manntragenden Flugzeugen).

Es besteht immer eine im Hintergrund bestehende Angst vor einem Totalverlust.


... Teuer und aufwendig gebaut sind Flugzeuge anderer Klassen auch. Ich finde das immer etwas albern wenn so getan wird als seien die Jet Modelle die Königsklasse im Modellflug, nur weil ein Antrieb eingebaut ist an dem man ein paar mehr Kabel und Schläuche anschließen muss. :) Bei den Elektro-Kollegen kosten teilweise die Akkupacks mehr als eine Turbine.

Ich sage mir immer, fliege nichts was du nicht bereit bist zu verlieren. 90% der Komponenten die wir in unseren Modellen verbauen sind überteuerte Spielzeugartikel, ganz besonders im Turbinenbereich. Ebenso in 90% der Fälle reicht ein Bauteil in einer Kette aus damit es knallt und der Kasten im Dreck liegt, oder bestenfalls repariert werden muss. Bleibt dir ein 150 € Servo am Boden kurz vor dem Start stehen hast du Glück. 2 Minuten später hast du Pech und sehr wahrscheinlich kannst du über die Ursache des Unfalls dann nur philosophieren und raten um dein Gewissen zu beruhigen. Beispiel: Was nützt dir das teuerste und beste Servo, wenn der 15 Cent Gabelkopf reißt, weil er schlecht verarbeitet war.

Darum: Ich versuche so verantwortungsvoll wie möglich mit der Materie umzugehen, egal ob ich ein Warbird, Jet oder 50 € Schaummodell fliege. Was und wie durch Zufall oder Pech verrecken kann, darüber denke ich lieber nicht nach. Sonst kann ich angeln gehen. :D
 
Bei uns lassen sich die Abstürze (egal ob Jet oder Prop) in drei Haupt-Klassen einteilen-
Störung zwischen den Ohren
Störung zwischen den el. Komponenten im Modell (meist nicht nachvollziehbar)
Stürung der Festigkeit mech. Komponenten im Modell.

Verteilung etwa 1/3 für jede Klasse

und einer, der ist in die Sonnenfinsternis geflogen. fällt aber vermutlich unter Kategorie 1
 
...Ich sage mir immer, fliege nichts was du nicht bereit bist zu verlieren.
ich erlaube mir hier mal ein paar Analogien:

Fahre nichts, was du nicht bereit bist zu verlieren...
Wohne in nichts, was du nicht bereit bist zu verlieren...
Liebe nichts, was du nicht bereit bist zu verlieren...
Heirate nichts, was du nicht bereit bist zu verlieren...
Lebe kein Leben, das du nicht bereit bist zu verlieren...

könnte man auch positiv (also ohne Negation) formulieren:
Fahre nur Schrotthaufen!
Wohne in der Müllhalde!
Hasse alles!
Heirate deinen Feind!
Bring dich am besten gleich um!

Überspitzt? Ja! :D

...nur mal so... ;)
 

turbinendruecker

User gesperrt
Nix für ungut, aber ich sehe bei den von dir genannten Analogien jetzt so richtig gar nicht den Zusammenhang zum Hobby und / oder dem Thema. Egal - wenn's als Scherz gemeint war, von mir aus.

:)

Falls es unklar war: Für mich zählt die Sorgfalt und das entsprechende Know-How beim Umgang mit der Materie. Die möglichen Ausfälle der Komponenten im Zusammenspiel die zu einem fatalen Absturz kommen können sind so vielfältig, als dass ich mir darüber einfach keinen Kopf machen möchte. Sorgfalt und Know-How schließen viele Risiken aus, aber wenn ein Servo verreckt, eine Spritpumpe den Geist aufgibt, oder besagter Gabelkopf bricht, dann ist das halt einfach Pech. Wenn ich nicht bereit wäre diese Risiken in Kauf zu nehmen und mir das Geld zu schade wäre, dann würd ich keine teuren Modelle fliegen, ist doch logisch! :p


@Peter: Ja auf jeden Fall :D :D Wir werden's ja an Ostern sehen wenn's kracht!
 
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