Frage an die Speed Experten

Hi,

habe da mal eine wahrscheinlich dumme Frage, wie kommt Ihr im F5D und F5D Limited auf die Geschwindigkeiten? Kann mir das rechentechnisch nicht erklären, wo liegt mein Denkfehler?

Also Fakt ist, Wiederstand wächst quadratisch, so daß selbst bei einem Pylon nicht 100% der Strahlgeschwindigkeit in Speed umgesetzt werden können. Nun nehme ich mal meinen Antrieb im Lift Off XXS. 3S2P Konion an Permax 4D mit ner 5.2x5.2 ergibt etwas in die 190 km/h Strahl. Davon kann man vielleicht 170 km/h im Geradeausflug umsetzen. Das sind insgesamt immhin etwas über 300 Watt auf 950g Modellgewicht. So jetzt höhrt man im F5D Limeted Bereich von Speed um die 180 km/h mit wesentlich weniger Leistung und Bürste + Non Lipos. Wie soll das gehen? Noch schlimmer finde ich dann f5D ich schaffe es kaum ein Setup zu erstellen das über 272 km/h Strahl hat, (Hacker b 40 F5D 9 Zellen 4.7x4.7 = 272 km/h) wie kommen die Dinger auf über 300 km/h? Wo liegt mein Denkfehler? (also mir ist klar, daß man das im Stechflug hinbekommt aber wie mit "nur" Motorleistung im Geradeausflug...)

Nette Grüße

Christoph
 

kurbel

User
Mit was für einer Drehzahl rechnest du denn? Die ist wärend des Fluges nicht zwangsweise die gleiche, wie am Boden.
Nächster Punkt: Hast du die Steigung der Propeller mal nachgemessen?
Die aerodynamische kann übrigens auch größer sein, als die geometrische Steigung.
Das alles könnten Fehlerquellen sein, bei den Annahmen, die du getroffen hast.

Kurbel
 
Hallo,

ich rechne hiermit: http://brantuas.com/ezcalc/dma1.asp (ist in Frage Strom und Strahl einigermaßen genau)

dann rechne ich die Werte in deutsche Einheite mit www.standschub.de um. Die 272 km/h sind mit 39000 umin 9 Zellen Gp 3300 Hacker F5D 6W Antrieb + 4.7 x 4.7 gerechnet.


Wie auch immer, überquadratische Schrauben gehen vom Wirkungsgrad her in den Keller, meistens drehen die Leuts doch die Steigung sogar noch ein Stück raus. (Habe ich beim mir im Verein gesehen, (Leipzig, wir hatten ein F5D da), die Speedfrage kam mir aber erst danach ;o)

Und über 200 km/h setzt sicher auch ein Pylon nur noch 80% des Strahls um...


Nette Grüße


Christoph
 
"einigermaßen"

Da liegt das Problem - in irgendwelchen Rechnungen. Man kann zwar in etwa 'abschätzen' worauf es rausläuft. Aber speziell der Prop verhält sich dann doch etwas anderst als so 'idealisiert'. Unterschiedliche Blattformen, steigungsverteilung, Profile usw. Da spricht die angabe 4,7x4,7 nur sehr bedingt die Eigenschaften eines Prop aus. Selbst ein Prop aus der selben Form wird nicht so sein wie der andere.

Je nach Profil kann der reine Profilwiderstand bei höherer Geschwindigkeit sogar niedriger sein (meistens). (Nicht Gesamtwiederstand des Modells).

Die Praxis lehrt einen immer die Wahrheit - das ist ja das schöne ;)

Wie schnell die aktuellen F5D sind kann ich dir nicht genau sagen, aber es werden irgendwas um die 300 sein - wenn ich da an den Wettbewerb in Scherfede denke. Vielleicht meldet sich ja ein F5D Flieger der mal nachgemessen hat was da 'anliegt'.
 

speed

Vereinsmitglied
Christoph,
Du bis auf dem richtigen Weg! Du kannst die Sache auch anders angehen!
Die guten Pylon Piloten fliegen nicht mehr als 4500 m für 10 Runden . Oft werden schnelle Zeiten mit "kooperativen" Winkern geflogen!
Wenn ein Limited 180 km/h =50 m/s schaffen würde, kämen dann 90 er Zeiten heraus.
Im Moment kämpfen Paule und Co gegen 100 s. Realistisch sind etwa 110 s für den guten Piloten!
Mit 110 s hast Du dann eine Durchnschittsgeschwindigkeit von 150 km/h.
Mein Limited Schwanzloser in Leipzig hatte auf Schorschis Radarpistole mit halbvollem, kalten 7 Zeller 2000 er auch diese Geschwindigkeit auf dem Display!
Ich verbrate etwas über 200 W Input!
Kurbel oben hat es schon erwähnt! Der Motor wird entlastet und dreht etwas auf und die Luftschraube bringt auch bei Drehzahl*Steigung noch etwas Schub!
Otto
 
@ Speed ja das klingt sehr vernünftig und einleuchtend. Echte 150 sind eben auch schon verdammt schnell ;) das der Motor dann bei Entlastung weiter dreht klingt auch plausibel.


Nette Grüße


Christoph

Ps. Ich habe ja auch ein statisches Radarmessgerät vom Tennis, welches bis 300 kmh messen würde, da könnte man meinen ja mal auf Herz und Nieren testen, nur muß ich zu meiner Schande gestehen, ich treffe den 8m breiten Radarkegel mit dem flinken Pylon leider nie gerade... ;o(
 

plinse

User
Glaube nur einer Simulation, die du selbst getürkt hast ;)

Glaube nur einer Simulation, die du selbst getürkt hast ;)

Moin,

die Frage ist ja auch immer, was für Aussagen jetzt im Raum stehen. Spricht ein Flugtagsprecher von dem, was gerade vorgeflogen wird (aus der Sichtgrenze angestochen quer über den Platz bis an die andere Sichtgrenze, vielleicht 500m Stechflug ohne nennenswerte Ruderausschläge) oder aber wird vom Fliegen auf dem Kurs gesprochen, wo jede Wende auch bremst, also nach ~200m die längste Geradeausstrecke endet und kein Höhenunterschied verfeuert wird? Wo wird die Geschwindigkeit zitiert? Am Ende der 200m kurz vorm Spitzpylon? Am Anfang direkt nach dem Spitz, der am stärksten bremsen dürfte? Rechnen wir die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Kurs?

Interessant für technische Betrachtungen: Im Scherfede Bericht von Siggi stehen auf Seite 3 typische Drehzahlen. Deine gerechneten 39.000rpm drehen die Antriebe bereits am Boden mit normal guten GP2200 9 Stück. Des weiteren fliegen einige Piloten mit dem gleichen Motor 12 Zellen GP2000, haben somit eine höhere Spannung und Drehzahl. Außerdem drehen nicht alle am Prop rum und seit NiMh wird nicht mehr zwangsweise raus gedreht. Raus drehen tust du, wenn du sonst nicht auf die nötige Laufzeit kommst. Bei 9 Zellen RC1600 war das mehr ein Thema denn jetzt bei GP2200. Bei 12 Zellen GP2000 kann es wieder ein Thema sein, habe ich selbst nicht probiert.

Frostfalke schrieb:
Hallo,

ich rechne hiermit: http://brantuas.com/ezcalc/dma1.asp (ist in Frage Strom und Strahl einigermaßen genau)

Wenn der da einigermaßen genau ist, ist die Frage wann. In der Luft oder am Boden? Meine Bodenmessungen kann der bei warmen Zellen nicht bestätigen, liegt im Strom etwa 50% daneben, bei kalten Zellen passt es, aber er nimmt einen Ri für GP2200 von 4mOhm an und für GP3300 von 3,2mOhm, bei GP3700 sind es 3mOhm. Rechne ich mit 9 GP2200, kommt mein Setup auf ~82A @ 36500rpm. Rechne ich mit GP3700 statt dessen, kommt gleiches Setup auf ~91A @ 38500rpm. Selbst gepushte GP2200 liegen aber unter 3mOhm ;) . Gerechnet habe ich mit einem Mega 22/20/1 und APC 4,7x4,7, denn den Hacker FAI 6 Winder kennt der Berechner nicht, den 6L fliegt keiner und ich habe ihn auch nicht, den mega habe ich alternativ aber auch liegen und mal etwas dran rum gemessen, daher hatte ich da Werte zum vergleichen. Geflogen wird aber im Wettbewerb und auch sonst mit frisch geladenen warmen Zellen und dann liegen die Rechenwerte und Meßwerte im Strom bei 120A gemessen vs. ~80A gerechnet, bei kalten Zellen hingegen liegt es bei +/- weniger als 10% und ist somit als Abschätzung einsetzbar.

dann rechne ich die Werte in deutsche Einheite mit www.standschub.de um. Die 272 km/h sind mit 39000 umin 9 Zellen Gp 3300 Hacker F5D 6W Antrieb + 4.7 x 4.7 gerechnet.

Der berechner kennt den 6W FAI nicht, nur den 6L. Keine Ahnung wie weit die sich außer im gehäuse unterscheiden, ein bischen mehr Kupfer durch aufwändigere Fertigung, ... und schon sieht die Welt wieder anders aus.

Wie auch immer, überquadratische Schrauben gehen vom Wirkungsgrad her in den Keller, meistens drehen die Leuts doch die Steigung sogar noch ein Stück raus. (Habe ich beim mir im Verein gesehen, (Leipzig, wir hatten ein F5D da), die Speedfrage kam mir aber erst danach ;o)

Und über 200 km/h setzt sicher auch ein Pylon nur noch 80% des Strahls um...


Nette Grüße


Christoph

Was dir der Berechner nicht berücksichtigt, das ist der Flieger. Die Drehzahl entwickelt sich entsprechend, wie der Flieger die Geschwindigkeit umsetzen kann, damit ändert sich auch der Propellerwirkungsgrad, ... und überquadratische Props können plötzlich ziemlich gut werden, werden in F5B fast nur geflogen.

Ohne Meßwerte der Drehzahl aus dem Flug bei bekanntem Prop lohnt sich ein wirkliches Nachrechnen nicht. Wenn aber rechnerisch 150km/h für einen F5D Limited aus den Rundenzeiten raus kommen, also durchschnittlich, dann hat er in dem Lauf auch zumindestens als der Akku frisch war auf der Geraden auch die 180km/h geflogen, wenn nicht noch mehr. Die schnellsten Runden wirst du gesehen haben, sind die Runden, wo die Flieger ausbeschleunigt haben und der Akku noch fit ist. Diese Geschwindigkeitsänderungen sind gerade bei den neuen F5D sehr ausgeprägt. Zuerst hängen sie in der Luft wie eine tote Ente, dann beschleunigen sie mit zunehmend besser greifendem Prop aus und gegen Ende des Durchganges ist der Akku halt nicht mehr das, was er am Anfang mal war, dann werden sie wieder langsamer.

Na denn, viel Spaß beim rechnen ;) . Phantastische Geschwindigkeitsangaben aber mal zu hinterfragen, macht durchaus Sinn ;) . Teilweise wird viel erzählt. Wenn du aber rechnest, musst du auch richtig rechnen. Beispielsweise von einem Standstrom von 100+A ausgehend, den Berechner dahin tunen, dass er den auch ausrechnet und zwar nicht durch größeren Prop und Drehzahlreduktion, sondern über den Ri der Zelle oder deren Anzahl, nimm beispielsweise die GP2000 und 12 Stück, wird durchaus so eingesetzt. Das entspricht dann aber eher meinen Meßwerten an gepushten GP2200 9 Stück und der Rechner setzt für die GP2000 einen geringeren Ri an als für die GP2200, dem trau ich nur so weit, wie ich ihn werfen kann ;) . Normal sollte es anders herum sein ;) . Für mehr als einen groben Vergleich taugt der nicht.
Die Angaben kann man somit nie nicht auf gepushte Wettbewerbsakkus übertragen ;) . Dann kommen schon mal höhere Drehzahlen und Ströme dank besserer Spannungslage raus, bei 12 Zellen GP2000 passt es wie gesagt etwa zu frisch geladenen, heißen GP2200 9 Stück. Als nächsten Schritt kannste den Prop verkleinern, denn in der Luft habe ich wohl eher anhand der Flugzeit gemittelt um die 80A, da der Antrieb durch die Anströmung entlastet wird, ist das wie ein kleinerer Prop im Simulator, denn der Simulator weiß nichts vom Flieger.
Mit auf 2,5-2,6inch reduzierter Steigung habe ich dann etwa den Strom, den ich anhand der Flugzeit in der Luft für meinen Antrieb abschätzen würde und rechnerisch kommt der Simulator plötzlich auf ~51600rpm. Jetzt kannste dir die Drehzahl mit der eigentlichen Steigung umrechnen, will mal nicht hoffen, dass der CAM soooo sehr nachgibt, als dass er keine Steigung mehr hätte, etwas nachgeben tut er aber sicherlich, den starren Körper gibt es halt nicht, ...

Also, wie du siehst, an solchen Simulationen musst du anhand von Meßwerten tunen. Mit 12 Zellen GP2000 rechnet der mir bei 114A eine Spannung von 8,peng V am Motor. Das schaffen auch gute GP2200 (9Stück). Weiß jetzt nicht, wie Siggi auf die 49.000rpm gekommen ist, aber seine 49k und meine 51k liegen dichter beisammen als deine 39k und in der Luft passiert da so einiges, was Simulatoren nicht abdecken können. Was der hasenfuß an meiner Rechnung ist, ich ahbe eine größere Leerlaufspannung angenommen und einen größeren Ri der Zellen. Bei Reduktion des Stromes um ~24A durch kleineren Prop steigt real die Spannung weniger an, damit komme ich näher an Siggis 49k heran.

Am saubersten dürfte in den Simulationen der Motor abgebildet sein und den kann man sich über Eingangsspannung und Strom dahin tunen, dass der Simulator zwar mit ganz anderen Akkus und Propellern rechnet aber mit den Motorparametern, die man ungefähr hat. F5D ist zu weit ab vom normalen, als dass 0815 Simulationen da was taugen würden ;) .

Etwas, was sich bei mir täglich auf der Arbeit zeigt, ist, dass der "Simulant" eigentlich wissen muss, was der Simulator ausspucken soll. Du kennst vielleicht nicht die genauen Werte aber du kennst Randbedingungen und Tendenzen, wie sich was entwickeln müßte. Einem Simulator glaubt man erst dann, wenn er dieses Bekannte eben auch abbildet und dann schließt man auf weitere Werte. "Das glaub ich nicht!" ist der häufigste Ansatz in Details zu gehen und plötzlich Programmfehler zu finden, Softwarezulieferer mit hochrotem Kopf vor Scham in Action zu versetzen, ... ;) .

Und diesem von dir genannten Simulator traue ich gerade bei Hochstromanwendungen vielleicht eine +/- 15% Abschätzung zu, mehr als eine grobe Schätzmöglichkeit ist das nicht.
Wenn man Randbedingungen kennt und nachbessert ist er vielleicht etwas besser, es sind und bleiben aber Hausnummern.

Um besser zu werden steigt der Simulationsaufwand gewaltig aber Otto Normal will einen Ergebniswert. Dass der Toleranzbereich aber nur mit steigender Modellgenauigkeit kleiner wird, sehen viele nicht ein. Das einzige, was bezogen auf F5D hier vielleicht einigermaßen modelliert ist, ist die Strom/Spannungs/Drehzahl-ermittelung des Motors. Akkumodell taugt nichts, Aerodynamik kannste vergessen, kennt ja nicht mal den CAM 4,7x4,7, ...

Hab das jetzt mitgetippt, während ich am Simulator gespielt habe, hoffe es steigt noch wer außer mir durch die Gedankengänge durch ;) ...
 

Voodoo

User
Hallo
Ich habe beim Wettbewerb in Scherfede 2005 mit der Radargun ein paar F5Dler gemessen, da war bei leichtem Gegenwind keiner schneller wie 240km/h

Gruß

Georg
 
Wow das war viel Stoff. Ok klingt soweit alles ganz logisch. Auch die 240 km/h im geradeausflug scheinen realistisch.

So Natürlich wenn man plötzlich statt 60A 120 A reinschießt, dann fällt die 300 km/h ist klar. Habe auf jeden Fall hier viel gelernt! Dank Euch allen!

Auf jeden Fall werde ich jetzt weiter fleißig üben und vielleicht sehen wir uns diese Saison schon in der F5D Limeted.


Nette Grüße aus Leipzig


Christoph
 
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