Tja, ein schönes Beispiel, wie die grüne Rechnung am Ende doch nicht so ganz aufgeht.
Fangen wir mal beim Input an: 3x370W = 1110W Paneele. Wie man in der angehängten Grafik:
sieht, war heute im Hochsommer die nutzbare Sonneneinstrahlung bei uns so ca zwischen 09:00 und 17:30 (kann je nach Standort natürlich variieren). Also rund 8,4h effektive Produktionsdauer. Gehen wir davon aus, dass die Panele in dieser Zeit mit einem mittleren Wirkungsgrad von 80% produzieren konnten (Abschattungen, Wolken usw., eigentlich ein top Wert) -> 1110W*0,8*8,5h = 7548Wh an erzeugter elektrischer Arbeit. Gehen wir davon aus, der Laderregler arbeitet sehr gut und erzeugt kaum Verluste (Topmodell) mit einem Wirkungsgrad von 95%. Dann wurden effektiv 7171Wh in den Akkumulator geladen. Jetzt nimmt der Wechselrichter aus den Akkus 48VDC und muss die auf 230VAC hochhacken. Dabei entstehen einmal schon wieder Verluste im Akku (Innenwiderstand), Verluste in den Spulen und Leistungshalbleitern des Wechselrichters. Die Hersteller geben zwar immer wunderschöne 96% an, aber in Wirklichkeit wird der ehr so um die maximal 88% erreichen. Also gehen wieder 12% flöten -> 6311Wh die effektiv am Lader ankommen. Und der geht jetzt wieder her und hackt die 230VAC auf eine Gleichspannung für das Auto um. Wirkungsgrad auch wieder irgendwo maximal bei 90%, eher noch darunter. 5676Wh was also im Bestenfall in das Auto geladen werden könnten. Also rein rechnerisch ist nach 2,8h Laden mit 2000W Schluss im Karton.
Jetzt kommen noch ein paar Faktoren dazu: vielleicht haben die Paneele nicht einen mittleren Wirkungsgrad von 80% erreicht sondern nur 70% oder gar 60% weil mehr Wolken oder Dunst war. Vielleicht hat dein Ladekreis noch ein paar % Verluste mehr wegen langer oder relativ dünnen Leitungen (Kabelverluste), vielleicht ist der Wechselrichter ein Chinesisches 0815-Gerät, dass mit etwas höherer Toleranz gebaut wurde und noch ein paar W mehr verbratet. Auch was das Auto nach dem Laderregler macht und der ganze Saft direkt im Akku landet hast du nicht in der Hand. Und dann natürlich die Sache, dass der Akku zwar theoretisch 7171Wh drinnen hätte, aber bei dessen zweite Hälfte bereits die Spannung selbst nachlässt, der höhere Strom für die gleiche Leistung wieder mehr Verlustwärme erzeugt usw.. Die von dir beobachteten ca 3,5kWh die du in ca 1,5h laden reinbekommst, ist also recht nahe dran an der Performance, die ich mir von so einer Kette erwarten würde mit einem Gesamtwirkungsgrad (!) von 50-60%.
Was kann man tun:
- Naja, mehr PV geht immer. Der Akku könnte theoretisch 12480Wh speichern, ein oder zwei Module mehr würde sicher nicht schaden
- um das Solarladen interessant zu machen, müssten mal die Hersteller umdenken und aufhören nur AC-Lader auf den Mark zu werfen. Man müsste nativ direkt von DC-to-Dc laden. Damit würde das ganze Gedöns von Wechselrichter etc. entfallen bzw in eine einzige Kette wandern. Die Verluste würden stark reduziert.
- und wir können uns winden wie die Aale...unsere Batterietechnik ist immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Die "Solarakkus" sind immer noch Bleiakkus mit einer entsprechenden Entladekurve die nicht gerade prickelnd ist.