Frage Solar Wechselrichter

Hallo
Frage an die Experten,meine Inselsolaranlage besteht aus 3 Panele a 370 Watt,eingespeisst wird der Strom in 4 Solarbatterien a 12V 260AH der Strom wird dann über einen 48Volt-230Volt 3000Watt Wechselrichter abgegeben.Wenn ich mein E-Auto (Opel Rocks 5,5KWH)lade zieht das Auto 2000Watt das geht 1-1,5 Stunden gut nur dann brechen die Batterien ein.Meine Frage,gibt es eine Möglichkeit die "Ausgangswatt" zu begrenzen (C-Rate)od.gibt es einen Wechselrichter bei dem sich die "Ausgangswatt" einstellen lassen?

Vielen Dank
Herbert
 
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GC

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Herbert,
wie soll das funktionieren? Soll Dein Wechselrichter die Ausgangsspannung auf unter 230V reduzieren? Dann würde wohl Dein Lader streiken. Und warum willst Du überhaupt den Ladevorgang in die Länge ziehen?
So was, was Du willst, gibt es m.E. nicht.
Du könntest größere Solarakkus nehmen. Dann wird länger geladen.

Eine grobe Abschätzung: Deine Akkus können theoretisch folgende Energie speichern: 4*12V*260Ah = 12.480Wh.
Wenn man einen Wirkungsgrad bei der Ladung von 50% unterstellt, so könnte man bei 2000W rund 3 Stunden laden.
Sind Deine Akkus womöglich bei Ladeantritt nicht voll geladen?
Oder handelt es sich um Bleiakkus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon mal Danke für die Antwort.Es handelt sich um 12 V 260AH Solarbatterien (normale Bleiakkus).Die Akkus können voll geladen locker 5000Watt abgeben ohne das sie unter 44Volt fallen nur eben nicht wenn permanent 2000Watt gezogen werden.Zeit spielt beim Ladevorgang keine Rolle daher die Frage nach Reduzierung auf z.b.1000Watt Ladeleistung (das Auto akzeptiert das) Bin absoluter Laie denke aber das hängt mit der C-Rate zusammen.

Vielen Dank
Herbert
 

Dieter B

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Schon mal Danke für die Antwort.Es handelt sich um 12 V 260AH Solarbatterien (normale Bleiakkus).Die Akkus können voll geladen locker 5000Watt abgeben ohne das sie unter 44Volt fallen ...
Aber nur bis sie leer sind, und das sind die vermutlich nach 1,5 h mit 5500W, wenn sie vorher nicht ganz voll waren. Mit geringerer Leistung würde es länger dauern, voller geladen wird das Auto allerdings nicht (abgesehen von eventuell etwas geringeren Verlusten). Einen geringeren Ladestrom müsste das Ladegerät selbst einstellen können, sonst wird es schwierig. Aber die Frage wurde ja schon gestellt, wozu?
 
Hallo
Da hatte ich wohl einen Denkfehler,ich dachte immer:

Je schneller eine Blei-Säure-Batterie entladen wird, desto weniger Kapazität hat sie


Man lernt nicht aus.
Vielen Vielen Dank
Herbert
 
Tja, ein schönes Beispiel, wie die grüne Rechnung am Ende doch nicht so ganz aufgeht.
Fangen wir mal beim Input an: 3x370W = 1110W Paneele. Wie man in der angehängten Grafik:
1659217447669.png
sieht, war heute im Hochsommer die nutzbare Sonneneinstrahlung bei uns so ca zwischen 09:00 und 17:30 (kann je nach Standort natürlich variieren). Also rund 8,4h effektive Produktionsdauer. Gehen wir davon aus, dass die Panele in dieser Zeit mit einem mittleren Wirkungsgrad von 80% produzieren konnten (Abschattungen, Wolken usw., eigentlich ein top Wert) -> 1110W*0,8*8,5h = 7548Wh an erzeugter elektrischer Arbeit. Gehen wir davon aus, der Laderregler arbeitet sehr gut und erzeugt kaum Verluste (Topmodell) mit einem Wirkungsgrad von 95%. Dann wurden effektiv 7171Wh in den Akkumulator geladen. Jetzt nimmt der Wechselrichter aus den Akkus 48VDC und muss die auf 230VAC hochhacken. Dabei entstehen einmal schon wieder Verluste im Akku (Innenwiderstand), Verluste in den Spulen und Leistungshalbleitern des Wechselrichters. Die Hersteller geben zwar immer wunderschöne 96% an, aber in Wirklichkeit wird der ehr so um die maximal 88% erreichen. Also gehen wieder 12% flöten -> 6311Wh die effektiv am Lader ankommen. Und der geht jetzt wieder her und hackt die 230VAC auf eine Gleichspannung für das Auto um. Wirkungsgrad auch wieder irgendwo maximal bei 90%, eher noch darunter. 5676Wh was also im Bestenfall in das Auto geladen werden könnten. Also rein rechnerisch ist nach 2,8h Laden mit 2000W Schluss im Karton.
Jetzt kommen noch ein paar Faktoren dazu: vielleicht haben die Paneele nicht einen mittleren Wirkungsgrad von 80% erreicht sondern nur 70% oder gar 60% weil mehr Wolken oder Dunst war. Vielleicht hat dein Ladekreis noch ein paar % Verluste mehr wegen langer oder relativ dünnen Leitungen (Kabelverluste), vielleicht ist der Wechselrichter ein Chinesisches 0815-Gerät, dass mit etwas höherer Toleranz gebaut wurde und noch ein paar W mehr verbratet. Auch was das Auto nach dem Laderregler macht und der ganze Saft direkt im Akku landet hast du nicht in der Hand. Und dann natürlich die Sache, dass der Akku zwar theoretisch 7171Wh drinnen hätte, aber bei dessen zweite Hälfte bereits die Spannung selbst nachlässt, der höhere Strom für die gleiche Leistung wieder mehr Verlustwärme erzeugt usw.. Die von dir beobachteten ca 3,5kWh die du in ca 1,5h laden reinbekommst, ist also recht nahe dran an der Performance, die ich mir von so einer Kette erwarten würde mit einem Gesamtwirkungsgrad (!) von 50-60%.
Was kann man tun:
- Naja, mehr PV geht immer. Der Akku könnte theoretisch 12480Wh speichern, ein oder zwei Module mehr würde sicher nicht schaden
- um das Solarladen interessant zu machen, müssten mal die Hersteller umdenken und aufhören nur AC-Lader auf den Mark zu werfen. Man müsste nativ direkt von DC-to-Dc laden. Damit würde das ganze Gedöns von Wechselrichter etc. entfallen bzw in eine einzige Kette wandern. Die Verluste würden stark reduziert.
- und wir können uns winden wie die Aale...unsere Batterietechnik ist immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Die "Solarakkus" sind immer noch Bleiakkus mit einer entsprechenden Entladekurve die nicht gerade prickelnd ist.
 
Hallo
Du hast schön aufgezeigt, welche Verluste es bei den verschiedenen Umwandlungsschritten gibt und das ein großes Manko im noch fehlenden Verständnis für die DC DC Technik mit möglichst LiFePo Akkutechnik liegt. Leider ist da momentan noch Eigeninitiative angesagt, der normale Bastler ohne E Kenntnisse ist da schnell am Ende. Sehr viele Anregungen findet man dort https://www.photovoltaikforum.com/
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Meine Frage,gibt es eine Möglichkeit die "Ausgangswatt" zu begrenzen (C-Rate)od.gibt es einen Wechselrichter bei dem sich die "Ausgangswatt" einstellen lassen?

Richtige Vorgehensweise auf deine Frage - es gibt die Lader, hier nur mal ein Beispiel:
 

GC

User
Gerd, das reduziert seine momentane Ladleistung aber nicht wesentlich. Bei 8A wären es ca. 1,8kW und der TE spricht momentan von 2kW. Man müsste ein schwächeres Ladegerät finden, ca. 4A oder 1kW
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... das ist ein Lader mit der höchsten Reduzierung (8A: 230V * 8A = 1830W), die ich kenne!🤔
@Gerhard, kennst Du eine mobile Ladestation mit um die 1KW oder geringer?
Sein Vorhaben ist nun mal von Anbeginn (fast) zum Scheitern verurteilt weil eben die PB-Batterien bei seiner Auslastung,
weit über 1/10C (hier um die 1/4 C) deutlich in der Nutzkapazität einbrechen. Bei seiner Last eben mehr als ein Halbieren
(nach der Peukert-Gleichung)! ... siehe auch dazu den Link in #6 von mir. 😉
 
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loscho

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".... Die "Solarakkus" sind immer noch Bleiakkus mit einer entsprechenden Entladekurve die nicht gerade prickelnd ist....."

Bevor solche Behauptungen in den Raum gestellt werden, sollte man sich besser informieren.
 
Hallo
Vielen Dank für den Input.
Heute Nachmittag bekomme ich leihweise einen Wechselrichter der "nur" 1000Watt kann,mal sehen was passiert.
Manche laden Ihren Opel Rocks mit 700Watt direkt aus den mobilen Panels,durch die Spannungsschwankungen kann es nötig sein das Autole über die Hauptsicherung zu "RESETEN".
Evtl.häng ich meinen 1000Watt Föhn mal 5 Stunden dran zum Testen :)
Werde berichten.

Vielen Dank
Herbert
 
Es soll doch die Ladeleistung moderiert werden? Einen kleineren Wechselrichter zu nehmen wird diesen in die Überlast bringen, er wird dann abschalten.
Das was Du willst kann jedes Modellbauladegerät, Ausgangsstrom bzw. Ladeleistung limitieren.
Ob E-Autolader das können k.A. Aber ein kleinerer Wechselrichter wirds nicht sein.
 
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Dieter B

User
Oje, da habe ich oben wohl etwas ganz falsches gesagt. Auch ich wusste nicht, dass die verwendbare Kapazität bei Bleiakkus derart abhängig vom Entladestrom ist.
Dass aber wohl nur ein anderes Ladegerät Abhilfe schaffen kann, wurde zumindest von Gerd bestätigt.
 
Hallo
Also der "schwächere"Wechselrichter ist nicht die Lösung,wie Uli schon schrieb schaltet der AB.
Ich werde mir also angewöhnen öfter zu Laden.
Und eine zweite "Inselanlage" ist bestellt.

Vielen Dank an alle
Herbert
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Kennst Du eine mobile Ladestation mit um die 1KW oder geringer?
Das würde mich wundern, wenn es das gäbe.

Die IEC 62196 sieht bei der typ2 Ladung einen minimalen Ladestrom von 6A vor.

Daher würde es mich wundern wenn es was unter 6A gäbe. Der Rocks kann es wohl offensichtlich. Die meisten Elektroautos eher nicht.

Damit kämpfen viele PV Anlagen Besitzer. (Allerdings aus anderen Gründen.... Um den letzten kW an Leistung der PV Anlage zu nutzen)
 

gufi

User
... das ist ein Lader mit der höchsten Reduzierung (8A: 230V * 8A = 1830W), die ich kenne!🤔
@Gerhard, kennst Du eine mobile Ladestation mit um die 1KW oder geringer?
Sein Vorhaben ist nun mal von Anbeginn (fast) zum Scheitern verurteilt weil eben die PB-Batterien bei seiner Auslastung,
weit über 1/10C (hier um die 1/4 C) deutlich in der Nutzkapazität einbrechen. Bei seiner Last eben mehr als ein Halbieren
(nach der Peukert-Gleichung)! ... siehe auch dazu den Link in #6 von mir. 😉
Hallo,
habe hier zufällig mitgelesen. Bislang wurden 8A als niedrigste Ladrleistung bei einem fertigen Gerät genannt.
Ich nutze einen Lader der bis auf 6A runter kann: https://www.e-lix.de/mini-wallbox
Vielleicht bringt das ja was.
Schönen Abend noch.
 
Hallo
Beim Laden habe ich mir jetzt angewöhnt öfter zu Laden,zuerst darf der Rocks 1-1,5 Stunden bei 2000Watt dran und dann die Surron bei 700Watt.Die 700Watt der Surron packen die Zellen ohne zu mucken.

Die 2te Anlage ist montiert und schon wieder habe ich eine Frage.
Der Hersteller der Batterien empfiehlt alle 30 Tage einen Zellenausgleich bei 62 Volt,das kommt mehr viel vor?(da blupperts kräftig in den Batterien)
Brauchts den Zellenausgleich überhaupt?die Anlage ist ja permanent in Betrieb (Kühlschrank und Gefriertruhe).
Die Batterien sind 4 X 12V a.260AH Solarbatterien (normale Säurebatterie).

Gruss Herbert

Solar macht Spass :cool:
 
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