geteiltes Steckungsrohr

Hallo an die Modellfluggemeinde.
Ich möchte gerne mal eure Meinung erfahren.
Kurze Vorgeschichte:
Ich habe oder hatte eine Extra300S mit 190 cm Spannweite, die ich leider zu Bruch geflogen habe. Der Rumpf war für die Tonne. Tragflächen, Höhenleitwerk, Seitenruder und Kabinenhaube waren fast unversehrt. Motorhaube aus GFK stark beschädigt.
Weil mir das Modell gut gefiel und auch gut flog, habe ich mir das gleiche Modell wieder gekauft.
Nun hatte ich aber die intakten o.g. Komponenten zu hause rum liegen.
Darauf hin habe ich den Rumpf des neuen Modells vermessen und die einzelnen Spanten auf Millimeterpapier übertragen und den Rumpf nachgebaut. Soweit sogut.

Bei dem Originalmodell musste ich aus Platzgründen den Schalldämpfer aussen am Rumpf befestigen. Sieht nicht schön aus, ging aber nicht anders. Meine Bedingung für meinen Eigenbau war, den Schalldämpfer im Rumpf zu verbauen.
Das Problem ist nur, das der Schalldämpfer genau da her läuft, wo das Steckungsrohr durch den Rumpf geführt wird.
Ich habe also das Steckungsrohr geteilt. In den Flächen bis Anschlag geschoben und im Rumpf bis zum Schalldämpferrohr. Das sind ca. 5 cm in den Rumpf. Das Rohr ist aus Alu mit 32mm Durchmesser. Das Aufnahmerohr im Rumpf ist aus Pappe mit 2K Kleber verstärkt, welches mit einigen Verstärkungen aus Sperrholz im Rumpf verklebt wurde.
Nun eure Meinung. Hält das oder klappen die Flächen ein?
Aufgrund von Motor und Wetterproblemen habe ich noch nicht den Erstflug gemacht.

Gruß Ralf
 
Nur 5 cm Einspannlänge sind schon eine Ansage. Das gibt extrem hohe Kräfte direkt an der Aussenwand und am Ende des Rohrs. Nötige Massnahmen:

Gut verstärkter Spant, der das Rohr aufnimmt. Der muss die ganzen Biegekräfte quer durch den Rumpf, ums Resorohr herum, leiten.

Druckfestes Material fürs Rohr. Pappe würde ich da nicht mehr verwenden.
 
Das Steckungsrohr wird ja durch die Anschlussrippe geführt, die im oder am Rumpf befestigt ist ( verzahnt ) und sich über 4 Spanten erstreckt. Die beiden 5 cm langen Papprohre habe ich mit 2K Laminierharz zur Verstärkung eingepinselt. Befestigt habe ich die beiden Papprohre einerseits an der Anschlussrippe, andererseits im Rumpf mit Sperrholzverstärkungen, die wiederum mit einem Rumpfspannt und einer Bodenplatte verkastet und zusätzlich noch verkeilt sind. An den Verklebungen der Papprohre hab ich zusätzlich noch Ringe aus Sperrholz geklebt, um die Auflagefläche der Papprohre zu erhöhen.
Ich kann vielleicht keine extremen Kunstflugfiguren damit fliegen. Aber zum normalen Fliegen sollte es doch reichen, oder?
 

Ewald

User
Hallo Ralf,

das geht mit hoher Wahrscheinlichkeit schief. Die Kräft müsste dann eine Seitenwand aufnehmen. Schau Dir mal die Mechanik dazu an: Das Biegemoment ist in der Mitte am höchsten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Biegemoment

Wie Markus schon geschrieben hat musst Du die Kräfte weiterleiten bis zur zweiten Seitenwand.

Mach mal ein paar Bilder von Deinem Ansatz.

Gruß
Ewald
 
Hallo,
ich habe versucht, möglichst viele Details zu erfassen. An der Stelle ist es allerdings ziemlich verbaut.

Bild 1: das rechte große Loch ist für das Steckungsrohr
Bild 2: die gesamte Konstruktion von oben gesehen
Bild 3: Verklebung Papprohr an der Anschlußrippe
Bild 4: Verklebung Papprohr Rumpfmitte
Bild 5: nochmal das Gleiche aus einem anderen Winkel
Bild 6: Befestigung der Verstärkung in Flugrichtung
Bild 7: das Gleiche nochmal aus einem anderen Winkel.
 

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geteiltes Steckrohr......

geteiltes Steckrohr......

Hallo,
wenn ich deine Bilder sehe dann wird es über kurz oder lang Bruch geben: der Grund ist wie oben schon beschrieben der Punkt des Biegemoments..... zum anderen sind die Passungen der Spanten sehr UNGENAU und haben Spalten die mit (welchem??) Kleber ausgefüllt sind. Damit wirst du keine Festigkeit erreichen denn Passgenauigkeit von Bauteilen beeinflussen die Festig- und Haltbarkeit wesentlich... So etwas käme auf unserem Platz nicht in die Luft.

Gruss
Mallibu
 
Noch was: Da die Einzelkräfte aufs Rohr (nicht das Biegemoment, das bleibt gleich) sehr viel höher werden als normal, kann es Dir auch das Alurohr eindrücken. Ich würde dem auch einen senkrechten Versteifungssteg aus festem Sperrholz (keine Pappel) über mindestens die innersten 10..15 cm spendieren.)
 
Hallo,
wenn man die Wurfpassungen betrachtet, würde ich befürchten, das die Flügel schon beim ersten Flug das V machen.
Ich würde empfehlen, die Sache auseinander zu nehmen und alles nochmal vernünftig aufzubauen.
 
Ich werde berichten, was beim Erstflug passiert ist. Wird allerdings wegen Urlaub noch eine Weile dauern.
Wenn es das Modell nicht überlebt, werde ich es nochmal neu bauen. Dann werde ich einen Kanal unten in den Rumpf für den Schalldämpfer bauen. Dann liegt er zwar auch aussen, ist aber trotzdem kaum zu sehen.

Gruß Ralf

PS: ich habe leider keine Fräse. Ich muss alles mit der Dekupiersäge sägen.
Daher können die Aussparungen schon mal etwas ungenau werden.
 
Hallo Ralf,
wenn dir die Dekupiersäge nicht genau genug ist, dann mach doch die Passungen mit der Laubsäge. Dauert nicht wesentlich länger, aber man kann exakter arbeiten.

P.S.: früher ging alles ohne Fräse ;)
 
ich melde mich nach langer Zeit mal wieder.
Die ersten Flüge habe ich erfolgreich überstanden. Allerdings mit Schalldämpfer unterm Rumpf und durchgehendem Steckungsrohr. Nur die Fahrwerksbefestigung war etwas schwach. Die mußte ich verstärken.
Ich danke euch für die informativen Beiträge, die mich dazu veranlasst haben, das Steckungsrohr zu verändern.

Gruß Ralf
 

PIK 20

User
Lösungsversuch

Lösungsversuch

Hallo Ralf,

nachdem die Auspuffanlage ziemlich genau in der Mitte der Steckung liegt, würde ich versuchen die beiden Steckungsrohrstummel an der Oberseite und an der Unterseite mit einem Holm überbrücken. Die beiden Holme natürlich untereinander gut verkasten. Das dürfte schon halten.
Auf jeden Fall anstelle des Papprohrs ein laminiertes GfK-Rohr verwenden.
 
im Rumpf ist zu wenig Platz, um da noch Holme und Verkastungen zu bauen, die wirkungsvoll halten könnten. ich muß bei diesem Modell jetzt damit leben, dass der Schalldämpfer aussen liegt und sichtbar ist. Beim nächsten Modell was ich baue (wenn ich dieses mal geschrottet habe), werde ich unterm Rumpf einen Kanal bauen, in dem der Schalldämpfer zumindest zur Hälfte verschwindet.

Gruß Ralf
 
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