GfK Beschichtung Styro-Abachi-Fläche

steve

User
Hallo,
also nach einigen Versuchen mit "Verbesserungen" würde ich wieder alles in einem Rutsch beschichten. Der Stoß ist sichtbar und macht relativ viel Arbeit bei der Nachbearbeitung.

Weitere Empfehlungen:

Harz verdünnen. Das wird nicht wegen dem Gewicht gemacht, sondern damit es sich ohne Harzpfützen sauber verteilt. Idealerweis ist das Harz überall gleichmäßig dünn drauf. Das geht mit verdünnten Harz am besten. Kann so dünn wie Wasser sein. Geht am besten mit 30% Alkohol. Ordentlich verdünnt gibt es weder Pfützen noch Nasen. Beides ist schwierig wegzuschleifen, insbesondere stören Pfützen, da sie wesentlich härter als der Gewebe/Harz-Verbund sind. Das bekommt man ökonomisch kaum wieder gleichmäßig hin.

Lieber 50g Galas als das 25g. Beide Gewebe haben meist den gleichen Faden und was an Gewebe fehlt, muss vom Spachtel überdeckt werden. Das 50g ist aber besser in der Handhabung. Beim 25g habe ich echt eine Krise bekommen.

Die Holzoberfläche penibel sauber vorschleifen. Das geht beim blanken Holz noch 10x besser als hinterher auf der Beschichtung. Dafür ist gutes Licht absolut unentbehrlich. Für das Holz lange Schleifleisten verwenden. Für die Nase und die Radien gebogene Leisten nutzen. Super gehen Module aus den Styro-Negativschalen. Notfalls selber solche Negative anfertigen.

Beim Apachi auf Ausfaserungen achten. Gerade ältere Flächen schauen bisweilen aus, als wären sie im Dunkeln mit einem Beil aus dem Vollen geschnitzt worden. Ein Abziehen mit etwas Spachtel reicht da meist. Ganz alte Flächen neigen auch zur Welligkeit. Das liegt an der Natur des Apachi: Es nimmt mit der Zeit etwas Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus. Wenn die Flächen nicht massiv mit Gewebe unterlegt sind - was bei Apachi wegen des Gewichts meist nicht passiert - gibt der Schaum nach und es entsteht eine entnervenden Welligkeit. Dann wird es schwer (auch vom Spachtel etc). Wegschleifen kann man diese Welleigkeit kaum, da hilft nur ein sehr leichter Spachtel.

Ausgehärtetes Gewebe leicht anschleifen und mit 2-K Spachtel abziehen. Der Spachtel braucht nicht viel Härter und mit etwas Übung bekommt man damit auch größere Flächen abgezogen, bevor der Spachtel anzieht. Nitro-Spachtel schrumpft nach. Einige Jahr schaut es super aus und dann kommt das Gewebe durch. Spritzfüller decken die Gewebelunker nicht ab, sie helfen nur dem Lack bei der Haftung.

Bei weißen Topcoat sollte der Spachtel und Füller auch weis sein. Sonst gibt es graue Schatten - auch wenn das Schleifen leichter fällt. Dafür dann lieber eine gute Beleuchtung sicher stellen und immer wieder kontrollieren. Wenn zu dünn geschliffen wurde, sieht man es meist eh erst nach dem Polieren.

p.s. Daniel: Styro beschichten ist eine Wissenschaft für sich. Da gibt es aber einige Threads zu. Suchworte: "Foarmies beglasen"

VG
 
Salü

Mylar Folie, 25er Glas und unter Vakuum absaugen.. erspart seehr viel Arbeit.
Die Oberfläche (wo Folie ist) kommt hochglänzend aus dem Foliensack... Für die Nasenleiste Transferklebeband..

Gruss Roman
 

CH_MEIER

User
Hallo Roman,

Du laminierst das Gewebe auf die Mylarfolie und saugst das Ganze dann auf den Flügel, richtig?

Dazu zwei Fragen:
- wie vermeidest Du, dass sich das Mylar unkontrolliert beim Absaugen um den Flügel (Nasenleiste / Endleiste) legt?
- erst eine und dann die andere Seite oder beide gleichzeitig?
- wie verhinderst Du Luftblasen zwischen Flügel und Gewebe?

Gruß
Christoph
 

steve

User
Hallo Christoph,
mit Mylar habe ich noch nicht gearbeitet. Bin da nicht über Rollglas hinausgekommen.

Im Prinzip wird aber die Beschichtung auf die Kunststoffplatte aufgebracht und dann wird das alles auf die Fläche gelegt und abgesaugt oder gepresst. Muss dann in der Deckschicht alles leicht angeliert sein, dann wird es blitzeblank. Ist es zu trocken, klebt es nicht mehr richtig am Kern. Ich habe immer reichlich Harz genommen, da liegt man auf der richtigen Seite, war dann aber deutlich schwerer als eigentlich nötig.

Optimal ist: PVC Wachsen, PVC Lackieren bzw. Deckschicht aufbringen, Lack/Deckschicht anziehen lassen, Harz auftragen, Glas auflegen und warten, bis es überall durchgezogen ist, zu trockene Stellen nachtupfen, PVC mit Deckschicht und Gewebe auf den Kern legen, absaugen, aushärten lassen, Ränder besäumen - fertig

Die Endleiste ist an sich nicht das Problem: Da treffen sich einfach die Enden der oberen und unteren Kunststoffplatten. Man kann auch jede Seite separat beschichten und alles wie eine Beplankung in den Negantivkernen pressen, bzw. absaugen.

Bei der Naseleiste geht es im Grunde genauso: Man läßt sie etwas über die geplante Nasenleiste hinauslaufen und füllt den Zwischenraum mit Rowings oder faserverstärkter Mumpe. Hinterher wird dann alles auf Mass geschliffen.


Gibt da aber einige Wege wobei das Optimum genau die Methode ist, die zu deinen Fertigkeiten paßt - ist zumindest meine Einschätzung.

VG
 
Das geht übrigens auch anders herum:
Das Mylar in die Negative kleben (0,15mm dünnes, mit Doppelklebeband zumindest im Nasenbereich) darauf Lack und Glas/ Kohle und dann die Flächen drauf und absaugen mit sehr wenig Druck. So erhält man perfekte Nasenleisten.

Jörg
 
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