Ein paar Details zur echten XB-70, die vielleicht noch von Interesse sein könnten:
Das Profil der echten B-70 war nicht gewölbt, sondern im Bereich des Holms ein rechteckiger Kasten, Nasen- und Endleiste reine ungewölbte Keile mit scharfer Kante - ein reines supersonisches Profil. Die Nasenleiste war im Innenflügel leicht heruntergezogen. Könnte bei einem Modell-Delta mit niedriger Flächenbelastung möglicherweise funktionieren. Die genaue Geometrie kann ich bei Bedarf mal ausmessen, falls gewünscht.
Der Zweck der herunterklappbaren Flügelspitzen war nicht die Erhöhung der Leistung (der berühmte Kompressionsauftrieb), sondern die Erhöhung der Gierstabilität im trans- und supersonischen Bereich: Dadurch konnte die Hälfte der Seitenleitwerksfläche eingespart werden.
XB-70 AV-2 (der zweite Prototyp mit V-Form) hatte erhebliche Probleme mit negativem Wendemoment, sobald die Flügelspitzen in Neutralstellung waren. Dafür war AV-1 (ohne V-Form) bei heruntergeklappten Flügelspitzen instabil um die Längsachse.
Der Canard hatte keinerlei Höhenruderfunktion: Um die Querachse wurde ausschließlich durch die Flügelklappen gesteuert. Zur Landung wurde die Klappe des Canard nach unten ausgeschlagen, als Kompensation wurde dazu dann deutlich Tiefenruder egegeben, womit man eine Art Landeklappe bekam.
Und gaaanz wichtig bei einem perfekten B-70 Modell: Die klappbare Nasenverkleidung.
Auch die Fahrwerkstechnik der B-70 ist extrem eindrucksvoll: Das Hauptfahrwerk halbwegs naturgetreu nachzubauen, halte ich für eine Kunst.
Im Original machte das Fahrwerk der B-70 iirc bei rund einem Drittel der Flüge Probleme.
Andreas