Ich hatte eine Hornet H-206 von Reichard !

Inzwischen bin ich der Ansicht, dass man meistens aufgrund des Preises auf die Qualität schließen kann. Der Pendelt sich durch Angebot und Nachfrage irgendwo in richtung des wahren Wertes ein. Ausnahmen sind vielleicht Nobelmarkenprodukte. Ansonsten kauft man auf diesem Sektor mit einem so großem Angebot meistens um einen dem Wert angemessenen Preis ein.
Wenn Reichard nun einen 4m Segler um unter 600€ verkauft, gehe ich nicht davon aus, dass da bestes sortiertes Material verbaut und die effizientesten auf Steifigkeit optimierten Baumethoden verwendet wurden.

Und Äußerungen der Firmen bezüglich Qualität usw. kann man sowieso vergessen. Sogar bei Schaumbombern wird von Hochleistungsseglern gesprochen.

Schönen Gruß,
wildtapir

http://www.der-schweighofer.at/arti...6_hornet_4000_mm_mit_einziehfahrwerk_reichard
 

micbu

User
@wildtapir
Reichard ist beileibe nicht dafür bekannt qualitativ höchstwertige Modelle herzustellen, aber wenn die besagte 206 Geschwindigkeiten weit jenseits der 100km/h Marke aushält, dann empfinde ich persönlich dies schon als ein robustes Modell (!!!für speziell diese Segelflugklasse und bei dieser Bauweise !!!). 4m Spannweite und 5500g Leergewicht, das ist schon eine Hausnummer für solch ein Modell wenn Geschwindigkeiten von 150km/h geflogen werden. Im Speziellen wenn es sich um einen Styro-Balsa Flügel handelt. Ich finde das sehr beachtliche Werte.

Michael
 
Moin,

habt Dank für Eure vielen Beiträge und dieses tolle Video der Club Libelle. Das Video ist wirklich sehr interessant. Ich der Art habe ich meine Hornet definitiv noch nicht geflogen.

Ich habe mir heute mal die Tragfläche auf meine Formatkreissäge gelegt und an einigen Stellen durchgesägt. Schon beim Durchsägen mit einem Z60 Sägeblatt für Furnierschnitte hat sich das Balsa vom Styroporkern gelöst. Des weiteren befindet sich im Außenteil definitiv kein Holm bzw. keine Verstärkungen. Der Holmverbinder geht 150mm in die Tragfläche rein. Danach kommt nur diese dünne Verstärkung. Wo sollen denn die Kräfte aus dem Holmverbinder hin ? In die 4mm Balsaleiste, wo die Ruder angeschlagen sind ? Oder in den 3mm GFK-Stab, der als Nasenleiste dient ? Das diese dünne Balsaleiste bzw. dieses GFK-Stäbchen keine Biegemomente aushält ist selbstredend. So ein Tragflächenaufbau mag vielleicht bei einem 2m Segler mit 2 Kg Fluggewicht halten. Für einen 4,2m Segler und einem Gewicht von 5,5 bis 6,5 Kg ist das jedenfalls zu wenig.

Auf dem Photo könnt Ihr Euch selbst ein Bild von dem Flächenaufbau machen.

Damit hat sich für mich das Thema Hornet endgültig erledigt. Der Rest ist im Schuttcontainer gelandet.

Gruß
Cord
 

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micbu

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Wo sollen denn die Kräfte aus dem Holmverbinder hin ? In die 4mm Balsaleiste, wo die Ruder angeschlagen sind ? Oder in den 3mm GFK-Stab, der als Nasenleiste dient ? Das diese dünne Balsaleiste bzw. dieses GFK-Stäbchen keine Biegemomente aushält ist selbstredend. So ein Tragflächenaufbau mag vielleicht bei einem 2m Segler mit 2 Kg Fluggewicht halten. Für einen 4,2m Segler und einem Gewicht von 5,5 bis 6,5 Kg ist das jedenfalls zu wenig.

Du hast es ganz genau erkannt! Dieser Tragflächenaufbau ist eigentlich für solch ein Modell nicht geeignet. Der Aufbau wird aber exakt vom Hersteller beschrieben, also dürftest du nicht wirklich darüber überrascht sein. Dass der Flügel also eine Belastung jenseits der 100km/h überhaupt erträgt ist erstaunlich und daher kann man durchaus von einem, für diese Art des Flügels, stabilen Aufbau sprechen.
Ein dreifaches hoch auf unsere Werbedesigner mit ihren tollen Werbesprüchen!
Meine Meinung: Eine Balsabeplankung hat nichts auf einem 4m Modell mit über 5kg Gewicht zu suchen wenn diese nicht noch !aussen! mindestens mit Glas belegt wird.

Michael
 
... .. Das diese dünne Balsaleiste bzw. dieses GFK-Stäbchen keine Biegemomente aushält ist selbstredend...

So is es nicht gerade. Der Tragflächenaufbau kann sehr wohl Biegemomente übernehmen. Die zwei Häute dienen als Gurte(Zug/Druck), ein Holm ist ja nicht unbedingt dazu notwendig. Die Querkraftübertragung wird vom Kern übernommen. Auch dazu ist nicht unbedingt ein Holm bzw. Steg notwendig. Styro hat keine hohe Festigkeit, wirkt hier dafür auf der gesamten Profiltiefe.
Die Kräfte des Verbinders(sowohl Moment als auch Querkraft) werden über seine Länge in den Tragflächenaufbau übertragen. In diesem Bereich sind sehr wohl Verstärkungen eingebaut.

Sobald es aber zum Ausbeulen / Ausknicken der Haut kommt, versagt das ganze System. Genauso kann auch die Zugseite reissen. Leider haben wir es nicht auf Video.;)

Nicht umsonst kosten 3-4m F3F/F3B ~50-150% mehr. Teureres Material, teurere Fertigung.
 
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