Internet Zollanmeldung

Hat schon jemand eine solche "Internet Zollanmeldung" gemacht?

Ich habe das gerade versucht, aber mir scheint das für einen Nicht-Fachmann unmöglich zu sein. Eine Steuererklärung ist ein Scheißdreck dagegen!

Die Situation: ich habe einen Flieger in China bestellt, Preis über 150€. Ich musste bzw. durfte die Steuer nicht direkt beim Kauf bezahlen. Als die Sendung in D ankam bekam ich Nachricht von der Post mit dem Angebot, dass die Post für eine Gebühr von 15 € die Verzollung übernimmt. Das habe ich ausgeschlagen, da ich vor Jahren schon oft solche Sendungen selbst vom Zollamt (in der Nähe) abgeholt habe und die Verzollungsprozedur selbst gemacht habe. Perso und Rechnung mitbringen, EUSt berappen und fertig.
Jetzt wollte ich den Flieger vom Zollamt holen, musste aber unverrichteter Dinge nach Hause fahren, da diese "Internet Zollanmeldung" jetzt verlangt wird und nicht gemacht ist.

Da muss man aber so viele Sachen angeben, die ein Nicht-Steuer/Zoll-Experte nicht wissen kann, dass ich zunächst mal aufgegeben habe.
Alternativ könnte ich eine Firma beauftragen, die diese Formalitäten macht (gegen Gebühr natürlich) oder die Sendung zurück schicken lassen. Wenn sicher ist, dass ich mein Geld zurück bekomme (abzügl. Versand von mir aus), würde ich das letzte bevorzugen, denn inzwischen kann man das Teil auch im EU-Raum gekommen und gar nicht so teuer.
 
Ja, da hat sich einiges geändert hättest lieber die 15 Euro gezahlt und nachhause bekommen.
Hätte ich eine Vorstellung gehabt, wie schlimm das wird, hätte ich auch die 15 € bezahlt, aber wahrscheinlich geht das jetzt nicht mehr zu dem Kurs.
Ich habe den Eindruck, es geht den Bürokraten gar nicht mehr um die Steuer, sondern die brauchen "Futter" für ihre Statistiken. Je mehr zu verwalten ist, um so wichtiger sind die Verwalter.
 

BZFrank

User
Ich habe den Eindruck, es geht den Bürokraten gar nicht mehr um die Steuer, sondern die brauchen "Futter" für ihre Statistiken. Je mehr zu verwalten ist, um so wichtiger sind die Verwalter.
In der Tat. Und das wird noch "besser" werden.... u.a. in Zukunft darf man dann noch die bei der Herstellung im Ausland erzeugte CO2-Menge detailiert angeben und per Zoll bezahlen. Aktuell für Zement, Eisen, Stahl, Aluminium, Kunstdünger, Strom und Wasserstoff-Importe. Und es gilt zudem auch für alle Waren oder Verarbeitungserzeugnisse, die mit obigen hergestellt wurden.

Das wird sicher lustig.
 
Ja, von der CO2 Geschichte habe ich auch schon gehört. Gute Absicht, aber wieviel Aufwand das macht, scheint keinen der Zuständigen zu interessieren!
Ich habe das übrigens hin gekriegt mit der "Internet Zollanmeldung". Ich habe viel nachforschen müssen, was da einzutragen ist, aber teilweise auch spekulieren müssen, denn manches kann ein "normaler Mensch" weder wissen noch herausfinden. Aber das Programm hat die Eingaben letztlich akzeptiert und ich konnte mit der ausgedruckten Erklärung zum zweiten Mal zum Zollamt. Dort wurde die Erklärung tatsächlich genau kontrolliert und korrigiert. Wenn ich den Bearbeiter nicht von früher gekannt hätte, hätten sie mich möglicherweise wieder weg geschickt zum Korrigieren, aber ich bekam meinen Flieger nach bezahlen. Die Korrekturen soll ich dann "beim nächsten Mal" berücksichtigen, aber ich werde mir das dreimal überlegen, ob ich das nochmal mache.
 

micbu

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Jetzt wollte ich den Flieger vom Zollamt holen, musste aber unverrichteter Dinge nach Hause fahren, da diese "Internet Zollanmeldung" jetzt verlangt wird und nicht gemacht ist.
Ich bin da voll auf der Seite des Zolls, bzw. der Seite der gewerblichen Importeure. Warum sollte es für eine Privatperson einfacher sein Waren zu importieren als für die Händler? Gleiches Recht für alle.
 
Ich bin da voll auf der Seite des Zolls, bzw. der Seite der gewerblichen Importeure. Warum sollte es für eine Privatperson einfacher sein Waren zu importieren als für die Händler? Gleiches Recht für alle.
Ich finde, es macht schon einen Unterschied, ob man ein Modellflugzeug für 200 € für den eigenen Gebrauch importieren will oder ob man z.B. einen Container voller Computer importiert, womit man sein Geschäft macht. Bis vor einiger Zeit war die Grenze, über der man so eine Zollanmeldung machen musste 1000 €. Das lasse ich mir noch gefallen. Ich habe auch nichts dagegen, die Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen und evtl. anfallenden Zoll und alle mir bekannten Angaben über den Gegenstand, den Verkäufer und mich selbst zu machen. Aber woher soll ich z.B. wissen, mit welchem Transportmittel der Gegenstand nach Deutschland kam sowie dessen Kennzeichen und Nationalität? Und Zoll-interne Kennziffern, über die ich trotz Recherche im Netz nicht herausfinden konnte, was da zutreffend sein könnte. Wenn es einem nicht gelingt, Eingaben zu machen, die das Programm akzeptiert, kann man die Anmeldung nicht abschließen.
Für den Profi ist das kein Problem, der weiß ja, was er da eintragen muss, ich weiß es jetzt auch (bei Modellsachen). Bürgerfreundlich wäre, wenn man mit den nötigen Unterlagen und Angaben zum Zollamt geht und die tragen das in ihr System ein. Geht garantiert schneller, auch für den Zoll, als wie das jetzt gelaufen ist. Die 48 €, die ich letztlich bezahlen "durfte", haben den Aufwand beim Zoll bestimmt nicht abgedeckt, aber so rechnet die Verwaltung ja nicht
 

micbu

User
Da haben wir einfach unterschiedliche Meinungen denn warum sollte man es einem gewerblichen Importeur schwerer machen als einer Privatperson? Wie bereits geschrieben, ich sehe keinen Grund dazu.
 
Da haben wir einfach unterschiedliche Meinungen denn warum sollte man es einem gewerblichen Importeur schwerer machen als einer Privatperson? Wie bereits geschrieben, ich sehe keinen Grund dazu.
Für den gewerblichen Importeur ist es ja nicht schwer, ist ja sein Job!
Was den Privatmann angeht, würde ich das als "Verhinderungsstrategie" bezeichnen. Die Zöllner können auch nichts dafür, das wird in den Ministerien ausgebrütet. Es wird stets Bürokratieabbau versprochen, aber genau das Gegenteil verordnet.
 

BZFrank

User
Alles schön und gut, aber das ginge auch ohne den Bürokratieberg (heutzutage ja eher Bürokratiehimalaya), oder?

Weiteres Beispiel aus der Praxis: Zolltarif-Nummern können und werden nun täglich geändert, nicht am 1. eines Monats oder Quartals oder Jahres, nein! Täglich kann eine Änderung passieren - es kann sein, dass was gestern korrekt war, heute anders ist. Irrtum ist natürlich strafbewehrt...


Klar könnte man einen Mitarbeiter nur fürs Tarifmanagement abstellen, nur arbeitet der dann weniger oder nichts anderes mehr...
 
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