Klaus Nietzers sonderbare Flieger

Moin!

Klaus Nietzer hat hauptsächlich beim VTH ziemlich viele Pläne hinterlassen, siehe Post #10 f. hier. Der älteste, den ich spontan fand, war der Kunstflugsegler Loki, der hier vor gut einem Jahr und vor kurzem nochmals auftauchte.

Mir geht es mehr um die "komischen" Konstruktionen, die er immer wieder entweder zwischen seinen Fingern fand oder auch mit Vorbild. Im Nachbaruniversum wird das Streckenrekordflugzeug ANT-25 von Tupolew kurz angerissen, relativ neu (der neusteste? 2018) von ihm ist der Zeppelin Staaken R-5. Die ANT-25 war sein Beitrag zum damaligen von der FMT-Redaktion initiierte Streckenflugwettbewerb. Dazu möchte ich Jochen "seppa" nochmals zitieren:
Super Flieger habt Ihr da (gehabt). Die sind nämlich so hässlich, dass sie schon wieder schön sind - das meine ich im positiven Sinne!
Das seh' ich ähnlich ;-)

servus,
Patrick
 
So, Frühstück ist fertig -> weiter im Text.

Unter diesen "sonderbaren Modellen"(1) sind oft grobschlächtig wirkende Motorsegler(artige). Also nicht der siebzehnte Aufguß eines Telemasters oder einer Extra, sondern eher das, was es vorher und nachher kaum ein zweites Mal gegeben hat. Ich verspreche mir bei leichterer Bauweise (kein Schüttelhuber heute!) bei gleichzeitig stärkeren E-Antrieb auch eine langsame(!) Schleppmaschine für zarte Luftstehzeuge (TM by Nuri-Klaus) à la Großer Winkler, Hast, Airfish und "Erzengel".

(1)
Falls einer einen hybbscheren, nicht so negativ konnotierten Begriff weiß: her damit!

Der im "Klaus Nietzer wird 75"-Thread erwähnte Ulan hat schon das Doppelleitwerk für einen freien Abgang des Schleppseils. Und ein für ein frei erfundenes Modell bemerkenswert aufwändiges Fahrwerk. Mir gefällt allerdings grad der Juno mehr, hier beim VTH zu sehen. (Oh, gerade mal ums halbe Geld zu haben.) Ich finde den Corsair-/JU 87-Knick spannend und das am Knick befindliche Fahrwerk. Gips einklich ein 100°-klappendes EZFW?

Junofahrwerk_2k.jpg

und
Junofahrwerk_1k.png

(beide aus dem FMT Septemberheft '74)

servus,
Patrick
 

purzel

User †
Hallo Patrick,

Bei dem Motorsegler handelt es sich aber um den Juno, der sieht für meinen Geschmack so toll aus, dass ich Ihn in meinen Anfängen gebaut habe und eifrig geflogen bin.......................

Markus
 
Schtümmp natürlich. Mir war das sowas von klar, denn der ist ja mein Ursprung für diesen Thread. Danke, daß Du das auch anderen zugänglich machst.

servus,
Patr - dusselich - ick
 
Hallo,

über meinen Bezug zum Knickflügel des Juno hatte ich mich oben schon ausgelassen. Und den Plan bestellt:

EZFW_Juno_k.jpg


103° messe ich da raus, mehr als die üblichen 90°. Die (Einbau)Höhe zwischen Ober- und Unterschale beträgt 26mm.

Die Beine in Anlehnung an die Corsair. Beim Hobbykönig finde ich ~zig Einziehfahrwerke und sehr interessante Interpretationen des Originaltexts in meine Sprache. Aber nix, was mit 103° oder was ähnlichem rumkommt (die meisten kommen mit gar nix rum /-), auch keine grundsätzlichen Alternativen.

Bei Knallgut war ich etwas erfolgreicher: >hier< Allerdings a) scheint mir das e bissl zu zart und b) serviert es 110° und eine Raddrehung von 90° - doppelt gemoppelt. Ich wünsche mir einen Corsair-Engel, der sagt "Nimm dies und werde fortan glücklich!" ;-)

(Bitte keine Diskussion, ob dieser Luft-LKW mit einem EZFW sinnvoll bestückt sei! Auch die LKWs haben sich geändert, brauchten früher "Kapitäne der Landstraße" mit breiten Schultern, um rechtzeitig vorm Berg das richtige Zahnradpaar in Aktion zu wuchten. Heute hammse alle einen kleinen Microprofessor, der siebenunddrölfzig Sensoren dafür abfragt und so seine Entscheidungen fällt und durchsetzt, nach dem Diktat der Spritersparnis. Dafür ziehen die LKWs auch die Füße hoch, wenn gerade keine 20to Eisenkram auf dem Sattel stehen.)

Daß meiner wegen des Elektroantriebs leichter würde, denke ich nicht mehr. Gut, das EZFW ist eine Spielerei, die's nicht "wirklich braucht". Der Rumpf ist aber gar nicht soo mit Winkeln und Abstützungen und "noch 'nem Spant" zugeknallt, wie so einige Modelle des "Marktführers". Etwas Materialstärke würde ich sparen, wohl wissend, daß Balsa die mit Abstand größte Spreizung der Wichte aller Hölzer hat. Also darüber deutlich mehr zu holen - eher das Gegenteil "zu verschenken" - ist. An der (Ansteck)Flügelbauweise wäre etwas zu holen. Aber dafür hätte ich gern QR und eventuell Landeklappen, Thema "Langsamschleppmodell". Mein angedachter E-Motor wird aus dem Schlepp-Grund nicht leichter als ein damaliger Webra Glo Star sein. Die Steuerung spart den Blaustrumpf mit rund 120g, der Empfänger wiegt heute 5 bis höchstens 10g gegenüber den 50..70g in der ersten Hälfte der Siebziger. Die damaligen drei leichten Servos à 40g (Motor, Höhe, Seite) sind heute sechs mal 20g direkt vor den Rudern (H, S, 2x QR, 2x LK) plus ein dickeres an der Schleppkupplung mit 40g. Zusätzlich braucht der dicke Ekeltromotor auch einen dicken Akku, z.B. 4S2P mal den = ca. 400g. Klaus Nietzer gab 1974 2200g an. Ich würde mich freuen, die um nicht mehr als 10% zu überschreiten, auch ohne Einziehfüße.

servus,
Patrick
 

bendh

User
Warum willst du das Fahrwerk überhaupt einziehbar machen? Bei einem Schleppmodell?
Bringt doch alles nur Gewicht und schon fliegt es nicht mehr so langsam.
 

Mooney

Vereinsmitglied
Möglich waere auch das Fahrwerk einfach nach hinten einfahren zu lassen und das Rad zur Haelfte rausgucken lassen. Da kann man dann auch drauf landen wenns mal mit dem Ausfahren nicht klappt
 
Hi Patrick,
bei der Fluggeschwindigkeit ist es von der Physik ziemlich egal ob fest oder einziehbares Fahrwerk.
Besonders wenn du schmale Räder verbaust und obendrein wird die Fuhre leichter wenn du keines verbaust.
Lediglich die Optik oder eben "ich will es so" sprechen vielleicht dafür.
Ich würde es mir nochmal überlegen.
 

Dix

User
Tu das gekröpfte Achsenende etwas aufbiegen, dasses bodenparallel ist.

Oder irgendwo kurz oberhalb den Schenkel in die Senkrechte abwinkeln.

Musst halt nur drauf achten, dass Dein Rädchen eingezogen jetzt mit 13° schrägonal im Flügel ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass das mit dem Bauraum gerade so aufgeht. Oder halt gerade so nicht. So à la 737. Wär das verkraftbar für Dich?
 
N'Ahmd!
Bringt doch alles nur Gewicht und schon fliegt es nicht mehr so langsam.
Wenn ich ein Hochleistungsmodell wollte, würde ich mir einen Avanti von Chokofly holen. Oder wenigstens einen Amigo :-) Beim Juno geb' ich ja schon den Motorsegler auf, widme ihn zu einem Alte-Männer-mit-schlechten-Augen-Motorflieger um. Und zerspiele ihn/verspiele mich dabei ;-)

Möglich waere auch das Fahrwerk einfach nach hinten einfahren zu lassen und das Rad zur Haelfte rausgucken lassen.
Das wäre durchaus eine Option, angeregt im Paralleluniversum.

Einziehfahrwerk.de hat schon schicke Sachen, vermittelt mir einen besseren Eindruck als meine letzten Jahrzehnte Erfahrung mit "ungefilterter" Fernostware. (Ja, da gibt's Perlen, natürlich. Den "höflichen" Beschreibungen nach gibt's allerdings nur die, dafür wurden die besten Ingenieure extra für mich angewiesen, ohne Blick auf die Kosten das Beste der Welt zu entwickeln. Richtig! Aber das schicken sie dann leider doch nicht mir, sondern zum Mond.) Gemeinsames Problem beider Fälle: das ist mir dieser Gag doch nicht wert.

Was es mir wert wäre, entstand bei den Vorführungen der alten Corsair der Red Bull-Staffel beim Tannkosh. Ja, deren Propeller ist groß, das hatte ja zu dem Flächenknick geführt. Der Motor für den Prop isses auch. Das spürt man! (Traktorpulling kann's nochmal besser, aber keinesfalls in der Glotze, sondern nur in Speyer.) Die Vorführungen waren an sich luschig, trotz Weltmeisterbesetzung, er durfte das Ding auf gar keinen Fall kaputtmachen. Der Ton allerdings war nicht kaputt ;-) Klar, die Juno hat keinen zweireihigen Sternmotor. Aber das mit den gehobenen Hufen im Überflug von Tannheim maximal in Towerhöhe prägt sich durchaus ein. Daher walze ich diese Idee gern hier aus, um entweder die Erkenntnis zu gewinnen, daß es Quark an sich ist, oder (mir) doch zuviel Aufwand für diese eigentliche Bedeutungslosigkeit. Oder eben z.B. mit ..
Tu das gekröpfte Achsenende etwas aufbiegen, dasses bodenparallel ist.
..Idee, die mir die Schuppen aus den Haaren (Hä ;-? schüttelte. Das oben abgebildete Fahrwerk liegt hier = ist schon bezahlt. Hinreichende Servos liegen hier ebenfalls, wuppen IIRC 90N bei 5V und 110N bei sechsen, 's wiegt halt mehr als die o.e. 40g.

Lediglich [..] "ich will es so" sprechen vielleicht dafür.
Dirks Vorschlag erscheint mir pragmatisch genug, daß ich das am lebenden Objekt durchspielen werde.

Bezüglich niedigerer Geschwindigkeit bei geringerem Gewicht: der Flügel hat ti = 26cm, ta = 15cm und A = knappe 55qdm. Das macht bei einer Masse von 2.4kg eine Flächenbelastung von rund 45g/qdm. Interessanter ist die CWL ("cube wing load") mit ca. 6g/dm^3, was im Bereich von zarten Anfängermodellen à la Taxi liegt (wenn nicht von Manni "lototos" gefräst ;-) Bei 2200g (Klaus Nietzers Angabe) kommt die auf 5.5 runter. Jetzt müsste ich Storbecks Hast als "Zielopfer" gegenrechnen. Aber dafür habe ich um diese Zeit keine Lust mehr ;-)

servus,
Patrick, bei dem die Tragzeit von Modellen locker bei Elephanten mithalten kann ;-)
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten