Konstruktion und Bau einer 1,3 m Extra 330 SC (Anfänger)

Respekt Thomas.
Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich genau das sage, ohne schroff oder überheblich zu wirken.
Besser gehts nicht.

Samuel, nimm doch einfach die Flächenverhältnisse vom Original. Wenn du unbedingt die Flächentiefe vergrössern willst, dann machst du das beim HLW eben proportional mit. Es gibt da nicht sowas wie richtig oder falsch, ausser bei einem Punkt: leichter ist immer besser. So eine Extra hat per se sehr Modelltaugliche Proportionen, eigentlich braucht man da nix zu verändern. Vielleicht musst du einfach die Grösse ein wenig an deinen Antriebsstrang anpassen, der scheint mir für die anvisierte Grösse eher auf der groben Seite zu sein.

Viel Erfolg,
H.
 
Kontruktionsupdate

Kontruktionsupdate

Hi Leute,

nach einiger Zeit gibt es jetzt wieder mal ein Update.
Die drei-seiten-Ansicht ist soweit fertig, noch ist aber nicht alles perfekt, ab und zu finde ich z.b noch einen kleinen Spalt in der Zeichnung. Da ich diese Ansicht nicht zum Spanten zeichnen sondern nur zum Maßnehmen verwende lass ich sie jetzt einmal so.

Hier die Ansicht:
Ich hoffe ihr könnt irgendetwas erkennen, ich mit den Farben nicht so einheitlich, trotzdem gilt gelb sind die urprünglichen Tragflächengrößen bzw. Höhenleitwerksformen.
Extra 330 SC 5.jpg

Ein bisschen zu den Ändernungen die ich gemacht habe:
Zu den Spanten brauch ich nicht viel zu sagen die sieht eh jeder.
Die Flächentiefe und damit der Flächeninhalt wurden um 1/3 vergrößert. Das Höhenleitwerk sowie das Seitenleitwerk wurde proporional mitvergrößert.
Beim Höhenleitwerk habe ich einfach die Tiefe und die Position in X-Richtung verändert.
Das Seitenleitwerk habe ich in alle Richtungen mit Wurzel aus 3 vergößert, damit sich der Flächeninhalt insgesamt nur um 1/3 vergrößert.

@Holger W.
müsste ich die Leitwerke nicht überproportional vergrößern?
Dadurch, dass ich die Tragflächentiefe vergrößere wird der Hebelarm in Tragflächentiefen zwischen dem ersten Viertel der Tragfläche und dem ersten Viertel des Höhenleitwerks geringer, was bedeutet, dass ich mehr Leitwerksfäche brauche um den gleichen Effekt zu erzielen.
Habe deiner Empfehlung nach bis jetzt nur proportional vergrößert.
Wie stehst du dazu?
Du hast im letzten Post vorgeschlagen einfach das ganze Modell zu vergrößern. Meine Überlegung nur die Flächen zu vergrößern ist darin begründet, dass sich das Gewicht nicht so stark erhöht(Rumpf wird größer und damit schwerer bei meiner Lösung ist das nicht der Fall), wie wenn ich den ganzen Flieger vergrößere, sodass ich auf den selben Flächeninhalt komme.
Hat sicher auch einen Grund, dass du mir empfiehlst den ganzen Flieger zu vergrößern.
Wirkt sich das positiv auf die Flugeigenschaften aus?
Außerdem: Power kann man nie genug haben!:D:D:D

Die Profile sind erstmal Nacaa010 und Naca 0009, genauere Überlegungen dazumache ich mir später, zuerst wird der Rumpf gezeichnet.

Ewd liegt nach wie vor bei 0 Grad.
Grundsätzlich habe ich das Thema Ewd schon verstanden, mir ist nur nicht klar wie sie die Flugstbilität um die Querachse beeinflusst wie vorher im Thread beschrieben.
Kann mir das jemand erläutern?

Zum Thema Motoraufnahme, wie ihr seht habe ich das momenan mit Vorspantmontage gelöst. Ich habe aber gehört Rückspantmontage sei aufgrund der geringeren Kräfte die der Propeller auf den Motor ausübt besser. Inwieweit stimmt das?
Machbar wäre es aber es wird dann halt eng. Wenn ja, wie würdet ihr das lösen?

Die wichtigste Information die ich von euch bräuchte wäre nach wie vor die Materialfrage.
Laut den Angaben von Balsabar sollte sich nicht allzu viel tun zwischen 1.5 mm Flugzeugbirkensperrholz und 3 mm Pappelsperrholz. Kann jemand aus Erfahrung etwas zu den Festigkeitsunterschieden sagen. Ich möchte nicht extra zum ausprobieren Sperrholz bestellen. Der Modellbauhändler bei uns hat das nicht.

Die nächste Frage die sich mit stellt wäre bezüglich der Beplankung.
Den Rumpfrücken werden ich sicher beplanken. Wie würdet ihr das an der Rumpfseite und am Rumpfboden lösen?
Teil oder Vollbeplanken?

Danke schon mal für eure Antworten!
Kritik ist in großen Mengen erwünscht! Nur so kann ich Fortschritte bei der Konstruktion machen!:D:D:D:D:D

Lg Samuel
 
Hi Samuel,
deine Fragestellung zeigt, dass du das Thema EWD eben noch nicht verstanden hast. Die EWD ist die bestimmende Grösse für die Stabilität um die Querachse, in den von Thomas geposteten Links kann man das nachlesen.

Den Rumpf würde ich in jedem Fall voll beplanken, dafür aber dünnwandig. Wer Löcher in Werkstoffe mit Faserrichtung schneidet, um Gewicht zu sparen, hat den Werkstoff nicht ausgenutzt. Trotzdem sieht man immer wieder durchlöcherte Balsarümpfe z.B. aus 4mm Balsa, die aber ohne Löcher, dafür aus 2mm Balsa genauso leicht, aber wesentlich steifer wären.

Der Gewichtszuwachs beim Flügel ist etwa proportional zur Fläche (gleiches Material virausgesetzt). Beim Rumpf ist das etwas günstiger, weil du da insbesondere Richtung Heck durch leichte Bauweise einiges sparen kannst. Wenn du meinst, Leistung könne nie zu viel sein, dann willst du also senkrecht beschleunigen. Da ist ein größeres Modell schon von Vorteil, das siehst du nämlich ein paar Sekunden länger...

Über die Profile brauchst du bei der Auswahl nicht mehr nachzudenken, die passt schon.

H.
 
Hallo Samuel,

ich würde bei deinen Flächenproportionen den Rumpf ingesamt Nach der Fläche etwas länger machen, das macht das Modell später auf Höhe stabiler.
Zu deiner beplankungsfrage: Sieh dir mal die Modelle von z.B. Extremeflight, SebArt, Somenzini und Co an. Hier besteht der Rumpf allgemein nur aus paar Spanten und Leisten, fast nix beplankt und ist trotzdem extrem Stabil und gleichzeitig leicht.
Ich habe Aktuell eine 2m Extra von Extremeflight im Keller stehen und hatte auch schon die kleine von denen. Ein Kollege fliegt die mit 1,50m und die sind alle, egal in welcher Größe fast gleich aufgebaut.
Wenn du willst mache ich dir Bilder vom inneren damit du siehst wie die bauen und beplanken. Ich würde hier so leicht wie nur möglich konstruieren denn in der Größe um die 1,3m zählt jedes Gramm sonst fliegt die Maschine beschissen.

Lg Basti
 
Hi Leute

Bilder wären echt klasse.
Dann muss ich nicht zehn mal nachfragen wie Ich Spanten, Gurte, Beplankung etc. Bauen soll.
Wie würdet ihr die Flächenanformung ihm Leitwerks und Tragflächenbereich lösen?

Liebe Grüße Samuel
 
Die EWD ist die bestimmende Grösse für die Stabilität um die Querachse...

Ja, zusammen mit der Schwerpunktvorlage.

Holger, könntest du uns bitte erläutern, was nach deiner Erfahrung das Problem bei 0° EWD ist/war und warum es mit ein wenig positiver EWD verschwindet? Wurde die angemessene Schwerpunktvorlage bei 0° zu gering im Hinblick auf Stabilitätsreserve? Ich denke, wenn man bei symmetrischen Profilen bleibt, dann fliegt man im Bauchflug zwangsläufig mit ein wenig Höhenruder, was ja in dem Moment ein wenig pos. EWD baut. Dito kann man dann auch im Rückenflug machen - dann im Grunde symmetrisch. Passende Schwerpunktvorlage dazu erfliegen und gut ist. Nein?
Deine Meinung dazu würde mich auch interessieren.

Schöne Grüße,
Thomas
 
0° und was dagegen spricht

0° und was dagegen spricht

Hallo miteinander,
0° EWD sind überhaupt kein Problem, solange es windstill ist. Solange keine Störgrössen da sind, muss auch nichts auskorrigiert werden, und so kann man ruhig seine Bahnen ziehen. Aber auch unter Laborbedingungen wird man sofort die extrem zackige Reaktion auf HR-Ausschläge bemerken, hervorgerufen durch die praktisch nicht vorhandene Stabilität um die Querachse.
Wer dann noch vergessen hat, Fläche und HLW gleichmässug positiv zur Rumpfachse anzustellen, fliegt zudem ständig mit leicht angehobener Nase herum. So ein symmetrisches Profil braucht eben ein paar Zehntel Grad Anstellwinkel, um Auftrieb zu erzeugen.

Bei Wind kommt es dann ans Licht: natürlich kann man das Modell dann fliegen, aber es macht keinen Spass! Durch die hektischen Reaktionen sowohl auf Böen, als auch auf korrigierende Ruderausschläge wird der Flug zum Eiertanz. Übrigens muss man auch mit 0° EWD auf dem Rücken drücken, also was solls?

Für symmetrische Profile haben die Hubers das schon vor 50 Jahren so veröffentlicht. Ich weiß inzwischen, dass das aber unabhängig vom Profil gilt (Suchfunktion "Zwergenaufstand")

Gruss,
H.
 
Samuel, ich hoffe, ich mülle dir jetzt nicht deinen Baubericht zu, aber vlt. ist es ja auch in deinem eigenen Interesse und so überbrücken wir noch ein wenig die planerische Phase.

Ich weiß inzwischen, dass das aber unabhängig vom Profil gilt (Suchfunktion "Zwergenaufstand")

Hallo Holger,
Du meinst das hier und die Kurierung des zickigen Verhaltens durch die 0,5° EWD? Die gemachte Erfahrung nehme ich dir gerne ab, aber woran liegt es nun? Hast du mit der Änderung der EWD von 0 auf 0,5° auch den Schwerpunkt etwas nach vorne verlegt? Wenn ja, dann ist meine Frage damit hinreichend beantwortet.
Ich weiß, nervige Fragerei, aber ich gehe gerne den Dingen auf den Grund. Das Huber-Buch habe ich leider nicht zur Hand. Mein erster Motorflieger in meiner späten Kariere als Modellpiloteur war ein Schaumzeugs namens Acromaster. Der hatte, wenn ich mich recht entsinne, auch 0° EWD und ich kam recht gut damit zurecht. Was habe ich falsch gemacht? (NB: das Schaumzeugs ist baldigst durch Verkauf entsorgt worden)

Grüße,
Thomas
 
Ja Thomas,
genau. Natürlich kommt der SP ein paar mm nach vorne, wenn die EWD vergrössert wird. Geht ja nicht anders, schliesslich will man ja mit allen Rudern auf Null fliegen.
Samuel, das ist der Zusammenhang von EWD und SP. Mehr isses nicht.
H.

PS: Thomas, danke für die Links zum Zwergenaufstand. Ich check' das nicht wie man die macht...

PPS: Bist du den Acromaster auch bei bockigen Verhältnissen geflogen? Oder vielleicht dann mit dem Akku weiter vorne und etwas Höhentrimm? Geht natürlich auch, wenn man die hohe Nase inkauf nimmt.
 
Hallo Samuel

Ewd liegt nach wie vor bei 0 Grad.
Grundsätzlich habe ich das Thema Ewd schon verstanden, mir ist nur nicht klar wie sie die Flugstbilität um die Querachse beeinflusst wie vorher im Thread beschrieben.
Kann mir das jemand erläutern?

Um das vielleicht mal abzuschließen...
Wahrscheinlich kennst du schon einiges davon, entschuldige also bitte den Lehrmeister, aber nur so zur Sicherheit.

Hier liest man über die EWD:
Für längsstabiles Fliegen ist eine Schwerpunktvorlage und eine dazu passende EWD nötig. Die EWD bestimmt dabei die Trimmung, d. h. mit welcher Geschwindigkeit das Modell fliegt.

Weiter dann hier:
Neutralpunkt
Längsstabilität wird erreicht durch korrekte Lage des Schwerpunkts in bezug auf den Neutralpunkt (engl. aerodynamic center, A.C.) des Gesamtflugzeugs. Der Neutralpunkt ist der Punkt des Flugzeugs, auf den bezogen sich das Moment der aerodynamischen Kräfte bei einer Anstellwinkeländerung nicht ändert. Geschickterweise sind die aerodynamischen Gesetze nämlich so, dass im Anstellwinkelbereich, wo die Strömung anliegt, ein solcher Punkt existiert.

Stabilitätsmaß
Liegt der Schwerpunkt vor dem Neutralpunkt, so resultiert bei einer Störung der Fluglage ein rückführendes aerodynamisches Moment, das dafür sorgt, dass das Flugzeug die ursprüngliche Lage wieder einnimmt. Ist diese Vorlage groß, so ist die Rückführung schnell. Ist die Vorlage klein, erfolgt sie langsam. Die Schwerpunktvorlage ausgedrückt in Prozent der mittleren Flügeltiefe nennt man Stabilitätsmaß.

Beeinflussung der Flugeigenschaften durch das Stabilitätsmaß
Ist das Stabilitätsmaß groß, ist das Flugzeug gutmütig: Steuerausschläge am Höhenruder führen nicht zu heftigen Reaktionen. Ein kleines Stabilitätsmaß ist hingegen erwünscht für gute Wendigkeit [Samuel, das ist deine Extra] und einen weiten Trimmbereich.

Bestimmung des korrekten Schwerpunkts
Die Lage des Neutralpunkts kann man rechnen. Überschlagsweise liegt er beim Drachenflugzeug immer etwas hinter 25% der mittleren Flügeltiefe. Die korrekte Lage des Schwerpunkts kann aber auch erflogen werden. Das ist der meist in der Praxis begangene Weg.

Ende der Zitate.

Bei EWD 0° kann das Stabilitätsmaß evtl. so klein sein (abhängig von Geometrieparametern des Flugzeugs), dass man bei ruhiger Luft noch gut zurecht kommt, wenn es aber turbulenter wird die Reaktionsschleife Flugzeug/Auge/Hirn/Finger/Servo zeitlich ein wenig zu langsam für das Ausregeln unliebsamer Flugzustände wird. Erhöht man ausgehend davon die EWD ein wenig, so zieht das notwendigerweise ein nach-vorne-verlegen des Schwerpunkts mit sich, um mit neutralem Höhenruder wieder einen stabilen Horizontalflug zu erreichen. Nach obiger (angefetteter) Definition erhöht sich dadurch nebenbei der Stabilitätsfaktor, was ein gefühlt stressfreieres Fliegen erlaubt.

Hilft dir diese Darstellung? Ich glaube das knüpft an Holgers Erfahrungsberichte an und schließt den gedanklichen Kreis.

Vorschlag: baue weiter für EWD=0°, aber sieh vor, dass du durch Unterlegen von etwas Balsa am hinteren Ende der HR-Flosse die EWD um sagen wir bis zu 0,5° erhöhen kannst. Und dann läßt du uns an deinen Erfahrungen teilhaben.

Schöne Grüße,
Thomas
 
Ja Thomas,
genau. Natürlich kommt der SP ein paar mm nach vorne, wenn die EWD vergrössert wird. Geht ja nicht anders, schliesslich will man ja mit allen Rudern auf Null fliegen.

Holger, danke für die Klärung, damit bin ich zufrieden.

PS: Thomas, danke für die Links zum Zwergenaufstand. Ich check' das nicht wie man die macht...

Am besten: den Link vorher in den Kopierpuffer schmeißen (CTRL-C), dann im Textfeld den Textabschnitt, der ein Link werden soll, markieren und jetzt den Knopf "Link einfügen" in der Taskleiste drücken (der mit der Weltkugel). In das kleine Fenster das jetzt erscheint per CTRL-V den vorher gespeicherten Link einfügen. Fertig - ist keine Hexerei.

PPS: Bist du den Acromaster auch bei bockigen Verhältnissen geflogen? Oder vielleicht dann mit dem Akku weiter vorne und etwas Höhentrimm? Geht natürlich auch, wenn man die hohe Nase inkauf nimmt.

Bei jedem Wetter, Schaum-artgerecht durch die Luft und den Acker geschleift. Trimmung für keinen Abfangbogen, was man eigentlich nur ohne Höhentrimm erreicht.

Grüße,
Thomas
 

Gast_57653

User gesperrt
Hi Leute,

danke für die schnelle Rückmeldung.
EWD werden ich jetzt bei 0 Grad belassen.
Ich tendiere trotz aller Meinungen dazu ein profiliertes Höhenleitwek zu bauen, gefällt mir ästhetisch einfach besser.
Der Tip mit dem vergleichen mit den Modellen von bekannten Herstellern ist echt gut. Hab gleich die Tragfläche um 16mm nach oben und das Höhenleitwerk um 8 mm nach unten gesetzt.
Ich hab noch eine 18mm Strongal Flächenstreckung kann ich die für Fläche verwenden?

Mfg Samuel

Hallo Samuel

solltest Du ein Laminar Profil aus der 63er oder 64er Naca Serie verwenden ist eine EWD von 0° Pflicht. Um die Vorteile des Laminar Profil´s richtig ausnutzen zu können, solltest Du auch für das Höhenleitwerk die gleiche Profilserie wie an der Tragfläche verwenden. Beide Profile sind für den Kunstflug hervorragend geeignet, wobei die 63er Serie etwas schneller ist. Da hast Du ein spannendes Projekt in der Planung, freue mich auf weitere Berichte.

Grüße
Jörg
 
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