Koverall auf schmalen Stegen.....

wadwer1

User
Moin in die Runde,

ich bin gerade dabei eine TC Piper zu restaurieren und von Folie auf Gewebe "umzubauen".

Wer die Bauweise der Toni Clark Piper kennt der weiss, dass hier viel mit 6er Vierkantstäben am Rumpf erstellt ist.
Da ich eine Piper J3 mit vergrößertem Cockpit nach hinten ("Glaskasten") als Variante baue, und auch
die Türen seitlich erstellt wurden, kommt es eben öfters vor, dass das Koverall auf 6er Vierkantbalsa oder - Kiefer kleben muss.

Meine Frage : wie kann ich sicherstellen, dass mir das Koverall beim Spannen nach der Verklebung dort nicht abrutscht?

Normalerweise pinsele ich die Stellen, wo das Koverall kleben soll, 2 x mit Clou Porenfüller ein, lege dann das Gewebe auf und
tupfe nur Verdünnung drauf. Die löst dann den darunterliegenden Porenfüller an und verklebt das Gewebe mit dem Holz.

Dieses Verfahren klappt aber nur bei größerflächigen Stellen, bei 6er Holzleisten habe ich Bedenken.

Was wäre eine Alternative als "Kleber"? Mit Weissleim vorstreichen und dann dort bügeln? Hätte dann Bedenken, dass beim
späteren Spannlacken zum Füllen des Gewebes der WEissleim angelöst wird....

Hat Jemand dafür eine Idee?
Gruss
Werner
 
Hallo Namensvetter,
Ich arbeite fast immer und überall mit Weissleim und das hält viel besser als manch Einer denkt!
Mach doch einen kleinen Holzrahmen, ca A5 gross aus besagtem Material und probier es aus, eine schöne dicke Weissleimraupe auftragen und trocknen lassen, dann das Gewebe mit Folieneisen und Backpapier aufbügeln, aber nur an den Rändern, PVA ist ein Thermoplast und wird völlig flüssig dringt teilweise durch das Gewebe durch, mindestens aber ein, kühlt aus und ist dann wider zähelastisch.
(von dem Nitro–Stinkezeugs halte ich nicht mehr viel, darum suche auch ich einen SPANN–Lackersatz seit längerer Zeit!)
VG Werner
PS: Im Grossflugzeugbau hatte ich im Youtube gesehe, dort hat man die gleichen Probleme, besonders bei Stahlrohr, dort werden die Bespannungen um die Rohre herumgeklebt, wenn das nicht möglich ist, die Rohre bandagiert und die Bespannung auf die Bandagen geklebt.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner
Weissleim habe ich noch nicht probiert aber Heissiegelkleber auf Wasserbasis.
Wie dieser hier https://www.krickshop.de/Werkzeuge-...-neue-Formel.htm?a=article&ProdNr=44040&p=443

Vielleicht schreibt Cleopatra was er für ein Weissleim er verwendet denn es gibt davon jede Menge Sorten.

Die Durstreichmethoden mit Porenfüller hält vermutlich nicht gut. Es gibt dafür Klebelack kann man auch
selber machen mit Spannlack und etwas Uhuhart dazugemischt. Das aufbringen und dann Gewebe drauf und
mit Verdünnung anstreichen. Laut Beipackzettel sollte man auch Spannlack nehmen der Porenfüller haftet zu wenig.

Aber zur Verarbeitung von Koverall wurde schon viel geschrieben

da siehst du meien Anwendung mit Heiskleber.
Ich habe damals Balsa-Loc benutzt
ob es das noch gibt müßte man anfragen.

Gruß Bernd
 

wadwer1

User
@ Werner,
gut, ich probiere es dann mal nach deiner Methode. Was ich auf keinen Fall gebrauchen kann ist ein "Durchdringen" des heissen Weissleims
durchs Gewebe, das wird man hinterher wenn der Lack draufgerollt ist, mit Sicherheit sehen.
Ich probiers mal mit eher wenig Weissleim.

@Bernd:
wichtiger Hinweis mit dem Spannlack anstatt Porenfüller. Bei großen Flächen geht Porenfüller, aber bei kleinen - nicht so dolle. ich mache wirklich einen Testrahmen und probiere das mit dem WEissleim, an anderer Stelle das mit dem Spannlack. Was eben nicht passieren darf: wenn ich später
in der Fläche mit verdünntem Spannlack das Gewebe fülle, darf das dann vorhandene Lösungsmittel die Spannlackklebung an den Stegen nicht mehr
anlösen. Dann ist nämlich das Gewebe schon unter Spannung.

Wenn alles nichts hilft, muss das Krick-Zeugs besorgt werden....

Probieren geht über....

Gruss
Werner
 
Vielleicht schreibt Cleopatra was er für ein Weissleim er verwendet denn es gibt davon jede Menge Sorten.
Hallo Bernd,
Ich habe bisher den überall in den Baumärkten in 1kg Flaschen abgefüllten „Holzleim“ in wasserlöslicher Art genommen. 🤔
Ich nehme an, dass es sich um PVA–Polymere handelt.

Die Deklaration auf den Flaschen ist ein nichtssagender Witz von Null Aussagewert, egal, bei mir hält‘s. 🤣👍
Mittlerweilen habe ich aber auch bemerkt, dass es verschiedene Güteklassen gibt, offenbar sogar mit Füllmitteln gestreckte Leime (!!!). 🤢
Meine Holzleime trocknen fast transparent aus und ergeben in den Hohlkehlen feste aber kleinradige Füllungen, genau was ich will.
Sie sind leicht korrosiv, was ich am Stahlstift merke, mit dem ich regelmässig die zugeklebte Tubenspitze wieder freipopeln muss (Ich fülle die Leime in kleine handliche 1dl Flaschen um).
Wasserfeste Leime nehme ich nur in Ausnahmefällen, mehrfach musste ich schon Leimungen wieder auflösen: Mit wasserbenetztem Pinsel einstreichen und Geduld haben 🤣.
Mit schnelltrocknenden Holz–/Weissleimen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, sie saugen nicht richtig in den Untergrund ein und verspröden rasch und brechen dann.
Mit Weissleim packe ich sogar meine Stecker ein, damit die Kabel nicht am Schrumpfschlauchende abknicken…
VG Werner (Cleopatra024)
 

wadwer1

User
@Werner, hallo -

also ich habe nun gestern Tests gemacht mit der Weissleim-Methode - leider funktioniert es überhaupt nicht?
Aber sowas von garnicht.

Erst hab ich mit verdünntem Weissleim probiert. Weil ich ein Durchdringen bei zuviel Weissleim befürchtet hatte.
Klebkraft=0 , habe die Temperatur des Bügeleisens immer mehr erhöht, man sieht auch dass da was passiert unter dem Stoff..

Dann reinen Weissleim mit dem Finger aufgeschmiert, aufs Holz. Gleiches Ergebnis. Auch ohne Schutzfolie vom Oracover probiert, nichts,
klebt kaum.
Dann ne andere Sorte Weissleim probiert, gleiches Spiel, geht nicht. Klebt kaum.

Dann habe ich die Spannlack-Methode à la Bernd anstatt Porenfüller genommen, und wenn man zweimal mit Spannlack das Holz vorstreicht und
dann mit normaler Verdünnung durch den Stoff tränkt - dann klebts teuflisch.
Mein Problem ist also erstmal gelöst, aber mit Stinkerei.

Was mache ich falsch? Muss es echt eine dicke Raupe sein?
Gruss
Werner
 
Weissleimflopp?🤢

Hallo Namensvetter, versteh ich nicht, was für Gewebe hast Du versucht aufzukleben?
Egal, ich verklebte Weissleim mit Perlongewebe (ausprobiert), Abreissgewebe (als Scharnierband, ausprobiert), Stoffgewebe (ausprobiert), sogar Klebebügelfolie mit Leim auf dem Holzgerüst (ausprobiert) and last but not least Balsabeplankung (ausprobiert).
Bedingung ist natürlich, dass es einen Verzahnungseffekt geben kann oder eine mit Hitze induzierte Kontaktverklebung.

Somit muss mindestens ein Heissiegelkleber auf der Folie sein oder Weissleim etwas ins Gewebe eingedrungen sein und andrerseits genügend Leim auf dem Spantengerüst vorhanden sein, dann sollte es halten.

Wenn es bei Dir nicht hält, halb so schlimm und Methode wechseln, zB Mit Balsarite oder sonst was schlaues. 🤣
Oder stinkendes Nitro oder Spannlack👍.

VG Werner
 

wadwer1

User
Werner, es ist dieser Futterstoff von Tolko, den ich schon oft verwendet habe.
Sehr ähnlich Koverall. Nur gibts das Tolko-Zeugs in zig Farben und stabil ist es auch, GEwicht glaube ich
gleich Koverall.

Einzige Erklärung für mich wäre, dass ich zu wenig Weissleim (keine Raupe, sondern mit Finger verstrichen)
aufgebracht habe, oder dass eben dieser Futterstoff bei der Herstellung eine Art Trennmittel trägt, das die Haftung des
WEissleims verhindert.

Dieses "Trennmittel" wird dann aber definitiv durch Verdünnung/Porenfüller/Spannlack angelöst, weil all das haftet gut.
Spannlack aber megagut.

Das Aufbügeln von Beplankungen probiere ich noch, wenn das auch nicht geht, liegts am Weissleim.....

Das Leben geht auch so weiter. Aber interessante Detaildiskussion.

Gruss
Werner
 
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