Leisten schneiden: Hilfsmittel?

jweber

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Wie schneidet ihr Leisten?
Meine letzten Versuche mit Kiefer sahen nicht so gut aus. Balsa habe ich vor langer Zeit mit einem Leistenschneider geschnitten, wie genau die waren, ist mir nicht in Erinnerung geblieben, damals habe ich da wahrscheinlich auch nicht so drauf geachtet.
Geschnitten habe ich auf einer Proxxon Tischkreissäge.
Darauf habe ich mich mal umgesehen, ob es da Hilfsmittel gibt. Gestoßen bin ich auf zwei Prinzipien, einmal ein Federkamm und dann eine Führung mit Kugellager.
Gerade die zweite Variante schien mir sinnvoll, da damit die Referenzkante, mit der ich am Anschlag entlangschiebe, erhalten bleibt.

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Wie macht ihr das? Muss ich mir einfach ein paar Bretter kaufen und üben, oder macht ein Helferlein Sinn?
Und mit welcher Säge macht Ihr das? Möglichst dünnes Blatt oder möglichst große Fläche zum Auflegen etc.... .

Danke
Jörn
 
Ich bin Schreiner, zum andrücken und führen reichen meine Finger ( nach Ende des Berufslebens sind noch alle dran... 😂)
Einen Kamm verwendet man an der Fräse, wenn kein mechanischer Vorschub möglich ist.
Auf der Säge kann man ihn als Niederhalter verwenden. Ist aber eigentlich nicht nötig.

Wichtig ist der Spaltkeil hinter dem Sägeblatt und die richtige Einstellung.
Ein dünnes Sägeblatt kann sich verbiegen, deshalb sollte es steif sein.

Die Spitze des Spaltkeils ist ca. 2 mm unter der höchsten Sägezahnspitze einzustellen. Die Dicke des Spaltkeils muss der Dicke des Sägeblattes angepasst sein. Der Spaltkeil darf nicht dicker als die Schnittfugenbreite und nicht dünner als der Sägeblattgrundkörper sein.
 

jweber

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Bei einem Schreiner (ggf. im Unruhestand) gehe ich von einem deutlich besseren Übungslevel aus, als ich es jemals erreichen werde :-).
Außerdem von einer wahrscheinlich größeren Säge als der kleinen Proxxon.
Deinen Hinweisen bezüglich Spaltkeil und Abstände werde ich nachher nochmal auf die Spur gehen und nachmessen.
Viele Grüße
Jörn
 
Ich habe u.a. von Proxxon die FET.
Mein aktueller Übungsstand ist nicht besonders.
Das einzige Hilfsmittel was man wirklich braucht, ist ein Schiebestock, den kann man sich aus einem Rest selbst anfertigen.

 
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jweber

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Die FET habe ich auch. Der Spaltkeil hat die Dicke von 1,5mm, das Sägeblatt 1,6mm. Die Höhe (bei, Leistenschneiden unrelevant) ist fast genau auf Höhe des höchsten Zahns. Schiebestock ist immer noch der rote, der dabei war.

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charly_a

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Ich bin kein Freund von den ganzen Jigs, die man selber bauen oder kaufen kann.
Balsaleisten bis 3mm Dicke schneid ich mit dem Messer und einer Aluschiene. Vorteil: es gibt keine Schnittverluste. Wenns dicker wird, ist der Schnitt auf der Kreissäge rechtwinkliger.
Für Balsa ist die Proxxon-FET perfekt. Auch wenn die Feineinstellung des Anschlags Müll ist, ebenso die Befestigung der 25cm langen Schiene mit nur einer Schraube.
Das Balsabrett wird einfach am Parallelanschlag mit den Fingern entlanggeführt. Wenn die Finger zu nah ans Sägeblatt kommen, ein Stück Hartholz als Schiebestock nehmen. Der Anschlag muss auf der Auslaufseite minimal mehr Abstand zum Sägeblatt haben, sonst klemmt das hochlaufende Blatt und verkratzt dir die Schnittfläche.
Bei Hartholz kommt die FET schnell an ihre Grenzen, so bis 8mm Buche geht aber noch. Gleichmäßig schieben und nicht zu sehr andrücken ist wichtig, sonst fängt das Sägeblatt schnell mal zu schwingen an.
Alles was so groß ist, dass es nicht mehr in den Sägespalt fallen kann, schneid ich aber lieber auf der Formatkreissäge. Die blockiert auch bei 80mm Buche noch nicht und macht sehr saubere Oberflächen. Konische Endleisten aus 20..30mm Balsa kann man damit auch sehr präzise schneiden.
Man muss aber auch nicht alles selber machen: 3*5mm Kiefernleisten mit einem 3mm breiten Sägeblatt zu schneiden wäre nicht wirtschaftlich, die kauf ich lieber fertig. Zumal man ja passende Kiefernbretter mit entsprechender Maserung und astfrei kaum im Baumarkt bekommt.

Aber was ist eigentlich dein Problem beim Leisten Schneiden?
 

jweber

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Aber was ist eigentlich dein Problem beim Leisten Schneiden?
Ich brauchte Leisten in nicht vorhandener Abmessung, ich glaube es war 8x3 und da bei uns auch kein Modellbauladen mehr in direkter Reichweite ist, dachte ich, ich schneide mir die selber, ein Brett liegt noch rum.... Die Leisten waren dann aber weder so genau, wie ich wollte, noch so gerade...
Einen Fehler habe ich aus dem Betrag von Charly ausgemacht. Das Brett wahr wahrscheinlich zu lang, die Proxxon zu klein (Tisch und Leistung für das dicke Brett) und geklemmt hat es auch. Die zweite Leiste hatte als Referenzkante den ersten Schnitt und dann wars wahrscheinlich vorbei.
Ich werde mal versuchen, den ersten Schnitt nicht mit der Proxxon, sondern auf einer größeren Kreissäge zu machen.
Jörn
 
Der Tisch lässt sich bei der Proxxon leicht verlängern: du stellst die Breite ein, nimmst ein Brett, das Sägeblatt hochstellen, einschalten, das Brett hinten an der Sägeblatt anlegen ( also an deinem Bauch ) und langsam runterkippen, dabei gut festhalten. Z.B. mit Doppelklebeband auf dem Tisch fixieren.

Auch der Anschlag lässt sich verlängern: ein gerades, steifes Aluprofil am vorh. Anschlag festschrauben, oder mit Doppelklebeband befestigen.

Je nach dem aus welchem Material du Leisten schneiden möchtest: ein dünnes Sägeblatt kann bei Kiefer z.B. verlaufen. Deshalb muss das Sägeblatt steif sein...

Nicht umsonst müssen bei uns im Handwerk Lehrlinge erst einen Maschinenkurs absolvieren, bevor sie daran arbeiten dürfen...
 
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bendh

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jweber

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Für das Projekt habe ich die Leisten dann auch gekauft, geärgert hat es mich trotzdem, dass ich es nicht hinbekommen habe. Ich hab gerade aus dem Fundus ein Fichtenbrett rausgelegt und werde nochmal üben.
 
Du kannst dich beruhigen, ich kaufe meine Leisten auch. Bei Kiefer müsste ich erst Bretter zuschneiden, hobeln, das lohnt nicht.
 
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