Tom,
am Motorspant wirkt die Zugkraft vom Propeller, die Schwerkraft vom Motor und das Drehmoment - mit allen Vibrationen.
Mit dem Verzapfen vergrößerst Du die Oberfläche, auf der der Leim wirken kann.
Allerdings ist Holz und die darauf ausgeführte Leimverbindung ein sehr heterogener Stoff - da kommt es auch auf Faserrichtungen und Art der Belastung an.
Zur Festigkeit von Leim gibt es ein paar Angaben - Holz in Faserrichtung scheint aber stabiler zu sein - nur haben wir es hier ja auch mit verleimtem Schichtholz (Sperrholz) zu tun.
Der Kopfspant hat 125x125mm, da schätze jetzt mal die Zapfenbreite und den Spant auf je 10mm, die Seitenwand auf 5mm.
Das gäbe ohne Zapfen an einer Seite des Spants eine Klebefläche von 125x10=1250mm².
Mit Zapfen sind das an den drei Seitenflächen der 5 Zapfen 3(Leimseiten)x5(Zapfen)x5(Brettstärke)x10(Spant)=750mm² und an den abgedeckten Stellen nochmals die (125-50)*10=750mm², gesamt also 1500mm² Fläche - und damit 20% mehr.
Dazu kommt dann auch der durch die Zapfen hergestellte Formschluss. Das wirkt vor allem beim Drehmoment (und hat auf beiden Seiten einen um die Brettdicke längeren Hebelarm bzw. in der Diagonale mehr). Allerdings wird durch die Einfräsung das Seiten-Sperrholz in der Querlage unterbrochen, dann reißt es eventuell leichter im Faserverlauf der Decklage (bei Balsa am Stück wäre das kritischer). Formschluss gibt es auch mit Dübeln. Aber auch da schwächen die Bohrlöcher das Material.
Man könnte den Spant vermutlich auch einfach an die Seitenwände leimen. Setzt aber voraus, dass die Seitenwände exakt parallel zur Sägekante des Flansches ausgerichtet sind (läuft der Rumpf leicht konisch nach vorn zu?). Und von hinten vielleicht noch (Dreikant)leisten (auch hier Winkel beachten) dagegen leimen, dann passt die Leimfläche auch wieder.
Mit CNC gefrästen Teilen ist durch die Zapfen Seitenzug und Motorsturz bereits vorgegeben und die winkelgerechte Montage deutlich einfacher.
Grüße Stefan