Motortiming Hobbywing Platinum V3 100A Regler an FMS 4258 650Kv Outrunner

Hallo,
habe gerade meinen Platinum V3 100A Regler mit der Prog Box für einen FMS 4258 650Kv Outrunner programmiert.
Der Motor dürfte so 12-14 Pole haben.
Meine Grundeinstellung ist jetzt erstmal :
-Airplane
-Khz 32 (default)
Motortiming 15° (default)
BEC 6V

Wenn dieser Motor 14 Pole hat, wäre dann die Formel,
Pole x 2 =Timing , richtig?
Also statt 15° dann so 28° einstellen?
Bei weniger Timing, sinkt auch der Amperewert für etwas mehr Flugzeit und ist effizienter für die den Motor? :)
 
Ein niedriges Timing ist tatsächlich in der Praxis vom Wirkungsgrad her besser als ein hohes. Ich fliege so manchen hochpoligen Motor mit einem Timing, daß ungefähr der halben Polzahl entspricht. Das funktioniert wunderbar, der gesamte Antriebsstrang entwickelt weniger Wärme, und die Leistung ist immer noch sehr gut. Für den optimalen Wirkungsgrad ist ein Timing nahe 0 optimal, in der Praxis hat sich für mich die halbe Polzahl oder etwas weniger als guter Anfangswert herauskristallisiert. Probiere es einfach aus, ob es bei dir auch paßt.
 
Bei weniger Timing, sinkt auch der Amperewert für etwas mehr Flugzeit und ist effizienter für die den Motor? :)

Kann man so agen, man sollte es aber auch nicht übertreiben und das Timing zu niedrig einstellen, aber 15° hört sich schon mal gut an.
Am idealsten wäre es wenn du den Motor auf einem Prüfstand vermessen könntest, dabei kann man das beste Timing gut ermitteln.
Es ist auch abhängig von der Spannung und dem Lastbereich wo der Motor betrieben werden soll. Ich habe mir bei einigen meiner Motoren mal die Mühe gemacht um das beste Timing zu ermitteln.

Hier ein Hyperion ZS 4035-12, hier hat sich ein Timing von 15° als beste Einstellung erwiesen.

15° vs 26,5° bei 11V
15°vs26,5°-11V-web.jpg

15° vs 26,5° bei 22V
15°vs26,5°-22V-web.jpg

15° vs 26,5° bei 29V
Erst bei dieser Spannung und ab ca 38A Strom hat das höhere Timing die Nase einen kleinen Tick vorn.
15°vs26,5°-29V-web.jpg



Und hier ein kleinerer Himax HC 3528-1000 , den ich auf KV900 umgewickelt habe. Bei dem Motor ist das beste Timing bei 11V Spannung 18,75°.

Antriebsvergleich 15° vs 18,75° vs 22,5°.web..jpg


Ich schätze mal das bei deinem Motor ein Timing von 15° - 20° ok sein wird.

Gruß Andreas
 
Wow, danke für die detaillierte Erklärung.:)
Als zweiten Wert wollte ich 18° mal probieren, und mit dem Watt Amperemeter mal den Strom zwischen den beiden Werten vergleichen.
Habe ja den Khz Wert auf 32 erstmal so belassen, damit dreht der Motor seidenweich an und hört sich sehr gesund in allen Drehzahlbereichen an. Könnte nur sein das der Regler sich etwas mehr erwärmt, durch mehrere Schaltvorgänge.
Hatte nur mal gehört, das 8-10 khz eigentlich der bessere Bereich für unsere Outrunner Motoren sei?
Glaube 32 khz ist bei diesem ja eigentlich Heli Regler zu wählen, da damit der Governor feiner regeln kann.
Der Akai 80A Regler der davor im Modell war, wurde auch knallheiß bei 22° Timing und 16kHz PWM.
Lag aber auch wahrscheinlich daran, daß ich am Boden 94A (Peak) gemessen hatte.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
@Andreas, Kompliment - einer der es richtig macht! Großes technisches Kino! :)

Meine gebetsmühlenartigen Plädoyers über das "richtige" Timing sind ja scheinbar schon verhallt ... :rolleyes:

Siehe hier, selbst Contoller untereinander kann man nicht pauschalisieren. Hier die gleiche Leistung
und Wirkungsgrad einmal bei 12° oder 18° ... eben je nach Regler!

-> Daraus schlussfolgern wir (leider) ... Timing ist NICHT gleich Timing! ;)
 

Aschi

User
Hallo zusammen,

Ja ich habe die selben Messungen und Beobachtungen wie Andreas und auch Gerd gemacht.

Ja, Timing ist nicht Timing je nach Regler, da hilft nur selber Nachmessen, auch wenn da manchmal Seltsames dabei raus kommt.

Wenn ihr mal absolute Verwirrung dazu haben wollt, dann müsst Ihr mal in die RC-Car Szene abtauchen.

So viele Halbwarheiten und Unwissende wie dort werdet Ihr sonst nirgend wo finden.;)

Grüße
Thomas
 
Hallo Gerd,
"Meine gebetsmühlenartigen Plädoyers über das "richtige" Timing sind ja scheinbar schon verhallt"
Ich habe auf deiner Seite und auch sonst gesucht, wo werde ich richtig fündig?
 
@Andreas, Kompliment - einer der es richtig macht! Großes technisches Kino! :)

Meine gebetsmühlenartigen Plädoyers über das "richtige" Timing sind ja scheinbar schon verhallt ... :rolleyes:
[/I] ;)

Danke für die Blumen.

Und nein, ganz verhallt ist es nicht ;) , Beispiel: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/377383-Unterschiedliche-Drehzahl-je-nach-Regler




Wenn ihr mal absolute Verwirrung dazu haben wollt, dann müsst Ihr mal in die RC-Car Szene abtauchen.

So viele Halbwarheiten und Unwissende wie dort werdet Ihr sonst nirgend wo finden.;)

Grüße
Thomas

Gerade RC-Car`s müssten bei den ständig wechselnden Drehzahlen und Last Regler mit einem echten Autotiming haben, so wie bei einem richtigen KFZ das 3D Kennfeld der Zündung. Bei einem Flugmodell könnte ich mir das bei Motormodellen vorstellen, besonders Kunstflugmodellen. Bei E-Seglern schon nicht mehr, die laufen zu 99% eh immer auf Volldampf, da reicht meiner Meinung nach ein gut eingestelltes festes Timing aus.

Gruß Andreas
 
Moin
Da hab ich auch schon einiges gemessen, Interessant wären die Drehzahl, bei mir waren es meist ca. 1% mehr bei 3Grad Timing.

Wenn nun noch Teillast dazukommt, sieht die Welt ums Timing / PWM u.s.w. noch verückter aus.
Ich nehme dazu einen einfachen Arduino, der regelt den Motor auf Knopfdruck einmal sanft hoch, und dann zügig wieder runter. Dazu packe einen Prop Marke Bahnschwelle auf dem Motor, lasse das Ganze ca. 1Stunde im 5Minutentakt durchlaufen, damit sich die Temperatur ein pendelt. Dann wird in Fünfminutentakt gemessen, das ca. 4Minutenfenster dazwischen reicht völlig um gemütlich den Regler per Lötkolben zu wechseln, oder umzuprogrammieren. Die Messungen mit den Reglern wird 2-3mal gemacht, also nach dem erstem Durchlauf wieder mit Regler-1 angefangen u.s.w., um nicht über Temperatur oder sonstige Umweltbedingungen zu stolpern, indem man schaut ob die zweite Messreihe ausreichend deckungsgleich ist.
Bisher für mich die beste Methode um Regler auch im Teillast halbwegs realistisch vergleichen zu können, über die Drehmomentkippe fluktuierten die Werte stärker.
Die dabei gewonnen Werte passen natürlich dann immer nur zu dieser einen Anwendung, mit diesem Motor mit dieser Propeller/Leistungsgrösse, und sind nicht "Universal".

Das ganz kommt dann in Excel zu einer Kurve, die "wellen" sind von der geringen Samplingrate des Unitests, da muss ich dringend mal was schnelleres basteln ;)
Die Kurven sehen zuerst sehr eng beieinander aus, peilt man aber mal über die 2500rpm Linie auf die dafür aufgenommene Leitung runter, sind die Unterschiede gewaltig, grob ca. 20%.

regler.jpg
 
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