Negativform HLW nachbearbeiten wg Schlieren

abacus

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Zuerst mal hallo an alle im Forum. Das ist mein erster Beitrag hier. Forme momentan Negative von einem vorhandenen Positiv für Seglerleitwerk ab. Eins ist schon erledigt eins bleibt noch zu machen. Beim ersten habe ich zwar eine in erster Näherung hochglänzende Oberfläche erreicht, unter Streulicht sieht man aber dann schon feine Kratzer und "Schlieren", weiß nicht recht wie ich anders sagen soll. Das schaut aus wie wenn sich das Formenharz F200 beim Auftragen auf das Positiv leicht mit dem Trennwachs (Bacuplast, Carnauba) vermischt hätte was normalerweise nicht sein kann weil das Trennwachs sauber abpoliert ist. Es entstehen Bereiche die absolut hochglänzend sind und unregelmäßig verteilte die so schlierig aussehen. Was ich mache daß ich das F200 mit Überschuß auftrage und das Material mit einem breiteren Pinsel vor mir herschiebe ohne mit dem Pinsel auf die Positivoberfläche durchzutauchen, um Luftblasen zu vermeiden.
Jetzt würde ich das erste Negativ gern fein nachschleifen um die restlichen feinen Kratzer zu entfernen und eventuell die Schlieren rauszubringen. Beim zweiten Negativ kann ich noch versuchen die Schlieren bei der Herstellung zu vermeiden.
Wollte mit einem 600er Papier anfangen dann 800/1000 und weiter mit 2000 und 3000. Zum Schluß Hochglanzpolitur mit der sehr feinen Polierpaste von R&G mit Schwabbel.
Was meint Ihr dazu vielleicht hatte schon jemand mal ein ähnliches Problem. Wäre dankbar für einen Tip.
mit freundlichem Gruß abacus
 

Sirow

User
Hallo abacus,

Ich würde mit 1000/1500/2000 schleifen. 600 scheint mir ein wenig zu grob zu sein.

Ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht, dass zB Pinselstriche o.ä. was sich optisch leicht abzeichnet, leider auch mit Schleifen und Polieren nicht mehr raus gehen :(
Aber Vllt klappts bei dir ja, wenn es sich um eine Reaktion mit dem Wachs handelt.
Berichte bitte mal welche Erfolge du erzielst.

Gruß,
Mirko
 
Hallo,

ich würde die Form einfach wachsen und polieren, und einfach mal ein Leitwerk daraus bauen, und am fertigen Bauteil
schauen ob es überhaupt nötig ist in der Form rumzuschleifen, ich glaube du wirst am fertigen Bauteil nichts sehen
können

mfg Rene
 
Hallo abacus.

mach doch mahl schnell ein Foto und zeige dein Problehm .
Da kann sich jeder eine bessere meinung bilden .;)
Vg. Ralf
 

abacus

User
Hallo Sirow und BA-Biene, Vielen Dank für Eure Anregungen. Ich hab zwei kleinere stumpfe Stellen da muß ich sowieso was machen, aber ich denke es ist eine gute Idee nicht gleich das ganze Negativ zu schleifen, da ist das Risiko groß das zu verschlimmbessern und ich werde erst bei Körnung 1000 beginnen. Was haltet Ihr von der Politur ist die ok oder soll ich mal so ne flüssige von 3G versuchen?
Was ich auch noch mal in Ruhe anschauen muß ob die Schlieren die auf dem Positiv vorhanden waren quasi nur abgeformt wurden (dann dürfte die Schichtstärke im Negativ minimal sein und schleifbar sein) oder ob beim Abformen des Negativs neue dazugekommen sind die dann tiefer ins Material gehen. Beim Positiv ist das F200 mit dem orginal 20 min Härter verwendet, beim Negativ hab ich auf Anraten des Verkäufers den längeren Härter 285 verwendet und 10 % normales Epoxy (L285/H285) und etwas weiße Farbe verwendet Das ist nicht ganz so zäh wie das normale F200 und läßt sich in Ruhe einbringen und die Gefahr einer exothermen Reaktion ist geringer. Das macht an sich einen guten Eindruck, hab zuvor einen kleineren Ansatz ausprobiert. Dann haben die Luftblasen auch länger Zeit aufzusteigen.
BA-Biene fliegst Du auf dem Sudelfeld? War im Sommer ein paar Mal zum Zuschauen oben, bin selber mit einem kleineren Segler öfter in der Nähe von Niederaudorf geflogen und ein paar Mal in Österreich an einem kleineren Hang Richtung Walchsee.
Schönen Gruß abacus
 

abacus

User
Hallo hoffe das Photo gibt einen Eindruck, habs auf dem schwarzen Positiv photographiert, beim Negativ gibts graues Bild auf grauem Hintergrund :D lw_schlieren.jpg

der Hauptfleck ist zentral rechts im Bild, die kleinen weißen Teile sind Flusen vom Putztuch und oben ist die Lampe drin.

Gruß abacus
 
Hallo Acabus
Man sieht es zwar nicht gut , aber kann es sein das Du dein Formenharz eventuell nicht 100 % Richtieg Durchgerührt hast ? Oder es Länger stehen lassen hast , vor dem Einbringen in deine Form ??
Aber ich denke , das man dieses nur durch gutes Polieren raus bekommt . ;) Nicht den Kopf senken ..;) alles wird gut
Habe so etwas bei meiner Form auch gehabt ,( wenn ich das Bild richtieg Deute )
Vieleicht kommen aber auch noch super Infos , von anderen Leuten hir .
VG. Ralf
 

abacus

User
beim Positiv weiß ich nicht wies mit Durchrühren ausschaut. Bei meinem Negativ glaube ich eher nicht daß das nicht ausreichend aufgerührt ist. Rühre das normalerweise am Vorabend schon mal auf, wenn ich am nächsten Morgen arbeiten will, damit der Füllstoff in der Schwebe ist und eingerührte Luftblasen eine Weile Zeit haben aufzusteigen. Das wird aber dann am nächsten Morgen nochmal beim Ansetzen gerührt und aus einem großen Topf auf 3 kleine aufgeteilt damits nicht warm wird. Ich denke da müßte es auffallen wenn das inhomogen ist.
Was hast Du zum Polieren benutzt? Ich denke mit der Politur könnte weniger schiefgehen wie mit Anschleifen. Vielen Dank für Deine Hilfe, Gruß abacus
 
Negativform mit Flecken

Negativform mit Flecken

Wenn Du wieder mal eine Form machst und das Deckschichtharz aufgebracht hast, dann gehe anschließende mit einem Haarföhn über das Oberflächenharz, aber bitte mit nur mäßiger Wärme. Das Harz, das in der Regel zähflüssig ist, wird dann leicht cremig und kann mit dem Pinsel nochmal durchgestrichen werden. So gehen auch evtl. Luftblasen raus und das Deckschichtharz wird dann sehr fein in seiner Struktur. Wenn die Positivform glänzend war und ohne Fehl und Tadel, wird auch die Negativform das genaue glänzende Abbild. Übrigens wird bei Streulicht immer irgend eine Schliere sichtbar sein, selbst bei höchstem Qualitätsanspruch. In Deinem Fall würde ich die schon vorhandene Form mit einem 1500er Naßschleif schwabbeln und anschließend noch das 3000er Papier verwenden. Eine Abschlußschwabbelung sollte mit einer Schleif- und Polierpaste vorgenommen werden und erst dann eine Hochglanzpolitur. Zur Versiegelung nehme ich eine reines Naturwachs (Carnauba), da dies eine sehr widerstandsfähige belastbare Oberfläche herstellt. Außerdem entsteht ein enormer Glanzgrad. Ich würde allerdings erst mal eine Abformung machen und mir dann das Positiv näher anschauen. Es könnte nämlich sein, daß das entstandene Positiv durchaus Deinen Anforderungen entspricht
 

abacus

User
Schlieren im Negativ

Schlieren im Negativ

Hallo Segelfliegerclemens, vielen Dank für Deinen Beitrag. Das Positiv war leider nicht schlierenfrei und die Schlieren tauchen an derselben Stelle und in derselben Form wieder im Negativ auf. Das Formenharz formt also leider fast zu gut ab und es scheinen keine Schlieren beim Negativ dazuzukommen die beim Positiv nicht auch da gewesen wären. Hatte vor dem Abformen schon das Positiv ganz fein geschliffen und poliert. Im Negativ sollten die Schlieren leichter rausgehen, weil da die Stelle ja nur ein Abdruck der Schliere am Positiv ist während die beim Positiv tiefer ins Material geht.
Hab heute nachmittag mit 800er/1000/1200 naßgeschliffen und poliert. Die Schlieren sind großteils weg, ganz feine Kratzer hab ich allerdings noch. Hab mir das von Dir empfohlene 1500er Schleifpapier bestellt das 3000er hab ich sowieso da. Dann gehe ich nochmal zurück auf das 1000er oder 1200er Papier und dann weiter mit 1500 und 2000, eventuell noch das 3000er.
Bei der Polierpaste von R u. G ist angegeben daß sie Kratzer von 1200er Papier rausbringt, aber es schadet sicher nicht noch mit 1500er und einem noch feineren zu schleifen.
Hab hier im Forum schon die unterschiedlichen Meinungen mitgelesen zum Thema welchen Schleifklotz man für die konkaven Wölbungen der Negativform am besten verwendet. Ich selbst nehme da z.B. 5 mm Depron auf Holz geklebt oder einen dickeren Hartschaum um zu vermeiden daß die Kanten des Schleifklotzes Riefen im Material verursachen. Kann ich das so lassen oder gibts da noch etwas besseres?
Schönen Abend Gruß abacus
 
Schlieren im Negativ

Schlieren im Negativ

Vielen Dank für Deine Mitteilung.Um nach innen gewölbte Flächen zu beschleifen, nehme ich härteres Styropor, das ich mit einer Wölbung versehe. so vermeidest Du beim Schliff irgendwelche Kanten, die durch das Schleifpapier nun mal entstehen. Die Außenwölbung sollte stärker ausfallen, als das zu beschleifende Teil. Gut hat mir auch schon eine Gummispachtel geholfen, über das ich das Papier drüberlege, Die Gummispachtel passt sich ja jeder Wölbung an, sogar im Nasenbereich. Übrigens sieht man leichte Kratzer später beim Postiv so gut wie kaum, wenn es zu gravierend wird, kann man die Oberfläche mit feinstem Schleifpapier (2000 und 3000) überschleifen (nass) und dann mit Schleif- und Polierpaste aufmöbeln. Die blinden Stellen werden dadurch glänzend. Ich gebe Dir noch eine Bezugsquelle, wo ich meine Schleifpasten besorge. Es ist die Firma "MIPA" in Landshut, die aber diverse Filialen hat. Die Adresse findest Du im Internet. Das sind ausgesprochene Proifis für alles, was mit Farben und Lacken zu tun hat. Versand ist da jederzeit möglich. R und G ist da zu wenig ausgestattet und nicht die erste Adresse für Oberflächengestaltung.
Falls Du näher mit mir Kontakt nehmen möchtest, versuche es mal bei Benachrichtigungen. Ich arbeite seit über 40 Jahren in Sachen Formen und Gfk-Verarbeitung. Vielleicht kann ich Dir noch weitere Verarbeitungkniffe mitteilen.

Clemens
 

abacus

User
Schlieren im Negativ

Schlieren im Negativ

Servus, vielen Dank für Deinen Tip. Habs heute nochmal mit 1000 und 1200er naß geschliffen, da gehen die meisten Kratzer raus. Hab das 1500er noch nicht bekommen aber ich glaube das wird. Nachdem ich weiß daß die Schlieren nicht aus der Herstellung des Negativs herrühren werde ich erstmal das 2. Negativ abformen. Auf Dein Angebot komme ich bei Gelegenheit gerne zurück.
Gruß abacus
 
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