Nochmals Wildfliegen, Österreich

nogo

User
Hallo,

der Thread zum Wildfliegen, insbesondere http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?p=672683#post672683 wurde leider geschlossen, deshalb meine Anfrage an dieser Stelle.

Konkrete Situation: ich möchte gerne mit einem kleinen Elektrosegler einsteigen (EasyGlider) und bin dafür (freundlich, anlässlich eines Flugtags) beim Vorstand des örtlichen Modellbauclubs vorstellig geworden, mit der offensichtlichen Illusion, dem Verein beizutreten und dort das Fliegen zu lernen. Der Vorstand (witzigerweise in einer Nachbargemeinde ansässig) hat mich ohne viele Umschweife abgewimmelt: ob ich auch wirklich im Ort wohne (ja, tu ich - leider, aus seiner Sicht). Die Höchstanzahl der Mitglieder im Verein sei erreicht, Erwachsene werden prinzipiell ungern/nicht aufgenommen, bei Jugendlichen könnte man Ausnahme machen, Anmeldekosten um die 500 Euro, zusätzliche Platzwartung ist Pflicht, usw. usf. Ich könnte aber ein schriftliches Ansuchen an den gesamten Vereinsvorstand bezüglich Beitritt richten, der dann darüber entscheidet.
Nun benötige ich für Hangflug/Segeln die Infrastruktur definitiv nicht - vor allem den riesigen Platz nicht, der gemäht werden muss und für die Kollegen mit den Motorflugmodellen Voraussetzung ist. Zusätzlich besitze ich ein Hanggrundstück etwa 2-3km Luftlinie von dem Modellflugplatz entfernt und könnte problemlos da fliegen. Als ich diese Möglichkeit als Option angesprochen habe ist der Herr fast ausgezuckt: Wildfliegen in _seinem_ Sendebereich, das sei noch schöner, die Polizei habe ihn schon darauf angesprochen, wie er dazu steht, sogar die Tschechen stören ihn schon (was bei der vorgeschriebenen maximalen Sendeleistung und mehr als 50km Entfernung von der Grenze jeder theoretischen und praktischen Grundlage entbehrt) da müsse man eingreifen, usw. usf. Ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, bin freundlich geblieben, aber der Tenor war klar: man ist überdeutlich unerwünscht.

Abgesehen davon, dass ich mir nach diesem Gespräch effektiv nicht mehr vorstellen kann, in so einem Verein Mitglied zu werden (habe nebenbei auch andere Gespräche mitverfolgen dürfen, wo diktatorisches Auftreten noch Untertreibung ist), gibt es effektiv in .at keinerlei Sonderstellung oder "Gebietshoheit" für Modellflugvereine in Punkto Frequenzen und Reichweite. D.h. Privatpersonen und Vereine sind rechtlich gleichzustellen, sie stören mich beim Flug auf meinem Grundstück genauso, wie ich sie auf ihrem Grundstück störe. Der einzige Knackpunkt in http://www.prop.at/fachref/gerichtsbeschl.html ist die fehlende Absprache bzw. Mitteilung an den (bekannterweise vorhandenen) Modellflugverein.

Die wahrscheinlichste Variante ist derzeit, dass ich dem Vorstand des Modellflugverein per eingeschriebenem Brief mitteile, welche Frequenz ich verwende und damit liegt die Fahrlässigkeit zweifellos bei ihnen. Die Vorgangsweise des Vereins (keine Mitgliedschaft bzw. inakzeptable Konditionen, aber auch kein Wildfliegen) kommt einem Flugverbot auf meinem Grundstück gleich und da habe ich und hätte sicherlich auch ein Gericht bei der derzeitigen Gesetzgebung keine Freude damit.

Was meint ihr dazu, bzw. habt ihr alternative Vorschläge? Irgendwie bin ich derzeit nur enttäuscht über die Art und Weise, wie ein von der Gemeinde (also auch von meinem Steuergeld) subventionierter Verein Neuankömmlingen gegenübersteht. Der Gesprächston, den ich gewohnt bin, ist ein etwas anderer.

Vielen Dank vorab,
sg
nogo
 
Das Vereinsleben kannst du dort nicht ändern.

Allerdings kannst du auf 2,4Ghz umsteigen - dann gibts keine Frequenzprobleme und beiden ist geholfen.....

Gruß, Ralf
 

PW

User gesperrt
Hallo,

kaufe Dir auf jeden Fall dan eine 2,4 Ghz Anlage und damit ist schon mal viel erreicht.

Zum Verein:

wenn der Verein per Satzung vielleicht eine Begrenzung der erwachsenen Mitglieder hat, dann kommt man eben nicht in der Verein. Die Zahlung erscheint hoch, aber schon mal überlegt, was die Vereinsmitglieder so seit Gründung des Vereins an Leistungen erbracht haben ? Und das der Flugplatz jedes Jahr gepflegt werden muss, versteht sich doch auch (also Pflichtarbeitsstunden). Und schriftlicher Ausnahmeantrag ist auch normal.

Also wir haben auch eine Begrenzung der erwachsenen Mitglieder und wenn die Zahl erreicht ist, kommt man auf eine Warteliste. Aufnahmegebühr versteht sich auch wie auch Arbeitsstunden.

Nur mal so zum Nachdenken .....

Auf jeden Fall hole Dir eine 2,4 GHz Funke.



Gruss

PW
 

BZFrank

User
2.4 Ghz Funke und flieg an deinem eigenen Hang. Dann kann sich keiner über Störungen beschweren und die Lufthoheit im ehm. Kaiserreich hat dieser Verein ja nicht gepachetet?

500 Euro Aufnahmegebühr! - dafür muss die Startbahn ja wohl goldplattiert sein. ;)

Grüße

Frank
 

nogo

User
Zum Verein:
wenn der Verein per Satzung vielleicht eine Begrenzung der erwachsenen Mitglieder hat, dann kommt man eben nicht in der Verein. Die Zahlung erscheint hoch, aber schon mal überlegt, was die Vereinsmitglieder so seit Gründung des Vereins an Leistungen erbracht haben ? Und das der Flugplatz jedes Jahr gepflegt werden muss, versteht sich doch auch (also Pflichtarbeitsstunden). Und schriftlicher Ausnahmeantrag ist auch normal.

Also wir haben auch eine Begrenzung der erwachsenen Mitglieder und wenn die Zahl erreicht ist, kommt man auf eine Warteliste. Aufnahmegebühr versteht sich auch wie auch Arbeitsstunden.

Hallo PW,

Deine Argumente sind klar und nachvollziehbar - wenn man Vorteile davon hat.

Im konkreten Fall: abgesehen davon, dass die Gemeinde den Platz stellt und eingerichtet hat, der Verein von der Gemeinde (also auch meinem Steuergeld) unterstützt wird, benötige ich absolut null von dieser Infrastruktur. Mein Hang wird gemäht und ist für einen Segler zur Landung vollkommen ausreichend.
Der eigentliche Knackpunkt ist aber, dass es gemäß dem Vorstand kein Vereinslokal und gemeinsames Basteln gibt, d.h. keinerlei Unterstützung bei Bau oder technischen Fragen. Angesichts dieser Fakten und dem Umgangston im Verein muss man schon sado-masochistisch veranlagt sein um da freiwillig mitzutun und auch noch zu zahlen, tut mir leid.

So gesehen sind 2.4 GHz wohl die einzig sinnvolle Investition.

Danke,
sg
nogo
 
Hallo Leute,

@nogo: Tut mit leid, dass du von denen so behandelt worden bist, ist allerdings sicher nicht die Regel. Ich bin selber Vorstandsmitglied und wir haben leider auch zur Zeit eine Aufnahmesperre aufgrund der Mitgliederanzahl und steigender
Beschwerden von Anrainern. Da ist es nicht immer leicht, modellbegeisterte Leute mitteilen zu müssen, dass sie dem Verein derzeit nicht beitreten dürfen.
Allerdings verstehe ich die Tonart des dortigen Vereinsvorstandes überhaupt nicht.
Aber du musst auch wissen, dass nicht alle Vereine von der Gemeinde gestützt werden. Unser Verein z.B. erhält sich alleine durch die Jahresbeiträge und die Mitarbeit der Mitglieder.
Das beste wird wohl sein, wie schon geschrieben -> 2,4Ghz und gut is.

@BZFrank: Da immer diese hohen Aufnahme Gebühren kritisiert werden.
Mich stören sie auch, weil sie gerade für Leute die eher über kleinere finanzielle Mittel verfügen, immer eine große Hürde darstellen aber:
Früher (als die Aufnahmegebühren "klein" waren), hatte wir immer wieder Modellflieger, die sich einfach mal "testen" wollten, wie der Platz so ist und dann vielleicht 2mal pro Jahr gekommen sind und dann vielleicht nicht wieder.
Damit will man erreichen, dass der Beitritt gut überlegt ist und damit auch der Weg für begeisterte und engagierte Modellfleiger frei ist und diese nicht durch Karteileichen oder Quartalsflieger blockiert werden.

lg
Andi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Das Thema hat mich dazu gebracht wiedermal was zu schreiben.

@nogo: da sind wohl viele Umstände zusammengekommen.
Kann es z.B. sein das der angesprochene Vorstand aufgrund der Tatsache das gerade eine Veranstaltung/Flugtag stattfand nicht ganz entspannt war....
Da sind sicher viele Dinge zu organisieren, zu regeln, zu beten das das Wetter passt und genug zu Essen und Drinken organisiert wurde.
Und dann kommt jemand und meint in dem ganzen Trubel: "Im konkreten Fall: abgesehen davon, dass die Gemeinde den Platz stellt und eingerichtet hat...."
Ich kenne eigentlich keinen Vereinsplatz der von einer Gemeinde eingerichtet wurde. In der Regel geschieht das mit ausserordentlich viel Eigeninitiative einiger weniger.
Ich glaube auch nicht das dort ein Gemeindearbeiter kommt um den Rasen zu mähen, wenn vorhanden die Hütte zu warten oder all die Arbeiten zu verrichten die ein Aussenstehender nichtmal erahnen kann.
Das du diese Einrichtungen nicht benötigst ändert auch nichts daran das sie zu diesem Verein gehören.

Das alles entschuldigt natürlich nicht den Tonfall dir gegenüber, aber ich glaube halt das es da auch zwei Seiten gibt. Wie so oft im Leben....

Zum Glück gibts heute 2,4GHz Anlagen und bitte nicht auf die entsprechende Versicherung vergessen.

lg
Andreas
 

BZFrank

User
Hallo,

Damit will man erreichen, dass der Beitritt gut überlegt ist und damit auch der Weg für begeisterte und engagierte Modellfleiger frei ist und diese nicht durch Karteileichen oder Quartalsflieger blockiert werden.

Ich kenne diese hohen Einstandssummen auch aus anderen, primär österreichischen Vereinen. Als Vorstand unseres Vereins (in D-Land) kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Auch wir verlangen Aufnahmegebühr, allerdings beträgt diese nur 25 Euro.

Einmal kann man ja durch eine grosszügige Gastregelung erstmal abklopfen ob der Neuzugang in den Verein passt. Und selbst wenn sich dann herausstellt das derjenige nicht oft erscheint - Karteileichen und Quartalsflieger zahlen immer noch ihren Jahres/Arbeitsbeitrag, benutzen aber die Infrastruktur nicht/kaum. Was also sollen sie blockieren?

Nimms nicht persönlich aber es drängt sich eher der Verdacht für mich auf das hier auch ein klein bisschen eine Art Elitenbildung stattfinden soll - salopp gesagt: Der kleine Schaumwaffelpilot soll draussen bleiben. Nur muss man dann auch damit leben das er "draussen" fliegt.

Grüße

Frank
 
Hallo Frank,
sympathischer Beitrag, sowas liest man von Vereinen sehr selten!!!
 

rkopka

User
Einmal kann man ja durch eine grosszügige Gastregelung erstmal abklopfen ob der Neuzugang in den Verein passt. Und selbst wenn sich dann herausstellt das derjenige nicht oft erscheint - Karteileichen und Quartalsflieger zahlen immer noch ihren Jahres/Arbeitsbeitrag, benutzen aber die Infrastruktur nicht/kaum. Was also sollen sie blockieren?
Sie blockieren hauptsächliche neue Mitglieder. Solange sie zahlen sind sie ja erwünscht (Geld ist da, der Platz ist aber leer). Es ist aber problematisch deswegen die Maximalzahl zu erhöhen. Wenn diese Mitglieder jetzt auf einmal alle beschließen wieder oft zu fliegen, haben wir genau das Problem, das die Maximalzahl verhindern sollte. Bei uns ist selten mal der halbe Parkplatz voll. Sollten aber doch mal nur die Hälfte der Mitglieder gleichzeitig kommen, ist unser Parkplatz überlastet und das Fliegen ginge nur noch hin und wieder.

Wir haben einen Jahresbeitrag als Aufnahmegebühr, arbeiten muß keiner (Mähen ist vergeben). Wenn mal etwas getan werden muß (Zaun reparieren..), erledigt das meist der harte Kern. Auch die Modelle spielen bei der Aufnahme keine Rolle. Allerdings sind auch bei uns meist nur wenige Plätze im Frühjahr frei.

RK
 
lieber nogo, kann sein dass ich in der selben Gegend wohne - mir ist exakt das Gleiche passiert. Auch ich habe dann irgendwann mal erfahren, dass mein "Wunschverein" (rein geographisch) nur symbolische Pacht bezahlt, und daher natürlich wenig Interesse an neuen Mitgliedern hat - wozu auch?
Habe dann das Glück gehabt, dass mich ein anderer Verein - nach einer Saison Probezeit -und natürlich 400 Euro Aufnahmegebühr genommen hat.
Ich war schon kurz davor, selber eine Wiese zu pachten......als Wenigflieger war mir dann das aber doch zu aufwendig. Und F3K, Shockies, E-Segler etc. starte u. lande ich eh im Garten - ist halt jedesmal ein Ziellandewettbewerb mit nur einem Versuch :-)

Klaus
 
Hallo BZFrank,

Na ja, natürlich blockieren sie die potentiellen Neumitglieder.
Wenn man in den Vereinsstatuten festlegt, dass der Maximum Mitgliedstand von
Z.B.: 70 Mitgliedern nicht überschritten werden darf, dann kann eben kein neues
Mitglied aufgenommen werden. Wenn jetzt 20 Leichen herumschweben und nie kommen, gibt es 50 aktive Mitgleider und trotzdem wird niemand aufgenommen.
Eben aus dem Grund, könnte ja sein dass die 20 wieder fliegen und der Platz wäre dann mit 70 aktiven Piloten an der Grenze der Auslastung.
Was hat das bitte mit Elitebildung zu tun??.:confused:
Bei uns fliegt alles, was eben fliegt. Von der Schaumwaffel bis zum Jet und es wird bei uns niemand bevorzugt oder benachteiligt.?

lg
Andi
 

BZFrank

User
Hallo,

Selbstständlich könnt ihr das so handhaben - euere Vereine, eure Regeln. Ich tue hier nur meine Meinung kund und die ist: Die Aufnahme von Mitgliedern über eine Warteliste - sofern der Verein schon 'voll' ist - finde ich ok - eine monetäre Hürde von einigen hundert Euro aufzubauen finde ich weniger gut.

In beiden Fällen darf man sich dann aber nicht über wilde Flieger im Umfeld wundern. ;)

Grüße

Frank
 
wildflieger???? Zu Zeiten von 2,4 GHz... wen stört das??? warum stört das jemanden??? mich nicht...wenn ein Wildflieger mit 35 MHz fliegt muss er leider damit rechnen, dass er nicht oft und lange fliegt...scan7, Laptop, so ist der Kanal ziemlich schnell gefunden, manche Sender haben ja die Frequenzüberwachung drin, reinschauen, dann eine MC-24 mit Synthesizermodul, Kanal einstellen, wenn der Wildflieger selber keine MC-24 fliegt, war dies an dem Tag der letzte Flug....was lernt man daraus? 2,4GHz kaufen und Wildfliegen... Ich habe das Glück, in einem Verein zu sein, in welchem sonntags, alle ihren Kaffe, Kuchen und anschließend ihre 10 Bier runter stürzen, so dass ich immer fliegen kann...Aufnahemgebühr in einen Verein kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.... kein Modellflugplatz, naja mal von dem tschechischen Platz abgesehen, auf der Welt rechtfertigt eine Aufnahmegebühr... Welche Anschaffungen sind zu tätigen? Rasenmäher, Zaun, vlt. ein Vereinsheim o. -hütte, evt. eine Asphaltbahn... aber das war´s dann auch schon...Da find ich es bei unseren Schluckspechten gut... Bei uns gibt es keine Pflichtarbeitsstunden...der Rasen wird gemäht von einem Angestellten...diese Arbeit wird aus den Mitgliederbeiträgen bezahlt wird... damit dies so bleibt, wird alle 2 Jahre ein Flugtag abgehalten...Das erste Jahr im Verein erfolgt als Gastflieger, zu einem Jahresbeitrag von 60€ und der reguläre Beitrag beträgt 55€... anfallende größere Arbeiten werden gemeinschaftlich angegangen, hier abreiten meistens immer die gleichen, aber mit Pflichtarbeitsstunden kommt man doch auch in keinem Verein wirklich weiter...Fehlarbeitstunden müssen, dann in manchen Verein auch noch monetär ausgeglichen werden, da lach ich mich dann erst Recht kaputt...
und immer dran denken:
die meisten Hangflieger sind Wildflieger....
mfg
Andreas
 
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